Hannover

Hauptstadt von Niedersachsen, Deutschland
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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Hannover. Weiteres siehe: Hannover (Begriffsklärung).


Hannover Vorlage:Lautschrift ist eine Stadt in Norddeutschland. Sie ist die Landeshauptstadt Niedersachsens und mit etwa einer halben Million Einwohnern zugleich die größte Stadt sowie eines der Oberzentren des Bundeslandes. Die Stadt im Südosten des Landes ist Sitz der Region Hannover - einer Gebietskörperschaft besonderen Rechts - sowie des gleichnamigen Regierungsbezirks. Hannover ist mehrfacher Hochschulstandort (vergleiche Bildungseinrichtungen) und war im Jahr 2000 Gastgeber der Weltausstellung (Expo 2000). In Hannover findet mit dem Schützenfest Hannover jährlich Anfang Juli das größte Schützenfest der Welt statt. Die Einwohnerzahl der Stadt Hannover überschritt etwa 1875 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Geografie

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Das Neue Rathaus mit Maschteich

Hannover liegt im Tal der Leine, an dessen schmalster Stelle am Übergang zwischen niedersächsischem Berg- und Hügelland und norddeutschem Flachland. Im Stadtgebiet mündet die Ihme in die Leine. Im Westen der Stadt grenzen die Ausläufer des Weserberglandes, im Norden die Ausläufer der Lüneburger Heide an das Stadtgebiet.

Die nächstgelegenen größeren Städte sind Bremen, etwa 120 km nordwestlich, Hamburg, etwa 132 km nördlich, Dortmund, etwa 181 km südwestlich, Berlin, etwa 250 km östlich und Kassel, etwa 160 km südlich von Hannover.

Die höchste natürliche Erhebung des Stadtgebiets ist der Kronsberg mit 118,2 m. Hannovers Entfernung bis zur Nordsee beträgt 160 km, zur Ostsee 200 km und zum Harz 70 km.


Schreibweise des Namens in anderen Sprachen

Die englische Schreibweise Hannovers ist Hanover, die französische Hanovre. Das deutschsprachige Eigenschaftswort zu Hannover heißt hannoversch oder hannöversch, nicht jedoch (wie häufig zu hören) hannoveranisch. Als Hannoveraner werden die Einwohner Hannovers, aber auch eine Pferderasse, die sich besonders zur Dressur eignet, bezeichnet (siehe Hannoveraner (Pferd)).

Nachbarstädte und -gemeinden

Folgende Städte und Gemeinden der Region Hannover grenzen an die Stadt Hannover (sie werden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn genannt):

Klima

 
Klimadiagramm Hannover

Im langjährigen Durchschnitt erreicht die Lufttemperatur in Hannover 8,7 °C und es fallen 661 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 22 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25° C übersteigt) gerechnet werden.


Stadtgliederung

Siehe Liste der Stadtbezirke und Stadtteile Hannovers

Geschichte

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Hannover um 1689
 
Kröpcke um 1895
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Hannover 1939
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Hannover 1945

Hannover entstand aus einem am Leineufer gelegenen mittelalterlichen Dorf. Die Abstammung des Wortes von "das hohe Ufer" ist allerdings umstritten. Hinweise auf eine Marktsiedlung an dieser Stelle gibt es bereits um das Jahr 1000. Der Vicus Hanovere (vicus: Marktflecken) wird erstmals um 1150 im hildesheimer "Miracula Sancti Bernwardi" erwähnt. 1241 erhält Hannover das Stadtprivileg. Im 14. Jahrhundert erlebte Hannover eine erste Blütezeit. Während des Dreißigjährigen Krieges macht Herzog Georg von Calenberg 1636 die gut befestigte Stadt zu seiner Residenz. Als Residenzstadt erlebte Hannover in den folgenden 80 Jahren eine erneute Blütezeit. Die Bauten dieser Epoche der Geschichte Hannovers setzten nachhaltige Akzente im Stadtbild. Hierzu zählen unter anderem das Stadtschloss, die Sommerresidenz Herrenhausen und die Oper. Mit der Besteigung des englischen Throns als Georg I. durch den Kurfürsten Georg Ludwig im Jahr 1714 wurde das vom Adel geprägte gesellschaftliche Leben der Stadt allmählich von einer zunehmend bürgerlichen Gesellschaft abgelöst.

