Vorlage:Infobox Ort in Österreich
Kloster ist eine Gemeinde im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark, Österreich.
Geografie
Die Gemeinde Kloster liegt in der Weststeiermark. Sie besteht aus den Katastralgemeinden Klosterwinkel und Rettenbach. In diesen Gebieten liegen gleichnamige Ortschaften.
Die Grenzen der Gemeinde werden weitgehend durch drei Flüsse gebildet: Rettenbach, Laßnitz und Wildbach. In Rettenbach liegt der Gratzenbach, in Klosterwinkel der Klosterbach und jeweils eine Reihe anderer, meist unbenannter kleiner Bäche.
Wichtigste Erhebung ist der Schwarzkogel mit 1550 Metern. An seinen teils steilen Abhängen liegen die Siedlungsgebiete (hauptsächlich Bauernhöfe).
Hauptort ist St. Oswald in Freiland.
Im Westen grenzt die Gemeinde Kloster an Kärnten, Gemeinde Preitenegg und an das Gebiet der Pack mit den Gemeinden Pack und Modriach.
Kloster liegt im Süden des Landschaftsschutzgebietes Pack-Reinischkogel-Rosenkogel.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Oswald in Freiland wurde 1434 als Filialkirche von St. Jakob in Freiland urkundlich erwähnt. Sie wurde durch die Türken 1532 zerstört. Der Neubau wurde 1534 geweiht[2]. Ein Turmbau erfolgte 1642,[3] ein Umbau 1735.[2]
Sie steht unter Denkmalschutz.[4]
Ein Speisekelch (Ziborium) aus Silber mit vergoldeter Einlage war bis ca. 1980 in der Kirche aufbewahrt und befindet sich seitdem im Grazer Diözesanmuseum. Er ist 43 cm hoch und trägt auf dem Deckel einen Baldachin aus gotischem Maßwerk (Fialen, Krabben, Spitzbögen und abschließende Kreuzblume), welches eine Christusstatue als Schmerzensmann umschließt.[5]
Gemeindewappen
Die Gemeinde Kloster hat seit dem Jahr 2004 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens.[6] Die heraldische Wappenbeschreibung lautet: „Ein geteilter unten von Rot und Silber damasziert gerauteter Schild, oben in Silber ein natürlicher zum Flug geschickter Rabe, einen roten Ring im Schnabel haltend.“
Die Darstellung des Raben mit Ring im Wappen der Gemeinde ist auf den Pfarrpatron St. Oswald zurückzuführen, einen englischen König aus dem 7. Jahrhundert. Die Legende berichtet, dass zu dessen Krönung das Salböl gefehlt haben soll. Ein Rabe soll das Öl mit einem Schreiben gebracht haben: Petrus habe es gesendet und selbst geweiht. Ein zweiter Rabe überbrachte einen Ring. Dieser Rabe soll auch den Brief- und Ringtausch mit der späteren Gattin Oswalds, einer Königstochter, abgewickelt haben.[7] Das Motiv der beiden Raben kommt aus der germanischen Mythologie: Die zwei Raben Hugin und Munin (Gedanke und Erinnerung) galten als Begleiter Odins (Wotans).
Die rot-silberne Rautung der unteren Hälfte des Wappens ist ein Zitat aus dem Wappen des Stiftes Admont und soll an die jahrhundertelange Verbindung der Gemeinde mit diesem Kloster erinnern.[8]
Name
Name der Gemeinde
Das Wort „Kloster“ gehört zu einer Gruppe lateinischer Lehnwörter, die aus dem Sprachgebrauch des frühen Christentums übernommen wurden und beruht auf lat. „claudere (clausum)“ für „(ver)schließen“.
Das Wort bezeichnet im vorliegenden Zusammenhang ein Gebiet, das dem (Benediktiner-)Kloster Admont zuzurechnen war und das im Südwesten eines Gebietes lag, das bereits vorher diesem Kloster und dem Kloster Rein bei Graz[9] unterstand, somit innerhalb und außerhalb seiner Grenzen von Klöstern beeinflusst war.
Ein Kloster im eigentlichen Sinn des Wortes gab es im Gebiet der Gemeinde nicht.
Namen des Ortes und der Pfarre
Die amtliche Schreibweise für Ort [10] und Pfarre ist „St. Oswald in Freiland“ (bewusst in, nicht im).
Im Alltag wird auch die Variante „St. Oswald im Freiland“ verwendet.
Nach dem Duden bezieht sich eine Schreibung mit „im“ auf etwas bereits Erwähntes, Bekanntes, Erschließbares, mit „in“ nicht.[11] Das m stammt aus dem Artikel „dem“, mit dem die Aussage verstärkt wird.[12]
Die Schreibvariante mit m erinnert damit an die Geschichte des Ortes:
- Die Bezeichnung „im Freiland“ umfasst den Bedeutungsschwerpunkt „in dem freien Land“, also die Beschreibung der Lage in einem konkreten Gebiet, „in der Grundherrschaft Freiland (des Stiftes Admont)“, in einer bestimmten Verwaltungseinheit.
- Die Bezeichnung „in Freiland“ ist die einfache geografische Ortsangabe der Gegend, in der der Ort liegt, ohne dass auf die mit dieser Bezeichnung verbundene Aussage eingegangen würde (z. B. dahin, ob Grundherrschaft, Pfarre usw. gemeint würden).
Der Name wird auch als „St. Oswald i. Freiland“ geschrieben. Die Abkürzung „i.“ ist meist nicht auf Platzprobleme zurückzuführen (schon gar nicht bei Schriften gleicher Schrittweite, wie sie im 20. Jahrhundert bei Schreibmaschinen häufig waren), sondern darauf, dass damit das Thema „m oder n“ vermieden wird.
Weiters gibt es die Schreibung „St. Oswald ob Freiland“. Diese Variante beruht darauf, dass St. Oswald (vom Bezirkshauptort gesehen) oberhalb von Freiland liegt (ob für ober, wie bei St. Oswald ob Eibiswald).
Zur Unterscheidung von
- St. Oswald ob Eibiswald (dieser Ort liegt ebenfalls im Bezirk Deutschlandsberg, ca. 20 km Luftlinie südlich) und
- St. Oswald bei Plankenwarth (dieser Ort liegt ebenfalls in der Weststeiermark, ca. 30 km nordöstlich, westlich von Graz)
werden auch die Varianten „St. Oswald (Kloster)“ oder „St. Oswald/Kloster“ verwendet. Die Schreibweise „St. Oswald/Fr.“ wird nur innerhalb der Steiermark verwendet, weil sie Verwechslungen mit dem Ort „St. Oswald bei Freistadt“ in Oberösterreich auslösen kann.
Nachbargemeinden
Pack/ Modriach |
Edelschrott | Marhof |
Preitenegg | Bad Gams | |
Osterwitz | Osterwitz | Freiland |
Bevölkerungsstruktur
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 233 Einwohner. Die Fortschreibung der Volkszählungsergebnisse zeigt 2006 ein weiteres Sinken der Bevölkerung auf 215 Einwohner, 75 % des Standes von 1848.
97,4 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 94,8 % der Einwohner, 3,0 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Bevölkerungsentwicklung 1848 bis 2006 | |||
---|---|---|---|
Jahr | Bevölkerung | Jahr | Bevölkerung |
1848 | 284 | 1939 | 553 |
1869 | 274 | 1951 | 307 |
1880 | 282 | 1961 | 299 |
1890 | 273 | 1971 | 300 |
1900 | 340 | 1981 | 266 |
1910 | 324 | 1991 | 244 |
1923 | 304 | 2001 | 233 |
1934 | 310 | 2006 | 215 |
Bevölkerungsverteilung 2001 | |||||
---|---|---|---|---|---|
Klosterwinkel (mit St. Oswald) | 138 | ||||
Rettenbach | 95 |
Geschichte
Entstehung der Gemeinde
Die Gemeinde Kloster ist 1850 aus den seit 1770 bestehenden „Nummerierungsabschnitten“ oder „Konskriptionsgemeinden“ Rettenbach und Klosterwinkel entstanden. Grundlage dafür war die Verwaltungsreform der österreichisch-ungarischen Monarchie nach 1848, rechtliche Basis das „Provisorische Gemeinde-Gesetz“.[13] Diese Ortsteile hatten damals 129 bzw. 155 Einwohner.[14]
Bis zu dieser Reform hatte das Gebiet seit dem 13. Jahrhundert zur Grundherrschaft Freiland des Stiftes Admont gehört („Amt Freiland“). Diese Grundherrschaft bestand aus dem heutigen Freiland bei Deutschlandsberg (damals: Mitterspiel), Rettenbach und Klosterwinkel.
In allgemeinen Zusammenhängen, in denen keine Ausnahmen zu Gunsten des Stiftes bestanden, waren die Behörden des Marburger Kreises des Herzogtums Steiermark zuständig. Diese Behörden hatten ihren Sitz in Maribor. Ab 1849 lag das Gebiet im Grazer Kreis.
Die Gemeindegrenze im Rettenbachtal bewirkt, dass eine Reihe von Bauernhöfen aus der Gemeinde Osterwitz, Ortsteil Osterwitz-Winkel (u. a. Pöschl, Kleinreinisch, Stoff und Stefflpeterkeusche/Pust) kürzere und bessere Wegeverbindungen in die Gemeinde Kloster hatten als zur eigenen Gemeinde. 1864 wurde von vlg. Pöschl erfolglos um Umgemeindung in die Gemeinde Kloster ersucht.[15] Kinder dieser Osterwitzer Höfe besuchten (teils mit, teils ohne schulbehördliche Genehmigung) dennoch die Schule in St. Oswald.[16] Verstorbene dieser Höfe wurden auf dem Friedhof von St. Oswald in Freiland begraben.
Verkehrswege und slawische Besiedlung im 6. und 7. Jahrhundert
Die Gemeinde liegt an einem alten Weg von Deutschlandsberg über die Koralm nach Kärnten (heute Hebalmstraße, steiermärkische Landesstraße 606). Diese Verbindung war eine der acht bekannten Trassen der nach Kärnten führenden Weinstraßen.[17]
Ein weiterer bedeutender Weg durchquerte die Gemeinde ost-westlich:
1225 wird eine Straße von Gams aus erwähnt, die über das Gebiet des Greim bis in die Alpen ging - die „Greimstraße“. An dieser Straße befand sich die „Hube an der Absetz“.[18] Dieser Name war die Bezeichnung des alten, heute nicht mehr vorhandenen letzten Bauernhofes des Rettenbachtals am Beginn der Hebalm (auch Nikljosl genannt, ca. 500 m südöstlich des heutigen Hebalmwirtshauses Rehbockhütte).[19] Diese Straße kann in der Gemeinde Kloster westlich des Schwarzkogels über die Freiländer Alm über den Klosterwinkel oder südlich über das Gebiet von Rettenbach verlaufen sein.
Der slawische Hofname je eines Bauernhofes „Gratzen“ in den Ortsteilen Rettenbach und Klosterwinkel sind ein Hinweis, dass das Gemeindegebiet im 6. und 7. Jahrhundert zum slawischen Fürstentum Karantanien gehörte. Gleichzeitig sind diese Namen Beleg dafür, dass die Straßen der Gemeinde überörtliche Bedeutung hatten und zumindest einer gewissen amtlichen Beobachtung unterlagen.
Das Gebiet der Gemeinde Kloster lag an der Südostgrenze von Austrasien und des Ostfrankenreíches. Hinweise darauf haben sich nicht erhalten, können aber in der Bewertung von Orts- und Personennamen eine Rolle spielen.
