Willich

Stadt in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Stadtwappen von Willich Lage von Willich in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Viersen
Fläche: 67,66 km²
Einwohner: 52.149 (30.03.2004)
Bevölkerungsdichte: 770 Einwohner/km²
Höchster Punkt: 41,30 m ü. NN
Niedrigster Punkt: 34,60 m ü. NN
Postleitzahl: 47877
Vorwahl: 02154, 02156
Geografische Lage: 51° 15' 47" nördl. Breite
6° 32' 57" östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: VIE
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 05 1 66 036
Gliederung des Stadtgebiets: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Stadt Willich
Hauptstr.6
47877 Willich
Website: www.stadt-willich.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-willich.de
Politik
Bürgermeister: Josef Heyes (CDU)
Schuldenstand: 53,6 Mio. € (31.12.2002)
Bevölkerung (Stand: 31.12.02)
Arbeitslosenquote: unbekannt
Ausländeranteil: 7,7 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 21,3 %
18-65 Jahre: 63,1 %
ab 65 Jahre: 15,5 %

Willich ist eine Stadt am linken Niederrhein. Sie gehört zum Kreis Viersen, Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Willich hat den Status mittlere kreisangehörige Stadt.

Große Nachbarstädte sind Mönchengladbach, Krefeld (angrenzend), Düsseldorf (ca. 20 km) Neuss (ca. 15 km) und in den Niederlanden Venlo (ca. 30 km).

Angrenzende Städte im Uhrzeigersinn: Krefeld, Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich, Mönchengladbach, Viersen, Tönisvorst.

Einwohnerzahlen der Ortsteile (Stand: März 2004):

Die Frauen und Mädchen in Willich sind mit 26.340 in der Mehrheit.

Politik

In Willich gab es bis Mitte der 1990er Jahre einen hauptamtlichen Stadtdirektor, der die Leitung der Stadtverwaltung innehatte und den ehrenamtlichen Bürgermeister, der den Vorsitz des Rates übernahm.

Bürgermeister Stadtdirektor
Dr. Hans Lamers (1970-1979) Bernhard Hüsers (1970-1979)
Käthe Franke (1979-1994) Dr. Hans Lamers (1979-1991)
Josef Heyes (1994-1995) Dieter Hehnen (1991-1995)

Am 1. Juli 1995 wurden die beiden Ämter zusammengelegt. Seit dem hatte die Stadt Willich folgende (hauptamtliche) Bürgermeister:

  1. Lukas Siebenkotten (SPD) (1995-1999)
  2. Josef Heyes (CDU) (1999-2009)

Geschichte

Willich wurde 1137 erstmalig als "Wylike" erwähnt, Anrath tauchte bereits 1010 in Urkunden auf. Die Geschichte Neersens und Schiefbahns lässt sich bis 1262 bzw. 1420 zurückverfolgen.

In den 1960er Jahren beschloss die Landesregierung Nordrhein-Westfalen eine kommunale Neugliederung. Der drohende Verlust der Selbständigkeit stieß in den betroffenen Gemeinden auf Widerstand. So versuchten Anrath und Neersen eine gemeinsame Gemeinde zu bilden, um einen Zusammenschluss mit Willich und Schiefbahn zu verhindern. Unter anderem auf Vorschlag des damaligen Regierungspräsidenten einigte man sich schließlich auf den Zusammenschluss der Gemeinden Willich, Anrath, Schiefbahn und Neersen. Nach vielen mehr oder minder gelungenen Vorschlägen zur Namensgebung der neuen Stadt, wie zum Beispiel "Schwanstadt", "Mittelstadt" oder "Schanwin", einigte man sich schließlich auf den Namen der damals größten Gemeinde im Landkreis Kempen-Krefeld: Willich. Am 1. Januar 1970 erfolgte der Zusammenschluss der vier Gemeinden zur Stadt Willich.

In den 1980er Jahren entstand im Westen Willichs das Gewerbegebiet Münchheide. Seit Mitte der 1990er Jahre wird zwischen Alt-Willich und Schiefbahn ein neues Wohngebiet mit Namen Wekeln errichtet. Es ist als nahezu autarkes Wohngebiet geplant und soll einmal von rund 6.000 Menschen bewohnt werden.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Die Willicher Verkehrspolitik ist ganz auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet. Willich und Schiefbahn sind von einem Autobahnring umgeben, mit der A44 im Westen und Norden, der A52 im Süden und der A57 im Osten. Innerhalb des Stadtgebietes gibt es fünf Autobahnanschlußstellen. Abgesehen von Anrath hat jeder Stadtteil eine höchstens 500m vom Ortseingang entfernte Anschlußstelle. Somit gibt es in den Ortsteilen keinen nennenswerten Durchgangsverkehr. Den dennoch häufigen Staus versucht die Stadt mit dem Bau von Umgehungsstraßen zu begegnen. Willich und Anrath haben Nordumgehungen, Neersen verfügt mit der A44 über eine Ostumgehung. Zusätzlich sind für Schiefbahn eine Nord- und für Anrath eine weitere (Ost-)Umgehung geplant.

