Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2007

fünfte Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften der Frauen
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Vorlage:Infobox Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen

Die 5. Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen fand vom 10. bis 30. September 2007 in der Volksrepublik China statt. China war damit zum zweiten Mal nach 1991 Ausrichter des Turniers. Die deutschen Nationalspielerinnen, die sich 2003 in den USA im Finale gegen die schwedischen Fußballerinnen durchsetzten, konnten ihren Titel mit einem 2:0-Sieg im Finale gegen Brasilien verteidigen.

Die Endrunde wurde, wie vier Jahre zuvor, mit 16 Mannschaften ausgetragen. Erstmals wurden von der FIFA Erfolgsprämien ausgeschüttet. Für die europäischen Teilnehmer ging es bei der Weltmeisterschaft auch um drei Startplätze für die Olympischen Spiele 2008.[1]

Ausrichtungsort

Ursprünglich war China für die Veranstaltung der Weltmeisterschaft 2003 vorgesehen. Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit SARS in Ostasien beschloss das Exekutivkomitee des Weltfußballverbandes FIFA im Mai 2003 eine Verlegung des Turniers in die USA. Als Kompensation wurde China mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaft im Jahr 2007 betraut.

Qualifikation

Siehe auch: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2007

China war bereits als Gastgeber automatisch für das Turnier qualifiziert. Die restlichen 15 Endrundenplätze wurden zwischen Juni 2005 und Mai 2007 ermittelt. Hierbei waren mit Ausnahme der UEFA-Zone die jeweiligen Kontinentalmeisterschaften gleichzeitig das Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft.

Die UEFA stellt bei der Endrunde fünf Mannschaften. Die Teilnehmer wurden in einer Qualifikationsphase ermittelt, die am 9. Juli 2005 startete und am 30. September 2006 endete. Hierbei wurden die 25 Mannschaften der Kategorie A in fünf Gruppen zu je 5 Mannschaften eingeteilt, wobei sich die fünf Gruppensieger für die Endrunde qualifizierten. Das erste europäische Ticket löste Norwegen am 27. August 2006. Am 24. September folgte Schweden, drei Tage später konnten sich auch der amtierende Weltmeister Deutschland und Dänemark für die Endrunde qualifizieren. England sicherte sich am 30. September 2006 das letzte Ticket gegen Frankreich. Die Mannschaften der Kategorie B spielten lediglich um den Aufstieg in die A-Kategorie.

Dem südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL standen zwei Startpätze zu. Sie wurden bei der Sudamericano Femenino 2006, welche vom 10. bis 26. November 2006 im argentinischen Mar del Plata ausgetragen wurde, vergeben. Argentinien gewann das Turnier überraschend vor Brasilien. Beide Mannschaften qualifizierten sich für die Endrunde.

Die zwei nordamerikanischen Teilnehmer wurden beim CONCACAF Women's Gold Cup 2006 in den Vereinigten Staaten ermittelt. Das Turnier fand in der Zeit vom 19. bis zum 30. November 2006 in Carson und Miami statt. Sieger wurde das US-amerikanische Team vor Kanada. Die drittplatzierten Mexikanerinnen spielten gegen den Asien-Vierten Japan um einen weiteren Startplatz, scheiterten aber in den Play-Off-Spielen.

Die Afrikameisterschaft der Frauen wurde vom 28. Oktober bis zum 11. November 2006 in Nigeria ausgetragen. Die Mannschaft der Gastgeber setzte sich im Finale gegen Ghana durch. Beide Mannschaften vertraten den afrikanischen Fußballverband bei der WM.

Die Asienmeisterschaft der Frauen fand im Juli 2006 in Australien statt. Neben den als WM-Veranstalter qualifizierten Chinesinnen, die sich mit einem Sieg über den Gastgeber den Titel des Asienmeisters sicherten, qualifizierten sich zudem die Australierinnen sowie die drittplatzierten Nordkoreanerinnen für die Endrunde. Japan setzte sich wie 2003 in den Play-Off-Spielen gegen Mexiko (2:0 und 1:2) durch.

Ozeanien hat einen direkten Startplatz, der bei der Ozeanischen Frauenfußballmeisterschaft im April 2007 vergeben wurde. Neuseeland bezwang Papua-Neuguinea mit 7:0 und sicherte sich damit das Ticket für die Weltmeisterschaft.

