Oberamt Biberach

ehemalige Verwaltungseinheit in Württemberg
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Das Oberamt Biberach war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #5), der 1934 in Kreis Biberach umbenannt und 1938 um Teile der Kreise Laupheim, Leutkirch und Waldsee zum Landkreis Biberach vergrößert wurde.

Karte der Oberämter, Stand 1926

Geschichte des Oberamts

1803 wurde Biberach eine badische Obervogtei, aber bereits 1806 fiel das Gebiet an das zum Königreich aufgewertete Württemberg. Aus einem Teil des kurzzeitig zwischen 1806 und 1810 bestehenden Oberamtes Ochsenhausen wurde 1810 das Oberamt Biberach gebildet, das dem Donaukreis zugeordnet war. Nachbarn waren die württembergischen Oberämter Riedlingen, Ehingen, Wiblingen (später Laupheim), Leutkirch, Waldsee und Saulgau.

Ehemalige Herrschaften

Die nachstehend genannten Orte gehörten zu zahlreichen Herrschaften, so gab es insgesamt 14 Landesherrschaften und mehrere mittelbare Regenten, mit nicht geringer Fluktuation zu Beginn des 19. Jahrhunderts:

  • Freie Reichsstadt: Biberach mit Ahlen, Attenweiler, Bergerhausen, Birkendorf, Höfen, Ingerkingen, Laupertshausen, Muttensweiler, Volkersheim
  • Vorderösterreich: Unter-Sulmetingen und Ober-Sulmetingen (teilweise), Warthausen mit Aufhofen, Langenschemmern, Schemmerberg, Birkenhardt, Mettenberg, Rißeck
  • Kloster Ochsenhausen: Bellamont, Erlenmoos, Fischbach, Füramoos, Mittelbuch, Ochsenhausen, Reinstetten, Ringschnait, Rottum, Steinhausen, Ummendorf, Obersulmetingen, Untersulmetingen
  • Kloster Heggbach: Maselheim
  • Kloster Gutenzell: Gutenzell, Kirchberg (hälftig)
  • Kloster Rot an der Rot: Kirchberg (hälftig)
  • Kloster Schussenried: Gutershofen, Geradsweiler, Grodt (zeitweise)
  • Kloster Salem: Äpfingen, Altheim
  • Stift Buchau: Grodt (zeitweise)
  • Graf von Königsegg-Aulendorf: Grodt (zeitweise)
  • Graf von Stadion-Warthausen: Aßmannshardt, Warthausen
  • Fürst von Schwarzenberg: Kellmünz, Unter-Dettingen
  • Freiherr von Freyberg-Eisenberg-Hürbel: Hürbel
  • Freiherr von Bömmelberg: Erolzheim
  • Freiherr von Ulm-Erbach.Mittelbiberach: Mittelbiberach
  • Freiherr von Reichlin-Fellheim: Ellmannsweiler

Gemeinden

Zum Oberamt Biberach gehörten Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst 42 Schultheißereien bzw. Gemeinden. 1842 erhöhte sich die Zahl der Gemeinden auf 44, da die Gemeinde Alberweiler (heute Teil der Gemeinde Schemmerhofen; 1826 insgesamt 351 Einwohner) vom Oberamt Ehingen sowie die Gemeinde Stafflangen (heute nach Biberbach an der Riß eingemeindet; 1834 insgesamt 522 Einwohner) vom Oberamt Waldsee dem Oberamt Biberach zugeordnet wurden. 1864 wurde die Gemeinde Birkendorf und 1932 die Gemeinde Bergerhausen nach Biberach an der Riß eingemeindet. Damit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden wieder auf 42.

Nr. frühere Gemeinde Einwohnerzahl 1837 heutige Gemeinde
    evangel. kathol.  
1 Biberach 2,942 1,788 Biberach
2 Äpfingen 451 Maselheim
3 Ahlen 198 Uttenweiler
4 Altheim 491 Schemmerhofen
5 Aßmannshardt 482 Schemmerhofen
6 Attenweiler 275 285 Attenweiler
7 Aufhofen 364 Schemmerhofen
8 Bellamont 275 Steinhausen an der Rottum
9 Bergerhausen 1 212 107 Biberach
10 Birkendorf 2 243 62 Biberach
11 Birkenhardt 303 Warthausen
12 Erlenmoos 739 Erlenmoos
13 Erolzheim 1,326 Erolzheim
14 Fischbach 329 Ummendorf
15 Füramoos 272 Eberhardzell
16 Grodt 111 Ingoldingen
17 Gutenzell 807 Gutenzell-Hürbel
18 Höfen 176 Warthausen
19 Hürbel 494 Gutenzell-Hürbel
20 Ingerkingen 554 Schemmerhofen
21 Kirchberg 615 Kirchberg an der Iller
22 Langenschemmern 446 Schemmerhofen
23 Laupertshausen 547 Maselheim
24 Maselheim 545 Maselheim
25 Mettenberg 232 Biberach
26 Mittelbiberach 966 Mittelbiberach
27 Mittelbuch 491 Ochsenhausen
28 Muttensweiler 188 Ingoldingen
29 Ober-Sulmetingen 707 Laupheim
30 Ochsenhausen 1,565 Ochsenhausen
31 Reinstetten 1,089 Ochsenhausen
32 Reute 476 Biberach
33 Ringschnait 499 Biberach
34 Rißeck 273 Biberach
35 Rottum 221 Steinhausen an der Rottum
36 Schemmerberg 415 Schemmerhofen
37 Steinhausen 501 Steinhausen an der Rottum
38 Ummendorf 9 737 Ummendorf
39 Unter-Dettingen 3 759 Dettingen an der Iller
40 Unter-Sulmetingen 609 Laupheim
41 Volkersheim 334 Ehingen (Donau)
42 Warthausen 657 Warthausen
  Summe 3,787 22,351  

1wurde 1934 nach Biberach an der Riß eingemeindet

2wurde 1864 nach Biberach an der Riß eingemeindet

3wurde 1932 in Gemeinde Dettingen an der Iller umbenannt

Literatur

  • Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Biberach. Neuausgabe. Unveränd. photomechan. Nachdr. [d. Ausg.] Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1837. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei, 1974. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 13). ISBN 3-7644-0013-7 siehe Volltext Wikisource

Pariser Grenzvertrag vom 18.5.1810 zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Württemberg [1]