Seattle [Vereinigten Staaten. Sie ist der Verwaltungssitz des King County im US-Bundesstaat Washington und liegt zwischen dem Puget Sound und Lake Washington, etwa 155 km südlich der Grenze zu Kanada.
] ist die größte Stadt im Nordwesten derSeattle | |
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Spitzname: The Emerald City. Die Smaragdenstadt | |
Lage der Stadt in Washington und King County | |
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Basisdaten | |
Gründung: | 2. Dezember 1869 |
Staat: | USA |
Bundesstaat: | Washington |
County: | King |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Zeitzone: | Pacific Standard Time (UTC-8) |
Einwohner: - Metropolregion: |
578.700 (1. April 2006) 3.263.497 |
Bevölkerungsdichte: | 2.665 Einwohner je km² |
Höhe: | 0–158 m ü. NN |
Fläche: | 369,2 km² davon 217,2 km² Land |
Postleitzahlen: | 98101–98199 |
Vorwahl: | 206 |
Website: | www.seattle.gov |
Politik | |
Bürgermeister: | Greg Nickels |


Der Stadtname geht zurück auf den legendären Indianerhäuptling Chief Seattle (1786–1866), der wegen seiner berühmten, aber nicht im Original dokumentierten Rede eines der großen Idole der Ökologiebewegung des späten 20. Jahrhunderts wurde.
Seattle trägt die Beinamen The Emerald City („Die Smaragdenstadt“), was eine Anspielung auf das viele Grün in der Stadt ist - die vielen Bäume und Büsche und Rain City – das, obwohl der Niederschlag geringer ist als in vielen anderen US-amerikanischen Städten. Der Spitzname kommt von den vielen wolkenreichen und regnerischen Tagen im Jahr.
Der Hafen von Seattle ist ein bedeutender Handelsknotenpunkt für den Handel mit Asien. Die wichtigsten ansässigen Industrien sind die Luft- und Raumfahrt (Boeing), Eisen- und Stahlindustrie sowie die Holzverarbeitung. Als bauliches Wahrzeichen von Seattle gilt der für die Weltausstellung 1962 errichtete Turm Space Needle. Die Stadt ist Sitz einer renommierten Universität, der University of Washington.
Geschichte
Ereignisse
Große Ereignisse in der Geschichte Seattles waren:
- großer Brand von 1889, der den gesamten "Business District" zerstörte, aber keine Menschenleben kostete
- Alaska-Yukon-Pazifik Ausstellung von 1909, die den Grundriss des Campus der University of Washington prägte
- Generalstreik von 1919, der erste Generalstreik des Landes
- Weltausstellung von 1962
- Goodwill Games von 1990
- WTO-Konferenz von 1999, die zu heftigen Ausschreitungen einiger Globalisierungs-Gegner und zum Einsatz von Gas durch die Polizei führte
Stadtentwicklung
Als Geburtsstunde von Seattle wird die Ankunft der Familie Denny, der so genannten Denny Party, angesehen, die am 13. November 1851 am Alki Point landete. Sie siedelten im April 1852 an die windgeschütztere Elliott Bucht, dem heutigen Pioneer Square, um. Die ersten Pläne zur Gründung einer Ansiedlung (Town), die sog. Plats, wurden am 23. Mai 1853 eingereicht. Die Gründung der Stadt (City) erfolgte 1869. Die Stadt wurde benannt nach Noah Sealth, Häuptling der Stämme Duwamish und Suquamish, besser bekannt unter dem Namen Chief Seattle.
Zwischen 1890 und 1910 versechsfachte sich die Bevölkerungszahl der Stadt. Am 6. Juni 1889 vernichtete ein Großbrand weite Teile der Stadt. Ein trockener Frühling und starke Winde behinderten den Kampf gegen die Flammen. Am Abend waren knapp 26 Hektar der Stadt zerstört. 1909 fand die Alaska-Yukon-Pacific-Ausstellung auf dem heutigen Campus der University of Washington statt. 1914 wurde eines der ersten Wahrzeichen von Seattle, der Smith Tower, eröffnet. Er war mit 159 Metern damals das höchste Gebäude westlich des Mississippi.
Als Beginn des modernen Seattles wird die Weltausstellung von 1962 gesehen, in deren Rahmen viele der Wahrzeichen der Stadt wie Space Needle, Key Arena (Coliseum), Pacific Science Center und Seattle Center Monorail entstanden.