Teilnehmer

Folgende Teams nahmen an der fünften Fußball-WM der Frauen teil:

5 aus Europa UEFA   Dänemark   Deutschland   England   Norwegen   Schweden
2 aus Südamerika CONMEBOL   Argentinien   Brasilien      
2 aus Nord- und Mittelamerika CONCACAF   Kanada   USA      
2 aus Afrika CAF   Ghana   Nigeria      
4 aus Asien AFC   Australien   China   Japan   Nordkorea  
1 aus Ozeanien OFC   Neuseeland        

Schiedsrichterinnen

Für die 32 Spiele der Weltmeisterschaft wählte die FIFA 14 Schiedsrichterinnen und 22 Schiedsrichter-Assistentinnen aus. Die Kandidatinnen wurden seit 2005 beobachtet und durchliefen eine Reihe von Trainigslagern. Im Januar und Mai 2007 fanden schließlich die finalen Lehrgänge auf den kanarischen Inseln bzw. in der FIFA-Zentrale in Zürich statt. Aufgrund der Ergebnisse wurde eine Liste mit 42 Kandidatinnen erstellt, von denen sechs beim Fitnesstest durchfielen. Die ozeanische Konföderation stellte keine Offizielle, dafür schickten die USA zwei Schiedsrichterinnen nach China.

Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft der Männer kommen die Offiziellen bei einer Partie nicht aus dem gleichen Land bzw. der gleichen Konförderation. Begründet wurde dies von der FIFA mit der niedrigen Anzahl an Schiedsrichterinnen (in Deutschland z.B. nur 2%). Die Offiziellen werden so zusammengestellt, dass eine reibungslose Kommunikation möglich ist und Sprachprobleme nach Möglichkeit vermieden werden.

Die Offiziellen wurden gemeinsam in einem Hotel in Shanghai untergebracht. Neben dem Training nahmen die Schiedsrichterinnen an Schulungen teil, bei denen u.a. Aufzeichnungen gespielter Partien gezeigt wurden. Eröffnungsspiel und Finale wurden von der australischen Schiedsrichterin Tammy Ogston geleitet.

Schiedsrichterinnen Schiedsrichterassistentinnen

Spielorte

Vorlage:Fußball-Weltmeisterschaft Frauen 2007 Städte Map

Die Spiele der WM fanden in folgenden Städten und Stadien statt:

Ort Stadion Kapazität
Shanghai Shanghai-Hongkou-Fußballstadion 34.000
Chengdu Chengdu-Sports-Center-Stadion 40.000
Wuhan Wuhan-Sports-Center-Stadion 55.000
Tianjin Tianjin-Olympic-Center-Stadion 60.000
Hangzhou Hangzhou-Dragon-Stadion 52.000

Das Eröffnungsspiel und das Finale wurden in Shanghai ausgetragen.

Auslosung

Die Auslosung fand am 22. April 2007 in Wuhan statt. Die Zeremonie wurde im Wissenschafts- und Technikpalast von Guanggu durchgeführt. Für die Auslosung wurden die 16 qualifizierten Mannschaften in fünf Töpfe aufgeteilt. Die Zuordnung erfolgte nach einem Beschluss der FIFA vom Vortage, und zwar nach sportlichen und geografischen Gesichtspunkten. Mit der Einteilung sollte erreicht werden, dass in der Vorrunde, mit Ausnahme der UEFA, nicht mehr als eine Mannschaft pro Kontinentalverband in eine Gruppe gelost wird. Da die UEFA fünf Teilnehmer stellt, ließ sich dies für den europäischen Kontinentalverband nicht vermeiden.