Öffentliche Verkehrsmittel sind in der Stadt nur rudimentär vorhanden. Von den ehemals fünf Bahnhöfen im heutigen Stadtgebiet ist allein der Anrather Bahnhof am östlichen Ende von Anrath, direkt an der Stadtgrenze, noch in Betrieb. Dort halten je Richtung bis zu zweimal stündlich Züge von und nach Krefeld und Mönchengladbach. Die Bahnlinien Krefeld - Willich - Schiefbahn-Nord - Mönchengladbach, sowie Düsseldorf - Schiefbahn - Neersen - Viersen sind in den sechziger bis siebziger Jahren ebenso eingestellt worden wie die Straßenbahnlinie von Krefeld über Willich und Schiefbahn bis Mönchengladbach.

Buslinien verkehren überwiegend stündlich, eine (055) auch halbstündlich. Direktverbindungen in die umliegenden Großstädte gibt es von Anrath nach Krefeld und von Schiefbahn und Neersen nach Mönchengladbach.

Pläne für die Wiedereinführung der Straßenbahnlinie von Krefeld über Willich und Wekeln nach Schiefbahn, die ursprünglich auch zur Anbindung des großen Neubaugebietes Wekeln an den ÖPNV gedacht war, sind auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Auch für eine geplante Verlängerung der Regiobahn Mettmann - Düsseldorf - Kaarst über Schiefbahn nach Mönchengladbach (ursprünglich war eine Streckenführung über Schiefbahn nach Viersen geplant) ist die Finanzierung und Realisierung noch ungewiss.

Autobahnen:
A44 (Mönchengladbach - Krefeld - Düsseldorf)
A52 (Mönchengladbach - Düsseldorf)

ÖPNV:
Am östlichen Ende von Anrath, direkt an der Stadtgrenze, gibt es den einzigen Bahnhof der Stadt. Der nächste Bahnhof, an dem auch Fernzüge halten, ist der Düsseldorfer Hauptbahnhof.

RB 33 (Aachen - Mönchengladbach - Anrath - Krefeld - Duisburg - Wesel)
SB 86 (Kaarster See - Schiefbahn - Wekeln - Willich - Münchheide)
SB 87 (Viersen - Anrath Bf - Kempen Bf - Grefrath - Nettetal-Lobberich)
094 (Viersen - Neersen - Schiefbahn - Kaarster See)
036 (Mönchengladbach Hbf - Neersen - Schiefbahn)
038 (Anrath Bf - Neersen)
054 (Krefeld - Anrath)
055 (Krefeld-Süd - Willich - Schiefbahn)
056 (Krefeld-Süd - Willich - Neersen)
071 (Meerbusch - Willich - Anrath - Viersen)

Flughäfen:
Direkt an der südlichen Stadtgrenze liegt der ehemals zu Neersen gehörende Flughafen Mönchengladbach. Der Düsseldorfer Flughafen ist etwa 25 Kilometer entfernt.

Wirtschaft

In den 1970er Jahren verließ Willichs damals wichtigster Arbeitgeber, die Hannen-Brauerei, die Stadt. Daraufhin entstand mit Unterstützung des Kreises Viersen und Fördermitteln des Landes NRW westlich von Alt-Willich das Gewerbegebiet Münchheide. Aufgrund der guten Autobahn-Anbindung (A44) entwickelte sich Münchheide schnell zu einem der größten Gewerbegebiete der Region. Seit Mitte der 1990er Jahre entsteht im ehemaligen Stahlwerk Becker ein weiteres Gewerbegebiet.

Mittlerweile haben einige internationale Konzerne (z.B. LG Electronics, Pioneer, Umax, Canon, Hitachi) in Willich ihre Europa- bzw. Deutschland-Zentrale.

 
Schloss Neersen

In früheren Zeiten wichtiger Arbeitgeber in der Altgemeinde Anrath war das dortige Königlich-preußische Gefängnis. Die heutige Justizvollzugsanstalt besitzt eine Frauen- und eine Männerabteilung.

Eine Willicher Besonderheit ist, dass die Arbeitslosenquote der Stadt unbekannt ist. Willich gehört zum Arbeitsamtsbezirk Krefeld und die statistischen Daten werden nur für Krefeld und Willich zusammen veröffentlicht. Somit sind weder die Arbeitslosenzahlen für Krefeld, noch die für Willich und damit auch nicht die des Kreises Viersen bekannt.

Städtepartnerschaften

Freundschaftliche Kontakte zu den Städten:

Literatur

  • Willicher Kulturstiftung (Hrsg.): Stadtgeschichte Willich, B.o.s.s Druck und Medien, Kleve 2003 ISBN 3933969344