Diskussion:Georg Kreisler
Diskussionsofurm
Hallo. Ich würde gern mal in Erfahrung bringen, wieso der Link auf www.georgkreisler.net immer wieder gelöscht wird. Es gibt im Internet exakt GAR KEINEN anderen Ort, an dem man sich vielfältig und umfangreich schriftlich mit anderen Kreislerianern über Kreisler unterhalten kann. Es ist das erste und einzige Diskussionsforum seiner Art zu diesem Thema und hat somit IMHO durchaus hier seine Daseinsberechtigung. Und ja - ich bin der Admin dieses Forums, doch wer das als Gegenargument gebraucht hat leider verloren. Enttäuscht, Stroganoff 03:46, 9. Feb. 2007 (CET)
Falls deine Site wieder von den Links gelöscht wird, könnte es daran liegen, dass in den Richtlinien steht, dass nicht auf Webforen verlinkt werden sollte.
„Weblinks sollen es dem Leser ermöglichen, sein Wissen über den Artikelgegenstand zu vertiefen. Diskussionsforen und dergleichen werden diesem Zweck in der Regel nicht gerecht und dürfen deshalb nicht verlinkt werden.“
- Unangebrachte Links auf Diskussionsforen sind das in Wikipedia größere Problem, deshalb sind die Richtlinien zu Recht restriktiv - was hier für Sch***** eingestellt wird, hat oft leider mit Enzyklopdädie wenig zu tun. Bei Kreisler sind http://www.georgkreisler.de/, http://www.kip-media.de/artist/kr60.htm, http://www.gkif.de/ und http://www.georgkreisler.net/ jedoch soweit ich es überblicken kann die einzigen Seiten mit weiterführenden Informationen. Im Übrigen sind die Weblinks von geringer Bedeutung solange der Artikel noch so schlecht ist - was soll das ellenlange Werksverzeichnis? Wo sind die Wikipedia:Quellenangaben? Der Artikel müsste auf Grundlage der Biographie mal überarbeitet werden. -- Nichtich 08:31, 9. Feb. 2007 (CET)
Im Unterschied zu vielen Artikeln über berühmte Persönlichkeiten ein sehr guter,neutraler und informativer Artikel.--85.182.54.106 13:42, 18. Jul. 2007 (CEST)
kenne das angesprochene forum nicht, grundsätzlich ist aber in foren auch viel wissen angesammelt, oft wirkliche spezialisten, die sich jahrelang mit sachen beschäftigen, wenn es auch oft erbsenzähler sind und seltsame platzhirschgebärden ausführen, die außenstehende schwer nachvollziehen können. aber man kann sich selber eine meinung bilden.
andererseits gibt es leider auch auf wiki abgeschriebene artikel, die wenig substanz haben, aus einer literaturgeschichte stammen etc.
es muss grenzen geben, aber es ist auch immer zu reflektieren, ob man große foren nicht zulässt.
an den autor: die erwähnung von topsy küppers als "seine damalige partnerin" ist äußerst mager. die frau hat das "freie theater an der wieden" geleitet und war wesentlich am erfolg kreislers beteiligt, auch wenn er dies abstreitet und sich als singuläres genie gern inszeniert. dies sieht auch seine tochter sandra kreisler so, die sich in den letzen jahrzehnten mit kreisler kontrahenten gerhard bronner weit besser verstand als mit "dem kreisler", ihrem vater. sie hat vor 2 tagen im orf radio eine sehr informative und berührende stellungnahme zum menschen, künstler und vater kreisler abgegeben, die wirklich EINEN LINK wert ist. die bezeichnung us-amerikanischer kabarettist stört mich auch ziemlich. was ist das "us-amerikanische" außer seinem pass?
an wikipedia: "der artikel müsste aufgrund der biographie nochmal überarbeitet werden". stimme ich zu, wenn auch die biographie sehr kreislerFREUNDLICH ausgefallen ist, bruchlinien mit seinen weggefährten sehr einseitig gedeutet werden. und: "ellenlange werklisten" stören mich in einer enzyklopädie keineswegs, im gegenteil. sie ermöglichen mir weiteres nachforschen nach titeln, platten etc, wenn die dinge zumindest genannt werden.
mfg heiner hecht
Kann mir irgendwer sagen, ob es irgendeine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Georg und Fritz Kreisler gibt? Vom Alter her könnte letzterer Georgs Großvater o.ä. sein. -- Kreislerianer Sarazyn 7 Dez 2005, 10:28 (CEST)
Ja, es gibt anscheinend. Das wurde im Diskussionsforum auf georgkreisler.net mal erwähnt und von Kreislers Tochter bestätigt, allerdings ohne detailliertere Angaben. Ich habe es in den Artikel eingefügt.