Verwaltungsmäßig war Hannover eine autonome Stadt innerhalb des Landes Hannover. 1823 wurde sie Sitz der "Landdrostei Hannover", einem Verwaltungsbezirk, aus dem später der Regierungsbezirk Hannover hervorging. 1824 wurde sie Sitz des Amtes Hannover, das durch Vereinigung des Gerichtsschulzenamtes Hannover und des Amtes Coldingen gegründet wurde. 1859 wurde das Amt Langenhagen eingegliedert.

Mit der von Preußen erzwungenen Kapitulation des Königreichs Hannover 1866 – zwei Tage nach der Schlacht von Langensalza, aus der Hannover zunächst als Sieger hervorgegangen war – wurde die Stadt zur Hauptstadt einer gleichnamigen preußischen Provinz.

1883 wurde Hannover eine kreisfreie Stadt und Sitz des aus dem Amt Hannover entstanden Landkreises Hannover sowie des aus der Landdrostei Hannover entstandenen Regierungsbezirks Hannover. In den 1920er Jahren wurde der Landkreis Hannover um den Landkreis Linden vergrößert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Hannover stark zerstört, so blieb die Aegidienkirche als Ruine und Mahnmal stehen. In der Nachkriegszeit wurde Hannover als "Vorreiter" der modernen Kunst und Architektur berühmt (zum Beispiel die Nanas von Niki de Saint Phalle).

Im Zuge der Kreisreform in Niedersachsen wurde der Landkreis Hannover zum 1. März 1974 um das Gebiet der Landkreise Burgdorf, Neustadt am Rübenberge und Springe vergrößert. Zum 1. November 2001 wurde der Landkreis Hannover schließlich mit der kreisfreien Stadt Hannover zur Region Hannover vereinigt. Formal ist Hannover somit keine kreisfreie Stadt mehr, ist aber nach dem Gesetz über die Region Hannover den kreisfreien Städten gleichgestellt, sofern in diesem Gesetz nichts anderes bestimmt ist.

Eingemeindungen

Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung
amtliche Einwohnerzahl
am 30. Juni 2001:
515.219
Wohnberechtigte Bevölkerung
am 1. Januar 2002
(mit Haupt- und Nebenwohnung)
520.160
darunter:
    mit Hauptwohnung 507.401
    Frauen 266.278
    Ausländer 76.849
    Türken 20.714
    ehemalige Jugoslawen 8.637
    Griechen 4.987
    Spanier 3.356
    Evangelische 39,5%
    Katholische 14,6%

Folgende Städte und Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Hannover eingemeindet:

  • 1824: Calenberger Neustadt
  • 1847: Ernst-August-Stadt (Bezirk Vorort)
  • 1859: Vorstadt Hannover (Steintor und Aegidientor Gartengemeinde)
  • 1869: Vorstadt Ohe-Glocksee
  • 1891: Gemeinden Hainholz, Herrenhausen, List und Vahrenwald
  • 1907: Gemeinden Bothfeld, Döhren, Groß Buchholz, Klein Buchholz/Lahe, Kirchrode, Mecklenheide-Stadtforst, Stöcken und Wülfel
  • 1909: Gemeinden Badenstedt, Bornum, Davenstedt, Limmer und Ricklingen
  • 1913: Wassergewinnungsgebiet Ricklingen
  • 1920: Stadt Linden
  • 1928: Schloss- und Gartenbezirk Herrenhausen, Gutsbezirke Leinhausen und Marienwerder
  • 1967: Teile von Bemerode
  • 1974: Stadt Misburg sowie Gemeinden Ahlem, Anderten, Bemerode, Vinnhorst, Wettbergen und Wülferode

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen der Stadt Hannover von 1190 bis zur Gegenwart ist in dem Artikel Einwohnerentwicklung von Hannover dargestellt.

Kirchengeschichte bis zur Gegenwart

Die Stadt Hannover gehörte anfangs zum Gebiet des Bistums Minden beziehungsweise zum Archidiakonat Pattensen.

In der Altstadt Hannovers wurde 1533/34 und in der Neustadt 1544 die Reformation nach lutherischem Bekenntnis eingeführt. Danach war Hannover über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Katholiken und Reformierte Gemeindeglieder konnten bis 1800 in der Altstadt Hannovers kein Bürgerrecht erwerben. Dennoch gab es ab 1665 wieder eine katholische Gemeinde. 1697 entstand auch eine französisch-reformierte und 1702 eine deutsch-reformierte Gemeinde, die sich 1819 vereinigten.

