Die Gruppe Soft Machine gehörte zu den Pionieren des britischen Artrock. Die Band formierte sich 1966 in Canterbury in England und spielte dort anfangs eine zentrale Rolle in der Musikszene, wanderte aber bald in die Londoner Musikszene ab.
Biographie
Der Name Soft Machine war der Titel eines Romans von William Burroughs, nach dem sich die Gruppe benannte. Sie bestand aus Mitgliedern der Gruppe The Wildeflowers: Kevin Ayers (Bass), Robert Wyatt (Schlagzeug, Gesang), Daevid Allen (Gitarre) und Mike Ratledge (Keyboards). Kurzzeitig spielte auch der Gitarrist Andy Summers mit, er verließ die Band aber wieder bald. Als nach einem Engagement in Frankreich Daevid Allen die Wiedereinreise nach Großbritannien verweigert wurde, blieb er in Frankreich und die Band nahm als Trio ihre erste LP auf, The Soft Machine.
Nach einer ausgedehnten Tour durch die USA, wo sie als Vorgruppe von Jimi Hendrix auftraten, blieb Kevin Ayers in den USA und es wurde Ersatz gesucht und gefunden: Hugh Hopper. Sein ausdruckstarkes Spiel am Bass und seine Qualitäten als Komponist sollten die Band für längere Zeit prägen. In dieser Besetzung wurde 1969 das zweite Album aufgenommen: Volume Two.
Kurzzeitig wurde die Gruppe durch den Jazzpianisten Keith Tippett und drei Musiker seiner Band verstärkt: Marc Charig (Trompete), Nick Evans (Zugposaune) und Elton Dean (alt sax), der zum vierten ständigen Mitglied wurde. In dieser Formation wurden einige Konzerte bestritten und ein Teil des dritten Albums Third aufgenommen. Dieses Doppelalbum wurde von der Kritik hochgelobt und zeigt auch die Entwicklung der Gruppe in Richtung komplexerer Rhythmen und ausgedehnter Instrumentalstücke.
Die Musik driftete immer mehr in Richtung Jazz, was zu internen Kontroversen führte. Robert Wyatt, der gerne mehr Gesang eingebracht hätte, verließ nach dem vierten Album 4, das ausschließlich im Studio entstand, 1972 die Band.
Das fünfte Album 5 wurde mit zwei Schlagzeugern aufgenommen: Phil Howard, der die Gruppe bereits nach kurzer Zeit wieder verließ und John Marshal, ein hervorragender Schlagzeuger. Dieses Album ist stark beeinflusst von Miles Davis und den frühen Weather Report, es markiert auch den Höhepunkt des Schaffens der Gruppe.
Durch John Marshal entwickelte sich die Musik in Richtung Jazzrock, das widerum war nicht im Sinne von Elton Dean, und er verließ die Gruppe 1972. Das daraufhin entstandene Doppelalbum Six Album zeigte bereits starken Einfluss von Marshal.
1973 verließ auch Hugh Hopper das Ensemble. Sein Nachfolger Ray Babbington war bereits bei den Aufnahmen des siebten Albums 7 dabei. Der Wandel in Richtung Fusion war nun endgültig vollzogen, die Stücke waren wieder kürzer und rhythmisch geradliniger.
1976 verließ mit Mike Ratledge das letzte Gründungsmitglied die Gruppe.
Soft Machine löste sich offiziell niemals auf, die Aktivitäten wurden aber nach den nächsten beiden Alben, die nun keine Nummer mehr im Namen trugen Bundles und Softs sporadischer und schliefen nach der reinen Studioaufnahme Land of Cocayne endgültig ein.
Ab 1985 erschienen eine Reihe von Live-Mitschnitten sozusagen 'posthum'.
Diskographie
- 1968 - The Soft Machine
- 1969 - Volume Two
- 1970 - Third
- 1971 - 4
- 1972 - 5
- 1973 - Six Album
- 1973 - 7
- 1975 - Bundles
- 1976 - Softs
- 1978 - Alive and Well
- 1981 - Land of Cocayne