Lamotrigin (englisch Lamotrigine) ist ein medizinischer Wirkstoff, ein Antiepileptikum für Patienten ab 12 Jahren. Es wird in Arzneimitteln zur Therapie von Epilepsie und bei affektiven Störungen eingesetzt.

Handelsnamen (alphabet.)
In den deutschen Apotheken findet man diesen Wirkstoff in folgenden handelsüblichen, zugelassenen Arzneimitteln:
- Elmendos®
- Lamictal®
Beides von der Firma GlaxoSmithKline
Inhaltsstoffe
1 Tablette enthält als Wirkstoff Lamotrigin, je nach Dosierung. Zusätzliche Hilfsstoffe: Calciumcarbonat, Hyprolose, Aluminium-Magnesium-Silikat, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Povidon K 30, Saccharin-Natrium, Schwarze-Johannisbeer-Aroma (optional), Magnesiumstearat.
Wirkung
Es blockiert bestimmter Kanäle der Nervenzellen, so können sich Reize nur noch vermindert von einer Nervenzelle zu einer anderen ausbreiten.
Einsatzgebiete
In der Epilepsiebehandlung führt es bei 40% - 60% zur einer Anfallsfreiheit. Neben der Epilepsiebehandlung wird es vor allem zur Prophylaxe von rezidivierenden Depressionen und bipolaren Störungen eingesezt. Es wirkt stimmungsstabilisierend, als sogenannter "mood-stabilizer".
In einer Studie wurde, bei 30% von Schlaganfallspatienten, eine Minderung von Schmerzen beobachtet.
Verträglichkeit, bekannte Neben- und Wechselwirkungen
Lamotrigin ist in der Regel gut verträglich. Als Nebenwirkungen kann es zu Hautrötungen (Exanthem) in Folge von zu schneller Aufdosierung kommen. In seltenen Fällen kann es zu Doppelbildern, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Störungen im Bewegungsablauf (Ataxie), Muskelzittern (Tremor), Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, Schlafstörungen oder gar Verhaltensstörungen kommen. In 3% der Fälle kann es allerdings zu einer Anfallshäufung kommen!
Für Schwangere scheint dieser Wirkstoff gut geeignet zu sein.
Paracetamol erhöht den Lamotrigin-Abbau im Körper. Bei einer Carbamazepin-Therapie kann es hingegen zu vermehrten Nebenwirkungen kommen.
Dosierung
Bei Erwachsenen wird die Dosis, alle 14 Tage, um 25mg erhöht bis schließlich ein Tagesdosis von 100mg bis 200mg erreicht wird. Die Einnahme erfolgt dabei in zwei Dosen über den Tag verteilt.
Üblich sind Tabletten mit 25mg, 50mg, 100mg und 200mg sowie Verpackungsgrößen von 50, 100 und 200 Tabletten in französischen Gebieten kann es auch Packungen mit 90 Tabletten geben.
Weblinks
- http://www.epilepsie-netz.de/179/Epilepsie-Ratgeber/Antiepileptika/Lamotrigin.htm
- http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/06/15/109a1701.asp?cat=/medizin/gehirn_nerven Verwendung während der Schwangerschaft.
- http://www.med.uni-heidelberg.de/med/klinpharm/klinpharm_d/Niere/Arzneimittel/NI_10692.html Verwendung bei Niereninsuffizienz
- http://www.uibk.ac.at/c/c5/c515/info/info10-2.html#Lamo
- http://www.wissenschaft.de/wissen/news/155456.html Schmerzminderung bei Schlaganfall Patienten