Im Dezember 1999 kam es am Rande einer WTO-Tagung in der Stadt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Globalisierungsgegnern und der Polizei (Battle of Seattle).
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner¹ |
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1980 | 493.846 |
1990 | 516.259 |
2000 | 563.374 |
2005 | 573.911 |
¹ 1980–2000 : Volkszählungsergebnisse; 2005 : Fortschreibung des US Census Bureau
Geografie
Seattle liegt zwischen dem Puget Sound und dem Lake Washington auf 47°37'35" n. B. und 122°19'59" w. L, im Schatten der westlich gelegenen Olympic Mountains; östlich schließen sich die Issaquah Alps und die Kaskadenkette an. Die Flüsse, Seen und Wälder waren einst sehr fruchtbar, so dass die ursprünglichen Bewohner eine der wenigen sesshaften Jäger-und-Sammler-Kulturen ausbildeten.
Die Stadt selbst ist sehr hügelig, wobei sich die größten Steigungen in Downtown befinden. Die Geografie des Downtown-Bezirks wurde über die Jahrzehnte stark verändert. War es zu Beginn der Siedlung noch eine kurze, flache und überspülte Küste mit anschließendem Steilhang, flachte man den Steilhang ab und schüttete, um die regelmäßigen Überschwemmungen zu beenden, das Land an der Küste auf, so dass man heute einen kontinuierlichen steilen Anstieg von der Küste im Downtown-Bezirk vorfindet. Bei diesen Arbeiten entstand ein Netz unterirdischer Gänge und Keller, Seattle Underground.
Seattle wird neben Bergen und Hügeln vom Wasser dominiert. An der westlichen Seite erlaubt der Puget Sound einen Zugang zum Pazifik. Innerhalb der Stadt befinden sich mehrere Seen wie etwa der Lake Washington und der Lake Union, welche mit Kanälen verbunden sind. Die Stadt hat eine Fläche von 369.2 km². 217.2 km² davon sind Land, 152.0 km² Wasser. Damit beträgt der Anteil des Wassers an der Fläche 41.16 %.
Die Klima von Seattle ist maritimes Klima. Es gibt sowohl humide Monate (September bis Anfang Juni) als auch aride Monate (Ende Juni bis Ende August). Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 11,2°C. Die häufigen Niederschläge ergeben einen Jahresgesamtwert von 857 mm. Im Sommer regnet es fast gar nicht, dagegen fallen im Winter bis zu 140mm im Monat. Die Temperaturen sind mild, was ein typisches Zeichen von Seeklima ist. Die niedrigsten Durchschnittswerte ligen bei ca.7°C im Sommer erreichen sie zwischen Juli und August knapp die 20°C Grenze. Durch die um Seattle liegenden Berge ist die Stadt vor starken Windböen geschützt. Im Winter kommt es nur zu schwachem Schneefall
Die Stadt und ihre Umgebung erlauben aufgrund ihrer Lage von Wassersport über Wandern und Bergsteigen bis zu Wintersport eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten.
Seattle befindet sich am östlichen Pazifikrand auf einer geologisch aktiven Zone. Mehrere starke Erdbeben haben die Stadt in ihrer Geschichte erschüttert:
- 14. Dezember 1872 (7.3)
- 13. April 1949 (7.1)
- 29. April 1965 (6.5)
- 28. Februar 2001 (6.8)
Nur 83 Kilometer südöstlich von Seattle liegt der Mount Rainier, ein 4.392 Meter hoher Schichtvulkan, welcher zuletzt 1854 ausbrach.
Wirtschaft
- Hauptartikel: Wirtschaft Seattles
Die Wirtschaft Seattles ist bestimmt von ständigem Auf und Ab. Den ersten wirtschaftlichen Aufstieg erhielt die Stadt durch das rasante Anwachsen der Holzwirtschaft. 1897 führte der Klondike-Goldrausch zu einem weiteren Anstieg, gefolgt von einem starken Wachstum der Schiffsindustrie. Der Hafen von Seattle ist heute gemessen am Containerumschlag der fünftgrößte Seehafen der Vereinigten Staaten (Stand: 2005)[1].