Die Kassierer
Soweit ich weis hat die Punkband die Kassiere eine art Tributalbum für krieler aufgenommen u.a. mit Tauben vergiften im park, meine Freiheit deine Freiheit, das Mädchen mit den 3 Blauen augen etc. Über die Qualität läst sich gewiss streiten aber sollte das nicht auch erwähnt werden hier?
- Nun ja, aber dann käme man aus dem Erwähnen gar nicht mehr raus. Spontan fallen mir acht weitere "reine" Georg-Kreisler-Tributalben ein (u. a. von Mario Adorf, Tim Fischer, Heinz Rennhack, Karsten Troyke und Wolf Amadeus Fröhling) und bestimmt fünfzig Kabarettist(inn)en und / oder sonstige Künstlergruppen, die Kreisler-Titel in ihr Bühnenprogramm aufgenommen haben, von einigen Kreisler-Abenden mal abgesehen. Ich persönlich fände es nicht fair, aus diesem nahezu unüberschaubaren Haufen von künstlerischen Verbeugungen ausgerechnet die Kassierer hervorzuheben.
Biographie
Moin Ich hab mal für die Schule einen Text über Georg kreislers Leben geschrieben. Da ich jedoch keine Zeit habe ihn für Wikipedia aufzuarbeiten stelle ich ihn einfach mal hierein. (ist mein erster Beitrag zu Wikipedia, wenn ich damit irgenwelche regeln verletzte entschuldige ich mich).
Georg Kreisler wurde am 18. Juli 1922 in Wien geboren. Er wuchs unter einem strengen Vater und einer zwar sehr lieben, doch in Bezug auf ihren Sohn sehr ergeizigen Mutter auf. Die beiden sind der Meinung, dass es ihr Sohn einmal besser haben soll als sie. Da er Interesse an der Musik zeigt, ermöglichen sie ihm dieses Studium. Er lernt Klavier, Geige, Oboe und Musiktheorie. Insgesamt muss er täglich mindestens dreieinhalb Stunden üben. Zum Spielen mit Gleichaltrigen bleibt da kaum Zeit. Kreisler fühlt sich von seinen Eltern unterdrückt.
In der Grundschule werden Kreisler und seine Freund Ludwig Edelstein regelmäßig verprügelt, weil sie Juden sind. Auch ohne Hitler waren viele Österreicher Antisemiten. Kreisler erinnert sich später: „Die Lehrer haben weggesehen. Wir waren ja nur Juden.“ Doch dieser „inoffizielle“ Antisemitismus war es nicht, der die Familie Kreisler zur Auswanderung zwang. Es ist der „offizielle“ Antisemitismus der Nazis. An die oben erwähnten Gemeinheiten und Diskriminierungen hatte man sich gewöhnt, doch unter den Nazis wurde alles viel krasser. Man zwang die Juden, mit Zahnbürsten die Wiener Gehsteige zu säubern, als Jude durfte man kaum noch einen Beruf ausüben und verlor fast alle Rechte vor dem Staat. Besonders die letzte Verordnung machte den Kreisler das Leben in Wien zur Hölle, da nun auch der normale Österreicher ganz offiziell Juden schlagen und misshandeln durfte, entweder um sich mit den Nazis gut zu stellen oder einfach aus Freude an der Demütigung. Das sollte Georg Kreisler den Wienern nie verzeihen.
