Blindschlangen

Familie der Ordnung Schuppenkriechtiere
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. November 2004 um 02:12 Uhr durch Necrophorus (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Schlangen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Blindschlangen
Vorlage:Taxonomy
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Blindschlangenartige
(Scolecophidia, Typhlopoidea)
Familie: Blindschlangen (Typhlopidae)

Die Blindschlangen (Typhlopidae) sind eine Familie der Schlangen (Serpentes). Dabei handelt es sich meist um kleine wurmähnliche Schlangen von 15 bis 30 Zentimetern Körperlänge, die unterirdisch leben. Es sind etwa 200 Arten bekannt.

Merkmale

Die Blindschlangen erreichen Körperlängen von 15 bis 30 Zentimetern, die größten Arten werden etwa 75 Zentimeter lang. Sie sind gelblichbraun und von kleinen, sich überdeckenden Schuppen bedeckt. Der Schwanz ist kurz und trägt bei vielen Arten einen Endstachel zur Verankerung im Boden. Der Kopf ist abgestumpft und nicht vom Körper abgesetzt, die Augen meist stark zurückgebildet und von etwas größeren Schuppen bedeckt.

Lebensweise

Blindschlangen leben in der Regel unterirdisch und sind in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde zu finden. Sie ernähren sich primär von Insekten, vor allem von Termiten und Ameisen. Die meisten Arten sind ovopar, legen also Eier, einige bringen allerdings auch lebende Junge zur Welt (Ovoviviparie).

Arten

Echte Blindschlangen (Gattung Typhlops)

Die größte und häufigste Gattung der Blindschlangen sind die Echten Blindschlangen (Typhlops). In diese Gattung gehört auch das in Südwestasien und auf dem südlichen Balkan anzutreffende Blödauge (Typhlops vermicularis). Die größte Art ist Typhlops dinga aus Westafrika.

Wurmschlangen (Gattung Rhamphotyphlops)

Ebenfalls recht groß ist die Gattung der Wurmschlangen (Rhamphotyphlops). Der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist die Blumentopfschlange (Rhamphotyphlops braminus). Sie ist etwa 15 Zentimeter lang und stammt ursprünglich aus Südostasien. Sie jagt ihre Beute, kleine Insekten, meist im Wurzelgeflecht von verschiedenen Pflanzen und wurde gmeinsam mit verschiedenen Kultur- und Zierpflanzen in andere Landstriche verschleppt. Heute findet man sie im gesamte südasiatischen Raum, auf den meisten Inseln des Pazifik sowie in Mittelamerika, damit hat sie die größte Ausbreitung aller heute lebender Landschlangen. Sie breitet sich sehr schnell aus, da sie sich ausschließlich parthenogenetisch fortpflanzt.

Weitere

Weitere Gattungen der Blindschlangen sind Rhinotyphlops, Acutotyphlops, Xenotyphlops und Cyclotyphlops. Die früher ebenfalls zu den Blindschlangen gestellte Gattung Anomalepsis stellt heute die eigene Familie der Amerikanischen Blindschlangen (Anomalepidae) mit etwa 20 Arten dar. Ebenfalls eine eigene Familie bilden die Schlankblindschlangen (Leptotyphlopidae).

  • Gattung: Acutotyphlops
  • Arten: A.infralabialis, A.kunuaensis, A.solomonis, A.subocularis
  • Gattung: Cyclotyphlops
  • Arten: C.deharvengi
  • Arten: R.acuticauda, R.affinis, R.albiceps, R.angusticeps, R.aspina, R.australis, R.batillus, R.bituberculatus, R.braminus (Blumentopfschlange), R.broomi, R.centralis, R.chamodracaena, R.cumingii, R.depressus, R.diversus, R.endoterus, R.erycinus, R.exocoeti, R.flaviventer, R.ganei, R.grypus, R.guentheri, R.hamatus, R.howi, R.kimberleyensis, R.leptosoma, R.leucoproctus, R.ligatus, R.lineatus, R.longissimus, R.lorenzi, R.margaretae, R.melanocephalus, R.micromma, R.minimus, R.multilineatus, R.nema, R.nigrescens, R.nigroterminatus, R.olivaceus, R.pilbarensis, R.pinguis, R.polygrammicus, R.proximus, R.robertsi, R.silvia, R.similis, R.splendidus, R.suluensis, R.supranasalis, R.tovelli, R.troglodytes, R.unguirostris, R.waitii, R.wiedii, R.willeyi, R.yampiensis, R.yirrikalae
  • Gattung: Rhinotyphlops
  • Arten: T.ahsanai, T.albanalis, T.amoipira, T.andamanesis, T.angolensis, T.annae, T.arenarius, T.ater, T.beddomii, T.bibronii (Bibrons Blindschlange), T.biminiensis, T.bisubocularis, T.blanfordii, T.bothriorhynchus, T.brongersmianus, T.caecatus, T.canlaonensis, T.capensis, T.capitulatus, T.cariei, T.castanotus, T.catapontus, T.caymanensis, T.collaris, T.comorensis, T.congestus, T.conradi, T.costaricensis, T.cuneirostris, T.decorosus, T.decorsei, T.depressiceps, T.diardii (Diards Blindschlange), T.disparilis, T.domerguei, T.dominicanus, T.elegans, T.epactius, T.etheridgei, T.exiguus, T.filiformis, T.fletcheri, T.floweri, T.fornasinii (Fornasins Blindschlange), T.fredparkeri, T.fuscus, T.giadinhensis, T.gierrai, T.gonavensis, T.granti, T.hectus, T.hedraeus, T.hypogius, T.hypomethes, T.hypsobothrius, T.inornatus, T.jamaicensis (Jamaica-Blindschlange), T.jerdoni, T.khoratensis, T.klemmeri (Klemmers Blindschlange), T.koekkoeki, T.koshunensis, T.kraali, T.lankaensis, T.lehneri (Lehners Blindschlange), T.leucomelas, T.leucostictus, T.lineolatus, T.longissimus, T.loveridgei, T.lumbricalis (Regenwurm-Blindschlange), T.luzonensis, T.mackinnoni, T.madagascariensis, T.madgemintonai, T.malcolmi, T.manilae, T.manni, T.marxi, T.mcdowelli (McDowells Blindschlange), T.meszoelyi, T.microcephalus, T.microstomus, T.minuisquamus, T.mirus, T.monastus, T.monensis, T.mucronatus, T.muelleri (Indonesische Blindschlange), T.oatesii, T.obtusus (Schlanke Blindschlange), T.ocularis, T.oligolepis, T.pammeces, T.paucisquamus, T.platycephalus, T.platyrhynchus, T.porrectus, T.punctatus, T.pusillus, T.reticulatus, T.reuteri (Reuters Blindschlange), T.richardi, T.rondoensis, T.rostellatus, T.roxaneae, T.ruber, T.ruficaudus, T.schmidti, T.schmutzi, T.schwartzi, T.siamensis (Siam-Blindschlange), T.socotranus, T.stadelmani, T.steinhausi, T.sulcatus, T.syntherus, T.tasymicris, T.tenebrarum, T.tenuicollis, T.tenuis, T.tetrathyreus, T.thurstoni, T.tindalli, T.titanops, T.trangensis, T.trinitatus, T.uluguruensis, T.unilineatus, T.veddae, T.vermicularis (Blödauge, Europäische Blindschlange), T.verticalis, T.violaceus, T.wilsoni, T.yonenagae, T.zenkeri
  • Gattung: Xenotyphlops
  • Arten: X.grandidieri