1692 entstand das Kurfürstentum Hannover und mit ihm die heutige Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, deren Kirchenverwaltung in Hannover eingerichtet wurde. Ab 1815 wurde Hannover zum Königreich erhoben und das Kirchengebiet gliederte sich fortan in fünf relativ selbständige Konsistorialbezirke, darunter Hannover. 1866 wurde Hannover Sitz des Landeskonsistoriums der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Die Konsistorialbezirke waren seinerzeit in Superintendenturen eingeteilt. In der Stadt Hannover gab es zunächst vier Superintendenturen, die jedoch später zum Stadtkirchenverband Hannover vereinigt wurden. Heute gehören alle evangelischen Kirchengemeinden Hannovers, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt, zum Stadtkirchenverband Hannover innerhalb des gleichnamigen Sprengels der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hannover Sitz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD).

Die 1819 durch Vereinigung der 1697 beziehungsweise 1702 entstandenen französisch- beziehungsweise deutsch-reformierten Gemeinde entstandene reformierte Gemeinde Hannovers unterstand spätestens ab 1882 dem Konsistorium in Aurich, das seinerzeit oberste Kirchenbehörde aller reformierten Gemeinden innerhalb der Provinz Hannover wurde. Aus dieser Verwaltungsbehörde entstand später die heutige Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland, zu der alle (landeskirchlichen) reformierten Gemeinden Hannovers gehören. Sie sind Teil des Synodalverbands X.

 
Marktkirche um 1895

Die ab 1665 entstandene katholische Gemeinde gehörte zum Bistum Hildesheim, das 1824 neu festgelegt wurde und zunächst zur Kirchenprovinz Köln (Erzbistum Köln), ab 1930 zur Kirchenprovinz Paderborn (Erzbistum Paderborn) und seit 1995 zur neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg (Erzbistum Hamburg) gehört. Später entstanden weitere katholische Pfarrgemeinden, die heute alle zur Region Hannover des Bistums Hildesheim gehören. Die (kirchliche) Region Hannover ist in 6 Dekanate untergliedert und umfasst in etwa das Gebiet der politischen Region Hannover. Katholische Hauptkirche Hannovers und Sitz des Regionaldechants ist die Basilika St. Clemens. Neben römisch-katholischen Gemeinden gibt es in Hannover auch eine russisch Orthodoxe Kirche und eine serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde.

Auch verschiedene Freikirchen sind in Hannover vertreten. So ist Hannover Sitz der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die mehrere Gemeinden in Hannover hat. An weiteren Freikirchen sind vertreten: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-Methodistische Kirche (Methodisten), die Christus-Gemeinde Wettbergen und die Ichthys Freie Jesus-Gemeinde e.V..

Darüber hinaus sind auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Neuapostolische Kirche, Die Christengemeinschaft, die Zeugen Jehovas und die Christliche Wissenschaft vertreten.

Heute (2003) gehört etwa die Hälfte der Hannoveraner einer der beiden großen christlichen Kirchen an.

Politische Geschichte

In Hannover ist schon seit 1241 ein Rat nachweisbar. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts standen zwei Bürgermeister an der Spitze der Stadt. Daneben gab es einen aus 12 Mitglieder bestehenden so genannten "sitzenden Rat" mit dem "regierenden Bürgermeister". Die Mitglieder des Rats wechselten jährlich am 6. Januar. Die ausgeschiedenen Ratsherren (der "alte Rat") gehörten dann zu den Geschworenen. Später änderte sich die Zusammensetzung des Rates. Ab 1699 gehörten ihm zwei Bürgermeister, ein Syndikus, ein Sekretär, zwei Kämmerer und sechs Senatoren an. Ab 1825 gab es in Hannover ein Magistratskollegium, das de facto bis 1935 Bestand hatte. Während dieser Zeit trug das Stadtoberhaupt Hannovers den Titel "Stadtdirektor". Erst 1925 gab es einen Oberbürgermeister.

Die Calenberger Neustadt hatte eine eigene Verwaltung mit einem Vogt, später einem Gerichtsschulzen an der Spitze. Da sie erst 1710 zur Stadt erhoben wurde erhielt sie auch erst 1714 ein Ratskollegium, das bis zur Eingemeindung 1824 amtierte. Die ehemalige Stadt Linden hatte seit 1885 eine städtische Verfassung.

