Der Porsche 944 ist ein Sportwagen von Porsche. Er wurde während seiner Bauzeit in vielen Varianten angeboten.
Porsche | |
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![]() Porsche 944 Coupé (US-Modell)
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944 | |
Produktionszeitraum: | 1981–1991 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Coupé, Cabriolet |
Motoren: | 2,5–3,0 l Ottomoren, 120–184 kW |
Länge: | 4.200 mm |
Breite: | 1.735 mm |
Höhe: | 1.275 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 1.180–1.400 kg
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Vorgängermodell | Porsche 924 |
Nachfolgemodell | Porsche 968 |
Motor/Antrieb
Der Standardmotor des Porsche 944 war ein 2479 cm³ großer Vierzylinder, entwickelt aus der rechten Zylinderbank des V8-Motors aus dem Porsche 928. Der 944-Motor hat in der Version ohne Katalysator eine höhere spezifische Leistung mit 120 kW (163 PS) im Vergleich zum frühen 928, der mit 4,5 Litern Hubraum 176 kW (240 PS) und später aus 5,4 Litern bis zu 257 kW (350 PS) leistete.
Der Motor des 944 besteht komplett aus einer Aluminium-Silizium-Legierung, ausschlaggebend für geringes Gewicht und gute Temperatureigenschaften, aber auch problematisch. Das relativ weiche Material muss bei Reparaturen vorsichtiger behandelt werden, und der Motor hat ein schlechteres Vibrationsverhalten. Diesem Problem wurde beim 944 mit dem Einbau von zwei Ausgleichswellen begegnet. Diese Art der Vibrationsdämpfung zusammen mit einer besonderen Motorlagerung erzielt einen besonderen, eigentlich sportwagenuntypischen Komfort und ein eher limousinenartiges Fahrgefühl des 944. Viele Details des 944-Motors sind heute Standard im Motorenbau, waren aber 1981 ein Novum.
Als Topversion gab es den 944 Turbo (Typ 951), dessen 2,5 Liter-Motor von einem KKK-Turbolader zwangsbelüftet wurde und 162 kW (220 PS) leistete. Ab August 1986 wurde der 944 durch den 944 S ergänzt, der jetzt 16 Ventile (Vierventilzylinderkopf) hatte und 140 kW (190 PS) leistete. Ab 1988 wurde der S durch den S2 abgelöst, mit 3 Litern Hubraum und Vierventilzylinderkopf. Er war der hubraumgrößte Reihenvierzylindermotor in einem Serien-PKW (mit einem Drehmoment von 280 Nm bei 4000 U/min) und 155 kW (211 PS) bei 5800 U/min. 1988 wurde außerdem für die Sonderedition 944 Turbo S ein größerer Turbolader eingebaut um die Leistung auf 184 kW (250 PS) bzw. inkl. WLS auf 221 kW (300 PS) zu steigern. 1989 wurde der normale Turbo einer Modellpflege unterzogen, die neben der gesteigerten Leistung der Sonderserie einen freistehenden Heckflügel beinhaltete, welcher für aerodynamische Vorteile (besonders bei hohen Geschwindigkeiten) sorgt.
Alle Modelle kennzeichnet und vereint das Transaxlesystem, erstmals im 924 bei Porsche im Serienwagenbau verwendet: Der Motor sitzt mit seinem Schwerpunkt leicht hinter der Vorderachse, während das Getriebe in einer Einheit mit dem Achsantrieb im Heck des Fahrzeugs liegt. Verbunden werden Motor und Getriebe durch eine in einem Stahlrohr laufende Welle. Dies sorgt, zusammen mit dem großen Kraftstofftank für eine äußerst ausgewogene Gewichtsverteilung von 48:52 (Front:Heck) und somit zu einem neutralen Fahrverhalten, mit wenigen Karosseriebewegungen und sehr guter Traktion.