In Karantanien lag das Gemeindegebiet inmitten eines großen, von slawischer Bevölkerung bewohnten Herrschaftsgebietes. Nach dessen Zerfall ab dem 9. Jahrhundert und der Gründung der Mark an der Mur kam es in die heutige Randlage an der Grenze zu Kärnten.
Die Siedlungsgeschichte ist an Namen in der Gemeinde und ihrer Umgebung abzulesen: Es gibt Namen aus der deutschen Sprache wie
* Moser, Godl, Klug, Rettenbach, Schwarzkogel und Reinischhans,
und Namen, die aus slawischen Wortstämmen abgeleitet werden können[20] wie
* Laßnitz, Schmuck, Gams, Kautz, Osterwitz oder Gratzen[21].
Die Wege durch das Gemeindegebiet auf die Hebalm und weiter nach Kärnten waren bis Mitte des 17. Jahrhunderts Teil eines „Geflechtes von Weinstraßen“ und wichtige Handelswege z. B. für Salz. Danach verlagerten sich die Handelswege, die Strecken über die Pack und die Stubalpe (Gaberl) erwiesen sich als bequemer und kürzer (für den Handel mit der Obersteiermark und Salzburg). Die Verbindungen über die Hebalm und die südlich der Gemeinde Kloster liegende Weinebene (in das Lavanttal und nördlich zum Obdacher Sattel) verloren an Bedeutung.[22]
Erschließung ab dem 12. Jahrhundert
Ab dem ausgehenden 12. Jahrhundert wurde das Gemeindegebiet als Teil des Gebietes von Freiland auf der Basis von Urkunden der Erzbischöfe von Salzburg wirtschaftlich erschlossen. Einige dieser Urkunden sind im Archiv des Stiftes Admont noch erhalten, andere Unterlagen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden durch den Brand des Stiftes 1865 vernichtet.
Basis sind
- eine Urkunde Adalberts III. vom 30. März 1188 über die Schaffung der Grundlagen der Pfarre (aufbewahrt im Diözesanarchiv Klagenfurt)[23] und
- eine kurz danach entstandene Urkunde desselben Erzbischofs zur Übergabe von 40 Huben (Hofstellen) an den Priester Magister Frodo (Stiftsarchiv Admont).[23]
Magister Frodo behielt das erhaltene Gebiet allerdings nicht lange:
Ab dem 13. Jahrhundert: Stift Admont
Mit einer Urkunde vom 6. Jänner 1203 beginnt die Beziehung des Stiftes Admont zum Gebiet der Gemeinde Kloster. Darin verbriefte Erzbischof Eberhard aus Salzburg dem Stift mehrere Schenkungen. Unter anderem wurde in dieser Urkunde das Gebiet, das 15 Jahre zuvor Magister Frodo erhalten hatte, an das Stift Admont übergeben (Stiftsarchiv Admont).[23] Ausdrücklich erwähnt wird, dass das auf Bitte des bisherigen Besitzers Magister Frodo geschah.
Admont besaß bereits seit seiner Gründung 1074 Güter im umliegenden Gebiet: 1184 hatte Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) dem Stift den Besitz eines Waldes „zwischen Laßnitz und Gams“ (somit in der nordöstlichen Nachbargemeinde) bestätigt.
1185 bestätigte Herzog Otakar IV. dem Kloster einen Waldbesitz, der „zwischen Vochera, Gams und Laßnitz“ lag und sich bis hinauf in die Alpenregion erstreckte:
In diesem Gebiet liegen an der Nordostgrenze der Gemeinde Kloster heute der Reinischkogel und der Rosenkogel. In diesem Gebiet hatten die Admonter Mönche selbst roden lassen und dort vierzig Bauern angesiedelt. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Ablauf Vorbild für die Schenkung an Magister Frodo kurz nach 1188 war.[23]
Das Stift Admont hatte danach über Jahrhunderte Rechte und Pflichten
- in weltlichen Angelegenheiten als Grundherrschaft (Eigentum bzw. Obereigentum, niedere Gerichtsbarkeit)
- in geistlichen Angelegenheiten als Besitzer der Pfarre.
Die Landesfürsten (Herzoge von Steiermark, Babenberger und Habsburger) oder die Bischöfe (von Salzburg, Lavant bzw. Graz-Seckau) waren diesen Aufgaben übergeordnet, wobei das Stift Admont, dessen Pfarren und Untertanen von manchen Verpflichtungen ausgenommen waren (kirchenrechtlich: exemt).
Die Exemtion bedeutete nicht, dass das Gemeindegebiet völlig vom Einfluss des Landesherrn ausgenommen (exterritorial) gewesen wäre.
Eine endgültige Klärung dieses Themas erfolgte erst im Rezess von Wien 1535: Darin anerkannte der Salzburger Erzbischof die Herrschaft der Habsburger über das gesamte steirische Gebiet.[24]
Die Aufgaben des Stiftes Admont wurden über die Propstei St. Martin in Graz-Straßgang wahrgenommen, die sich teilweise ab 1074, vollständig ab 1144 im Besitz von Stift Admont befand.[25] Die beiden Aufgabengebiete trennten sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Bauernbefreiung.
1207 wurde das Gemeindegebiet in einer Zehentbestätigung zu einem „predium“ (Wirtschaftsgut) gezählt, welches sich von Blumau an der Laßnitz („Bluminow“) zwischen den beiden Laßnitzbächen bis hinauf zu den Alpen erstreckte: Dieses Gebiet ist heute der Höhenzug des Schwarzkogels.
Während es im Gebiet der heutigen Gemeinde Freiland mehrere Grundherrschaften gab, deren Inhaber auch wechselten, blieb das Gebiet der Gemeinde Kloster ab 1203 als Grundherrschaft fast 650 Jahre, als Pfarre fast 780 Jahre beim Stift Admont.
Unter der Herrschaft des Klosters erlebte das Gebiet eine lange ruhige Zeit, die allerdings von einigen Türkeneinfällen (Zerstörung der Kirche 1532) unterbrochen wurde.
Unterlagen über diese Zeit liegen im Archiv des Stiftes Admont. Das Gesamturbar vom 13. Jahrhundert ist zwar 1865 beim Stiftsbrand vernichtet worden, Unterlagen der Propstei St. Martin über spätere Zeiten sind aber erhalten.[26]
19. Jahrhundert: staatliche Neugestaltung
Nach der Revolution 1848 wurde nicht nur die Rechtsstellung der Bauern durch die Bauernbefreiung verändert, es wurde auch die staatliche Organisation neu gestaltet.
Die Gemeinde liegt seit ihrer Gründung 1849/50 im Sprengel des Bezirksgerichtes Deutschlandsberg. Deutschlandsberg war damals keine Bezirkshauptmannschaft. Die Gemeinde Kloster gehörte damals (wie Stadt und Gerichtsbezirk Deutschlandsberg) zur Bezirkshauptmannschaft Stainz.[27]
Erst seit einer neuerlichen Organisationsreform ab 31. August 1868 auf der Basis der Dezemberverfassung 1867 gehört die Gemeinde Kloster zum damals neu gegründeten Bezirk Deutschlandsberg.[28]
Im 20. Jahrhundert
Erster Weltkrieg
Das Gemeindegebiet lag nicht in der Kampfzone, hatte aber unter dem allgemeinen Mangel zu leiden. Männer aus der Gemeinde waren im Kampfeinsatz, ein Denkmal für die Gefallenen befindet sich an der Südseite der Pfarrkirche.
Dass im Herbst 1917 der Kanonendonner einer Isonzoschlacht aus einer Entfernung von ca. 140 km Luftlinie in der Gemeinde zu hören gewesen sein soll, wurde von Menschen älterer Generationen erzählt[29] und ist auch in einer Literaturstelle festgehalten (danach sollen Schiffsgeschütze zum Einsatz gekommen sein).[30]
Bevölkerungsentwicklung
Ab ca. 1930 begann der Sommer-Fremdenverkehr („Sommerfrische“), welcher der Gemeinde in den Sommermonaten eine Reihe von länger verweilenden Besuchern brachte.
Während des 2. Weltkrieges wurde die Gemeinde für Erholungsaufenthalte oder als Zuflucht vor den Bombenangriffen auf Städte aufgesucht. Z. B. verbrachte der Gründer des Bildungszentrums Bogenhofen, Prof. Ferdinand Pieringer, auf diese Weise mehrere Monate in der Gemeinde.
Die Bewohnerzahl des Arbeitsdienstlagers erhöhte die Bevölkerungszahl ab 1938. Später boten die Bauernhöfe der Gemeinde Notunterkünfte für ausgebombte Personen aus den Städten.
Die Gemeinde war in der Nachkriegszeit auch Zwischenaufenthalt für ehemalige Heeresangehörige, bis diese zivile Tätigkeiten aufnahmen und wieder abwanderten. Sie bot auch Unterkunft für Flüchtlinge (in den Baracken des ehemaligen Arbeitsdienstlagers).
Die Veränderungen in der Einwohnerzahl von 1938 bis 1947 sind darauf zurückzuführen.
Ab 1960 entstanden in der Gemeinde eine Reihe von Ferien- und Wochenendhäusern, häufig von Besitzern aus der ca. 60 km entfernten Stadt Graz. Diese Zweitwohnsitze wirken sich auf die Bevölkerungszahl nicht aus.
Reichsarbeitsdienst und Partisanen
Im Zweiten Weltkrieg befand sich im Ort St. Oswald ein Lager des Reichsarbeitsdienstes‑RAD, dessen Bewohner die Straßenverbindung nach Bad Gams (Klosterwinkelstraße,heutige Landesstraße 645) auszubauen hatten.
In den Jahren 1944 und 1945 kam es zu Konflikten zwischen den Lagerbewohnern und Partisanen aus dem Gebiet des früheren Jugoslawien. Diese Gruppe hatte in der Bevölkerung teilweise Unterstützung gefunden. Es hatten sich ihr auch einige desertierte deutsche Soldaten angeschlossen.[31]
Im Rahmen dieser Konflikte wurden im Gebiet von Deutschlandsberg um den 16. März 1945 eine Reihe von Personen verhaftet, die als Sympathisanten der Partisanen vermutet wurden. Auslöser war der Mord an einem Gendarmen, der zwei Verdächtige verhaftet hatte.[32] Am 10. April 1945 wurden 18 Verhaftete, darunter der Schwanberger Arzt Dr. Ludwig Mooslechner,[33] bei einem Bombentrichter auf der Hebalm erschossen.[34]
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Einem 19. Gefangenen, einem der beiden gefangenen Franzosen, gelang die Flucht, wodurch der Vorfall und seine Urheber rasch bekannt wurden.[36]
Unabhängig davon waren schon am Ostersonntag, den 1. April 1945, fünf Widerstandskämpfer von Bewohnern des RAD‑Lagers gefangengenommen und erschossen worden.[37]
Luftkrieg
Am „blutigen Palmsonntag“, den 2. April 1944, kam es über dem Gemeindegebiet zu einem schweren Luftgefecht: Deutsche Militärflugzeuge versuchten, eine aus Italien anfliegende Bomberflotte der Alliierten Streitkräfte abzudrängen. Dieser Kampfverband bestand aus 411 viermotorigen Bombern und 152 Jagdflugzeugen. Mindestens elf Flugzeuge, davon sechs deutsche, stürzten im Bereich der Koralpe ab.[38] Schüsse und Munitionsreste (Patronenhülsen) trafen Gebäude und beschädigten Dächer.[39]
Ein deutsches Flugzeug stürzte im Talschluss des Rettenbachtales beim Hof vlg. Stoff in sumpfiges Gelände und grub sich zur Gänze ein.[40]
Das Wrack eines englischen Bombers auf dem Feld unterhalb des Bauerhofes Steffelbauer war Anlass für die britischen Streitkräfte, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 aus dem Lavanttal kommend die Ortschaft St. Oswald aufzusuchen.[41]
Durch Notabwürfe von Fliegerbomben kam es zu weiteren Schäden.