 
Ernst-August-Platz um 1895

Während der Zeit des Dritten Reiches wurde das Stadtoberhaupt Hannovers von der NSDAP eingesetzt. 1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde in Hannover die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird. Dieser trägt den Titel "Bürgermeister".
Der bereits seit 1972 amtierende Oberbürgermeister Hannovers, Dr. h.c. Herbert Schmalstieg, wurde 1996 erstmals direkt gewählt und zuletzt 2001 für eine weitere Amtsperiode von 5 Jahren wiedergewählt. Er ist inzwischen der dienstälteste Oberbürgermeister einer Stadt in Deutschland.

Zuständig für die Überwachung der vom Rat beschlossenen Gesetze und Verordnungen sind von 1303 bis 1699 die so genannten Bruchmeister. Sie haben niedere Gerichtsbarkeit. Ab 1710 übernehmen sie die Überwachung der städtischen Verteidigungsübungen und des städtischen Schießens, aus dessen Freischießen das heute größte Schützenfest der Welt hervorgeht. Sie tragen die Standarten der vier ursprünglichen Stadtteile Hannover und sind heute Repräsentanten der Stadt.


Stadtdirektoren, Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister Hannovers seit 1818

Oberstadtdirektoren Hannovers 1946-1996

Wappen

Das Wappen der Stadt Hannover zeigt eine silberne Mauer mit zwei Zinnentürmen auf rotem Grund; in dem offenen Tor unter schwarzem Fallgatter ein goldenes Schildchen mit einem grünen Kleeblatt; Zwischen den Türmen steht ein goldener Löwe.

Das Wappen ist bereits ab 1266 als Siegel nachweisbar, mit Kleeblatt (vorher Münzzeichen) allerdings erst ab 1534, wobei der Löwe das Symbol der Welfen beziehungsweise der Herrschaft Braunschweig ist, zu dessen Herrschaftsgebiet die Stadt gehörte. Seit 1929 hat das Stadtwappen seine heutige Form. Die alten Stadtfarben rot, gelb und grün wurden 1897 durch rot-weiß ersetzt.

Städtepartnerschaften

Hannover unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Ferner unterhielt Hannover zwischen 1971 und 1976 mit Utrecht (Niederlande) eine Städtepartnerschaft, die seinerzeit vom Rat der Stadt Utrecht aufgekündigt wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Einstige Grammophonfabrik Emil Berliners in der Kniestraße

Hannover ist eine bedeutende Messestadt. Jedes Frühjahr ist Hannover der Schauplatz der weltgrößten Computermesse CeBIT und der Industriemesse Hannover Messe. Im Jahr 2000 fand in Hannover die Weltausstellung Expo statt.

Ansässige Unternehmen

In Hannover haben verschiedene Industriebetriebe ihren Sitz. Unter anderem die Reifenfirma Continental AG, die VW Nutzfahrzeuge, die Lebensmittelindustrie von Bahlsen, das Varta-Batteriewerk, die Schreibwarenhersteller Pelikan und Geha. Hannover ist zudem ein wichtiger Standort für Dienstleistungsunternehmen. Zu den Unternehmen, die Ihren Sitz in Hannover haben, gehören eine Reihe von Banken, Finanzdienstleistern und Versicherungen, zum Beispiel Norddeutsche Landesbank Girozentrale (NORD/LB), Allbank AG, AWD, Hannover Rück, Hannoversche Leben. Hinzu kommt der bekannte Touristikkonzern TUI AG (ehemals Preussag AG). Weitgehend unbekannt ist die Firma MTU im Norden Hannovers in Langenhagen, eine weltweit führende Firma auf dem Gebiet der Antriebswartung für kommerzielle Flugzeugantriebe. Ein weiterer großer Arbeitgeber sind die Stadtwerke Hannover. Sie versorgen Hannover mit Gas, Wasser, Wärme und elektrischer Energie.

Weiterhin bekannte Unternehmen sind der nicht mehr existente Fahrzeughersteller Hanomag und einer der ältesten deutschen Schokoladenhersteller Sprengel (1979 von Stollwerck aufgekauft).

Verkehr

 
Hannoverscher Hauptbahnhof am Ernst-August-Platz

Hannover gehört zu den zentralen Verkehrsknotenpunkten Deutschlands. Die Stadt wird von Eisenbahnen und Bundesautobahnen aus allen Himmelsrichtungen erreicht.

