Blutgericht in Texas

Film von Tobe Hooper (1974)
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Film
Titel Texas Chainsaw Massacre
Originaltitel The Texas Chain Saw Massacre
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1974
Länge 83:15 Minuten
Stab
Regie Tobe Hooper
Drehbuch Tobe Hooper
Kim Henkel
Produktion Jay Parsley
Musik Tobe Hooper
Wayne Bell
Kamera Daniel Pearl
Schnitt Larry Carroll
Sallye Richardson
Besetzung

Blutgericht in Texas ist ein US-amerikanischer Horrorfilm des Regisseurs Tobe Hooper aus dem Jahre 1974, der weltweit als Kultfilm angesehen wird.

Handlung

Fünf junge Menschen, auf der Suche nach dem seit langem leerstehenden Haus der Großeltern von Sally und Franklyn, verirren sich im ländlichen Texas. Fernab jeglicher Großstadtzivilisation geraten sie dabei an eine Familie degenerierter Kannibalen, die auf einem heruntergekommenen Landsitz haust. Es handelt sich dabei um einen geistig verwirrten Mann, den die Jugendlichen zuvor bereits als Anhalter mitgenommen hatten, den anfänglich relativ vernünftig wirkenden Betreiber einer Tankstelle in der Nähe, zwei „lebende Mumien“, sowie einen ständig nur animalisch grunzenden, infantilen Hünen mit einer Maske aus Menschenhaut (Leatherface), der seine Opfer vorzugsweise mit einem handlichen Vorschlaghammer erschlägt und dann mit einer Kettensäge zerlegt.

Im Laufe des Tages geraten Kirk, Pam, Jerry und Franklyn, einer nach dem anderen, in die Fänge der Schlächtersippe und danach an deren Fleischerhaken bzw. in ihre Kühltruhe. Die Letzte der fünf, Sally, wird ebenfalls gefangen genommen und während der Nacht gefoltert. Sie soll von dem dafür deutlich überforderten Opa für den Kochtopf „fertig gemacht“ werden. Bei Sonnenaufgang jedoch kann Sally, dank der Hilfe plötzlich auftauchender Autofahrer, dem nun völlig frustriert seine Motorsäge schwingenden Leatherface im letzten Moment doch noch entkommen.

Kritiken und Hintergründe

  • Der mit einem geringen Budget von nur 83.532 US-Dollar hergestellte Film bildet einen Meilenstein für das Horror-Genre und war an den Kinokassen ausgesprochen erfolgreich. In den USA soll der Film über 30 Millionen Dollar eingespielt haben.
  • Trotz alledem ist der Film im Verhältnis zu vielen anderen Horrorfilmen eher unblutig geraten, aber die teils perversen Szenen machen die wirkliche Grausamkeit des Films deutlich.
  • Ein Titel, der so manchen Kritiker ins Abseits hat laufen lassen: „In fact Hooper, like Fritz Lang, knows exactly what not to show (...)“ (Aurum Film Encylopedia), ist es doch einer der einflussreichsten Horrorfilme der Kinogeschichte und selbst Gegenstand von filmtheoretischen Arbeiten an Universitäten in den USA und vielen anderen Ländern, die, jenseits aller moralischer Entrüstung, den Film unter anderem als Kommentar zum Vietnamkrieg und zu Watergate ansehen.

Sonstiges

  • Der Film ist umgangssprachlich auch unter den Namen Das Texas-Kettensägenmassaker oder Kettensägenmassaker bekannt geworden.
  • Als Titel hatte man ursprünglich „Headcheese“ (deutsch: „Schweinskopfsülze“) geplant, dies wurde jedoch kurz vor der Veröffentlichung wieder verworfen.
  • Als Vorlage diente dem Film der Roman Psycho (1959) von Robert Bloch, den auch Alfred Hitchcock 1960 unter gleichem Namen verfilmte. Der Roman war von der realen Mordserie des amerikanischen Serienmörders Ed Gein beeinflusst.
  • Tobe Hooper gelangen in seiner Karriere als Filmregisseur nie wieder vergleichbare Filme und Erfolge – abgesehen von Poltergeist (1982). Die Literaturliste zeigt jedoch, dass verlässliche deutschsprachige Quellen zu Hoopers zweitem Film äußerst rar sind.
  • Der Film wurde in die Sammlung des Museum of Modern Art aufgenommen.
  • 1983 erschien von Wizard Games das Computerspiel The Texas Chainsaw Massacre für die Spielkonsole Atari 2600.
  • In Deutschland war der Film lange Zeit beschlagnahmt, da dies mehr als 10 Jahre zurückliegt unterliegt es der Verjährung. Als Neuauflage aber ungeschnitten wieder erhältlich, da bisher kein neuer Prüfungsantrag gestellt wurde. Diese Zweitauflage-DVD ist somit ungeprüft und trägt den Aufdruck „Keine Vermietung oder Verkauf an Kinder und Jugendliche“.

Fortsetzungen

Aufgrund des anhaltenden Erfolges von Blutgericht in Texas wurden drei Fortsetzungen gedreht:

Darüber hinaus kam im Jahr 2003 ein Remake des Films unter der Regie des Deutschen Marcus Nispel in die Kinos: Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre.

Am 18. Januar 2007 lief das hierzu gehörige Prequel The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning in den deutschen Kinos an, welches gegenüber der, bereits zwecks R-Rating gekürzten, US-Kinoversion noch einmal um rund 7 Minuten Film gekürzt werden musste um eine KJ Freigabe zu erhalten.

Literatur

  • Hahn u. Jansen: Lexikon des Horror-Films. 1989; ISBN 3404281306
  • Tom Milne, Paul Willemen: The Aurum Film Encyclopedia: Horror. Edited by Phil Hardy. 1985 (darin der Eintrag zu The Texas Chainsaw Massacre; Englisch)
  • Kim Newman: Nightmare Movies. A Critical Guide to Contemporary Horror Films. 1988 (Englisch); ISBN 0747502951
  • Acting in Splatter: The Making Of The Texas Chainsaw Massacre. In: John McCarty: Splatter Movies. Breaking the Last Taboo of the Screen. 1984 (ein Interview mit Ed Neal, Mitglied der „Schlächterfamilie“ und Filmbruder von Leatherface; Englisch)
  • Christopher Sharret: The Idea of Apocalypse in The Texas Chainsaw Massacre. In: Barry Keith Grant: Planks Of Reason: Essays on the Horror Film. 1984 (Englisch)
  • Carol J. Clover: Men Women and Chainsaws. Gender in the Modern Horror Film. 1992 (Englisch); ISBN 0851704190
  • Michael Farin, Hans Schmid (Hrsg.): Ed Gein. A Quiet Man. Psycho, The Texas Chainsaw Massacre, Deranged, Das Schweigen der Lämmer. ISBN 3923646526 (Deutsch)
  • Chas Balun: Of Head Cheese and Chainsaws. In: Horror Holocaust. 1985, S. 13 ff.
  • Julia Köhne/Ralph Kuschke/Arno Meteling: Splatter Movies. Essays zum modernen Horrorfilm, Berlin 2005. Bertz + Fischer-Verlag