Bereits am 16. Oktober 2006 legte die FIFA fest, dass Gastgeber China und Titelverteidiger Deutschland bei der Auslosung gesetzt werden, und ferner, dass Deutschland als amtierender Weltmeister das Eröffnungsspiel bestreiten darf. Am 13. April 2007 wurden von der FIFA Deutschland (Gruppe A), die USA (Gruppe B), Norwegen (Gruppe C) und China (Gruppe D) als Gruppenköpfe bestimmt. [2]

Die fünf Töpfe enthielten schließlich folgende Mannschaften:

  • Topf 1: China, Deutschland, Norwegen, USA
  • Topf 2: Australien, Japan, Nordkorea
  • Topf 3: Dänemark, England, Schweden
  • Topf 4: Argentinien, Ghana, Neuseeland, Nigeria
  • Topf X: Brasilien, Kanada [3]

Die Auslosung ergab folgende Gruppeneinteilung:

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
  Deutschland   Nigeria   Norwegen   China
  Japan   USA   Ghana   Neuseeland
  England   Nordkorea   Australien   Brasilien
  Argentinien   Schweden   Kanada   Dänemark

Die Auslosung brachte einige Kuriositäten mit sich. Die Gruppe B ist mit der Gruppe A der Weltmeisterschaft 2003 identisch. Nigeria, Nordkorea und die USA trafen auch schon bei der Weltmeisterschaft 1999 in einer Vorrundengruppe aufeinander. Argentinien, Deutschland und Japan aus der Gruppe A spielten bereits bei der WM 2003 in einer Vorrundengruppe.

Kader

Siehe Hauptartikel: Kader der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2007

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in vier Gruppen mit je vier Teams ausgetragen. Innerhalb jeder Gruppe spielte jede Mannschaft genau einmal gegen jede andere Mannschaft. Die jeweils ersten beiden Mannschaften qualifizierten sich für das Viertelfinale. Die Platzierung der Mannschaften in den Vorrundengruppen ergab sich dabei in folgender Reihenfolge:

  1. Anzahl Punkte (Sieg: drei Punkte; Unentschieden: ein Punkt; Niederlage: null Punkte),
  2. bei Punktgleichheit Tordifferenz aus allen drei Spielen;
  3. bei gleicher Tordifferenz die Anzahl der erzielten Tore aus allen drei Spielen;
  4. bei gleicher Anzahl der erzielten Tore aus allen drei Spielen die Anzahl der Punkte im direkten Vergleich der punktgleichen Mannschaften;
  5. bei gleicher Anzahl der Punkte im direkten Vergleich die Tordifferenz im direkten Vergleich;
  6. bei gleicher Tordifferenz im direkten Vergleich die Anzahl der erzielten Tore im direkten Vergleich;
  7. Fairplay-Wertung, ermittelt anhand der Anzahl gelber und roter Karten;
  8. das Los.

Gruppe A

Pl. Team Sp. G U V Tore TD Pkt.
1 Deutschland  Deutschland 3 2 1 0 13:0 13 7
2 England  England 3 1 2 0 8:3 5 5
3 Japan  Japan 3 1 1 1 3:4 -1 4
4 Argentinien  Argentinien 3 0 0 3 1:18 -17 0

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Vorlage:Fussballbox *: alle Anstoßzeiten in Ortszeit (MESZ +6 Stunden)

Titelverteidiger Deutschland eröffnete mit einem 11:0-Sieg gegen Argentinien das Turnier. Dies war der höchste Sieg in der WM-Geschichte. Den Schwung des ersten Spieles konnte die Neid-Elf jedoch nicht mitnehmen. Nach einem torlosen Remis gegen England und einem Arbeitssieg gegen Japan wurde der Gruppensieg unter Dach und Fach gebracht. Gruppenzweiter wurde die englische Auswahl. Zur Eröffnung gab es ein Unentschieden gegen Japan, wobei die Engländerinnen bis weit in die Nachspielzeit noch geführt hatten. Durch einen ungefährdeten 6:1-Sieg zum Abschluss gegen Argentinien sicherte sich die Mannschaft von Hope Powell den Platz im Viertelfinale. Das Nachsehen hatten die Japanerinnen, die nur äußerst glücklich zu einem 1:0-Sieg über Argentinien kamen und nach der abschließenden Niederlage gegen Deutschland die Heimreise antreten mussten. Letzter wurde der amtierende Südamerikameister Argentinien. Im Spiel gegen Deutschland präsentierte sich die Mannschaft ziemlich überfordert und stellte mit 18 Gegentoren in der Vorrunde einen neuen WM-Negativrekord auf.