Karosserie
Der Porsche 944 basierte auf dem Porsche 924, war jedoch vorerst kein Ersatz für diesen, sondern wurde zusätzlich ins Programm von Porsche aufgenommen. Die gesamte Karosserie wurde verzinkt, um eine lange Korrosionsbeständigkeit zu erreichen. Die leicht geänderte Karosserie des 944 fand man zum Teil schon beim Porsche 924 Carrera GT bzw. GTS, bei dem die vorderen Kotflügel schon verbreitert waren, jedoch die hinteren Verbreiterungen noch aus Kunststoff aufgesetzt wurden. Beim 944 waren sie harmonisch in die Karosserie integriert. Die Klappscheinwerfer waren wie beim 924 weiterhin vorhanden. Durch die große Glaskuppel und die umklappbaren Rücksitze hat der 944 wie der 924 und der 928 einen für einen Sportwagen beachtlichen Kofferraum. Der Standard-944 wurde von 1981 bis 1985 gebaut (944 dieser Baujahre werden auch oft als 944/I zitiert). Danach erfuhr er eine Modellpflegemaßnahme (944/II). Das Cockpit und die Sitze wurden vom Turbo übernommen, denn die neuen Anzeigen gestatteten eine bessere Übersicht.
Die Targa-Version zeichnete sich durch ein Dachteil aus, welches hinten aufgestellt oder herausgenommen und im Kofferraum verstaut werden konnte . Es war jedoch eher eine Art großes "Schiebedach" und nicht mit dem eigentlichen 911 Targadach vergleichbar.
Erwähnenswert ist auch noch das Porsche 944 Cabrio. Cabrio und Coupé sind technisch identisch, jedoch wurde die Rohkarosse bei der Firma ASC (Karosseriewerke Weinsberg) in Weinsberg bearbeitet. Dort hat man nicht nur das Dach entfernt, sondern die Karosserie durch einen zweiten eingeschweißten Boden verstärkt. Neben dem rund 60mm verkürzten Windschutzscheibenrahmen wurde auch die Glaskuppel über dem Kofferraum durch einen Heckdeckel aus Stahlblech ersetzt, was neben dem Stoffdach den größten Unterschied zum Coupé ausmacht.
Das Cabrio S2 wurde nur von 1989 bis 1991 in einer Stückzahl von 6980 Exemplaren gebaut, nur 528 Stück einer limitierten Sonderserie des 944 Turbo Cabriolet entstehen. Das Verdeck wurde mechanisch geöffnet, gegen Aufpreis war aber auch ein elektrisches Verdeck erhältlich, das ab 1990 zur Serie gehört. Die nur ein Jahr lang gebaute Turbovariante hatte zusätzlich eine serienmäßige Klimaanlage und war zu dieser Zeit das schnellste Vierzylinder-Cabriolet der Welt. Heute ist das 944er Cabrio bereits ein gesuchter Neoklassiker.
Ab Modelljahr 1991 gab es diese letzte Ausbaustufe des 944 auch mit Airbag und dem gleichen festen Heckspoiler des 944 Turbo. Der 944 S2 wurde zum 944 S3 weiterentwickelt und mit einer variablen, Variocam genannten Ventilsteuergeometrie ausgestattet. Dadurch sollte der Motor des 944 S3 bis zu 176 kW (240 PS) leisten. Der Wagen bekam ausserdem neuartige Seitenschweller, eingeklebte hintere Seitenscheiben und ein neues Motordesign. Schließlich entschied man sich bei Porsche doch für ein neues Karosseriedesign, welches die optischen Merkmale des 964 und 928 vereinen sollte um die enge Verwandtschaft aller Porschemodelle zueinander aufzuzeigen. Der 944 S3 wurde dann später als Porsche 968 produziert.
