Mogontiacum

Lateinischer Name der Stadt Mainz
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Moguntiacum oder Mogontiacum (Mogunt-i-acum: Land des Moguntius) war der keltisch-römische Name eines antiken Ortes an der Stelle des späteren Mainz, der sich von der keltischen Gottheit Mogon ableitete. Die Bezeichnung Moguntiacum statt Mogontiacum leitet sich von der von Tacitus aus dem 1. Jh. n. Chr. überlieferten Schreibweise ab.

Auf dem heute noch 'Kästrich' genannten Hügel wurde zwischen 13/12 v. Chr. ein ca. 36 ha großes Legionslager angelegt, um den römischen Vorstoß unter Drusus in das rechtsrheinische Germanien zu sichern. Nach dem Tod des Drusus wurde ihm bei Mainz ein Kenotaph errichtet, vermutlich der im Kern noch erhaltene so genannte 'Eigelstein'.

Das zuerst mit zwei wechselnden Legionen, später lange mit der legio XXII Primigenia besetzte Lager bestand bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts. Moguntiacum war Sitz des Befehlshabers des obergermanischen Heeres bzw. ab 88/89 n. Chr. des Statthalters der Provinz Germania Superior.

In Umfeld des Lagers entwickelte sich im 1. Jahrhundert eine Lagervorstadt (canabae), die zunehmend urbane Züge annahm, auch wenn sie erst in der Spätantike formal zur Stadt (Municipium) wurde (erste Erwähnung: (297 n.Chr.).

  • 13/12 v. Chr. Gründung eines Zweilegionenlagers (ca. 36 ha) im Gebiet des heutigen Mainzer Stadtteils Kästrich
  • 1. Jahrhundert Entwicklung einer halbmilitärisch geprägten Lagerstadt in südlicher und südwestlicher Richtung (Gebiet der heutigen Oberstadt). Das zivile Mogontiacum entsteht im Nordosten und Osten (heutige Unterstadt)
  • 3. Jahrhundert Stadtmauern umschließen ein der heutigen Innenstadt ähnliches Gebiet
  • 4. Jahrhundert Aufgabe des Legionslagers (nachdem die in Mainz stationierte 22. Legion wahrscheinlich durch Bürgerkriegskämpfe bei Mursa im heutigen Jugoslawien aufgerieben wurde).
  • Ab ca. 450 n. Chr. Ende der römischen Geschichte von Moguntiacum.

Römische Funde in Mainz

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