Seit neuestem besteht zumindest theoretisch eine aussichtsreiche Möglichkeit zum Gendoping. In allen Muskelzellen wird ständig ein Protein namens Myostatin gebildet, welches die Aufgabe hat, diese daran zu hindern, ins Uferlose zu wuchern, wenn sie z.B. durch Testosteron oder durch Training dazu stimuliert werden. Diese regulative Funktion wurde bisher in der Viehmast ausgenutzt, indem man Antikörper gegen das Myostatin herstellte und mit einem Lösungsmittel in die Muskelzellen der Tiere spritzte. Ihre natürliche Wachstumsbremse war damit lahm gelegt und sie setzten mehr Fleisch an. Ein entsprechendes Verfahren ist prinzipiell auch beim Menschen möglich, jedoch noch kein echtes Gendoping. Dieses könnte so aussehen, dass man das Myostatin produzierende Gen komplett ausschaltete. Man müsste dazu einen Weg finden, den Operator - den "Ein- und Ausschalter" dieses Gens auf der DNA - gezielt zu blockieren. Anhaltspunkte dazu könnten etwa bekannte Personen liefern, denen das Gen tatsächlich fehlt oder bei denen es von Natur aus inaktiv ist, so dass ihre Muskeln auch untrainiert enorme Ausmaße annehmen.