Gruppe B

Pl. Team Sp. G U V Tore TD Pkt.
1 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 3 2 1 0 5:2 3 7
2 Korea Nord  Nordkorea 3 1 1 1 5:4 1 4
3 Schweden  Schweden 3 1 1 1 3:4 -1 4
4 Nigeria  Nigeria 3 0 1 2 1:4 -3 1

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Vorlage:Fussballbox *: alle Anstoßzeiten in Ortszeit (MESZ +6 Stunden)

Schon nach der Auslosung wurde die Gruppe B als „Todesgruppe“ bezeichnet. Zum Auftakt sorgte der Geheimfavorit Nordkorea mit seinem 2:2-Unentschieden gegen die USA für Aufsehen. Schweden kam nicht über ein 1:1 gegen Nigeria hinaus. Durch wenig glanzvolle Siege gegen Schweden und Nigeria sicherte sich die Mannschaft der USA den Gruppensieg. Zweiter wurde trotz der 1:2-Niederlage im letzten Spiel gegen Schweden die Auswahl Nordkoreas, die erstmals den Sprung in die Runde der letzten Acht schaffte. Enttäuschung dagegen bei den „Trekroners“, die erstmals nach der Vorrunde und als erster amtierender Vizeweltmeister überhaupt so früh ausscheiden mussten. Letzter wurde Afrikameister Nigeria, der sich stärker präsentierte als vor vier Jahren, aber dennoch nur einen Punkt für sich verbuchen konnte.

Gruppe C

Pl. Team Sp. G U V Tore TD Pkt.
1 Norwegen  Norwegen 3 2 1 0 10:4 6 7
2 Australien  Australien 3 1 2 0 7:4 3 5
3 Kanada  Kanada 3 1 1 1 7:4 3 4
4 Ghana  Ghana 3 0 0 3 3:15 -12 0

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Vorlage:Fussballbox *: alle Anstoßzeiten in Ortszeit (MESZ +6 Stunden)

Wie erwartet wurde Norwegen Sieger der Gruppe C. Nach einem knappen Sieg gegen Kanada und einem überraschenden Unentschieden gegen Australien sicherten sich die Norwegerinnen durch einen 7:2-Kantersieg gegen Ghana den ersten Platz. Überraschender Zweiter wurden die „Matildas“ aus Australien. Im direkten Duell gegen Kanada ging es am letzten Spieltag um den zweiten Platz. In der Nachspielzeit erzielte Cheryl Salisbury den Ausgleichstreffer zum 2:2 und schickte die Kanadierinnen wieder nach Hause. Auf dem letzten Platz fanden sich die Ghanaerinnen wieder, die mit drei klaren Niederlagen im Gepäck die Heimreise antreten mussten.

Gruppe D

Pl. Team Sp. G U V Tore TD Pkt.
1 Brasilien  Brasilien 3 3 0 0 10:0 10 9
2 China Volksrepublik  Volksrepublik China 3 2 0 1 5:6 -1 6
3 Danemark  Dänemark 3 1 0 2 4:4 0 3
4 Neuseeland  Neuseeland 3 0 0 3 0:9 -9 0

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Vorlage:Fussballbox *: alle Anstoßzeiten in Ortszeit (MESZ +6 Stunden)

In der Gruppe D glänzte die brasilianische Elf und sicherte sich durch zwei klare Siege, darunter ein 4:0-Sieg gegen den Gastgeber, und ein glückliches 1:0 gegen Dänemark den Gruppensieg. Viel Glück hatte die chinesische Auswahl. Gegen Dänemark verspielten die „Stahlrosen“ eine 2:0-Führung, kamen aber dennoch zu einem Sieg. Nach der Niederlage gegen Brasilien reichte ein 2:0 gegen die bereits ausgeschiedenen Neuseeländerinnen für Platz zwei. Dritter wurde Dänemark, das nach dem Spiel gegen China schwere Bespitzelungsvorwürfe gegen den Gastgeber erhob. Trainer Heiner-Møller wurde von der FIFA aus disziplinarischen Gründen für vier Spiele gesperrt. Die Rückkehr Neuseelands auf die WM-Bühne blieb ohne Torerfolg.

