Bad Schwartau

Gemeinde im Kreis Ostholstein, Deutschland
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Bad Schwartau ist eine Stadt im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland).

Bad Schwartau ist ein staatlich anerkanntes Jodsole- und Moorheilbad. Die Stadt liegt am Fluss Schwartau (von dem der Ortsname übernommen ist) unmittelbar nordwestlich angrenzend an Lübeck und bildet mit diesem eine Agglomeration.

Nachbargemeinden

Geschichte

Der Ortsname geht auf den wendischen Namen des Flusses Schwartau zurück, der als „die Schlängelnde“ gedeutet wird. Damit wird Bezug auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung genommen.

1177 wird der heutige Ortsteil Rensefeld erstmals in einer Urkunde erwähnt, 1215 die bischöfliche Mühle Schwartau Molendinium szwartowe in einem Dokument genannt. 1280 gründet der Lübecker Bischof Burkhard von Serkem den Wirtschaftshof Kaltenhof außerhalb der Stadt Lübeck an der Schwartau. Um 1640 wird das dort entstandene bischöfliche Amt Kaltenhof nach Schwartau verlegt, das sich zum Marktflecken entwickelt. 1842 werden die Ämter Kaltenhof und Großvogtei zum Amt Schwartau im Fürstentum Lübeck vereinigt.

Bad Schwartau hat eine lange Tradition als Kur- und Heilort. Bereits im 13. Jahrhundert wurde eine Aussätzigen-Station eingerichtet. Das Siechenhaus befand sich in der Nähe der heutigen Georgskapelle. Nachdem im 15. Jahrhundert die Lepra ("Aussatz") abklang, wurde das Siechenhaus geschlossen. Mit der Industrialisierung und der einhergehenden Luftverschmutzung in den Großstädten entwickelte sich Schwartau schon vor 1900 als Luftkurort. 1895 wird die erste Solequelle mit hohem Jodgehalt entdeckt. 1912 erhält Schwartau das Stadtrecht und 1913 wird es Bad. 1934 werden die Dörfer Rensefeld, Groß Parin und Cleve der aufgelösten Gemeinde Rensefeld eingemeindet. 1937 geht Schwartau mit dem Kreis Eutin aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes vom Herzogtum Oldenburg auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein über.

Einwohnerentwicklung

historisch:

  • 1912 - ca. 4.000
  • 1934 - ca. 7.000 (nach den erfolgten Eingemeindungen)

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 - 20.211
  • 1999 - 20.026
  • 2000 - 20.098
  • 2001 - 20.120
  • 2002 - 20.095
  • 2003 - 19.901
  • 2004 - 19.728

Politik

Wappen

Blasonierung: „Gespalten und halbgeteilt. Rechts in Silber ein schwarzer Schrägrechtswellenbalken, links oben in Blau ein goldenes, an den verdickten Enden einfach gekerbtes Steckkreuz, links unten in Gold zwei rote Balken.“[1]

Das Wappen wurde 1948 genehmigt. Der Wellenbalken stellt den Fluss Schwartau dar. Das Kreuz entstammt dem Wappen des früheren Bistums Lübeck und die Balken dem Wappen des früheren Großherzogtums Oldenburg (Land).

Fahne

Seit 1961 hat Bad Schwartau eine Fahne. Diese zeigt die schwarze Wellenlinie der Schwartau von oben links nach unten rechts sowie im linken unteren Viertel das rote Steckkreuz auf weißem Grund.

Partnerschaften und Patenschaften

Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:

Die Stadt hat die Patenschaft für die 4. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 6 der Bundeswehr in Eutin übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bad Schwartau trägt den Beinamen "Das Jodsole- und Moorheilbad des Nordens". Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärksten Jodsolequellen Norddeutschlands. Die Schwartauer Sole empfiehlt sich u.a. bei: degenrativen und entzündlichen Krankheiten der Bewegungsorgane, verschiedenen Frauenleiden und nach Operationen am Bewegungsapparat. Die Stadt vor den Toren Lübecks und in der Reichweite zu Ostsee (Lübecker Bucht) und Holsteinischer Schweiz lockt nicht nur zur Frühlings- oder Herbstzeit mit Natur pur oder gar nur als Kurstadt, hier findet man wirklich einen Ort zum Leben und Aufatmen vor. Einen guten Überblick gewinnt man von der Bismarcksäule auf dem Pariner Berg - nahe dem (bzw. im) Ortsteil Groß Parin. Für Spaziergänge und Wanderungen bietet sich der Kurpark und der Riesebusch (ein Wald) an.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bad Schwartau ist vor allem durch seine Lebensmittelindustrie bekannt. Der größte Arbeitgeber sind die Schwartauer Werke.

Verkehr

Die Stadt liegt an der A 1 (Vogelfluglinie). Über mehrere Buslinien des Stadtverkehr Lübeck besteht eine Verbindung nach Lübeck, Stockelsdorf, Lübeck-Travemünde und Timmendorfer Strand. In Bad Schwartau verkehrt auch der Berlinienbus, der Schleswig-Holstein mit Berlin verbindet. Etwas außerhalb des Ortskerns liegt der Bahnhof von Bad Schwartau an den Eisenbahnlinien KielLübeckHamburg sowie Puttgarden/Neustadt in Holstein–Lübeck–Hamburg. Hier halten mehrere Regionalzüge im Stundentakt.

Hauptartikel:

 
Sprengschächte Kaltenhöfer Straße

Relikte des Kalten Krieges sind Sprengschächte im Verlauf der Kaltenhöfer Straße. Diese wurden in die Straße integriert, um die Brücke über die Schwartau im Ernstfall sprengen zu können.

Bildung

  • Allgemeinbildende Schulen:
    • Grund- und Hauptschulen:
      • GS Cleverbrück , Cleverhofer Weg
      • GS Bad Schwartau , Schulstraße
      • GS/HS Rensefeld , Mittelstraße
    • Realschule:
      • Realschule Bad Schwartau , Schulstraße
    • Gymnasien:
      • Gymnasium Am Mühlenberg , Ludwig-Jahn-Straße
      • Leibniz-Gymnasium , Lübecker Straße
      • Pädagogium (priv.) , Lübecker Straße
  • Förderschulen
  • Berufliche Schulen:
    • Berufliche Schulen des Kreises Ostholstein , Außenstelle Bad Schwartau , Ludwig-Jahn-Straße

Kirchen

  • evang.-lutherisch:
    • Christus-Kirche , Auguststraße
    • Georgs-Kapelle, Eutinerstraße
    • St. Fabian und St. Sebastian (Rensefeld) , Alt-Rensefeld
    • St.Martin (Cleverbrück) , Schmiedekoppel
  • selbstständige ev.-luth. Kirche (SELK):
    • Martin-Luther-Kirche , Kaltenhöfer Straße
  • ev.-freikirchl. (Baptisten):
    • Kreuzkirche , Geibelstraße
  • Neuapostolische Kirche:
    • Kirche am Hochkamp
  • römisch-katholisch:
    • Pfarrkirche Maria Königin , Geibelstraße

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten die in Bad Schwartau leben und lebten

Quellen

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Linkkatalog zum Thema Bad Schwartau bei odp.org (ehemals DMOZ)