Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Erlabrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim. Erlabrunn ist als Weinort bekannt und hat des Weiteren einen ansehnlichen Obstbaumbestand. Ebenfalls bekannt ist der große Badesee, der sich im Sommer großer Beliebtheit erfreut.
Geografie
Erlabrunn liegt an der Staatsstraße 2300 ca. 10 km nördlich von Würzburg. Der Ort liegt am Osthang des Volkenberg und reicht bis an den Main. Nachbarorte sind im Süden Margetshöchheim und Veitshöchheim, im Westen Leinach und im Norden Zellingen sowie Thüngersheim.
Es existiert nur die Gemarkung Erlabrunn. Der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim, deren Verwaltungssitz sich in Margetshöchheim befindet.
Erlabrunn ist durch zwei Einfahrten zu erreichen. Die südliche Einfahrt (Margetshöchheim) und die nördliche Einfahrt (Zellingen). Ebenfalls kann Erlabrunn zu Fuß über die Schleuse am östlich gelegenen Main besucht werden.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1209 und beinhaltet, dass das Gebiet des heutigen Erlabrunn dem Graf Rienek gehörte. Als der Graf ein Darlehen vom Bischof von Würzburg aufnahm, verpfändete er das Land an das Hochstift Würzburg. Als Teil dieses fiel Erlabrunn - 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert - dann im Frieden von Pressburg (1805) an Erzherzog Ferdinand III von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand - mit dem Gemeindeedikt von 1818 - die heutige Gemeinde.
Die Katholische Pfarrgemeinde St. Andreas wurde ca. 1381 erbaut. 1597 wurde die Pfarrei selbständig, nachdem sie bis dahin zur Pfarrei Hettstadt gehörte. Wegen Einsturzgefahr wurde sie 1655 wieder abgerissen und 1656 neu erbaut. Geweiht wurde die Kirche am 16. September 1657.[1] Das Innere der Kirche wurde 1999 teilrenoviert.
Einwohnerentwicklung
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Die Gemeinde Erlabrunn hatte um 1875 779 Einwohner. Nach einem Rückgang gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl auf 652 im Jahr 1900. In der Folgezeit konnte der Ort aber wieder eine wachsende Bevölkerungszahl verzeichnen. So lebten laut einer Volkszählung 1925 701 Einwohner in der Gemeinde.[2] Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 997, 1987 dann 1.320 und im Jahr 2000 1.574 Einwohner gezählt. Die aktuelle Einwohnerzahl (31. Mai 2006) beträgt 1621.
Politik
Bürgermeister ist Günter Muth (CSU/Freie Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Dr. Friedrich Petermann (SPD/Unabhängige Bürger, im Amt von 1990 bis 2002). Dessen Vorgänger waren Eugen Blaß (1948 - 1960), Oskar Eckart (1960 - 1984) und Hans Muth (1984 - 1990).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 628 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 117 T€.
Wappen
"Eine grüne Weintraube auf mehrfach in rot und gold geteiltem Schild."
Gemeindepartnerschaft
Partnergemeinde von Erlabrunn ist seit 1983 die 1600 Einwohner-Gemeinde Quettehou im nordfranzösischen Département Manche nahe der Kanalküste in der Region Basse-Normandie.
Sehenswertes
Der Ort verfügt über ein ausgedehntes Wanderwegenetz, das besonders durch die Weinberge und den großen Schwarzkieferwald führt.
Auf dem Volkenberg - von dem aus man einen Ausblick über den Ort und das Maintal hat - befindet sich die kleine Wallfahrtskapelle Maria Hilf, die 1876 errichtet wurde. In unmittelbarer Nähe befinden sich die letzten Überreste der ehemaligen Burg "Falkenstein".
Das am südlichen Ortsende gelegene 19 ha große Naherholungsgebiet mit 2 Seen zieht im Sommer viele Gäste - besonders die Städter - an.
Die vielen Winzerbetriebe sind ebenfalls stets einer Besichtigung wert, besonders wenn die "Heckenwirtschaften" geöffnet haben.
Die vielen Feste, wie das Sommernachtsfest, das Straßenweinfest, das Bergfest und viele mehr, werden von einzelnen Vereinen aus Erlabrunn jedes Jahr veranstaltet und erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht nur der Einwohner.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die einzige Verbindungsstraße des Ortes ist die Staatsstraße ST. 2300, die in nördlicher Richtung nach Zellingen führt und in südlicher Richtung nach Margetshöchheim. Über den Main führt sie Staustufe Erlabrunn, die allerdings nur für Fußgänger geöffnet ist. Trotz der Lage am Fluß besitzt Erlabrunn keine spezielle Anlegestelle für Schiffe. Für diese besteht lediglich die Möglichkeit an der Kaimauer südlich der Staustufe, also flussaufwärts, festzumachen. Des Weiteren besaß Erlabrunn früher einen Bahnhof, der aber aufgrund seiner Lage auf der gegenüberliegenden Mainseite und der damit verbundenen Entfernung zum Ort kaum genutzt wurde und daher stillgelegt wurde.
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 15 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 28 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 573. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 73 ha. Dabei handelt es sich ausschließlich um Weinbau- und Obstbaubetriebe.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 60 Kindern
- Schule: Die 1958 errichtete Grundschule Erlabrunn ist seit 1969 neben den Grundschulen Leinachs und Zells eine der Außenstelle der Verbandsschule Margetshöchheim.
- Bibliothek: Die Pfarr- und Gemeindebücherei befindet sich im Erdgeschoss des Schulgebäudes.
Weitere Einrichtungen, Vereine und Verbände
- Freiwillige Feuerwehr Erlabrunn e.V.
- Männergesangverein 1906 Erlabrunn e.V.
- Turn- und Sportverein 1874 Erlabrunn e.V.
- Obst- und Gartenbauverein Erlabrunn
- St. Elisabethenverein e.V. (Kindergarten)
- VdK – Ortsverband Erlabrunn
- KJG-Jugendgruppe im Jugendzentrum im Untergeschoss des Feuerwehrhauses
- Sportanglerverein Erlabrunn e.V.
- Verein für Deutsch-Franz. Freundschaft Erlabrunn-Quettehou e.V.
- Weinbauverein Erlabrunn
- Motorradclub "Wölfe" e.V.
- Natureisfreunde e.V. (NEFE)
- Zweckverband Sing- und Musikschule Würzburg, Außenstelle Erlabrunn
- Pfarrgemeinderat Erlabrunn
- Seniorenkreis Erlabrunn
- Feldgeschworene
- Jugendmusikkapelle
(Stand 2002)