Im Nordosten der Stadt kreuzen sich die Bundesautobahnen A 2 Dortmund-Berlin und A 7 Hamburg-Frankfurt am Main. Darüber hinaus verlaufen die A 37, A 352, B 3, B 6, B 65, B 217, B 441, B 443 und B 522 durch das hannoversche Stadtgebiet. Der urbane Stadtkern wird durch einen Ring aus A 2, Westschnellweg, Südschnellweg und Messeschnellweg umschlossen

Der hannoversche Hauptbahnhof zählt zu den bedeutendsten Bahnknoten Deutschlands. Es existieren ICE-Verbindungen nach Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Dortmund und Bremen. Während großer Messen halten einige ICE auch im am südlichen Stadtrand gelegenen Bahnhof Hannover Messe/Laatzen. Zum Eisenbahnknotenpunkt Hannover gehört ferner der Rangierbahnhof im benachbarten Seelze.

Hannover verfügt über ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz mit S-Bahn, Stadtbahn und Bus. Fünf S-Bahnlinien binden das Umland an Hannover an. Zusammen mit mehreren Stadtbahnlinien der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG und mit zahlreichen Buslinien verschiedener Verkehrsunternehmen gewährleisten sie den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) der Stadt und des gesamten Umlands. Sie verkehren alle nach dem gleichen, gestaffelten Tarifmodell innerhalb des Verkehrsverbunds Großraum-Verkehr Hannover (GVH).

Hannover hat ferner vier Binnenhäfen am Mittellandkanal beziehungsweise an direkt abzweigenden Stichkanälen und auch einen internationalen Flughafen Hannover-Langenhagen.

Medien

Hannover ist Sitz des Landesfunkhauses Niedersachsen des Norddeutschen Rundfunks. Als Tageszeitung erscheint in Hannover die Hannoversche Allgemeine Zeitung, sowie die Neue Presse. Beide Zeitungen werden von der Madsack Gruppe heraus gegeben. In Hannover gibt es außerdem das nichtkommerzielle Lokalradio Radio Flora.

Öffentliche Einrichtungen

Hannover ist Sitz folgender Einrichtung und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Bildung und Forschung

Hannover besitzt folgende Universitäten, Fachhochschulen beziehungsweise Forschungseinrichtungen:

Dazu gibt es das Landesbildungszentrum für Blinde Hannover (LBZB)

Zudem gibt es folgende Bibliotheken:


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Niedersächsisches Staatstheater Hannover mit den Spielstätten Schauspielhaus, Ballhof, Ballhof 2 sowie Opernhaus.

Daneben gibt es Theater in privater Trägerschaft, die Landesbühne Hannover, das Neue Theater, das Theater am Küchengarten, Theater am Aegi, Theater an der Glocksee, rammbaff-theater und das Klecks-Theater Hannover e.V.

Musik

  • NDR Radiophilharmonie Hannover - Das Orchester wurde 1950 als "Rundfunkorchester Hannover des NWDR" gegründet und erhielt 1955 nach Trennung des Senders in NDR und WDR seinen heutigen Namen.
  • Vox Homana - Schwuler Männerchor Hannover, gegründet 1989
  • Jazz Club Hannover

Museen

Bauwerke

 
Leibnizhaus am Holzmarkt in der Altstadt

Eine berühmte Sehenswürdigkeit Hannovers sind die Herrenhäuser Gärten, die zu den besterhaltenen Barockgärten Europas zählen.

Hinzu kommt das Wahrzeichen der Stadt, das Neue Rathaus. Sehenswert sind ferner das Leineschloss, das Leineufer mit den "Nanas" von Niki de Saint Phalle, der Ballhofplatz, die Marktkirche, der Holzmarkt mit dem Leibnizhaus, das Kreuzkirchenviertel, die Ruine der Aegidienkirche, das Anzeigerhochhaus von Fritz Höger (ältestes Hochhaus Deutschlands), der gläserne Verwaltungsbau der NORD/LB am Aegi des Architektenbüros Behnisch, Behnisch & Partner, der Gehry-Tower des Architekten Frank O. Gehry, der Maschsee, verschiedene Parks und Stadtwälder wie der Georgengarten, die Leinemasch oder die Eilenriede.