Die Bodenkämpfe des Zweiten Weltkrieges verschonten die Gemeinde.
Flüchtlinge
Von Februar bis Mai 1945 zogen Tausende von Flüchtlingen, aber auch Resteinheiten des deutschen Heeres kampflos durch das Gemeindegebiet über die Hebalmstraße Richtung Westen, den britischen Streitkräften in Kärnten entgegen.
Ausrüstungsgegenstände, auch Fahrzeuge, Waffen und Munition, wurden zurückgelassen oder gegen Lebensmittel und Gegenstände des Zivillebens getauscht.
Kriegsende: Zusammentreffen der britischen und der russischen Armeen
Das Gemeindegebiet lag zu Kriegsende an der Grenze der Eroberungsgebiete der russischen und der britischen Streitkräfte. Eine Erkundungsgruppe der russischen Armee gelangte in Rettenbach mindestens bis zum Bauernhof Gratzen.[42] Im Klosterwinkel kamen russische Patroullien von Gams aus bis zum Anwesen Reinischwirt.[43]
Zu Kampfhandlungen mit der deutschen Wehrmacht kam es nicht mehr.
Militärmunition, Patronenhülsen, Reste von Ausrüstungsgegenständen und andere militärische Gegenstände werden vereinzelt im Gelände gefunden. Das ist aber nicht auf Kämpfe zurückzuführen, sondern auf Übungen des österreichischen Bundesheeres im Schwarzkogelgebiet in den Jahren um 1960 oder darauf, dass Militärwaffen 1945 von durchziehenden Truppenteilen erworben (gegen Lebensmittel usw. eingetauscht) und danach als Jagdwaffen verwendet wurden.
Die Gemeinde Kloster wurde als erste in der Südweststeiermark am 12. Mai 1945 von der aus Kärnten kommenden britischen Armee besetzt.[44]
Um den 13. Mai 1945 trafen britische und russische Truppenteile zwischen den Orten St. Oswald und Freiland aufeinander. In den ersten Tagen der englischen Besetzung wurden von St. Oswald aus mehrfach Patroullien nach Freiland entsandt, das damals von der russischen Armee kontrolliert war. Freiland wurde erst am 1. Juli 1945[45], nach einer anderen Quelle bereits ab 17. Mai 1945[36] von den Engländern besetzt, Deutschlandsberg erst im Juli 1945.
Die strengen Kontrollen an den Grenzen der Besatzungsgebiete führten dazu, dass die Gemeinde Kloster ebenso wie die anderen im englischen Bereich liegenden Gebiete damit begann, sich nach Kärnten zum Bezirk Wolfsberg zu orientieren (Moserjosl und Trahüttenkogel waren bis in den Sommer russisch besetzt). Im Juli 1945 befand sich eine eigene Außenstelle der Gendarmerie (Polizei) in Kloster.[46]
Das Gemeindegebiet von Kloster lag danach wie die gesamte Steiermark bis 1955 in der britischen Besatzungszone.[47]
Hamsterer
Angesichts der Lebensmittelknappheit in der Zeit nach Kriegsende wurde das Gemeindegebiet häufig von Personen aufgesucht, die bei den Bauern außerhalb der Lebensmittelbewirtschaftung Brot, Butter, Speck, Fleisch usw. einkaufen oder gegen Wertgegenstände eintauschen wollten. Es gab Zugsverbindungen zwischen Graz und Deutschlandsberg, die als „Hamstererzüge“ bezeichnet wurden, weil sie von entsprechend tätigen Passagieren überfüllt waren.
Umstellungsgebiet Koralpe
Nach 1950 wurden die ungünstige Verkehrslage, fehlende Kommunikationsverbindungen und mangelnde Anbindung an das Elektrizitätsnetz sowie die generell geringe Technisierung zu immer stärkeren Belastungen nicht nur für die Bauern der Gemeinde Kloster. 1951 gab es im ganzen Bezirk Deutschlandsberg nur 79 (Diesel‑)Traktoren (zehn Jahre später bereits 2335). Mit Unterstützung der landwirtschaftlichen Interessenvertretung (Bauernkammer) wurden Umstellungsgebiete‑UG geschaffen, in denen die Wirtschaftsstruktur der teilnehmenden Gemeinden mit öffentlicher Förderung nachhaltig verbessert wurde. Die Gemeinde gehörte zum UG Koralpe.[48]
Pfarrgeschichte
Vor der Gründung der Pfarre
Das Gebiet der Pfarre St. Oswald im Freiland gehörte ursprünglich zur Pfarre St. Florian. Ab 1188 war es Teil der damals geschaffenen Grundlagen der Pfarre St. Leonhard in Freiland (heute St. Jakob). Die betreffende Urkunde wurde am 30. März 1188 vom Erzbischof von Salzburg Adalbert III. ausgestellt. 1203 wurde die Pfarre dem Benediktinerkloster Stift Admont eingegliedert (inkorporiert). Die Verehrung des Hl. Leonhard war seit dem 11. Jahrhundert in Bayern weit verbreitet und wird mit der Besiedlung des Gebietes durch deutschsprachige Siedler (bayrische Kolonisation) in Verbindung gebracht.
Spätestens ab 1244 war diese Pfarre und damit auch der Pfarrsprengel des späteren St. Oswald mit den anderen Besitzungen des Erzbistums Salzburg im Koralmgebiet im Bistum Lavant zusammengefasst. Die Rechte des Stiftes Admont blieben bestehen.[49]
Die Urkunden lassen Fragen offen. Es gibt Hinweise darauf, dass die „Nachbarpfarre“, von der Freiland (und damit auch Kloster) damals abgetrennt wurden, nicht die Pfarre St. Florian gewesen sein könnte, sondern die Pfarre Osterwitz.[50]
Um 1400 kam es zur Gründung der Kirche St. Oswald in „Clösterle“. 1410 und 1434 wird ein „Erhard zu Sannd Oswald“ genannt.[51]
In der Zeit der Reformation und der Türkenkriege änderte die Pfarrkirche in Freiland ihr Patrozinium:
Zwischen den Jahren 1452 und 1529 wurde der Hl. Jakob Patron der Kirche. Der Hl. Leonhard wird zuletzt 1649 in Kirchenrechnungen erwähnt. Der Patroziniumswechsel wird mit der Bedrohung durch die Türken in Verbindung gebracht: Der Hl. Jakob galt als Patron der christlichen Heere der Reconquista gegen die muslimisch-arabischen Herrscher in Spanien. 1492 hatte der letzte dieser Herrscher in Andalusien, der Sultan von Granada Muhammad XII., vor den christlichen Heeren kapituliert.
Im späten 15. Jahrhundert hatte eine umfangreiche Wallfahrtsbewegung nach dem Jakobus-Heiligtum in Santiago de Compostela angesetzt. Der im Kampf gegen die muslimischen Herrscher in Spanien offenbar erfolgreich angerufene katholische Heilige wurde auch in Österreich im Kampf gegen die muslimischen Türken um Unterstützung gebeten und durch Wallfahrten, Patrozinien usw. verehrt.[52]
Pfarre ab 1786
Die Pfarre St. Oswald im Freiland entstand 1786[3] im Zuge der Neuordnung der Pfarren und Diözesen durch Kaiser Josef II. (Josefinische Pfarr-Regulierung). Das Pfarrgebiet hatte ursprünglich zur Diözese Lavant gehört, seit 1786[2] gehört es zur Diözese Graz-Seckau. Nach einer anderen Quelle[2] bestand zunächst eine Filialkirche (Lokalie), erst ab 1892 eine Pfarre. Die Liste der Pfarrer beginnt allerdings auch in dieser Quelle bereits mit dem Jahr 1788. Erster Pfarrer war 1788-1796 Pater Leander Plochl[2] (zu den Unklarheiten über die Pfarrer-Funktion in dieser Pfarre siehe unten den Abschnitt Pfarrvikare).
Die Pfarre gehört zum Dekanat Deutschlandsberg.
Die Erhebung eines Gebietes samt Kirche zur Pfarre war nur möglich, wenn eine ausreichende Bevölkerungszahl und ein entsprechendes Gotteshaus sowie ein Einkommen (bzw. Unterstützung aus dem staatlichen Religionsfonds) zur Finanzierung der Gottesdienste, des Kirchengebäudes und des Pfarrers auch für die Zukunft zu erwarten war. Die Pfarrerhebung belegt das Vorliegen dieser günstigen Wirtschaftsfaktoren für die damalige Zeit.
Die Präsentationsrechte (zur Besetzung der Pfarrämter) und andere kirchliche Zuständigkeiten wie z. B. die Spendung der Firmung lagen bis 1981 beim Stift Admont. Sie gingen erst ab diesem Jahr auf die Diözese Graz-Seckau über.
Das Fest der Kirchweihe wird für die Kirche in St. Oswald aufgrund des Weihetage 25. Oktober 1534 (Neubau nach Türkenzerstörung) und 28. Oktober 1735 (Weihe des Umbaues) am dritten Sonntag im Oktober gefeiert.[2]
Pfarrpatron St. Oswald
Der Hl. Oswald gilt u. A. als Patron des Viehs, der Schnitter und Helfer gegen die Pest. Seine Verehrung wird mit der „Schottenmission“, einer Missionswelle durch irische Mönche im süddeutschen Raum im 12. und 13. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Irland hieß auf lateinisch „Scotia Major“. Deswegen nannte man die irischen Mönche auch „Schotten“. Allein in der Steiermark bestehen zwölf[53] Oswald‑Patrozinien, die auf diese Mission zurückzuführen sind.
Der Name Oswald stammt aus „Odin walte“, was in allgemeinem Sinn mit „Gott herrsche“ übersetzt wird.
Gedenktag des Hl. Oswald ist der 5. August. An diesem Tag (falls Sonntag) bzw. am darauf folgenden Sonntag wird das Oswaldi-Pfarrfest mit Prozession und feierlicher Messe begangen. Der Tag ist ein „nicht gebotener Gedenktag“ in der Diözese Graz-Seckau (nach römisch-katholischem Glaubensbekenntnis, falls Werktag, kein verpflichtender Gottesdienstbesuch, kein gesetzlicher Feiertag).
Die Legende um den Patron der Pfarre beeinflusste die Gestaltung des Gemeindewappens.
Pfarrvikare
Kirchenrechtlich waren die leitenden Priester der Pfarre St. Oswald bis 1981 Pfarrvikare, also Stellvertreter eines Pfarrers, weil die Pfarre dem Stift Admont inkorporiert war und damit das Stift selbst als „Pfarrer“ galt. Rechtlich hatten diese Priester alle Rechte und Pflichten eines wirklichen Pfarrers.[54]
Grundlage dafür war zuletzt Canon 471 des Codex Iuris Canonici‑CIC aus 1917.
Pfarrer im eigentlichen Sinn des Wortes hatte die Pfarre nie. Der formale Unterschied wirkte sich in der Praxis nicht auf Ansehen und Funktionen der Priester aus.
