Die 2 (Krimiserie)

britische Krimiserie (1971–1972)
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Vorlage:Infobox Fernsehserie Die Zwei ist eine englische Fernsehserie, die von Mai 1970 bis Juli 1971 in Großbritannien und Südfrankreich (Originaltitel: „The Persuaders!“) entstand.

Handlung

Die zwei charakterlich sehr gegensätzlichen Hauptfiguren der Krimiserie sind der eher flapsige amerikanische Geschäftsmann Danny Wilde (Tony Curtis), aus der New Yorker Bronx stammend, und der adlige und etwas steife Engländer Lord Brett Sinclair (Roger Moore) aus wohlbehüteter, alter Adelsfamilie, beide Millionäre und Playboys, die im Auftrag des pensionierten Richters Fulton (Laurence Naismith) Kriminalfälle lösen, deren Akten noch nicht geschlossen werden konnten. Mit diesem Hobby fingen sie recht unfreiwillig an. Ihr Auftraggeber versprach beiden, sie vor dem sicheren Gefängnisaufenthalt von 90 Tagen für eine Schlägerei in der American-Bar des Luxushotels Hôtel de Paris in Monte Carlo (Monaco) zu bewahren, wenn sie für ihn die Fälle lösten, die hauptsächlich an Szeneorten wie St. Tropez, Paris oder London spielten. Beide betreiben ihre Kriminalistik jedoch keineswegs professionell, sondern verstehen sich eher als Amateure, die einem interessanten Kriminalfall mehr zum Zeitvertreib nachgehen. Auch reißen sie sich nicht darum, es sind vielmehr stets Zufälle (z. B. Begegnungen mit attraktiven Frauen in Notlagen) oder andere äußere Umstände, die Sinclair und Wilde in ihre Fälle verwickeln. Freilich wird der eine oder andere „Zufall“ von Richter Fulton geschickt eingefädelt (um beispielsweise diskreter als durch die Behörden ermitteln zu können), jedoch zunächst ohne dass Die Zwei davon erfahren – zögen sie doch stets ihr Dolce Vita den nervenaufreibenden Begegnungen mit Agenten und Ganoven vor.

Hintergrund

Die Serie war die bis dahin aufwendigste und teuerste englische TV-Produktion und hochkarätig besetzt: Roger Moore war zumindest in Europa ein bekannter Fernsehschauspieler. Vor allem aber die Mitwirkung von Tony Curtis wurde als echter Coup des britischen Produzenten Lord Lew Grade angesehen: Er hatte das Unmögliche geschafft, einen wirklich weltberühmten Superstar der Kino-Leinwand für eine Fernsehserie zu verpflichten – das erste und bis heute einzige Mal, dass ein Filmstar dieser Größenordnung eine Rolle in einer englischen TV-Produktion übernahm. Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit, die die Serie bereits vor Beginn der Dreharbeiten in der Presse erhielt. Der Presserummel steigerte sich abermals, als Curtis am 26. April 1970 zum Start der Dreharbeiten am Londoner Flughafen Heathrow eintraf, man dort in seinem Gepäck einige Gramm Marihuana entdeckte und ihn verhaftete. Er kam jedoch mit einer Geldstrafe von 50 Pfund glimpflich davon.

Die Serie wurde in über 80 Länder verkauft und war ein Welthit – mit einer entscheidenden Ausnahme: Sie floppte auf dem so wichtigen US-amerikanischen Markt. Der Misserfolg in den USA und die Tatsache, dass Roger Moore als neuer James-Bond-Darsteller ausgewählt wurde, führte dazu, dass die Serie nach den ersten 24 Folgen eingestellt wurde.

Episoden

Folge dt. Erstausstrahlung Titel Originaltitel
1. 11.07.1972 Schwesterchens Muttermal Overture
2. 10.10.1972 Geschäfte mit Napoleon The Gold Napoleon
3. 19.12.1972 Erben bringt Sterben Take Seven
4. 24.10.1972 Das Geheimnis von Greensleeves Greensleeves
5. 26.09.1972 Die tote Tänzerin Powerswitch
6. 22.08.1972 Der Tod kommt live The Time and the Place
7. 07.11.1972 Das doppelte Lordchen Someone Like Me
8. 05.12.1972 Festival der Mörder Angie, Angie
9. 25.07.1972 Der Mann mit dem Köfferchen Chain of Events
10. 18.07.1984 Seine Lordschaft Danny Wilde That’s Me Over There
11. 02.01.1973 Der Lord ist fort The Man in the Middle
12. 25.07.1984 Der große Lomax Element of Risks
13. 26.08.1972 Das Albtraum-Schlösschen A Home of One’s Own
14. 08.08.1972 Drei Meilen bis Mitternacht Five Miles to Midnight
15. 21.11.1972 Entführung auf spanisch Nuisance Value
16. 16.01.1973 Adel vernichtet A Death in the Family
17. 12.09.1972 Die Seifenprinzessin To the Death, Baby
18. 17.08.1994 Daniel, der Bombenjunge Anyone Can Play
19. 24.08.1994 Die Vergangenheit des Grafen The Old, the New and the Deadly
20. 31.08.1994 Die Jagd nach der Formel The Long Goodbye
21. 07.09.1994 Der Morgen danach The Morning After
22. 14.09.1994 Der Mann mit dem Toupet Read and Destroy
23. 21.09.1994 Die Ozerov-Juwelen The Ozerov Inheritance
24. 28.09.1994 Ja, wo rennen sie denn? Someone Waiting