Außerhalb der Innenstadt ist das im Süden der Stadt nahe dem Messegelände gelegene ehemalige Gelände der Weltausstellung Expo 2000 sehenswert. Insbesondere die noch erhaltenen Nationenpavillons, zum Beispiel von Deutschland, Niederlande, Spanien, Ungarn und Jemen, vermitteln einen architektonischen Eindruck dieser für Hannover einmaligen Großveranstaltung.

Im Stadtteil Gr. Buchholz steht mit dem Telemax der höchste TV-Turm Norddeutschlands. Der alte Fernsehturm am Bahnhof wird heute als VW-Tower bezeichnet, und dient nur noch zu Werbezwecken. Ein weiterer bemerkenswerter Turm in Hannover ist der mit einer Aussichtsplattform in 65 Meter versehene 88,8 Meter hohe Hermesturm, der durch seine markante Doppelröhrenkonstruktion auffällt.

Im Stadtteil Anderten findet sich die 1928 eingeweihte und damals größte Binnenschleuse Europas, die Hindenburgschleuse.

Die Sehenswürdigkeiten des Roten Fadens

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt sind durch den Roten Faden miteinander verbunden, einer 4,2 km langen Linie, die mit roter Farbe auf das Straßenpflaster gepinselt wurde. Eine Beschreibung des Rundgangs (neueste Ausgabe 2000) ist im Hannover Tourismus Serviceam Hauptbahnhof erhältlich, wo auch der Rundgang beginnt.

  1. Hannover Tourismus Service
  2. Galerie Luise
  3. Das Opernhaus
  4. Die Georgstraße
  5. Am Georgsplatz
  6. Rund um das Aegidientor
  7. Aegidienkirche
  8. Der "Spartanerstein" (Siebenmännerstein) an der Aegidienkirche
  9. Volkshochschule und Kubus (Theodor-Lessing-Platz)
  10. Der Bogenschütze am Trammplatz
  11. Neues Rathaus
  12. Das Kestner-Museum
  13. Das Wappenportal an der Städtischen Bauverwaltung
  14. Laveshaus, ehemaliges Wohnhaus des Architketen Georg Ludwig Friedrich Laves
  15. Wangenheim-Palais Info vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium
  16. Waterloosäule und Staatsarchiv
  17. Von Wasserkunst und Flussgöttern an der Leine
  18. Die Schlossbrücke am Leineschloss
  19. Am Hohen Ufer (Beginenturm)
  20. Die Nanas von Niki de Saint Phalle (Straßenkunst in Hannover, der Flohmarkt)
  21. Durchs Marstalltor in die Altstadt
  22. Hannovers ältestes Bürgerhaus (Burgstraße 12)
  23. Die Kreuzkirche
  24. Johann Duve - Unternehmer und Imagepfleger (Duvekapelle an der Kreuzkirche)
  25. Der Ballhof, Hannovers älteste Sporthalle
  26. Das Historische Museum
  27. Das Leineschloss (Niedersächsischer Landtag)
  28. Leibnizhaus am Holzmarkt
  29. Im Herzen der Altstadt: Fachwerk & Kneipen
  30. Die Marktkirche
  31. Das Alte Rathaus
  32. Der Fratzenkopf am Alten Rathaus
  33. Die Markthalle, der "Bauch von Hannover"
  34. Die City - das Einkaufsparadies
  35. Kröpcke
  36. Unterm Schwanz: Treffpunkt vor dem Hauptbahnhof

Virtueller Stadtrundgang

 
Panoramablick von der Aussichtsplattform im Neuen Rathaus

Friedhöfe

  • Alter jüdischer Friedhof
  • Jüdischer Friedhof An der Strangriede
  • Jüdischer Friedhof Bothfeld

Hannovers Friedhöfe und Parks

Parks, Gärten und Stadtwälder

Sport

Regelmäßige Veranstaltungen


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Ein Übersicht über Ehrenbürger der Stadt Hannover findet sich in dem Artikel Liste der Ehrenbürger von Hannover.

Ehrengräber

Eine Liste der derzeit 49 Ehrengräber der Stadt Hannover, die auf Beschluss des Stadtrats auf den Friedhöfen Stöcken, Engesohde, Seelhorst, Ricklingen und Limmer (alt) gewidmet wurden, findet sich auf hannover.de: Ehrengräber auf den Friedhöfen der Landeshauptstadt Hannover

Söhne und Töchter der Stadt

Eine umfassende Übersicht über bedeutende Persönlichkeiten, die Hannover geboren sind, findet sich in dem Artikel Söhne und Töchter der Stadt Hannover.

