Bundestagswahl 1961

Wahl zum 4. Deutschen Bundestag am 17. September 1961
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Dezember 2004 um 00:23 Uhr durch 217.230.66.16 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hintergrund

Die Bundestagswahl 1961 stand unter dem Eindruck des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961. Für die CDU/CSU trat zum vierten mal Bundeskanzler Konrad Adenauer an, dem neben seiner langen Amtszeit (seit Gründung der Bundesrepublik 1949) angelastet wurde, auf den Mauerbau zu zögerlich reagiert zu haben und zulange damit gewartet zu haben, nach dem Mauerbau nach Berlin zu fahren. So war er erst am 22.8.1961 erstmals vor Ort, während z.B. US-Vizepräsident Lyndon B. Johnson bereits am 15. August 1961 in Berlin war.

Für die SPD trat erstmals Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt als Kanzlerkandidat an.

Es war auch die erste Wahl für die SPD nach Verabschiedung des Godesberger Programms von 1959, in welchem sie sich endgültig von den Theorien des Marxismus' lossagte.

Bei der Wahl verlor die CDU/CSU ihre bei der Bundestagswahl 1957 erlangte absolute Mehrheit, während die SPD deutliche Zugewinne erzielte und die FDP, die unter dem Motto "Mit der CDU, aber ohne Adenauer" ihr bis heute bestes Ergebnis auf Bundesebene erzielte. Die Deutsche Partei (DP) verlor ihre letzten Mandate.

Ergebnis

Im Einzelnen:

  • CDU/CSU: 45,3 % (-4,9 %) 242 Mandate (-28)
  • SPD: 36,2 % (+4,4 %) 190 Mandate (+21)
  • FDP: 12,8 % (+5,1 %) 67 Mandate (+26)
  • Rest: 5,7 % (-2,8 %) 0 Mandate (-17) (u. a. GDP 2,8%, DFU 1,9%)

Konsequenz

Damit waren erstmals nur noch drei Fraktionen im Bundestag vertreten. Die bisher oppositionelle FDP ging daraufhin eine Koalition mit der CDU/CSU ein. Entgegen der vorherigen Maxime wählte sie Bundeskanzler Adenauer mit zum Bundeskanzler, konnte sich doch mit der Forderung durchsetzen, dass dieser nach zwei Jahren das Amt an einen Nachfolger abtreten solle. Dennoch eilte ihr lange Zeit der Ruf nach, "umgefallen" zu sein. Die FDP war fortan die Umfallerpartei.

Der SPD hingegen war es geglückt, sich neuen Wählerschichten zu erschließen, wofür einerseits das neue Programm und andererseits der neue Kandidat der Grund waren. Die SPD hatte bei dieser Wahl den Grundstein auf dem Weg zur Volkspartei gelegt.