Dieser Artkel beschäftigt sich mit den medizinischen Möglichkeiten der Früherkennung von Krankheiten. Diese Maßnahmen sind eine Form des Screenings
Solche Maßnahmen werden gelegentlich auch als Vorsorgeuntersuchung bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch sachlich nicht korrekt. Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten werden als Prophylaxe bezeichnet.
In Deutschland sind Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten im Abschnitt 4 des Sozialgesetzbuch V verankert. Unterschieden wird zwischen Untersuchungen für Kinder und anderen Untersuchungen.
Geschichte
Der Wunsch nach besseren Behandlungsmethoden führte dazu, Kenntnisse über die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen. Entsprechende Untersuchungen wurden (und werden) auf vielen Gebieten durchgeführt. Die medizinischen Grundlagenwissenschaften erlebten einen immensen Aufschwung und die Endeckungen auf diesem Gebiet wurden entsprechend geehrt, wie an der großen Anzahl von Genetikern in der Liste der Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin erkennbar ist. Begriffe wie Epidemiologie, medizinische Biochemie, medizinische Statistik mögen als weitere Stichworte dienen.
Heutige Möglichkeiten
Mit diesem besseren Verständnis der Krankheiten war es nicht mehr nötig, auf den Ausbruch der Erkrankung zu warten. So lässt sich heute mittels Amniozentese schon während der Schwangerschaft feststellen, auf das im Mutterleib wachsende Kind einer Patientin mit Phenylketonurie ebenfalls an dieser Erkrankung zu leiden haben wird und sich die werdende Mutter deshalb noch genauer an ihren Diätplan (strikte Begrenzung der Einweißaufnahme) halten muss.
Prinzipielle Erwägungen
Ärztliche Untersuchungen zeichnen sich durch eine sehr unterschiedliche Invasivität aus. Prinzipiell muss bei allen ärztlichen Eingriffen das Verhältnis zwischen Nutzen und Gefahren gemeinsam mit dem Patienten abgewogen werden. Das Messen des Blutdruckes zur Früherkennung einer Hypertonie ist ein Beispiel für eine risikofreie Untersuchung. Dem gegenüber liegt das Fehlgeburtsrisiko bei der Durchführung einer Amniozentese bei ca. 1%. Insbesondere die Mammographie ist bezüglich des Nutzen/Risikoverhältnisses in jüngster Zeit sehr umstritten.
Viele Menschen glauben fälschlicherweises ein Screening nach einem Krebs-Frühstadium sei eine Maßnahme der Vorsorge, da sie meinen der Krebs werde dadurch verhindert. Eine Maßnahme zur Früherkennung von Krebs ist keine Prophylaxe, so wie etwa das Zähneputzen Karies verhindert. Weiters werden auch die Nachteile oft übersehen, wenn Früherkennung von Krebs als Vorsorge bezeichnet wird, da ja Zähneputzen auch keine Nachteil hat.
Mit Krebsvorsorge ist eigentlich das Screening nach Frühformen von Krebs gemeint, siehe Screening. Auch Untersuchungen zur Brustkrebs-Früherkennung sind keine Vorsorge-Untersuchungen screening-online.de/ Mammographie_Online/Wilkommen/ Auswahl/Brustkrebs- Frueherkennung1/Frueherkennung/ body_frueherkennung.html[http:// www.stuttgarter-zeitung.de/stz/ page/detail.php/372743].
Einzelne Krankheiten und Untersuchungen
Siehe auch:Screening
- Kinder
- Erwachsene
- Schwangerenvorsorge - Mutter-Kind-Pass
- Augenheilkunde
- Allgemeinmedizin
- Krebsfrüherkennung
- Zervixkarzinom
- Brustkrebs
- Prostatakarzinom
- Tumoren des Magen-Darm-Traktes