Bernhard Ernst von Bülow

dänischer und deutscher Staatsmann
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Bernhard Ernst von Bülow (* 2. August 1815 in Cismar, Holstein; † 20. Oktober 1879 in Frankfurt am Main) war ein dänischer und deutscher Diplomat und Staatssekretär im Auswärtigen Amt des Deutschen Kaiserreichs.

Studium und diplomatische Laufbahn

Der Sohn des dänischen Amtmanns Adolf von Bülow und Neffe des preußischen Außenministers Heinrich von Bülow absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Berlin, an der Georg-August-Universität Göttingen sowie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach Abschluss des Studiums trat er 1839 als Assessor in den Dienst der holsteinischen Regierung. Kurz darauf wechselte er als Legationsrat bis 1848 in den dänischen Staatsdienst.

1851 wurde er Gesandter der Herzogtümer Holstein und des Lauenburg beim Bundestag in Frankfurt am Main. 1862 wurde er Staatsminister des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz und nahm an den Verhandlungen zur Gründung des Norddeutschen Bundes, dem das Großherzogtum 1867 beitrat.

Dadurch wurde von Bülow Bevollmächtigter des Bundesrates des Norddeutschen Bundes. 1868 wurde er zugleich Gesandter in Preußen.

Staatssekretär des Auswärtigen Amtes

Am 9. Oktober 1873 wurde er auf Wunsch des Reichskanzlers Otto von Bismarck als Nachfolger von Hermann Ludwig von Balan zunächst Staatssekretär im Auswärtigen Amt im Rang eines preußischen Staatsministers. 1876 wurde er Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Die tatsächliche Gestaltung der Außenpolitik oblag jedoch weitgehend dem Reichskanzler. Von Juni bis Juli 1878 nahm er neben Bismarck und dem damaligen Botschafter in Paris und späteren Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst am Berliner Kongress teil. 1879 wollte er einen längeren Erholungsurlaub antreten, verstarb jedoch am 20. Oktober 1879 an den Folgen eines Schlaganfalls in Frankfurt am Main.

Sein Sohn Bernhard von Bülow war später auch Staatssekretär des Auswärtigen Amtes sowie vierter Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs.