Versionen der Supermarine Spitfire

britischer Abfangjäger
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Die Supermarine Spitfire war einer der besten britischen Abfangjäger seiner Zeit.

Spitfire Mark 9
Spitfire Mark 9
Informationen zur Spitfire selbst sind auf der Seite Supermarine Spitfire zu finden.


Einleitung

Im ganzen gab es 24 Versionen und viele Unter-Varianten. Dieser Artikel stellt eine kurze Historie dar. Bei der Nummerierung der Versionen wurden manchmal Römische Zahlen verwendet und manchmal Arabische.

Versionen

Mk.I

Schnell wurde deutlich, dass das neue Design der zum damaligen Zeitpunkt beste britische Jäger werden würde, und im Gegensatz zum Konkurrenten Hawker Hurricane schien die Spitfire genug Verbesserungspotential zu haben. Vickers merkte bald, dass die erste Bestellung von 310 Flugzeugen erst der Anfang einer langen Serie werden sollte, und baute zusätzlich zu den bestehenden Fertigungslinien in Woolston eine neue Fabrik bei Castle Bromwich, um dort Spitfires zu fertigen.

1938 zahlte sich ihr Vorausdenken aus, als das Luftfahrtministerium 1.000 zusätzliche Spitfires bestellte. 1939 folgten noch vor Ausbruch des Krieges Order über 200 bzw. 450 Stück. Bei Beginn des 2. Weltkriegs waren insgesamt 2.160 Spitfires bestellt oder bereits ausgeliefert.

Die Fabrik in Woolston begann Ende 1937 mit der Serienfertigung der Spitfire Version 1 (Mk.I). Ab August 1938 waren die ersten Staffeln der Royal Air Force einsatzbereit. Die Mk.I wurde ursprünglich von einem Merlin Mk.II-Motor mit 1.030 PS, der auf einen zweiblättrigen hölzernen Propeller mit festem Anstellwinkel arbeitete, angetrieben. In dieser Konfiguration wurden jedoch nur 77 Exemplare geliefert, danach stellte man auf einen dreiblättrigen Metallpropeller mit in zwei Positionen verstellbarem Anstellwinkel um, der vor allem die Steigleistung deutlich verbesserte.

Zu Beginn des Krieges waren nur wenige Einheiten der RAF mit der Spitfire ausgerüstet, und während die Hurricane über Kontinentaleuropa eingesetzt wurde, wurden die leistungsfähigeren Spitfires vom Chef des britischen Fighter Command, Hugh Dowding, für die bevorstehende Verteidigung Englands zurückgehalten. Bis zum Beginn der Luftschlacht um England im Juli 1940 hatte sich die Nachschublage soweit verbessert, dass nun 19 Staffeln über Spitfires verfügten und 27 über Hurricanes. Als die Schlacht um England im Oktober geschlagen war, hatte die RAF 565 Hurricanes und 352 Spitfires verloren.

Inzwischen hatten die britischen Fabriken aber ihre maximale Produktionsleistung erreicht und die Materialverluste konnten recht einfach ersetzt werden (die Piloten allerdings nicht). Die Produktion der Hurricane als Frontjäger wurde zugunsten der Spitfire heruntergefahren. In der 19. Staffel wurden während der Schlacht mehrere mit Kanonen bewaffnete Spitfires, die als Mk.IB bezeichnet wurden, erprobt. Man schätzte die Zerstörungskraft der Kanonen, allerdings litten die Geschütze so häufig unter Ladehemmungen, dass die IB aus dem Kampf gezogen und die 19. Staffel auf eigenen Wunsch wieder mit MG-bewaffneten Spitfires ausgerüstet wurde. Insgesamt wurden von den 2.160 bestellten Mk.I 1.583 Stück ausgeliefert, bevor die Produktion auf die neue Version Mk.II umgestellt wurde.

Mk.II

Mit dem Ende der Luftschlacht um England gewann die Royal Air Force eine Atempause über den Winter 1940/41. Man nutzte diese Kampfpause, um verschiedene während der Kämpfe als notwendig erkannte Verbesserungen in die Spitfire zu integrieren, das Ergebnis war die Type 329 Spitfire Mk.II.

Die größte Änderung war der leistungsgesteigerte Merlin XII-Motor mit 1.175 PS. Die zusätzliche Motorleistung führte zu einer Steigerung der Höchstgeschwindigkeit um 28 km/h und verbesserte die Steigrate etwas. Sie wäre noch besser gewesen, wenn die Spitfire Mk.II nicht 32 Kilogramm zusätzliche Panzerplatten um das Cockpit erhalten hätte.

Die Mk.II wurde in den Versionen IIA (mit acht Maschinengewehren) und IIB (zwei Kanonen/vier Maschinengewehre) produziert. Die Auslieferung geschah sehr schnell, und die Mk.II ersetzte nach und nach alle noch im Dienst stehenden Mk.I, die fortan zur Pilotenausbildung genutzt wurden. Bis April 1941 waren alle Spitfire-Staffeln der RAF auf das neue Modell umgestellt, insgesamt wurden 920 Stück gebaut.