1916 wurde die Firma Boeing in Seattle gegründet, die bis heute einen starken Wirtschaftsfaktor in der Stadt darstellt. 2001 zog Boeing seinen Hauptsitz aus Seattle ab und verlegte ihn nach einem Wettstreit verschiedener amerikanischer Städte aufgrund von Steuererleichterungen nach Chicago. Dessen ungeachtet ist die Region Seattle immer noch der Sitz der Verkehrsflugzeugsparte und verschiedener anderer Boeing-Werke sowie der Boeing Employees Credit Union (BECU).
In jüngerer Vergangenheit ist Seattle zu einem der Zentren der IT-Branche geworden, was der Stadt einerseits einen starken Wachstumsimpuls gab, andererseits die Stadt auch stark die Auswirkungen des Endes der New-Economy-Blase spüren ließ. Die wichtigste der IT-Firmen mit Sitz in Redmond bei Seattle ist der Software-Hersteller Microsoft. Aber auch andere bekannte IT- und Telekommunikationsfirmen wie Amazon (im Columbia Center, dem höchsten Gebäude der Stadt), RealNetworks und T-Mobile USA haben ihren Sitz in und um Seattle.
Weitere bekannte, in Seattle ansässige Firmen sind z. B. die weltweit tätige Kaffeehauskette Starbucks, welche in Seattle gegründet wurde, die amerikanische Kaufhauskette Nordstrom oder der Snowboardfabrikant Nitro.
Kultur
Seattle ist ein Kulturzentrum des pazifischen Nordwestens Nordamerikas. Es ist die Heimat des Seattle Symphony Orchestra sowie der Seattle Opera und des Pacific Northwest Ballet.
In der Pop-Kultur ist Seattle in den 1990er als Ausgangspunkt eines neuen Rockmusikstils, des Grunge mit seinen bekanntesten Vertretern, den Bands Nirvana und Pearl Jam sowie Soundgarden und Alice in Chains, bekannt geworden. Doch auch die Avantgarde-Jazz-Musiker Bill Frisell und Wayne Horvitz sowie der Rapper Sir Mix-a-Lot und die Bands Goodness, The Walkabouts und The Presidents of the United States of America stammen aus Seattle.
Seattle hat mehrere Kunstmuseen wie das Consolidated Works, das Frye Art Museum, die Henry Art Gallery, das Seattle Art Museum und das Seattle Asian Art Museum. Daneben verfügen weitere Museen und Kultureinrichtungen über Kunstsammlungen wie etwa das Burke Museum of Natural History and Culture, welches eine hervorragende Sammlung indianischer Kunst besitzt. Weiterhin existieren in Seattle etwa einhundert kommerzielle sowie ein Dutzend nicht-kommerzielle Kunstgalerien und Ateliers, die mindestens einmal im Monat auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Viele der Galerien und Studios befinden sich rund um den Pioneer Square.
Neben den Kunstmuseen befinden sich eine Vielzahl weiterer Museen in Seattle. Das Burke Museum of Natural History and Culture auf dem Campus der Universität zeigt eine Vielzahl von Gegenständen aus den Bereichen Botanik, Zoologie und Geografie, ferner eine anthropologische Sammlung mit Schwerpunkt auf indianische Völker des Nordwestens. Maritime Geschichte zeigt das Maritime Heritage Museum am Lake Union. Das Museum of Flight, welches unter anderem im ursprünglichen Boeing-Produktionswerk beheimatet ist, zeigt die Geschichte der Luftfahrt und feierte vor kurzem sein 50jähriges Bestehen.
Das Nordic Heritage Museum in Ballard zeigt die Geschichte skandinavischer Immigranten, das Seattle Metropolitan Police Museum am Pioneer Square die Geschichte der örtlichen Polizei. Auf dem Campus des Seattle Center befindet sich das Pacific Science Center, das Science Fiction Museum und das von Paul Allen gestiftete Experience Music Project.
Das Seattle Aquarium befindet sich an der Elliott Bay Waterfront; der Woodland Park Zoo liegt im Norden der Stadt.
Seattle wurde schon mehrfach zur "lebenswertesten Stadt" (`most livable city´) der USA gewählt.
Mit dem International District hat Seattle eines der größten asiatischen Viertel der US-Westküste, in dem neben der chinesischen auch viele andere Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Herkunft in einem Stadtviertel zusammen leben, insbesondere Japaner, Philipinos und Vietnamesen.
Die Stadt ist Sitz eines römisch-katholischen Erzbistums.
Bildung
36 % der Bevölkerung Seattles über 25 hat mindestens einen Bachelor-Abschluss; 93 % haben einen High-School-Abschluss.