Die Situation ist zu berücksichtigen, wenn ein Priester aus St. Oswald in Urkunden usw. als Pfarrvikar bezeichnet wird: Es handelt sich dabei nicht um Aushilfspriester oder einen Kaplan, Kooperator etc., sondern um Priester, die tatsächlich und auf Dauer die Funktion des Pfarrers ausübten. Diese Tätigkeit erfolgte als Organ des Stiftes Admont in dessen Rolle als Inhaber des Pfarramtes, nicht als Verwalter einer unbesetzten Pfarrerstelle. Der Titel „Pfarrvikar“ oder „Vikar“ ist kein Beleg dafür, dass St. Oswald eine Filialkirche oder Lokalie gewesen oder von einer anderen Pfarre aus mitbetreut worden wäre.
Die Rechtsgrundlage dafür bestand bis zum 27. November 1983 (erster Adventsonntag 1983, Inkrafttreten des neuen Codex Iuris Canonici‑CIC). Seit damals kann nach Can. 520 des CIC 1983 eine juristische Person nicht Pfarrer sein. Es kann zwar nach wie vor eine Pfarre auch einem Ordensinstitut übertragen sein, aber mit der Maßgabe, dass einer der Priester tatsächlich Pfarrer (und nicht bloß Vikar) ist. Pfarrvikare können diesem Pfarrer dann beigegeben sein, wenn es (Can. 545 § 1 CIC 1983) zur gehörigen seelsorglichen Betreuung einer Pfarre notwendig oder angebracht ist.[55]
Diese in den Jahren nach 1980 absehbare Rechtsänderung im Kirchenrecht war einer der Anlässe, aus denen sich das Stift Admont aus der Betreuung der Pfarre zurückzog: Das Amt eines Pfarrers ist mit der Verpflichtung verbunden, tatsächlich am Amtssitz zu wohnen (Residenzpflicht nach Can. 533 CIC 1983, im Pfarrhof, der neben der Kirche lag). Diese Verpflichtung wäre für Ordenspriester aus Admont ohne Beeinträchtigung des Kontakts mit dem Kloster schwierig zu erfüllen gewesen.
Die Entfernung vom Stammkloster und Priestermangel hatten schon früher dazu geführt, dass die Pfarre nicht mehr von Patres aus dem Stift Admont betreut wurde, sondern von dazu bestellten Weltpriestern. Als letzter Ordenspriester war bis 1945 Pater Adalbert Hajdu tätig.[2]
Die letzten Priester von St. Oswald
Johann Ev(angelist) Starchl, geb. 29. Dezember 1897, war der letzte Priester von St. Oswald in Freiland. Er wohnte auch tatsächlich im Pfarrhof neben der Kirche. „Pfarrer Starchl“ starb 1979.
Er hatte die Pfarre ab 1. Jänner 1948 bis 1973[2] geleitet, in den Jahren 1954/55 auch die Pfarre St. Jakob in Freiland,[56] und über die Pfarrgrenzen hinausgehende Anerkennung erfahren. Hinweise, wonach St. Oswald bereits seit 1945 aus Priestermangel von einer anderen Pfarre aus mitbetreut worden sein soll,[57] treffen nicht zu.
Seine Aufgaben wurden danach vom Pfarrvikar in Freiland, Johann Gruber, wahrgenommen. Dieser trug den Beinamen „Koralmpfarrer“, da er auch die Pfarre Osterwitz und damit die drei Pfarren am Oberlauf der Laßnitz betreute. Nach dessen Tod am 7. April 1991[58] blieben alle drei Pfarren vakant und wurden in den Pfarrverband Deutschlandsberg einbezogen. Damit ist der jeweilige Pfarrer von Deutschlandsberg auch Pfarrer in St. Oswald. Grundlage dieser Vorgangsweise ist Can. 374 § 2 des Codex Iuris Canonici - CIC.
Beide Priester sind an der Friedhofskapelle in Ligist bestattet.
Veranstaltungen und Vereine
Der Musikverein der Gemeinde Kloster begleitet mit seiner Musikkapelle Gottesdienste und andere Feste und vertritt die Gemeinde bei Veranstaltungen (z. B. dem Treffen der nach dem Hl. Oswald benannten Gemeinden).
Gesellschaftliche Veranstaltungen (Konzerte, Bälle etc.) finden im Gemeindezentrum (Mehrzweckhalle) neben dem Gemeindehaus (Amts- und Schulgebäude) statt.
Im Gasthof Triftweber (Ingrid Klug) und im Gasthof Steffelbauer (Martin Horvath) stehen im Ort St. Oswald Räume für private Feiern zur Verfügung.
Im Gasthof Steffelbauer finden Veranstaltungen mit Musikgruppen und Künstlern aus dem Bezirk und der weiteren Umgebung statt, z. B. den Lonsperch Rofflern (Jazz, Folk, Rock, Kabarett, moderne Theaterliteratur).
Pfarrgemeinderat, Musikkapelle, freiwillige Feuerwehr und Kameradschaftsbund sind tragende Bestandteile des Zusammenlebens. Die Mitglieder dieser Vereine sind wesentlich an der Organsisation von Hochzeiten, Begräbnissen, Kirtagen und anderen Festen in der Gemeinde beteiligt.
Infrastruktur
Raumordnung, Flächenwidmung
Die Gemeinde hat sich mit 11 anderen Gemeinden[59] zu einer Initiative „Regionale Agenda 21“ zusammengeschlossen. Kernthemen sind die Abwanderung und der damit verbundene Verlust an Kulturlandschaft bzw. die daraus entstehende kontinuierliche Zunahme der Waldflächen.[60]
Für die Gemeinde ist ein Flächenwidmungsplan erlassen, der außerhalb der Bauernhöfe eine Baulandwidmung nur im Ort St. Oswald und auf einigen kleinen Flächen entlang der Hebalmstraße vorsieht.[61] Damit wird u. A. den Anforderungen des Landschaftsschutzgebietes entsprochen, in welchem die Gemeinde liegt. Nach dem steiermärkischen Grundverkehrsgesetz[62] ist die Gemeinde Kloster eine „Vorbehaltsgemeinde“: In solchen Gemeinden können nach dem Raumordnungsgesetz[63] Gebiete festgelegt werden, in denen keine Zweitwohnsitze begründet werden dürfen.
Die Gemeinde Kloster hat bei der Bedeutung für den Tourismus wie ihre Nachbargemeinden Osterwitz und Freiland die Ortsklasse D.[64] Das bedeutet ein nicht vorrangig auf touristische Ziele ausgerichtetes, somit im konkreten Fall angesichts der Lage der Gemeinde in einer waldreichen Gegend sehr ruhiges Gebiet. Die ruhige Lage wird durch eine Reihe von Privatzimmervermietern genützt („Urlaub am Bauernhof“).
Die Gemeinde ist Berggebiet nach dem Landwirtschaftsgesetz.[65] Alle bäuerlichen Betriebe in ihr sind Bergbauernbetriebe.[66]
Kloster gehört zu den „Administrativen Einheiten des Alpenraumes in der Republik Österreich“ nach dem Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention).[67]
Behördenwege über den Bürgermeister bzw. die Gemeinde
Die Gemeinde gehört zu jenen Gebieten, in denen der Bürgermeister das Recht hat, die Ausstellung von Reisepässen und Personalausweisen abzuwickeln, um den Gemeindebewohnern zumindest in diesen Angelegenheiten die Anreise zur nächsten Passbehörde in die Bezirkshauptstadt zu ersparen.[68]
Ähnliche Rechte, nach welchen die Einbringung eines Antrages bereits bei der Gemeinde (und nicht erst bei der zuständigen Stelle) Fristen wahren kann, bestehen allgemein nach den Vorschriften des Sozialversicherungsrechts.[69]
Schule und Ausbildung
Im Ort St. Oswald befindet sich ein gemeindeeigener Kindergarten und eine einklassige Volksschule. Sie hat rund 15 Schüler, die teilweise auch aus den Nachbargemeinden zur Schule kommen.
Hauptschule und Oberstufen-Realgymnasium befinden sich in Deutschlandsberg, Berufsschulen bzw. Fachschulen in Stainz, Wies und Eibiswald.
Die nächsten Universitäten befinden sich in Graz (Karl-Franzens-Universität, Medizinische Universität, Technische Universität, Universität für Musik und darstellende Kunst). Eine tägliche Anreise zu Studienorten in Graz von der Gemeinde Kloster (ebenso von Freiland) aus wurde auf Basis des Studienförderungsgesetzes als nicht mehr zumutbar erklärt.[70]
Verkehr
Straßen
Die Gemeinde Kloster liegt an der Hebalmstraße (Landesstraße 606). Diese Straße führt von Frauental an der Laßnitz (Kreisverkehr an der B 76) über den Deutschlandsberger Gemeindeteil Wildbach über die steile, mit Spitzkehren in den Hang gebaute Hinterleitenstraße auf den Höhenrücken des Schwarzkogelzuges zwischen Laßnitz und Wildbach. Ab dem Ort St. Oswald verläuft die Straße auf dem Südhang des Schwarzkogels auf die Hebalm zur Grenze nach Kärnten. Sie verbindet die Gemeinde mit der Radlpassstraße (B 76) und der Kärntner Gemeinde Preitenegg an der Packer Straße (B 70). Über die B 70 besteht auch die kürzeste Verbindung zur Südautobahn A 2 (Anschlussstelle Pack).
Von der L 606 zweigt knapp östlich vor dem Ort St. Oswald die L 645 ab (Klosterwinkelstraße, Salleggerstraße). Sie erschließt die Katastralgemeinde Klosterwinkel und ist über den Ortsteil Sallegg der Gemeinde Bad Gams ebenfalls an die Radlpassstraße angebunden.
Beim Bauernhof (vlg.) Faustner in Rettenbach zweigt eine Straße ab, die über das Anwesen vlg. Blasi, über die Laßnitz und vlg. Fastlbauer nach Osterwitz führt.
Die Hebalmstraße war westlich des Ortes St. Oswald bis ca. 1965 eine einspurige Schotterstraße mit händisch zu öffnenden Toren an der Grenze der Freiländeralm. Sie wurde danach zur heutigen zweispurigen Asphaltstraße ausgebaut. In dieser Zeit wurde auch die L 645 asphaltiert, bis ca. 1980 folgten die Gemeindestraßen und Hofzufahrten.
Seit Auflassung der Tankstelle beim Gasthof Triftweber im Ort St. Oswald in Freiland ca. 1972 befinden sich die nächsten Tankstellen ca. 15 km vom Gemeindezentrum entfernt in Deutschlandsberg und an der Packer Straße.
Öffentlicher Verkehr
Eine öffentliche Verkehrsverbindung besteht vom Ort St. Oswald, Gasthaus Triftweber (als Haltestelle Gh Klug), zur Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg. Die Autobuslinie wurde anfangs vom Unternehmen Kortschak[71] geführt, das bereits 1934 einen damals Aufsehen erregenden sechssitzigen „Tatra“‑Wagen für seine Busverbindungen erworben hatte.[72]
Diese Buslinie wurden 1954 an die Graz-Köflacher Eisenbahn‑GKB übergeben. Gefahren wurde damals u. A. mit ca. 25-sitzigen Autobussen der Saurer‑Werke, die in ihrer Gangschaltung eine spezielle „Gebirgsübersetzung“ (Kriechgang) aufwiesen. Bei Straßensteigungen von über 20 % auf teilweise noch einspurigen Schotterstraßen war das notwendig. Die Straßen hatten den Steilabfall des Koralpenzuges in das Grazer Becken zu überwinden. Der Name „Hundsreih“ für den Straßenanstieg westlich von Deutschlandsberg belegt die damit verbundenen Schwierigkeiten.
