Die Schneegans (Anser caerulescens) ist eine den Feldgänsen zugehörige echte Gans und gehört somit zur Familie der Entenvögel. Nach neueren molekulargenetischen Untersuchungen wird sie manchmal auch in eine eigene Gattung (Chen) gestellt.
Schneegans | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Ihr Gefieder kann entweder hellweiß mit schwarz gefärbten Flügelspitzen oder bläulich sein. Beide Varianten treten manchmal als Nachkommen desselben Elternpaares auf. In letzterem Fall sind Kopf, Hals und Schwanzspitze mit weißen Federn bedeckt. Auffällig ist der rötliche Schnabel, die Füße sind meist rosafarben. Männchen und Weibchen sehen einander sehr ähnlich, die Jungtiere sind meist gräulich gefärbt.
Schneegänse werden etwa 60 bis 75 cm lang, haben eine Flügelspannweite von 150 cm und wiegen 2,5 bis 4 kg. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden.
Ernährung
Im sommerlichen Brutgebiet bilden arktische Gräser den Grundstock der Nahrung, im Überwinterungsgebiet fressen sie auch Sämereien und Wurzelstücke.
Lebensraum
Die Schneegans brütet im nordwestlichen Grönland, im nördlichen Kanada und nordöstlichen Sibirien, verbringt als Zugvogel aber den Winter weiter südlich, vor allem in den USA, gelegentlich aber auch noch weiter im Süden. Selten findet man sie auch in Europa. Sie versammeln sich oft in großen, manchmal Tausende Vögel umfassenden Scharen.
Fortpflanzung
Männchen und Weibchen schließen sich auf Lebenszeit zusammen. Die Brutsaison beginnt wegen des arktischen Sommerklimas erst etwa Ende Mai. Die Tiere treffen schon fest verpaart am Zielort ein und beginnen sofort mit dem Bau der Nester. Diese werden in Bodenmulden angelegt und mit Flechten und kleineren Pflanzenteilen, im Inneren auch mit Daunenfedern ausgekleidet. Das Weibchen legt Anfang Juni etwa 4 bis 6 weiße mattglänzende Eier und brütet für etwa drei Wochen. Nach dem Schlüpfen brauchen die Jungvögel etwa sechs Wochen bis sie flügge sind. Parallel durchlaufen die Elternvögel ihre Mauser. Ende August sind sie und ihre Jungtiere wieder flugfähig und ziehen in ihr Überwinterungsgebiet. Ein- und zweijährige Vögel, die noch nicht selbst brüten, bleiben meist mit ihren Eltern zusammen. Mit drei Jahren erlangen die Jungvögel selbst die Geschlechtsreife.
Gefährdung
Die Art ist als Ganzes derzeit nicht gefährdet.
Literatur
- C. Linnaeus, Systema Naturae, 10. Ausgabe (1758), S. 124 - Erstbeschreibung der Art durch Carolus Linnaeus von 1758
- Erich Rutschke: Wildgänse, Lebensweise - Schutz - Nutzung, Berlin: Parey, 1997
- H. Kolbe, Die Entenvögel der Welt, 5. Aufl., Ulmer Eugen Verlag (1999) (nicht eingesehen) - ISBN 3800174421