K.o.-Runde

Viertelfinale Halbfinale Finale
Spiel um Platz 3

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Viertelfinale

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Der Titelverteidiger aus Deutschland und der Geheimfavorit aus Nordkorea lieferten sich in der ersten Halbzeit eine spannende Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Kurz vor der Halbzeitpause brachte Kerstin Garefrekes die Deutschen in Führung. In der zweiten Hälfte machte Nordkorea mehr Druck, die Tore fielen allerdings für die deutsche Elf. Die Engländerinnen konnten gegen die Favorisierten US-amerikanerinnen eine Halbzeit lang die Partie torlos halten. Eine starke Viertelstunde nach Wiederanpfiff reichte den Amerikanerinnen, um auch bei der fünften WM ins Halbfinale einzuziehen. Gastgeber China scheiterte derweil an der eigenen Abschlußschwäche. Gegen Norwegen erspielten sich die Chinesinnen viele Chancen, blieb aber ohne Erfolg. Isabell Herlovsen machte es besser und erzielte den Siegtreffer. Brasilien ging im letzten Viertelfinale schnell mit 2:0 in Führung. Doch die Überraschungsmannschaft aus Australien kam durch zwei Treffer zum Ausgleich. Eine Viertelstunde vor Schluß brachte Cristiane die Entscheidung für Brasilien.

Halbfinale

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Die Norwegerinnen konnten keine Revanche für das verloren EM-Finale 2005 nehmen. In der ersten Hälfte kamen beide Mannschaften zu einigen guten Tormöglichkeiten. Ein Eigentor von Trine Rønning kurz vor der Halbzeit brachte den Titelverteidiger auf die Siegerstraße. Nach Wiederanpfiff bestimmte die deutsche Elf das Spiel. Erst erhöhte Kerstin Stegemann auf 2:0, dann nutzte Martina Müller einen verunglückten Rückpass von Siri Nordby zum 3:0-Endstand.

Vor dem zweiten Halbfinale sorgte US-Trainer Greg Ryan mit der Ankündigung, die Torfrau auszutauschen, für Unruhe in der eigenen Mannschaft. Brasilien ging durch ein Eigentor von Osborne und einem Treffer von Marta schnell in Führung. In der zweiten Hälfte wurden die US-amerikanerinnen teilweise gedemütigt. Cristiane und Marta mit ihrem siebten Turniertor sorgten dafür, das die Brasilianerinnen erstmals ins WM-Finale einzogen.

Spiel um Platz 3

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Die US-Mannschaft schaffte durch den 4:1-Sieg noch einen versöhnlichen Abschluß. In einer taktisch hochklassigen Partie gingen die US-amerikanerinnen durch zwei Tore von Wambach und einen Doppelschlag von Chalupny und O´Reilly mit 4:0 in Führung. Trotz des hohen Rückstandes gaben sich die Skandinavierinnen nicht auf, kamen aber durch Ragnhild Gulbrandsen nur noch zu einem Ehrentreffer.

Finale

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Zum ersten Mal gelang einem amtierenden Weltmeister die Titelverteidigung. In einer hochklassigen Partie erspielte sich Brasilien zunächst Feldvorteile, scheiterte jedoch mit den Torschüssen an Nadine Angerer oder dem Pfosten. Die deutsche Elf spielte aus einer sicheren Abwehr heraus und kam zu einigen Chancen. Nach dem Wiederanpfiff übernahm die deutsche Elf die Initiative und ging durch Birgit Prinz in Führung. In der 64. Minute brachte Linda Bresonik Cristiane im Strafraum zu Fall. Der Elfmeter von Marta wurde von Nadine Angerer pariert. In der Schlußphase machten die Brasilianerinnen noch einmal Druck, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Nach einer Ecke von Renate Lingor sorgte Simone Laudehr per Kopfball für die Entscheidung.

