Der Erfurter Hof ist ein ehemaliges Hotel am Willy-Brandt-Platz in Erfurt gegenüber dem Hauptbahnhof.
Geschichte
Der Erfurter Hof wurde 1904/1905 nach Plänen von Otto March errichtet. 1923 entstand das Palast-Café im Erdgeschoss. Obwohl direkt am Bahnhof gelegen, überstand das Haus den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. 1948 wurde das Hotels in „Erfurter Hof“ umbenannt, enteignet und in Staatseigentum überführt. In den folgenden 20 Jahren wurde das Hotel mehrfach umgebaut. 1965 wurde der Erfurter Hof eines von zwölf Interhotels der DDR.
International bekannt wurde das Haus 1970, als darin das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen zwischen Willy Brandt und Willi Stoph stattfand. Dabei fanden sich die Massen auf dem Bahnhofsplatz ein und riefen „Willy ans Fenster“, wobei zunächst unklar blieb, wer von beiden gemeint war. Es folgten Rufe „Willy Brandt ans Fenster“, worauf sich der westdeutsche Kanzler kurz am Fenster des Hauses zeigte.
Nach der Wende wurde versucht, das Hotel weiter zu betreiben, was jedoch scheiterte. Am 30. Juni 1995 wurde es geschlossen. Bis 2004 stand das Gebäude leer. Zwischen 2004 und 2007 wurde es grundlegend saniert und am 8. September 2007 wiedereröffnet. Seither ist es kein Hotel mehr, sondern beherbergt Läden, Lokale und Büroräume.