Ainring

Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land, Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Ainring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land nahe der Stadt Salzburg.

Geografie

Nachbargemeinden auf bayerischer Seite von Nord nach Süd sind Saaldorf-Surheim, Freilassing, Teisendorf, Anger und Piding sowie auf österreichischer Seite Wals-Siezenheim.

Die Grenze zu Österreich bildet die Saalach, auf Gemeindegebiet besteht lediglich eine Fußgängerbrücke, die nächsten Grenzübergänge für Kraftfahrzeuge sind die Bundesstraße in Freilassing (nördlich) oder über die Autobahn A8 in Piding (südlich).

Südlich führt die A 8 vorbei, mit der Ainring durch die B 20 und die B 304 verbunden ist. Vor allem die Industriegebiete in den Ortsteilen Mitterfelden, Feldkirchen und Hammerau profitieren von dieser günstigen Verkehrslage.

Ortsteile

Ainring besteht aus den Ortsteilen Abfalter, Altmutter, Adelstetten, Ainring, Bruch, Feldkirchen, Gessenhart, Hammerau, Hasholzen, Mitterfelden, Mühlreit, Oberholzen, Perach, Straß, Heidenpoint, Thundorf, Rabling, Ulrichshögl und Weng. Es existieren folgende Gemarkungen: Ainring, Straß.

Geschichte

Erstmalig erwähnt wird Ainring ca. 790 als Ainheringa in einer Schenkungsurkunde von Herzog Theodebert von den Agilolfingern an das Stift Nonnberg in Salzburg. Der Ortsbezeichnung liegen der Personenname Einher und das Zugehörigkeitssuffix -ing zu Grunde.

Historisch und wirtschaftlich bedeutend war die Gründung der „Privat-Eisengewerkschaft Achthal-Hammerau“ im Jahr 1537 auf Initiative des Salzburger Erzbischofs Lang. Im Bereich der Gemeinde Ainring lag das Hammerwerk der Eisengewerkschaft in Hammerau, wo das in Achthal gewonnene Eisen weiterverarbeitet wurde. Aus dem ehemaligen Hammerwerk entwickelte sich das Stahlwerk „Annahütte“, heute einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Gemeinde.

Als Teil des damals zum Erzstifts Salzburg gehörenden Rupertiwinkels fiel Ainring bei der Säkularisation 1803 an Erzherzog Ferdinand von Toskana, 1805 (Friede von Preßburg) an Österreich. Seit dem Frieden von Schönbrunn 1809 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Im heutigen Ortsteil Mitterfelden wurde 1933 ein Flugfeld errichtet, das dem Naziregime dazu diente, eine Landemöglichkeit zu haben, um ins südlich gelegene Berchtesgaden zu gelangen. Nach Ende des Krieges wurde auf dem Flugfeld ein DP-Lager für so genannte Displaced Persons errichtet. 1947 wurde das DP-Lager geschlossen. Die Bewohner wurden ins Lager Lechfeld bei Augsburg verlegt. Nach der Auflösung des Lagers wurden in den Baracken Heimatvertriebene untergebracht. Aus der Barackensiedlung entstand der Ortsteil Mitterfelden.

Zum 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Straß eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 6.483, 1987 dann 8.099 und im Jahr 2000 9.570 Einwohner gezählt. Mittlerweile zählt Ainring weit mehr als 10.000 Einwohner; damit ist Ainring die drittgrößte Gemeinde (nach den Städten Bad Reichenhall und Freilassing aber noch vor der Stadt Laufen (Salzach) sowie den Marktgemeinden Berchtesgaden und Teisendorf) des Landkreises Berchtesgadener Land.

Politik

Bürgermeister ist Hans Eschlberger (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Johann Waldhutter (Überp. Wählergr./Fr. Wählergem.).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 4.622 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.193 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt von Gold und Schwarz; oben nebeneinander schräg gekreuzt ein schwarzer Hammer und ein schwarzer Schlägel sowie ein rot gezungter schwarzer Löwenkopf; unten ein goldener Ring mit silbernem Stein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 12, im produzierenden Gewerbe 752 und im Bereich Handel und Verkehr 479 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 589 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2.741. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 4 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 9 Betriebe. Im Jahr 1999 zudem bestanden 123 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.967 ha. Davon waren 633 ha Ackerfläche und 1.331 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Ainring liegt an der Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden, welche seit 2006 von der Linie S3 der S-Bahn Salzburg befahren wird. Ebenso führt die Bahnstrecke München–Salzburg durch das nördliche Gemeindegebiet über Straß, Niederstraß, Mühlreit und Perach bis zum Freilassinger Bahnhof.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 225 Kindergartenplätze mit 225 Kindern
  • Volksschulen: 3 mit 37 Lehrern und 723 Schülern

Weiterbildung

  • Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring Ortsteil Mitterfelden