Torjägerinnenliste (Goldener Schuh)

7 Tore:
Vorlage:Flagicon Marta
6 Tore:
Vorlage:Flagicon Ragnhild Gulbrandsen
Vorlage:Flagicon Abby Wambach
5 Tore:
Vorlage:Flagicon Cristiane
Vorlage:Flagicon Birgit Prinz
4 Tore:
Vorlage:Flagicon Lisa de Vanna
Vorlage:Flagicon Kelly Smith
Vorlage:Flagicon Renate Lingor

Auszeichnungen

Auszeichnungen für Spielerinnen

Beste Spielerin
Die Brasilianerin Marta wurde mit dem goldenen Ball für die beste Spielerin ausgezeichnet. In der Abstimmung erhielt sie von den akkreditierten Sportjournalisten 51 Prozent der abgegebenen Stimmen. Den silbernen Ball erhielt die deutsche Spielführerin Birgit Prinz, die 17 Prozent der Stimmen erhielt. Der bronzene Ball ging ebenfalls nach Brasilien. Die ehemalige Bundesligaspielerin Cristiane erhielt 11 Prozent der Stimmen und bekam den bronzenen Ball.

Beste Torschützin
Die Brasilianerin Marta wurde nicht nur zur besten Spielerin gewählt, sondern wurde auch mit 7 Toren und 2 Vorlagen Torschützenkönigin des Turniers. Dafür erhielt sie den goldenen Schuh. Der silberne Schuh ging an die US-amerikanerin Abby Wambach mit 6 Toren und einer Vorlage. Ebenfalls 6 Tore erzielte die Norwegerin Ragnhild Gulbrandsen. Da sie keine Vorlage gab bekam sie nur den bronzenen Schuh.

Beste Torhüterin
Zur besten Torhüterin wurde die Deutsche Nadine Angerer gewählt. Sie blieb als erste Torfrau während des gesamten Turniers ohne Gegentor und krönte ihre Leistung durch den gehaltenen Elfmeter im Endspiel. [4]

Auszeichnungen für Mannschaften

Die Fairplay-Wertung gewann zum ersten Mal die norwegische Mannschaft. Im Turnierverlauf sahen vier norwegische Spielerinnen die gelbe Karte. Zwar sahen je zwei Mannschaften nur zwei bzw. drei gelbe Karten, allerdings kommen für die Fairplay-Wertung nur die Mannschaften in Frage, die mindestens das Viertelfinale erreicht haben. Die zum ersten Mal vergebene Trophäe für die unterhaltsamste Mannschaft ging mit 42,12 Prozent der Stimmen an Brasilien.

All-Star-Team

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer

  Nadine Angerer
  Bente Nordby

  Ariane Hingst
  Li Jie
  Ane Stangeland Horpestad
  Kerstin Stegemann

  Daniela
  Formiga
  Kristine Lilly
  Renate Lingor
  Kelly Smith
  Ingvild Stensland

  Cristiane
  Lisa De Vanna
  Marta
  Birgit Prinz

Hintergrund

Prämien

Der Weltmeister Deutschland erhält ein Preisgeld in Höhe von einer Million US-Dollar. Der Vizemeister Brasilien erhält 800.000 US-Dollar, der Dritte, die USA, 650.000 Dollar. Die Mannschaften, die bereits nach der Vorrunde ausscheiden, erhalten jeweils 200.000 Dollar.[5]

Berichterstattung der Medien

Die Spiele der Weltmeisterschaft wurden in über 200 Staaten und Gebieten übertragen. Gegenüber der vorherigen WM ist dies eine Steigerung um ca. 25 Prozent. [6]

In Deutschland wurden alle Spiele mit deutscher Beteiligung von ARD oder ZDF live übertragen. Das ZDF übertrug dabei die Vorrundenspiele gegen Argentinien und England, während die ARD das Vorrundenspiel gegen Japan zeigte. Die Spiele der deutschen Mannschaft im Viertel- und Halbfinale wurden von der ARD, das Finale vom ZDF übertragen. Der Sender Eurosport hat 25 der 32 Partien live übertragen, darunter alle Spiele der deutschen Mannschaft sowie die Halbfinals und das Finale.[7]

In 40 europäischen Ländern konnte man sich alle 32 Spiele live und in voller Länge über die Homepage der FIFA ansehen. Aus rechtlichen Gründen mussten sich die Zuschauer aus den restlichen Ländern mit zweiminütigen Zusammenfassungen begnügen. [8]

Eintrittskarten

Die Preise für die Eintrittskarten lagen zwischen umgerechnet zwei und 50 Euro.[9] International konnten die Karten per Telefon und Internet erworben werden. Der Eintrittspreis für das Finale zusammen mit dem Spiel um Platz 3 betrug umgerechnet etwa acht Euro.