Mehr als zwei Kurse täglich (ein Kurs auch Sonntags) bestanden nur ausnahmsweise. Ab 1970 musste dem sinkenden Bedarf infolge des Bevölkerungsrückgangs und der steigenden Kraftfahrzeugdichte durch stetige Rücknahme des Angebotes Rechnung getragen werden. Zunächst wurden die Verbindungen in den Sommermonaten auf dienstags und freitags eingeschränkt (um auch in der Ferienzeit Amtswege, z. B. Meldetermine beim Arbeitsamt wahrnehmen zu können), dann auf einen einmal täglichen Schülertransport pro Richtung. Auch die Sonderfahrten zu den Kirtagen auf der Hebalm/Freiländeralm, die nach 1960 teilweise noch mit mehreren Bussen auch ab Graz geführt wurden, sind Geschichte.
Die bestehende Autobuslinie gehört zum Verkehrsverbund Steiermark und hat die Liniennummer 764.
Der Schülertransport innerhalb der Gemeinde wurde früher von einem in der Gemeinde ansässigen Transportunternehmen und nun mit dem Mannschaftsbus der freiwilligen Feuerwehr abgewickelt.
Bis 1959 war, wenn kein Fuhrwerk zur Verfügung stand, ein üblicher Weg in die Bezirkshauptstadt der mindestens einstündige Fußmarsch zur Endstation der Waldbahn Deutschlandsberg im Tal der Laßnitz bei Freiland, danach eine ungefähr einstündige Bahnfahrt.
Schulwege für Kinder aus abgelegenen Bauernhöfen konnten ebenfalls bis zu zwei Stunden pro Richtung in Anspruch nehmen. An deren Situation wird durch Darstellungen am Volksschulgebäude in St. Oswald erinnert.
Die Versorgung aus dem öffentlichen Stromnetz endete bis ca. 1965 in der Mitte der Katastralgemeinde Rettenbach beim Anwesen vlg. Kriegl und wurde danach bis auf die Freiländer Alm verlängert. Dass sich an Rettenbach und Wildbach einige Kleinkraftwerke befinden, ist auch auf die fehlende öffentliche Stromversorgung früherer Jahrzehnte zurückzuführen.
Medizinische Versorgung
Die Gemeinde war nie Sitz eines Arztes, einer Apotheke oder einer Krankenanstalt. Die medizinische Versorgung wird von Deutschlandsberg aus wahrgenommen (dort auch Krankenhaus).
Nahversorgung
Um das Jahr 1988 wurde das einzige Gemischtwarengeschäft in der Gemeinde (Fam. Kargl) geschlossen. Die Nahversorgung wird seither durch Zustelldienste der Gewerbebetriebe aus Deutschlandsberg und Wolfsberg bzw. durch Nachbarschaftshilfe gewährleistet, wenn ein Haushalt nicht in der Lage ist, die Einkäufe mit eigenen Kraftfahrzeugen abzuwickeln. Vor diesem Hintergrund werden auch Versandhausgeschäfte für Einkäufe herangezogen.
Post
Die Postzustellung in der Gemeinde wurde 1887 als „Ruralpostdienst“ aufgenommen: Post wurde im Sommer dreimal, im Winter zweimal wöchentlich zugestellt. Bereits früh stand dem Briefträger dafür ein Motorrad, später ein Pkw‑Kombi zur Verfügung. Da die Bevölkerung der Gemeinde Kloster ca. 20 bis 30 km vom nächsten Postamt in Deutschlandsberg entfernt wohnt, waren in der Gemeinde zwei Postablagen eingerichtet (ab 1. Juli 1957: Posthilfsstelle‑PHSt, ab 1983 Poststelle‑PSt):
- Im Ort St. Oswald (Gasthof Triftweber) von 1940 bis zum 30. November 1992.
- bei der Rehbockhütte auf der Freiländeralm (Schutzhaus Freiländeralm, Hebalmschutzhaus) ab 15. Juni 1962. Diese Poststelle wurde ab 1972 nur noch als Saison‑Poststelle vom 1. Juni bis 15. September jedes Jahres geführt, ab 1984 bestand nach Einrichtung des Schigebietes (Klug‑Lifte) auch ein Winterbetrieb. Ab 9. April 1988 sollte die Poststelle ganzjährig geführt werden, sie wurde aber kurz danach am 20. Juni 1989 aufgelassen.[73]
Die Postzustellung in der Gemeinde erfolgt durch Landbriefträger, bei denen auch Postsendungen aufgegeben werden. Dem entsprechend befindet sich in der Gemeinde nur mehr ein einziger Briefkasten im Ort St. Oswald beim Gasthof Triftweber (Gh. Ingrid Klug).
Geldverkehr
Bis 1965 hatte Kloster eine eigene Raiffeisenkasse (Raiffeisenbank) . Sie wurde damals mit der Raiffeisenkasse Deutschlandsberg verschmolzen.[74] Die Bankstelle in der Gemeinde, die nur wenige Stunden wöchentlich geöffnet hatte, wurde aufgelassen.
Zahlungen (über Erlagscheine usw.) können neben den Bankstellen in Deutschlandsberg auch über die Landbriefträger des Gebietes abgewickelt werden (ehemalige Österreichische Postsparkasse-PSK, neues Unternehmen BAWAG P.S.K.).
Rundfunk und Telekommunikation
Im Gemeindegebiet befinden sich keine Sendeanlagen. Mobilfunkempfang ist nicht überall möglich.
Mit Radio- und Fernsehprogrammen wird das Gebiet allgemein von der großen Rundfunksendeanlage auf dem Schöckl bei Graz (79‑800 kW je nach Programm) und von der Koralpe aus (Großer Speikkogel, Anlage Wolfsberg 1, 1‑15 kW) versorgt. Ein kleiner Sender für Fernsehprogramme befindet sich in Osterwitz (0,03 kW). Er versorgt die Gebiete Rettenbachs, die sonst keinen oder nur sehr gestörten Fernsehempfang besäßen (Funkschatten).
Sendeanlagen für Mobilfunk befinden sich in Osterwitz, Oberlaufenegg und im Westen des Hebalmgebietes.[75]
Das Telefon-Leitungsnetz erreicht auch entlegene Höfe, die Versorgung mit Breitbandanschlüssen ist allerdings nur eingeschränkt möglich.
Friedhof
Der Friedhof der Gemeinde Kloster liegt in einem Waldstück kurz westlich der Pfarrkirche an der alten Wegverbindung in die Katastralgemeinde Klosterwinkel. Auf ihm liegen auch Begräbnisstätten für Verstorbene aus den Nachbargemeinden Osterwitz (Ortsteil Osterwitz-Winkel) und Bad Gams (Ortsteil Sallegg), weil die Wegeverbindungen dieser Gebiete zur Gemeinde Kloster in früheren Jahrzehnten wesentlich besser waren als zu den jeweiligen Gemeindezentren.
Wirtschaft
Die Bevölkerungsabnahme wirkt sich auf die Infrastruktur und die damit verbundenen Erwerbsquellen aus.
Erwerbstätigkeit
Arbeitsstätten
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 11 Arbeitsstätten mit 28 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 64 Auspendler und 11 Einpendler. Wichtigste Branche ist dabei das Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Die Gemeinde hat fünf ganzjährig geführte Gaststättenbetriebe, dazu je einen Saisonbetrieb im Sommer und im Winter. Es gibt 32 land- und fortwirtschaftliche Betriebe (davon 20 im Haupterwerb), die zusammen 1.776 ha bewirtschaften (1999).
Die Auspendler arbeiten überwiegend in der Stadt Deutschlandsberg.
Ein Schigebiet mit Doppelschlepplift und Langlaufloipen wird beim Gasthof Rehbockhütte auf der Hebalm betrieben (Klug-Lifte, nicht zu verwechseln mit dem Schigebiet Hebalm weiter nördlich).
Ein Transportunternehmen ist vorrangig mit Holztransporten zu den Sägewerken befasst.
Nebenerwerbsmöglichkeiten bieten im Sommer die Holzarbeiten in den großen Waldgütern der Umgebung (Liechtenstein'sche Forstverwaltung Deutschlandsberg, Waldbetrieb Ligist des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens, Revier Hebalm, mit naturnaher Waldbewirtschaftung), im Winter die Schiliftbetreuung.
Betriebsarten
Land- und Forstwirtschaft ist die häufigste Betriebsform. Großindustrie fehlt. Gastgewerbebetriebe führen teilweise Nächtigungsmöglichkeiten. Fremdenzimmer werden bei einigen Bauernhöfen vermietet.
Landwirtschaft
Die land- und forstwirtschaftliche Produktion umfasst hauptsächlich Viehzucht. Bäuerliche Milchproduktion und Lieferung an die Molkereien, früher eine landwirtschaftliche Haupterwerbsquelle, ist zugunsten der Rindfleischproduktion und wegen der langen Transportwege stark zurückgegangen (nächster größerer Molkereibetrieb in Stainz 20 bis 30 km entfernt).
Getreide wird nur mehr in geringem Umfang angebaut (hauptsächlich Gerste und Weizen, früher auch Roggen und Hafer). Bis ins 20. Jahrhundert waren landwirtschaftliche Flächen abwechselnd für Grünland und (teilweise in mehrjährigen Abständen) für Getreide genutzt (als Egart oder durch Feldgraswirtschaft).
Die Produktion von Most aus Mostobst (hauptsächlich Mostbirnen) ist nur mehr gering.
Erdäpfel und Futterrüben werden für den Eigenbedarf bei einigen Bauernhöfen gezogen.
Wild (Damhirsche und Rotwild) wird in Gattern zur Fleischproduktion gehalten. Wichtige Nutzrindrassen sind die Schwarzbunten und das Fleckvieh. Daneben werden mit Charolais, weißblauen Belgiern und anderen Rassen Fleischrindrassen gezüchtet. Die Schweinezucht umfasst hauptsächlich die Rassen Pietrain, Landrasse und Edelschwein. An Hühnern sind die Sulmtaler verbreitet.
Forellen, Karpfen und andere Speisefische werden in einigen Fischteichen gezogen.
Bäuerliche Siedlungsform - Hofform
Die Bauernhöfe bestehen in ihrer ursprünglichen Form aus getrennt gebautem Wohn- und Wirtschaftsgebäude (Paarhof). Diese Gebäude sind am Berghang so angeordnet, dass sie höher liegen als die überwiegende Zahl der Ackerflächen. Sie sind ursprünglich ca. 20 m voneinander getrennt und so versetzt gebaut, dass das Wohngebäude höher liegt.
Diese Bauweise gehört zum passiven Feuerschutz der Bauernhöfe in der ausgesetzt gelegenen, windreichen Gegend: Sie erschwert es, dass bei einem Brand des Wirtschaftsgebäudes bei starkem Wind die Flammen auf das Wohngebäude übergreifen. Mit einem nur durch Vorbeugung beherrschbaren Brandrisiko durch Selbstentzündung gelagerter Heuvorräte und anderer landwirtschaftlicher Produkte ist stets zu rechnen.
Beide Gebäude stehen auf gemauerten Fundamenten. Mauersteine sind Gneisplatten unterschiedlicher Größe, die im Gebiet leicht greifbar sind. Ziegel werden erst bei Neubauten verwendet.