Mk.III

Die Mk.III stellte eine Verbesserung des Flugwerks dar, zusätzlich dachte man über die Verwendung des neuen Merlin XX-Motors mit Zweigang-Lader nach, der der Spitfire eine größere Horizontalgeschwindigkeit in großen Höhen ermöglichen sollte.

Mk.IV

Die Mk.IV war weit radikaler als die MK.III. Das Flugwerk ähnelte dem der Mk.III, enthielt aber den neuen Rolls Royce Griffon-Motor mit über 1.500 PS. Diese Extra-Leistung steigerte die Höchstgeschwindigkeit nicht nur über 420 Knoten, sondern erlaubte auch eine schwerere Bewaffnung mit sechs Kanonen. Die Mk.IV schien so viel versprechend, dass die Mk.III sofort wieder in der Schublade verschwand. Die Planungen sahen vor, das neue Flugzeug ab Oktober in den Staffeln einzusetzen und es ab Anfang 1942 zum Standard-Fighter der RAF zu machen, aber es sollte anders kommen.

Mk.V

Ende 1940 trafen die Mk.II auf ein neues Flugzeug der Deutschen. Es handelte sich um eine verbesserte Version der Messerschmitt Bf 109E, der sich die Spitfire in der Luftschlacht um England noch als ebenbürtig erwiesen hatte. Das neue Modell Friedrich übertraf die Spitfire II an Geschwindigkeit und Steigrate, und oberhalb von 5.500 Metern auch an Wendigkeit - das hatte es vorher nicht gegeben.

Zu diesem Zeitpunkt war die Mk.IV nicht bereit der neuen Bf 109F entgegentreten zu können. Der Griffon-Motor litt unter so schwerwiegenden Produktionsproblemen, dass es unklar war, ob er überhaupt in Serie gebaut werden könnte. Als Notlösung wurde daher die Mk.V geboren.

Die Mk.V war prinzipiell lediglich eine Mk.II mit dem neueren Merlin 45-Motor. Dieser Motor entwickelte etwas mehr Startleistung bei 1.440 PS, erhöhte aber durch seinen verbesserten Kompressor die verfügbare Leistung in größerer Höhe. Obwohl sie keine Mk.IV war, konnte die Mk.V gegen die Bf 109F bestehen.

Es stellte sich heraus, dass die Probleme mit dem Griffon-Motor der Mk.IV tatsächlich so groß wie von den schlimmsten Pessimisten befürchtet waren; inzwischen rechnete man damit in zwei Jahren erste Flugzeuge mit dem neuen Motor zur Verfügung zu haben. Derweil erwies sich die Mk.V als so nützlich, dass sie die bei weitem meistproduzierte Version wurde, mit 94 Mk.VA (8 MG), 3.923 Mk.VB (Kanonen) und 2.447 Mk.VC.

Mk. VI

In der Zeit, in der sich die Mk.V in der Produktion befand, wuchsen die Ängste, die Luftwaffe könnte dabei sein, die Massenproduktion von sehr hoch fliegenden Bombern, solche wie die Junkers Ju 86, welche höher als die meisten anderen Kämpfer aus dieser Zeit fliegen können, beginnen. Es wurde entschieden, dass eine neue Spitfire Variante vonnöten sei, mit einer verbesserten Höhenreichweite.
Die Mk.VI hatte in dieser Richtung zwei wichtige Verbeserungen. Für erhöhte Leistungen in größeren Höhen, wo die Atmosphäre viel dünner ist, hatte sie eine vierblättrigen Propeller. Um den physiologischen Problemen zu begegnen, denen Piloten in großen Höhen ausgesetzt sind, hatte sie eine Kabine, die den Druck hielt. Es sollte erwähnt werden, das die Kabine nicht vergleichbar mit den modernen Linienfliegern war; die Druckdifferenz betrug nur   . Der Effekt ist, dass eine Höhe von 11.000 Metern dem Pilot wie 8.500 Meter Höhe erschien - bei denen er trotzdem eine Atemmaske tragen musste.
Trotz diesen Bemühumngen war die Mk.VI nicht sehr handlich auf großen Höhen und sehr unbeliebt.

Mk.VII

Wie die Mk.VI hatte die Mk.VII eine druckausgleichende Kabine. Wie immer jedoch gab es eine Reihe von Verfeinerungen. Sie hatte einen neuen Motor, den Merlin 61, und ein verstärktes Flugwerk. Außerdem konnte sie extra Treibstoff in kleinen Flügeltanks mitführen.

Seafire

Unter dem Namen Seafire gab es auch eine Marine-Version der Spitfire, die für den Einsatz von Flugzeugträgern mit Fanghaken, faltbaren Tragflächen und weiterer für diese Aufgabe nötiger Ausrüstung versehen war. Auf Grund des durch die Trägerausrüstung nach hinten verschobenen Schwerpunktes und des schmalspurigen und nicht besonders stabilen Fahrwerks war sie allerdings für Einsätze vom Flugdeck nicht sehr gut geeignet und hatte eine hohe Unfallrate. Die ziemlich geringe Reichweite entsprach ebenfalls nicht den Anforderungen an ein trägergestütztes Muster.