Bemerkenswertes

Bei der Weltmeisterschaft 2007 wurden erneut einige neue Rekorde aufgestellt bzw. verbessert.

Kristine Lilly (USA) und Bente Nordby (Norwegen) bestritten ihre fünfte Weltmeisterschaft. [10] Die deutsche Birgit Prinz stand als erste Frau in drei WM-Endspielen. Durch ihr 1:0 im Spiel gegen Japan wurde Prinz zur alleinigen WM-Rekordtorschützin und führt nun mit 14 Toren vor Michelle Akers (12 Tore), der bisherigen Rekordtorschützin. Bei ihren ersten beiden Teilnahmen 1995 und 1999 schoss sie jeweils ein Tor, 2003 gelangen ihr sieben und nun fünf.[11]

Der 11:0-Erfolg der deutschen Frauen gegen Argentinien im ersten Spiel war der erste zweistellige Sieg, den es jemals bei einer Fußballweltmeisterschaft der Frauen gab. Auch bei der Fußballweltmeisterschaft der Männer gab es bisher kein höheres Ergebnis, der dortige Rekord stammt aus dem Jahr 1982, als Ungarn El Salvador mit 10:1 schlug. Deutschland ist die erste Mannschaft, der es gelang, ohne ein Gegentor im Turnier den Weltmeistertitel zu erringen, damit stellt die deutsche Torfrau Nadine Angerer einen Rekord auf. Mit dem Sieg im Finale über Brasilien schafft Deutschland, als erste Mannschaft überhaupt, die erfolgreiche Titelverteidigung.

Jüngste Spielerin im WM-Aufgebot war die nordkoreanische Ersatztorhüterin Yun Hyon Hi mit 15 Jahren. Sie kam jedoch – ebenso wie ihre gleichaltrigen Teamkolleginnen Ho Un Byol und Yun Song Mi – während des Turniers nicht zum Einsatz. Die jüngste tatsächlich eingesetzte Spielerin war die 16-jährige neuseeländische Mittelfeldspielerin Annalie Longo, die während des zweiten Gruppenspiels ihrer Mannschaft in der 87. Minute eingewechselt wurde. Älteste Spielerin des Turniers war mit 36 Jahren die Stürmerin Wendi Henderson, ebenfalls aus Neuseeland. Henderson nahm schon an der ersten Weltmeisterschaft 1991 teil.

Die jeweils letzten beiden Vorrundenbegegnungen der Gruppen C und D wurden wegen des Taifuns Wipha vom 19. September auf den 20. September verlegt.[12][13]

Die Norwegerin Ragnhild Gulbrandsen erzielte beim 7:2-Sieg gegen Ghana das 500. Tor der WM-Geschichte. [14] Martina Müller schoss im Halbfinale für Deutschland gegen Norwegen das 100. Tor des Turniers. Erstmals wurden alle K.o.-Spiele in der regulären Spielzeit entschieden.

Siehe auch

Quellen

  1. womensoccer.de: England und Olympia – ab wann?
  2. dfb.de: %5BshowUid%5D=10858&cHash=0fe0ae69ca DFB-Frauen sind bei der WM-Auslosung gesetzt
  3. womensoccer.de: Überraschender WM-Auslosungsmodus
  4. fifa.com: Doppelte Ehre für Marta
  5. fifa.com: Kommission für Frauenfußball: FIFA Frauen-Weltmeisterschaft China 2007 im Blickpunkt
  6. fifa.com: FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2007 in über 200 Gebieten zur besten Sendezeit
  7. dfb.de: Die WM im TV
  8. womensoccer.de: FIFA-TV: Keine Live-Übertragungen in Deutschland
  9. fifa.com: Tickets
  10. womensoccer.de: Kristine Lilly: U.S.-Ikone vor fünfter WM-Teilnahme
  11. DFB: Deutsche WM-Torjägerinnen
  12. fifa.com: Änderung des Spielplans wegen Taifun „Wipha“
  13. fifa.com: Auch die anderen Vorrundenbegegnungen wurden nun verlegt
  14. fifa.com: Gulbrandsen feiert dreifachen Erfolg

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