Literatur

Geschichte

  • Hannover-Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen, Daten, Fakten. Hrsg. von Klaus Mlynek. Unter Mitarb. von Dieter Brosius (u.a.). Hannover: Schlüter 1991. ISBN 3-87706-319-5
  • Geschichte der Stadt Hannover. Band 1-2. Hrsg. von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein. Hannover: Schlüter 1992-1994.
  • Geschichten um Hannovers Kirchen. Studien, Bilder, Dokumente. [Hrsg.:] Hans Werner Dannowski und Waldemar R. Röhrbein. Hannover: Lutherhaus-Verlag 1983 ISBN 3-87502-145-2
  • Müller, Siegfried: Leben im alten Hannover Kulturbilder einer deutschen Stadt. Hannover: Schlüter 1986. ISBN 3-87706-033-1
  • Müller, Siegfried: Leben in der Residenzstadt Hannover. Adel und Bürgertum im Zeitalter der Aufklärung. Hannover: Schlüter 1987. ISBN 3-87706-281-4

Bau- und Kunstdenkmäler

  • Schuchhardt, Carl: Die hannoverschen Bildhauer der Renaissance. Hannover: Hahn 1909.
  • Wolff, Carl: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. I: Regierungsbezirk Hannover. H. 1: Landkreise Hannover und Linden. Hannover 1899. Neudruck: Osnabrück: Wenner 1979. ISBN 3-87898-149-X
  • Nöldeke, Arnold: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. 1: Regierungsbezirk Hannover. Heft 2: Stadt Hannover. Hannover 1932. Neudruck: Osnabrück: Wenner 1979.
    • Teil 1: Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover (Eingemeindungsstand bis 1. Januar 1870).ISBN 3-87898-151-1
    • Teil 2: Denkmäler der eingemeindeten Vorörter. ISBN 3-87898-152-X
  • Architektur in Hannover seit 1900. Hrsg.: Architektenkammer Niedersachsens. Bearb. von Hermann Boockhoff und Jürgen Knotz. München: Callwey ISBN 3-7667-0599-7
  • Baudenkmale in Niedersachsen. 10: Stadt Hannover. Bearb. von Wolfgang Neß (u.a.). Braunschweig (u.a.): Vieweg, 1983-1985. (Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt) (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland)
  • Zerull, Ludwig: Kunst ohne Dach. Skulpturen und Objekte im Stadtbild Hannovers. Hannover: Schäfer 1992. ISBN 3-88746-278-5

Führer

  • Zimmermann, Helmut: Hannover in der Tasche. Bauten und Denkmäler von A bis Z. 2., erw. Aufl. Hannover: Feesche 1988. ISBN 3-87223-046-8
  • Zimmermann, Helmut: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Hannover: Hahn 1992. ISBN 3-7752-6120-6
  • Knocke, Helmut; Thielen, Hugo: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Hannover: Schäfer 1995. ISBN 3-88746-313-7

Bildbände

  • Dörries, Bernhard; Plath, Helmut: Alt-Hannover. Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500-1900. 4. verbesserte Aufl. Hannover: Feesche 1977. + 1 Stadtplan ISBN 3-87223-024-7 (1. Auflage: 1951)
  • Hannover-Archiv. Hrsg. von Franz Rudolf Zankl. Braunschweig: Archiv-Verlag 1977-1985. 10 Bände + 5 Ergänzungsbände
  • Hannover-Edition. Hrsg. Rita Seidel und Franz Rudolf Zankl. Braunschweig: Archiv-Verlag 1990-1998. 10 Bände
  • Plätze in Hannover. Früher und heute. Eine Gegenüberstellung historischer Photographien und aktueller Aufnahmen von Harald Koch und Texten von Franz Rudolf Zankl. Hannover: TAK-Verlag 1998. ISBN 3-9806454-0-1
  • Grimm, Imre; Meußling, Dirk: Das neue Hannover. Hannover: Schlüter 2002. ISBN 3877066712

Texte

  • Rischbieter, Henning: Hannoversches Lesebuch oder: Was in Hannover und über Hannover geschrieben, gedruckt und gelesen wurde. Velber : Friedrich, 1975-1978. (Neuauflage 1986-1991 im Verlag Schlüter, Hannover)