Dieser Beitrag behandelt die religiösen Aspekte des Begriffs der Hölle. Bezüglich anderer Bedeutungen siehe Hölle (Begriffsklärung)
Das deutsche Wort Hölle bezeichnet ein Furcht erregendes Gegenbild zum Heils- und Hoffnungsbegriff Himmel. Mit diesem Begriffspaar werden in der klassischen christlichen Lehre die beiden möglichen Endzustände des Menschen nach dem Tod und dem Jüngsten Gericht anschaulich gemacht. Viele Kulturen und Religionen kennen verwandte Wörter und Bilder, insbesondere diejenigen, die mit einem individuellen Gottesgericht rechnen.
Geschichtliches
Der Begriff Hölle hat seinen Ursprung im germanischen hel- oder hal- (verbergen) - siehe auch Hel als dem germanischen Namen für Unterwelt bzw. die Totengöttin selbst.
Die monotheistischen Religionen
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Christentum
Das Christentum versteht sich als Erlösungsreligion. Dem der Sünde und dem Tod verfallenen Menschen ist Gott in Jesus Christus zu Hilfe gekommen. In Jesu Lehren und Wirken, in seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung hat das Himmelreich, die Königsherrschaft Gottes, schon auf der Erde begonnen. Jeder, der sie wie ein Kind annimmt und dem Ruf der Liebe folgt, ist gerettet und muss das göttliche Gericht nicht fürchten.
Als dunkler Hintergrund dieser Botschaft bleibt die Rede von Gericht und Hölle in Bibel und Tradition jedoch allgegenwärtig. Sie bedingt den Ernst der ethischen und religiösen Entscheidung und die Freude der Erlösung.
Moderne Theologen betonen, dass das Bild von der Hölle missbraucht, wer es für pädagogische oder missionarische Zwecke instrumentalisiert ("Drohbotschaft"). Personale Interpretationen (Gottverlassenheit, Verlorenheit, letztes Scheitern, Verfehlen des Lebenssinns) treten zunehmend an die Stelle der alten körperlichen Schreckensbilder. Ähnlich wie das Himmelreich wird auch die Hölle z.T. existenzial auf innerweltliche Lebens- und Todeserfahrungen hin interpretiert.
Die Möglichkeit der ewigen Verdammnis definitiv zu leugnen, hat im Christentum immer als Irrlehre gegolten. Für die Rettung aller zu beten und sie mit Blick auf Christus zu erhoffen, bleibt jedoch im Rahmen der kirchlichen Lehre möglich.