Neben dem öffentlichen Schulsystem gibt es eine Reihe von Privatschulen. Vier der High Schools sind katholisch, eine evangelisch-lutherisch, weitere sechs sind nicht-konfessionell. Ferner gibt es drei Community Colleges in Seattle.
Die Bildung in Seattle wird dominiert von der University of Washington, die zu den besten öffentlichen Einrichtungen der USA gehört. An ihr studieren mehr als 44.000 Studenten, womit es die größte und mit Abstand die renommierteste Hochschule im Nordwesten der USA ist. Die Germanistikabteilung gehört zu den besten der USA. Grund dafür ist der hohe Stellenwert der deutschen Kultur in dieser Stadt. Ferner befindet sich dort das Fred Hutchinson Cancer Research Center. In jüngerer Zeit wurden mehrere Professoren und Absolventen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Das Maskottchen der Universität ist der Husky.
Weitere Universitäten sind etwa die Seattle University, eine Jesuitenhochschule und die von Methodisten gegründete Seattle Pacific University[2]. Weitere kleinere Schulen widmen sich der Ausbildung in den Bereichen Kunst oder Psychologie.
Söhne und Töchter der Stadt
- Paul Allen, Mitbegründer von Microsoft
- Debbie Armstrong, Skirennläuferin
- William Bolcom, US-amerikanischer Komponist und Pianist
- Linda B. Buck, Neurophysiologin
- Chester Carlson, gilt als Erfinder der Xerographie
- Chris Cornell, Sänger, Gitarrist und Songwriter
- Fred Couples, Profigolfer
- Gail Devers, US-amerikanische Leichtathletin
- Frances Farmer, Schauspielerin
- Bill Gates, Mitbegründer von Microsoft
- Richard Gordon, Astronaut
- David Guterson, Schriftsteller
- Jimi Hendrix, afroamerikanischer Gitarrist, Sänger und Komponist
- Gary Kildall, und Computer-Pionier
- Scott Macartney, US-amerikanischer Skirennläufer
- Kerwin Mathews, US-amerikanischer Schauspieler
- Nate Mendel, US-amerikanischer Musiker
- Gene Nelson, US-amerikanischer Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Stacie Orrico, US-amerikanische Pop-Sängerin
- Ryan Stiles, US-amerikanischer Schauspieler
- Bradley Stryker, US-amerikanischer Schauspieler
- Kevin Tarte, US-amerikanischer Sänger
- Kurt Cobain, US-amerikanischer Gitarrist, Sänger und Songwriter der Band Nirvana
- Jennifer Warnes, US-amerikanische Sängerin
- Minoru Yamasaki, US-amerikanischer Architekt
- Jeffrey Dean Morgan, US-amerikanischer Schauspieler
Städtepartnerschaften
Seattle unterhält Städtepartnerschaften mit
- Vorlage:Flagicon Beerscheba, Israel
- Vorlage:Flagicon Bergen, Norwegen
- Vorlage:Flagicon Cebu, Philippinen
- Vorlage:Flagicon Chongqing, Volksrepublik China
- Vorlage:Flagicon Christchurch, Neuseeland
- Vorlage:Flagicon Daejeon, Südkorea
- Vorlage:Flagicon Galway, Irland
- Vorlage:Flagicon Gdynia, Polen
- Vorlage:Flagicon Hải Phòng, Vietnam
- Vorlage:Flagicon İzmir, Türkei
- Vorlage:Flagicon Kaohsiung, Taiwan
- Vorlage:Flagicon Kōbe, Japan
- Vorlage:Flagicon Limbe, Kamerun
- Vorlage:Flagicon Mazatlán, Mexiko
- Vorlage:Flagicon Mombasa, Kenia
- Vorlage:Flagicon Nantes, Frankreich
- Vorlage:Flagicon Pécs, Ungarn
- Vorlage:Flagicon Perugia, Italien
- Vorlage:Flagicon Reykjavík, Island
- Vorlage:Flagicon Sihanoukville, Kambodscha
- Vorlage:Flagicon Surabaya, Indonesien
- Vorlage:Flagicon Taschkent, Usbekistan
- Vorlage:Flagicon Meschhed, Iran
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.aapa-ports.org/files/Statistics/2005_NORTH_AMERICAN_CONTAINER_TRAFFIC.pdf Statistik der American Association of Port Authorities (pdf)
- ↑ http://www.spu.edu/aboutu.asp