Das Wohngebäude besteht gegen Westen (Hauptwindrichtung) aus gemauerten Räumen, sein Ostteil ist in Holzbauweise errichtet. Unter dem Wohngebäude befindet sich im Regelfall ein kleiner Keller. Der Haupteingang des Wohngebäudes liegt in dessen Mitte und führt in einen größeren Vorraum, die „Labn“: Von diesem Raum aus sind Küche und andere Wohnräume erreichbar. Diese Räume wurden im holzgebauten Ostteil durch den gemauerten Herd der Küche erwärmt, im Westteil bestand ursprünglich keine Heizung. Für die Aufbewahrung von Lebensmitteln war im Regelfall ein eigener ebenerdiger Raum im Wohngebäude (die „Speisekammer, Speis“) vorhanden.
Der Bedarf an Kellern ist gering und konnte im Übrigen durch kleine Räume im Untergeschoß der Wirtschaftsgebäude (hinterer Teil des Stalles zur Lagerung von Futterrüben usw.) befriedigt werden. Selbstständige Bauten, die in günstigen Lagen als Keller errichtet wurden (Kellerstöckl), sind im Gemeindegebiet selten. Für kleinere Fässer (früher oft selbst hergestellter Birnenmost) bzw. Getränkekisten, Erdäpfel usw. für den eigenen Bedarf reichte der kleine Keller unterhalb des Wohngebäudes aus.
Das Wirtschaftsgebäude enthält im Erdgeschoß den Stall, darüber ein oder zwei Geschoße für Wirtschaftsgeräte, Heu und andere Ernten. Es ist so in den Hang gebaut, dass jedes Geschoß auch für Transportfuhren stufenlos erreichbar ist (das oberste Geschoß meist über eine mit Wänden und Dach versehene Brücke).[76] Größere Höfe erhielten im Lauf der Zeit Zusatzgebäude wie Selchkammern, Holzhütten usw.
Die Dächer waren mit Holzschindeln gedeckt. Diese Deckung wurde ab ca. 1960 durch graue Dachplatten ersetzt. Da sich die Gebäude in einem Landschaftsschutzgebiet befinden, wurde in den behördlichen Bauverfahren Wert darauf gelegt, dass keine Dachziegel aus Ton und keine anderen Farben verwendet werden.
Die Höfe waren ursprünglich gegen Westen durch eine Baumreihe (meist Fichten) gegen Sturm geschützt. Diese Bäume wirkten auch als Blitzschutz. Die Bäume waren zuletzt mehrere hundert Jahre alt, entsprechend hoch, aber auch brüchig geworden. Sie wurden ab ca. 1960 bei fast allen Höfen aus Sicherheitsgründen abgetragen.
In der Nähe von Gebäuden stehen öfter einzelne Laubbäume (Ahorn, Linde, Esche) als sogenannter „Hausbaum“. Bei der Kirche St. Oswald handelt es sich um zwei Linden. Die Linde galt bei Germanen und Slawen als heiliger Baum.
Forstwirtschaft
Die weitläufigen Wälder in der Gemeinde sind größtenteils Teil bäuerlicher Betriebe und werden nach Bedarf genützt (hauptsächlich Fichten, Tannen, Rotföhren und Lärchen, an Laubholz Linden und Eschen).
Das Gemeindegebiet gehört zum „Herkunftsgebiet Weststeirisches Bergland“, das sich auf der Koralm vom Drautal bis zur Pack erstreckt. Ein solches Herkunftsgebiet entspricht den nach forstökologischen Gesichtspunkten erstellten Wuchsgebieten des österreichischen Waldes. Samen und Jungpflanzen, die zur Anpflanzung von Wäldern verwendet werden sollen, werden u. a. nach diesen Gebieten eingeteilt.[77] Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen bereits ab der Aussaat/Auspflanzung auf das jeweilige Klima eingestellt sind und weniger Verluste (die Neuauspflanzungen notwendig machen) eintreten.
Das Sammeln von Beeren und Pilzen im Sommer und Herbst bildet einen Nebenerwerb. Deswegen wird entlang der allgemein befahrbaren Straßen immer wieder auf die Sammelbeschränkungen für Nicht-Grundeigentümer hingewiesen (nur Eigenbedarf in begrenzten Mengen). Gesammelt werden Schwarzbeeren und Preiselbeeren, an Pilzen hauptsächlich Steinpilze und Eierschwammerln.
Holzverarbeitung
Die großen Holzbestände im Gemeindegebiet waren Grundlage für die Erzeugung von Dachschindeln (davon der Name „Schindler“ als Familien- und Hofname) und die Erzeugung von Holzkohle (Köhlerei). Brennholz (es wurde zu Pottasche verarbeitet) und Holzkohle waren Grundlagen der Glaserzeugung im Koralmgebiet im 17. und 18. Jahrhundert.[78] Sie boten den Bewohnern der Gemeinde Erwerbsmöglichkeiten als Produzenten und Transporteure.
Mit dem Niedergang der Glasindustrie bzw. der Umstellung auf Kohlefeuerung sank der Bedarf nach Holz und die Lieferanten gerieten in wirtschaftliche Schwierigkeiten: Die Waldbestände mancher Bauern wurden im 19. und 20. Jahrhundert unverkäuflich, weil die Bringungskosten die Erlöse überstiegen hätten.[79]
Die Hölzer wurden teilweise in einfachen Sägemühlen der Bauernhöfe im Gebiet zu Bauholz verarbeitet. Diese Ware konnte als leichter transportierbares Gut verkauft oder für Eigenbedarf verwendet werden.
Viele Bauernhöfe besaßen eine eigene „Kohlstatt“ zur Erzeugung von Holzkohle. Diese lag wegen der Feuergefahr abseits vom Hof an einem Weg und in der Nähe eines Wasserlaufes.[80]
In der Natur (z. B. bei Hangrutschungen oder beim Wegebau) sind Kohlstätten an kleinen Holzkohlstücken und schwarzgefärbtem Boden erkennbar. Holzkohle wurde über ein Netz von Kohlstraßen in den Handel gebracht. Auch an diesen Wegen finden sich manchmal noch Holzkohlenstücke. Solche Belege sind keine Hinweise auf einen Waldbrand.
Ein Waldbrand ereignete sich jedoch ca. 1950 in Rettenbach im Gebiet des großen Strehly-Holzschlages zwischen Gratzenbach und dem Hof vlg. Strehly.[81] Sein Gebiet war an verkohlten Baumstrünken trotz neuer Bewaldung noch über Jahrzehnte erkennbar.
Die Bezeichnung „Kohlbach“ im Einzugsgebiet des Stoffbaches erinnert an die früher weit verbreitete Kohlenbrennerei. Seit den 1960er-Jahren wird das Holz aus dem Gemeindegebiet
- an Sägewerke wie z. B. „Holztreff-Liechtenstein“ in Deutschlandsberg oder „Holzindustrie Leitinger“ in Preding oder
- an die Papier- und Zellstoffindustrie, z. B. die „Patria Papier & Zellstoff AG“ in Frantschach-Sankt Gertraud im Lavanttal
geliefert. Ein dafür mit schweren Lastkraftwagen für Holztransporte ausgerüstetes Unternehmen hat seinen Sitz in der Gemeinde (Firma Horvath). Bis zu ihrer Schließung 1982 war die SOLO-Zündwarenfabrik in Deutschlandsberg ebenfalls ein wesentlicher Holzabnehmer.
Jagd
Rehe, Hasen, Rotwild (Hirsche), Gämsen und Schwarzwild (Wildschweine) sind die häufigsten Wildtiere des Gemeindegebietes. Dachse sind selten, Luchs und Bär nur Ausnahmeerscheinungen. Häufiges Raubwild ist der Fuchs. Die großen zusammenhängenden Waldgebiete rund um den Schwarzkogel und in den Flusstälern beherbergen viele Vogelarten, auch Auerwild (Auerhuhn). Ein häufiger Raubvogel, der auch freilaufende Hühner und Katzen schlägt, ist der Bussard.
Die Organisation der Jagd richtet sich nach dem steirischen Jagdgesetz.[82] Dieses Gesetz geht auf die Jagdreform durch Kaiser Franz Josef zurück. Dieser hob sämtliche Jagdrechte auf fremdem Eigentum auf und band das Jagdrecht an das Eigentum von Grund und Boden. Wer mehr als 200 Joch zusammenhängenden Grund sein Eigen nannte, durfte es als Eigenjagdrecht ausüben.
Diese Rechtslage ist bis heute gültig, selbst die 115 ha Mindestgröße für eine Eigenjagd resultieren aus der Umrechnung dieser 200 Joch. Soweit die einzelnen Bauernhöfe nicht die Mindestgröße für ein eigenes Jagdgebiet erreichen, gehören sie zum Gemeindejagdgebiet, das verpachtet wird.
Klima
Das Gebiet liegt im Windschatten der Alpen. Wettereinflüsse aus dem Westen, wie sie im Rest Österreichs vorrangig sind (Westwindzone), dominieren auch im Gemeindegebiet, sind aber schwächer. Die Koralm, in der das Gemeindegebiet liegt, gehört zu den Gebieten der größten durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten und Sturmhäufigkeit in Österreich. In ihrem Bereich treffen einander Einflüsse zweiter Klimazonen (Subtropen-gemäßigte Breiten).
Das Klima ist vom Mittelmeergebiet beeinflusst. Es ist milder als in den nördlichen Regionen gleicher Höhenlage in Österreich und weist im Vergleich längere Schönwetterperioden (Sonnenscheindauer) auf. Störungsfronten, die bei Westwetter starke Niederschläge bringen, gelangen vielfach nicht oder nur abgeschwächt in das Gebiet.
Regen im Sommer fällt meist in Form von Gewittern oder Wolkenbrüchen/Starkregen, die rasch vorübergehen, aber sehr heftig sein können. Beim Durchzug starker Störungsfronten ist auf den Almen wegen deren Höhenlage auch im Hochsommer mit kurzen Schneeschauern zu rechnen.
Die Sonnenscheinphasen bewirken klare, wolkenlose Nächte, in denen es auch im Sommer sehr kühl werden kann. Da sich große Teile der Gemeinde weitab von Siedlungen befinden und die Belastung durch Lichtquellen gering ist, können in solchen Nächten gute Bedingungen zur Beobachtung astronomischer Objekte herrschen.
Das Gemeindegebiet gehört zu den Gebieten Österreichs mit der höchsten Zahl an Gewittertagen im Jahr (über 50 Tage mit Gewittern). Hagel ist verhältnismäßig häufig. Er verursachte früher, als der Getreideanbau noch intensiver war, nennenswerte Schäden an den Kulturen. Das Gemeindegebiet liegt zu hoch (900‑1500 m Seehöhe), um aus der klimatisch begünstigen Lage der Weststeiermark größere Vorteile zu ziehen.
Das Klima des Gebietes wird als relativ starkes Reizklima bezeichnet. Das Koralmgebiet und dessen Ostabdachung, in der die Gemeinde liegt, sind eigene Klimaregionen.[83]
Die Klimasituation und Höhenlage bewirkt, dass die Vegetationsperioden im Gemeindegebiet verschoben ablaufen: In den unteren Gemeindeteilen (Grenze zu Freiland: Bauernhöfe Strasser, Kleinahansel, Klugbauer, Marxhansel, aber auch im unteren Teil des Sterzriegels) kann früher geerntet werden, in den oberen Teilen erst bis zu ca. zwei Wochen später.
Böden
Die landwirtschaftlich nutzbaren (bzw. als solche früher genutzten) Böden in der Gemeinde sind Felsbraunerden aus kristallinen Schiefern als mittelwertiges Acker‑ und Grünland mit nahezu allen Varianten der Wasserversorgung bis zum Pseudogley. Eine Ackernutzung ist nur bis in eine Seehöhe von 800 bis 1000 m Seehöhe sinnvoll. Verbreitet sind auch nährstoffarme Ranker.[84]
Geologie
Die Gesteine im Gemeindegebiet gehören zum Koralmkristallin: Es handelt sich um verschiedene Formen von Gneis, teilweise plattig geformt (Plattengneis) und Schiefer (Glimmerschiefer). Der Gipfel des Schwarzkogels besteht aus Eklogit.
