Das Schloss Reisensburg an der Donau bei Günzburg war der Stammsitz von Berthold I. von Reisensburg, des Grafen von Geisenfeld. Ursprünglich hieß es Burg Reisensburg. Später lebten dort die vertriebenen Luitpoldinger Herzöge in der Verbannung.
Die Universität Ulm hat zum 1. Januar 1997 das Anwesen Schloss Reisensburg in das Körperschaftsvermögen der Universität Ulm als unselbstständige Stiftung eingefügt. Prof. Dr. Theodor M. Fliedner, der den Auf- und Ausbau des Wissenschaftszentrums (WZR) maßgeblich geleitet hatte, wurde gebeten, als Direktor des WZR die Reisensburg zu führen.
Geschichte
Das Gelände des heutigen Schlosses wurde bereits vor 4000 Jahren besiedelt. Von den fünf vorgeschichtlichen Siedlungsgruppen, die aber nicht direkt aufeinander folgten, weiß man heute Genaueres von je einer Besiedelung in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit. Die erste Burganlage wurde in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts vom Geographen von Ravena genannt, der sich auf den Goten Athanarid berief. Im 10. Jahrhundert war die Burg im Besitz von Berthold I., der aus Bayern verbannt wurde, da er die Aufmarschpläne von König Otto I. verraten hatte. Danach verschwand die Burg aus den schriftlichen Quellen und wurde erst im 12. Jahrhundert wieder im Zusammenhang mit einigen Burgherren genannt. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss umgebaut. 1604 verlor „die letzte Gruppe der feudalen Herren die Reisensburg“ (Universität Ulm). 1632 wurde das Schloss von den Schweden niedergebrannt. Nach dem Wiederaufbau wurde Reisensburg 1763 an die Freiherren von Eyb vererbt. Deren letzter Nachfahre starb am 21. März 1851. Maximilian Alexander von Riedheim kaufte am 17. Juni 1852 Burg Reisensburg. Nach dem Zwangsverkauf 1920 wegen politischer Unruhen erwarb am 6. März 1966 das Internationale Institut für wissenschaftliche Zusammenarbeit e. V. das Schloss.