Technische Daten
Der Porsche 944 wurde von 1981 bis 1991 in folgenden Ausführungen produziert:
Porsche 944: | 944 | 944 mit KAT (bis Mj. 1987) |
944 mit KAT (von Mj. 1988 bis 1989) |
944 mit KAT (im Mj. 1989) |
944 S | 944 S2 | 944 Turbo Typ 951 (bis Mj. 1988) |
944 Turbo Typ 951 (ab Mj. 1989) |
944 Turbo S Typ 951 |
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Motor: | 4-Zylinder-Reihenmotor | 4-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung | |||||||
Hubraum: | 2479 cm³ | 2681 cm³ | 2479 cm³ | 2990 cm³ | 2479 cm³ | ||||
Bohrung x Hub: | 100,0 x 78,9 mm | 104,0 x 78,9 mm | 100,0 x 78,9 mm | 104,0 x 88,0 mm | 100,0 x 78,9 mm | ||||
Leistung: | 120 kW (163 PS) |
110 kW (150 PS) |
118 kW (160 PS) |
121 kW (165 PS) |
140 kW (190 PS) |
155 kW (211 PS) |
162 kW (220 PS) |
184 kW (250 PS) | |
bei 1/min: | 5800 | 6000 | 5800 | 5800 | 6000 | ||||
Max. Drehmoment bei 1/min: | 205 Nm bei 3000 | 195 Nm bei 3000 | 210 Nm bei 4500 | 225 Nm bei 4200 | 230 Nm bei 4300 | 280 Nm bei 4000 | 330 Nm bei 3500 | 350 Nm bei 4000 | |
Verdichtung: | 10,6 : 1 | 9,7 : 1 | 10,2 : 1 | 10,9 : 1 | 8,0 : 1 | ||||
Ventilsteuerung: | eine obenliegende Nockenwelle | zwei obenliegende Nockenwellen | eine obenliegende Nockenwelle | ||||||
Kühlung: | Wasserkühlung | ||||||||
Getriebe: | 5-Gang-Getriebe oder 3-Gang-Automatik, Hinterradantrieb | 5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb | |||||||
Bremsen: | Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet) | ||||||||
Radaufhängung vorn: | Einzelradaufhängung an Querlenkern, Stabilisator | ||||||||
Radaufhängung hinten: | Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Stabilisator | ||||||||
Federung vorn: | Schraubenfeder koaxial mit Dämpferbein | ||||||||
Federung hinten: | querliegende Drehstabfedern, Teleskopstoßdämpfer | ||||||||
Karosserie: | Selbsttragende Stahlkarosserie mit feststehendem Heckspoiler | ||||||||
Spurweite vorn/hinten: | 1477/1451 mm | 1472/1451 mm | 1477/1442 mm | ||||||
Radstand: | 2400 mm | ||||||||
Reifen: | vorne und hinten: 7J x 15 mit 185/70 VR15 | vorne und hinten: 7J x 15 mit 195/65 VR15 | vorne: 7J x 16 mit 205/55 ZR16/ hinten: 8J x 16 mit 225/50 ZR16 |
vorne: 7J x 16 mit 225/55 ZR16/ hinten: 9J x 16 mit 245/50 ZR16 | |||||
Maße L x B x H: | 4200 x 1735 x 1275 mm | 4230 x 1735 x 1275 mm | |||||||
Leergewicht: | 1180 kg (ab 1986: 1210 kg) | 1210 kg (ab 1987: 1240 kg) | 1260 kg | 1290 kg | 1280 kg | 1310 kg (ab 1990: 1340 kg) | 1280 kg (ab 1987: 1350 kg) | 1350 kg (ab 1990: 1400 kg) | 1350 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 220 km/h | 218 km/h | 220 km/h | 228 km/h | 240 km/h | 245 km/h | 260 km/h | ||
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | 8,4 s | 8,5 s | 8,4 s | 8,2 s | 7,9 s | 6,8 s | 6,3 s | 5,9 s |
Das 944 Turbo S Coupé wurde in einer streng limitierten Sonderserie produziert und verfügte serienmäßig über das sog. M030-Paket. Dies beinhaltete z.B. ein höhenverstellbares Koni-Gewindefahrwerk. Außerdem wurde ein Sperrdifferenzial verbaut. Im Cockpit des Turbo S wurde erstmals ein Tacho mit einer Geschwindigkeitsanzeige bis 300 km/h verbaut, welcher beim späteren 944 Turbo Serie war. Der Wagen war anfangs nur in der Porsche-Sonderfarbe Silberrosa erhältlich.
Grafische Darstellung der 944er Entwicklung
Porsche 944 Straßenfahrzeughistorie von 1981 bis 1991 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Modell | Leistung | 1980er | 1990er | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
944 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 | 120 kW/163 PS | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 mit KAT | 110 kW/150 PS | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
118 kW/160 PS | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
121 kW/165 PS | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 Turbo (Typ 951) | 162 kW/220 PS | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
184 kW/250 PS | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 Turbo S (Typ 951) | 184 kW/250 PS | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 S | 140 kW/190 PS | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
944 S2 | 155 kW/211 PS |