Kalkstein und Dolomit, die in den österreichischen Teilen der Nord- und Südalpen sonst häufig sind, sind in der Gemeinde Kloster nicht vorhanden.
Einzelne Marmorvorkommen sind in das Kristallin eingebettet.
Beispiele für die Gesteine sind im Geopark Glashütten in der Gemeinde Gressenberg aufbereitet.
Politik
Gemeinderat
Bei den Gemeinderatswahlen 2000 war die SPÖ noch die einzige Partei gewesen, die in Kloster angetreten war. Bei den Gemeinderatswahlen 2005 kandidierte auch die ÖVP, die der SPÖ 3 der 9 Mandate abnehmen konnte und auf Anhieb 35,25 % erreichte. Die SPÖ kam auf 64,75 %.
Weblinks
Referenzen
- ↑ Landschaftsschutzgebiet 2: Verordnung der steiermärkischen Landesregierung vom 25. Mai 1981, stmk. Landesgesetzblatt Nr. 37/1981 in der Fassung der Berichtigung (neue Kartendarstellung) Nr. 64/1981. Karte des Schutzgebietes im Digitalen Atlas Steiermark. Vorher bestand Schutz nach der Verordnung vom 12. Juni 1956, LGBl. Nr. 35, zum Schutze von Landschaftsteilen und des Landschaftsbildes (Landschaftsschutzverordnung 1956) in der Fassung der Verordnungen LGBl. Nr. 57/1958, 125/1961, 185/1969, 96/1970, 14/1974, 147/1974 und 30/1975, hinsichtlich Anhang 1 Z 2.
- ↑ a b c d e f g h Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. ISBN 3-901938-15-X. Zweiter Teilband, Bezirkslexikon. Seite 172.
- ↑ a b Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 473.
- ↑ Kulturgüterschutzkarte 1:50.000. Blatt 198 Deutschlandsberg. Laut Haager Konvention vom 14. Mai 1954, BGBl. Nr. 58/1964, bearbeitet vom Dokumentationszentrum und Konventionsbüro des Bundesdenkmalamtes, Wien 1977.
Verordnung des Bundesdenkmalamtes vom 20. Februar 2001, mit der 117 unbewegliche Denkmale des politischen Bezirkes Deutschlandsberg, Steiermark, die kraft gesetzlicher Vermutung unter Denkmalschutz stehen, unter die Bestimmungen des § 2a Denkmalschutzgesetz gestellt werden. Amtsblatt zur Wiener Zeitung, 2001 bzw. Verordnungsblatt des Bundesministeriums Unterricht, Kunst und Kultur, 2001 (besser auffindbar unter www.bda.at, Verordnungen). - ↑ Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988. Keine ISBN. Seite 227.
- ↑ Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 13. September 2004, Steiermärkisches Landesgesetzblatt Nr. 53 vom 30. September 2004 (21. Stück, Seite 218/2004).
- ↑ Heiligenlexikon: St. Oswald.
- ↑ Bezirkstopographie. Zweiter Teilband. Bezirkslexikon. Seite 170.
- ↑ Das Stift Rein bei Graz war maßgebend an der Besiedlung des Kainachtals und der Mittelsteiermark südlich der Gleinalpe beteiligt, vgl. Reinischkogel. Othmar Pickl: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte der Zisterze Rein bis zum Beginn der Neuzeit. In: Paulus Rappold (Hg): Stift Rein 1129-1979. 850 Jahre Kultur und Glaube. Festschrift zum Jubiläum. Rein 1979. Keine ISBN. Seiten 108-134. Viele Hausnamen und Familiennamen, im Gemeindegebiet z. B. Reinisch, Reinischhans, Reinischwirt, waren danach benannt, zur Unterscheidung zog man den Rufnamen heran.
- ↑ Otmar Pichler, Alexander Steiner: Österreichischer Amtskalender 2006/2007. Das Lexikon der Behörden und Institutionen. 74. Jahrgang (Hof- und Staatshandbuch 118. Jahrgang, niederösterreichischer Amtskalender 130 Jahrgang). Zusammengestellt aus amtlichen und offiziellen Quellen. Wien 2006. Verlag Österreich (vormals Verlag der k. u. k. Hof- und Staatsdruckerei). ISBN 3-7046-4888-4. Seite 1577.
- ↑ Peter Eisenberg, Franziska Münzberg, Kathrin Kunkel-Razum: Duden. Richtiges und gutes Deusch. Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. 6. vollständig überarbeitete Auflage. Duden Band 9. Dudenverlag Bibliographisches Institut & F.A.Brockhaus AG. Mannheim 2007. ISBN 978-3-411-04096-4. Stichwort in/im. Seite 463.
- ↑ Duden. Richtiges und gutes Deusch. Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. 6. Auflage. Stichwort „geografische Namen“, Punkt 2.1. Seite 375.
- ↑ Vom 17. Mai 1849. österreichisches Reichsgesetzblatt Nr. 170/1849, Seite 203-222.
- ↑ Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seite 67.
- ↑ Gerhard Fischer: Osterwitz. ain wunderthätig Ort im hochen gepürg. Leben, Freude und Leid einer Gegend und ihrer Bewohner. Osterwitz 2002. Herausgeber und Verleger: Gemeinde Osterwitz. Keine ISBN. Seite 39.
- ↑ Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 152.
- ↑ Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seite 25.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gerhard Fischer: Bauerntum, Land- und Forstwirtschaft. Seite 365.
- ↑ Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 335.
- ↑ Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.‑28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997. ISBN 3-205-98690-3. Seiten 15-34.
- ↑ Der Name „Laßnitz“ wird aus dem slawischen „Lieznica“ abgeleitet und mit „Waldbach“ übersetzt. In der Sprachwissenschaft wird für Laßnitz (890 Luonzniza) auch *loNč'nica „Wiesenbach“ diskutiert, als weitere Möglichkeit (1345 Lesniz, Laßnitz bei Murau oder 1080 im Paltental Laznich) *laz'nica „Gereutbach“. Schmuck: eingedeutscht aus Žmugg. Gams: *kamen'nica „Steinbach“. Kautz: tkalec „Weber“ auch als: Tkauc, Tkavc, Tkautz, Kaue, Tkalcic, Kalcsics, Kavcic, Kautschitsch, Kautsch, Kautzsch, Kauch. Osterwitz: *ostrovica „Spitzberg“. Gratzen: „grad“=Burg auf Altkirchenslawisch, slowenisch und kroatisch, „gradec“ bedeutet „kleine Burg“ auf slowenisch. Namensherkunft siehe Graz.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband. Werner Tscherne: Handel, Gewerbe und Industrie. Seiten 381-382.
- ↑ a b c d Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seiten 26-35.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gernot Peter Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848. Seite 64.
- ↑ Horst Schweigert: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio-Handbuch. Graz. Herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes. Verlag Anton Schroll Co. Wien 1979. ISBN 3-7031-0475-9. Seiten 254-259.
- ↑ Franz Pichler: Die Urbare, urbarialen Aufzeichnungen und Grundbücher der Steiermark. Gesamtverzeichnis. Mit Ausschluss der Herrschaften und Gülten der ehemaligen Untersteiermark. Unter Berücksichtigung landschaftlicher Steuerregister, der „Gültschätzung 1542“ und der Theresianischen Steuerrektifikation. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 3. Keine ISBN. Graz 1967-1979. Band 3/II K-R Graz 1977: Abschnitt 746 St. Martin, Propstei des Stiftes Admont. Seiten 836-859.
- ↑ Stempelabdruck der Gemeinde als Teil der Bezirkshauptmannschaft Stainz in: Bezirkstopographie. Erster Teilband. Werner Tscherne: Verwaltungsgeschichte seit 1848. Seite 84.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband. Werner Tscherne: Verwaltungsgeschichte seit 1848. Seite 87-89.
- ↑ Mitteilung Fr. L. M.-S.
- ↑ Bezirkstopographie. Allgemeiner Teil. Herbert Blatnik: Der Erste Weltkrieg und die neue Staatsgrenze. Seite 144. Dass es sich dabei um die 12. Isonzoschlacht und einen November (aus dem Zusammenhang des Textes: 1917) gehandelt hat, wäre zu prüfen: Die genannte Schlacht fand im Oktober statt.
- ↑ Christian Fleck: Koralmpartisanen - Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft Band 4. Verlag Böhlau. Wien-Köln 1986. ISBN 3-205-07078-X.
- ↑ Herbert Blatnik: Zeitzeugen erinnern sich an die Jahre 1938‑1945 in der Südweststeiermark. 2. Auflage. Lerchhaus Verlag Eibiswald. Dezember 2000. Seite 242-243. ISBN 3-901463-08-9.
- ↑ Würdigung in Nachkriegsjustiz Dr. Mooslechner war Mitglied der K.Ö.H.V. Carolina Graz, die seiner auf ihrer Seite als bedeutendes Mitglied gedenkt.
- ↑ Fleck, Koralmpartisanen. Seiten 129-131.
- ↑ Persönliche Mitteilungen von älteren Mitgliedern der Gemeinde verweisen über Jahre hinweg unabhängig voneinander auf diese Stelle.
- ↑ a b Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 48.
- ↑ Herbert Blatnik: Zeitzeugen. Seite 122.
Bezirkstopographie. Erster Teilband. Herbert Blatnik: Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und Besatzungszeit. Seiten 198-200. - ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband: Herbert Blatnik: Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und Besatzungszeit. Seite 195.
- ↑ Herbert Blatnik: Zeitzeugen. Seite 481. Mitteilung einer Betroffenen.
- ↑ Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 47.
- ↑ Herbert Blatnik: Zeitzeugen. Seite 445.
- ↑ Persönliche Mitteilung einer damaligen Bewohnerin, genaues Datum nicht mehr erinnerlich. Engländer und Russen waren für sie nach Form der Helme und sonstiger Bekleidung sowie nach Verhalten (Erkundungen, Hinweise auf Herkunft) deutlich unterscheidbar.
- ↑ Persönliche Mitteilung einer damaligen Bewohnerin.
- ↑ Zur britischen Armee in Kloster die Auskunft von Frau Ida Kargl. In: Herbert Blatnik: Zeitzeugen erinnern sich an die Jahre 1938 - 1945 in der Südweststeiermark. Seiten 445-446.
- ↑ Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seite 101-104.
- ↑ Auszüge aus den Monatsberichten der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg, in: Fischer: Osterwitz. Seite 424.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband. Herbert Blatnik: Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und Besatzungszeit. Seiten 201-205.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband. Gerhard Fischer: Bauerntum, Land- und Forstwirtschaft. Seiten 326–328. Mitglieder der UG Koralpe waren Bauern aus den Gemeinden Deutschlandsberg, Freiland, Garanas, Gressenberg, Hollenegg, Kloster, Limberg, Osterwitz, Schwanberg, Soboth, St. Oswald ob Eibiswald, Trahütten, Wernersdorf, Wielfresen und Wies.
- ↑ Johann Tomaschek: Die Anfänge der Siedlung und der Pfarre. und: Die Pfarre Freiland im Wandel der Zeit. In: Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seite 21-45 und 69-87.
- ↑ Gerhard Fischer: Osterwitz. Seiten 177-178 und
Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gerhard Fischer. Pfarrliche und kirchliche Entwicklung. Seite 223. - ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gerhard Fischer. Pfarrliche und kirchliche Entwicklung. Seite 228.