Synchronisation

Der Erfolg der Serie in Deutschland beruht zum großen Teil auf der Synchronisation nach den Dialogbüchern Rainer Brandts, der etliche Witze und Wortspielereien einbaute und das eher ernste Original satirisch und parodistisch aufpeppte. Insbesondere wurden den Hauptfiguren sprachliche Witzchen in den Mund gelegt, die zum Teil Eingang in die Alltagssprache gefunden haben („Ich glaub, mich tritt ein Pferd“, „Tschüssikowski“ oder „Merkwürden“ anstatt Hochwürden“). Darüber hinaus waren die Dialoge mit reichlich Selbstironie versehen, was zur damaligen Zeit im deutschen Fernsehen eher ungewöhnlich war („Junge, lass doch die Sprüche, die setzen ja die nächste Folge ab!“, „Du musst jetzt etwas schneller werden, sonst bist Du nicht synchron.“).

Dieser vom Original abweichende, zum Teil absichtlich sinnentstellende Synchronstil wurde von Rainer Brandt, der dafür die Bezeichnung „Schnodderdeutsch“ prägte, auch bei anderen Fernsehserien und den meisten Filmen von Bud Spencer und Terence Hill angewendet. Brandt übernahm in Die Zwei die Synchronisation von Tony Curtis, für Roger Moore sprach Lothar Blumhagen. Karlheinz Brunnemann, der Inhaber der Synchronfirma Deutsche Synchron, lieh mehreren Nebenrollen seine Stimme.

Da der Inhalt mehrerer Folgen den zuständigen Redakteuren des ZDF Anfang der 70er Jahre zu politisch war, wurden zunächst nur 15 der 24 Folgen vom ZDF erworben, synchronisiert und 1972 ausgestrahlt. Dieselben Folgen wurden vom ZDF 1976/77 erneut gesendet. Bei der dritten Ausstrahlung im ZDF 1984 wurden zwei weitere Folgen (10 und 12 der obigen Aufstellung) zusätzlich synchronisiert und gesendet, dafür unterblieb dieses Mal die Ausstrahlung der 1972 und 1976 bereits gesendeten Folge „Der Tod kommt live“; bei der Wiederholung 1984 wurden die ursprünglich 50 Minuten langen Folgen jeweils auf 45 Minuten gekürzt, um dem geänderten Programmschema des ZDF gerecht zu werden. Die restlichen sieben Folgen (8, 9, 13, 19, 20, 22 und 24) wurden erst 1994 durch den Privatsender Kabel 1 erworben und mit den ursprünglichen Sprechern synchronisiert. Damit wurden erst 1994 auf Kabel 1 erstmals alle Folgen ungekürzt im deutschen Fernsehen gesendet.

Der Erfolg der deutschen Synchronfassung war so groß, dass für die französische Fassung die deutschen Dialogbücher übersetzt wurden. Tony Curtis setzte sich sogar mit Rainer Brandt in Verbindung, der die Drehbücher ab Staffel 3 schreiben sollte. Dazu kam es jedoch nie, da die Serie aufgrund ihres Misserfolges in den USA und weil Roger Moore als neuer James Bond anderweitig „vergeben“ war, nicht fortgesetzt wurde.

Musik

Die Titelmusik zur Serie schrieb der durch die James-Bond-Filme bekannte Filmkomponist John Barry. Die Filmmusik stammt von Ken Thorne, der immer wieder Anleihen an bekannten Titelmelodien (z. B. Kobra, übernehmen Sie) nahm, was den persiflierenden Charakter der Serie hervorhebt.

Neuverfilmung

Seit 2004 berichten Medien über eine geplante Neuverfilmung der Persuaders mit Ben Stiller als Danny Wilde und Steve Coogan als Lord Brett Sinclair.[1] Stiller hat 2004 bereits an der Neuverfilmung von Starsky & Hutch mitgewirkt. Nach Berichten vom Mai 2007 sollen George Clooney als Danny Wilde und Hugh Grant als Lord Brett Sinclair die Hauptrollen übernehmen.[2]

Quellen

  1. Artikel auf www.moviemaze.de
  2. Artikel auf www.20min.ch