- ↑ Johann Tomaschek: Die Anfänge der Siedlung und der Pfarre. und: Die Pfarre Freiland im Wandel der Zeit. In: Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seiten 85-86.
- ↑ Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 659, Verzeichnis der Patrozinien.
- ↑ Heribert Heinemann: § 34. Der Pfarrer. In: Joseph Listl, Hubert Müller, Heribert Schmitz: Grundriß des nachkonziliaren Kirchenrechts. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1980. ISBN 3-7917-0609-8. Seite 320: Pfarrvikar mit notwendigen Pfarrrechten, ständiger Stellvertreter.
- ↑ Hugo Schwendenwein: Das neue Kirchenrecht. Gesamtdarstellung. Verlag Styria. Graz-Wien-Köln 1983. ISBN 3-222-11442-0. Seiten 243-245.
- ↑ Johann Tomaschek: Die Anfänge der Siedlung und der Pfarre. und: Die Pfarre Freiland im Wandel der Zeit. In: Maximilian Riederer u. a.: Freiländer Ortschronik. Seite 105.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gerhard Fischer. Pfarrliche und kirchliche Entwicklung. Seite 270.
- ↑ Nachruf in „Weststeirische Rundschau“, 20. April 1991, Seite 9.
- ↑ Aibl, Freiland, Garanas, Gressenberg, Großradl, Osterwitz, Soboth, St. Oswald ob Eibiswald, Trahütten, Wernersdorf und Wielfresen.
- ↑ Josef Fürbass: Gute Luft ist zuwenig. In: Neues Land, Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes. Nr. 33 vom 17. August 2007, Seite 3.
- ↑ Flächenwidmungsplan im Geografischen Informationssystem GIS des Landes Steiermark.
- ↑ § 14 in der Fassung der Änderung vom 16. November 1999, stmk. LGBl. Nr. 14/2000 vom 29. Februar 2000. 5. Stück. Seite 66.
- ↑ Gesetz vom 25. Juni 1974 über die Raumordnung im Lande Steiermark (Steiermärkisches Raumordnungsgesetz 1974), stmk. LGBl. Nr. 127/1974, wiederholt geändert. Stand unter Steirisches Landesrecht.
- ↑ Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. März 2003, stmk. LGBl. Nr. 25/2003 vom 11. April 2003 - Ortsklassenverordnung (7. Stück, Seite 93.
- ↑ § 4 Abs. 1 Landwirtschaftsgesetz, BGBl. Nr. 375/1992 auf Basis von Art. 3 Abs. 3 der EWG‑Richtlinie 75/268. Verordnung des Bundesministers für Land‑ und Forstwirtschaft über die Bestimmung der Berggebiete und benachteiligten förderungswürdigen Gebiete, BGBl. Nr. 771/1995 (CELEX‑Nr.: 395L0212).
- ↑ Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, mit der die Bergbauernbetriebe im Land Steiermark bestimmt werden, BGBl. Nr. 1052/1994.
- ↑ österreichisches Bundesgesetzblatt Nr. 477/1995.
- ↑ Verordnung über die Ermächtigung des Bürgermeisters der Gemeinden ..., Kloster, ..., zu bestimmten passrechtlichen Amtshandlungen, gemäß den §§ 16 Abs. 3 und 19 Abs. 6 des Passgesetzes 1992, BGBl. Nr. 839, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 44/2001. Kundgemacht in: Grazer Zeitung Seite 695/2001
- ↑ § 361 Abs. 4 des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes‑ASVG, www.sozdok.at: Wird der Antrag bei einer Gemeinde eingebracht, ist er je nach dem Begehren ohne unnötigen Aufschub an einen Versicherungsträger weiterzuleiten und gilt, wenn zwischen der Einbringung bei der Gemeinde und dem Einlangen bei einem Versicherungsträger nicht mehr als zwei Monate verstrichen sind, mit dem Tage des Einlangens bei der Gemeinde als beim zuständigen Versicherungsträger eingebracht.
- ↑ Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung über die Erreichbarkeit von Studienorten nach dem Studienförderungsgesetz 1992, BGBl. Nr. 605/1993 vom 31. August 1993.
- ↑ Gegründet von dem aus Leibnitz stammenden Alexander Kortschak 1865, einem der Wegbereiter des Tourismus im Koralpengebiet. Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg, 1990. Seite 309.
- ↑ Werner Tscherne: Lonsperch. Seite 391.
- ↑ Richard Zimmerl: Gestatten, Deutschlandsberg. In: Die Briefmarke, Philatelistische Fachzeitschrift. 43. Jahrgang, September 1995. Seiten 18-27.
- ↑ Geschichte der Raiffeisenkasse Deutschlandsberg.
- ↑ Senderkataster.
- ↑ Viktor Herbert Pöttler: Die Hauslandschaften der Steiermark. Erläuterungen zum Atlas der Steiermark. Graz 1973. Seiten 215-229.
- ↑ Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft über forstliches Vermehrungsgut, BGBl. Nr. 512/1996 vom 26. September 1996.
- ↑ Bezirkstopographie. Erster Teilband. Werner Tscherne: Handel, Gewerbe und Industrie. Seiten 383-385.
- ↑ Als Beispiel ein Fall aus Freiland in den 1930er-Jahren: Bezirkstopographie: Erster Teilband. Gerhard Fischer: Bauerntum, Land- und Forstwirtschaft. Seite 326.
- ↑ bei vlg. Strehly westlich an einer Geländerippe in der Nähe des Zuflusses zum Gratzenbach, bei vlg. Zachthoma oberhalb der Hebalmstraße neben einer Quelle am Weg.
- ↑ Mitteilung von Fr. L. M.-S., einer damaligen Bewohnerin des Hofes vlg. Gratzen, die die Feuerbekämpfung alarmierte.
- ↑ Steiermärkisches Jagdgesetz 1986, stmk. Landesgesetzblatt Nr. 23/1986, mehrfach verändert, letzter Stand siehe Rechtsinformationssystem, Eingabe „Steiermärkisches Jagdgesetz“.
- ↑ Andreas Exner: Die Waldgesellschaften des Hebalm-Gebiets, nördliche Koralpe, Steiermark. Joannea Botanik Nr. 3/2002. Publikation der Abteilung für Botanik des steirischen Landesmuseums Joanneum, Graz. Seite 30 mit weiteren Hinweisen auf Fachliteratur zum Klima des Gebietes.
Landes-Umwelt-Informationssystem (LUIS) der Steiermark: Klimaregionen C.2 Koralpe und B.4 Ostabdachung der Koralpe. - ↑ Margarete Sekera, Heinrich Hacker (Redaktion), Max Eisenhut (Kartierung): Österreichische Bodenkartierung. Erläuterungen zur Bodenkarte 1:25.000. Kartierungsbereich Deutschlandsberg (KB 24). Herausgegeben vom Bundesministerium für Land‑ und Forstwirtschaft (Landwirtschaftlich-chemische Bundesversuchsanstalt, Bodenkartierung und Bodenwirtschaft). Wien 1975. Seiten 150-158. Stand 2007 unter: Österreichische Bodenkartierung des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft‑BFW, Bundesamt für Wald.
Zur Überarbeitung September 2007
Quellen allgemein
Auskunftsquellen sind neben der Literatur Kontakte mit Bewohnern über eine Reihe von Jahren, insb. hinsichtlich Aussprache oder geographischer Details, Wegverläufen usw. Es gibt für diese Gemeinde kein Heimatbuch oder eine vergleichbare Gemeindehomepage, auf die man allgemein verweisen könnte. Deswegen auch die detaillierten Zitate in den Fußnoten, aber keine Weblinks auf eine Gemeindeseite oder Literaturangaben. Es wäre wenig hilfreich, wollte man mehrhundertseitige ‑zig‑Euro‑teure Bände (die nicht einmal alle eine ISBN haben) ohne nähere Angaben als Grundlage zitieren.
Das zweibändige Werk über den Bezirk Deutschlandsberg, das in den Referenzen immer wieder als Bezirkstopographie abgekürzt wird, schreibt sich wirklich mit „ph“. Also bitte nicht als Rechtschreibfehler ausbessern. Für die Verbesserung anderer Fehler (neue Rechtschreibung mit groß/klein/zusammen/getrennt-Schreibung, hmmm ...) wäre ich aber dankbar.
Die Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ aus Deutschlandsberg (Simadruck Aigner & Weisi) ist seit ca. 1925 weitere wesentliche Quelle für die Ereignisse in der Gemeinde.
Kirchenrecht
Anlass für die Ausführungen zum Kirchenrecht ist ein Gespräch mit dem seinerzeitigen Pfarrvikar Johann Starchl, der das Thema aus eigener Erfahrung gut kannte, weil er selbst immer wieder einerseits als „Herr Pfarrer“, andererseits nur als „Aushilfe“ angesehen wurde.
weitere Quellen im Stift Admont
Eine Durchsicht der Urbare im Stift Admont könnte wahrscheinlich noch Vieles beitragen - nicht alle Unterlagen über das Gebiet sind beim Brand des Stiftes 1865 verlorengegangen. Es kann aber nicht Sinn eines Wiki sein, noch mehr ins Detail zu gehen.
Fundstellen weiterer Unterlagen sind im Detail aufgelistet bei Franz Pichler: Die Urbare, urbarialen Aufzeichnungen und Grundbücher der Steiermark. Gesamtverzeichnis. Mit Ausschluss der Herrschaften und Gülten der ehemaligen Untersteiermark. Unter Berücksichtigung landschaftlicher Steuerregister, der „Gültschätzung 1542“ und der Theresianischen Steuerrektifikation. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 3. Graz 1967‑1979. Keine ISBN. Band 3/II K-R Graz 1977: Abschnitt 746. St. Martin, Propstei des Stiftes Admont. Seiten 836-859.
Zum Kanonendonner im 1. Weltkrieg
Dass die Bewohner den Schlachtenlärm (dumpfes Grollen) gehört haben sollen, wurde immer wieder erzählt, die Literaturstelle belegt das auch.
An sich gäbe es auf den Almen sehr stille Gegenden (wenn nicht der Wind durch die Bäume streicht und jedenfalls abseits der ständig rauschenden Wildbäche), die derartige „Geräusche“ hörbar bleiben lassen könnten. Das noch abgesehen von der Frage, ob Schiffsgeschütze in diesem Stellungskrieg überhaupt sinnvoll verwendbar gewesen wären: Die Truppen lagen zumindest manchmal wohl so eng einander gegenüber (von Nahkampfentfernung ist zeitweise die Rede), dass zweifelhaft sein könnte, ob die Schiffsartillerie über ‑zig Kilometer Freund und Feind richtig hätte unterscheiden können. Aber vielleicht wurden Nachschublinien im Hinterland angegriffen.
Ob man die Kanonen tatsächlich über 140 km hören hätte können (auch wenn Schiffsgeschütze eingesetzt worden wären), kann ich nicht beurteilen und gebe diese Frage an die Spezialisten weiter. Ist das überhaupt möglich, bei günstigem Wind, klarer Luft usw.?
Ohne das Vorhandensein der Publikation hätte ich größere Bedenken gehabt, diese Passage aufzunehmen. Die Isonzoschlachten sind allerdings Ereignisse, die den Tod von weit über hunderttausenden Menschen ausgelöst haben und schon deswegen auch - meines Erachtens - in solchen Details relevant sind, von der Geschichte des 1. WK noch zu schweigen. Vielleicht lässt sich das Thema über die WP verifizieren.