Nach einer wochenlangen Seereise kommt die Familie im Jahre 1938 in Los Angeles an. Kreisler empfindet das lockere Leben in Kalifornien als Befreiung. Er genießt die freie Fächerauswahl in der Schule, das Pflücken der freiwachsenden Orangen, den ewigen Sonnenschein und natürlich besonders das Fehlen des Judenhasses. Alles ist anders als im kalten, engen Wien. An seiner kalifornischen Schule wird seine musikalische Begabung von seinen Lehrer entdeckt und gefördert, er bekommt kostenlose Gesangsstunden und kleinere Jobs als Klavierbegleitung. Die hat die Familie auch bitter nötig. Da man aus Österreich kein Geld mitnehmen durfte, befinden sich die Kreislers in finanzieller Not. Auf Grund der mangelnden Sprach- und Rechtskenntnisse des Vaters, kann dieser seinen Beruf nicht wieder aufnehmen. Georg Kreisler wird zum Ernährer der Familie. Während seiner ständig wechselnden Jobs lernt er Philine Hollaender, Tocher des berühmten Komponisten, kennen und heiratet sie nach einem halben Jahr in Reno. Er ist zu diesem Zeitpunkt neunzehn Jahre alt.
1942 stirbt Kreislers Mutter an Krebs, zwei Wochen später bringt Philine ihrer beider ersten Sohn zur Welt, zwei Monate später wird Kreisler in die Armee eingezogen. Wegen seiner Sprachkenntnisse wird er dazu ausgebildet, Gefangene zu verhören. Während seiner Ausbildung wird er von seiner Frau besucht und am zweiten Tag ihres Aufenthalts wegen eines reicheren Soldaten von ihr verlassen. Kreisler ist nicht traurig darüber, da er sich in den vorherigen Jahren schon mit ihr zerstritten hatte. In der Armee zeigt sich auch erstmals wirklich Kreislers Talent für Show und Gesang. Er soll zur Unterhaltung der Truppe eine Revue schreiben. Er schnappte sich ein paar theaterbegeisterte Soldaten sowie einen Bühnenbildner und schrieb Think Well of us. Das Stück wird ein Riesenerfolg. Dies sollte nicht sein letztes Stück beim Militär gewesen sein. Im ganzen Krieg feuerte er nie auch nur einen Schuss ab, sondern machte die ganze Zeit Theater, wartete auf Einsätze, die nie kamen oder verhörte Gefangene. Bei diesen Verhören machte er zwar immer nur ein vorbereitendes Gespräch mit Standard Fragen, befragte aber auf diese Weise vielen Nazigrößen, allen voran Herman Göring. Er erlebt diese als zitternde Feiglinge, die versuchten, sich bei den Siegern beliebt zu machen, indem sie alles verrieten, was ihnen einmal heilig war.
1945 wird er aus der Armee entlassen und geht zurück nach Los Angeles. Dort arbeitet er noch an ein paar Filmen, unter anderem zusammen mit Charlie Chaplin. Da es in Hollywood aber kein Interesse an seinen Revuen und Kabarett - Programmen gibt, die er im Krieg lieben gelernt hatte, zieht er nach New York um.
Fünf Jahre schlug sich Kreisler mit kleineren Jobs durch, bis er durch seinen Agenten das Angebot bekam, das seine Karriere auf immer beeinflussen wird. Er bekommt einen festen Job in der New Yorker Monkey Bar. Kreisler ist dort Alleinunterhalter, sein Publikum ist eine Mischung aus Künstlern und Kommunisten. Hier singt er auch erstmals mit Erfolg seine gepfefferten Chansons wie zum Beispiel das Liebeslied „please shot your husband“. Im prüden Amerika sind solche Texte verpönt und gerade das sorgt für Kreislers Erfolg. Überschattet wird dieses Glück von einem jahrelangen Rechtsstreit mit seiner ehemaligen Frau Philine um ihr gemeinsames Kind. Diesen Streit verliert Kreisler letztendlich, was auch an der Umerziehung des Kindes durch seine Exfrau liegt.
Fünf Jahre nach seiner Einstellung in der Monkey Bar beschließt der mittlerweile bekannte Kabarettist zusammen mit seiner Freundin Mary Greenwood nach Wien zurückzukehren. Er fühlt sich in der Monkey Bar nicht wohl, will nicht zum festen Inventar werden. Außerdem eröffnet das „neue“ hitlerfreie Europa viele Möglichkeiten für Musiker. Am 4. Juli1955 erreicht Kreisler mit Mary Greenwood, die er in Österreich heiraten wird, Wien.
Seine erste Woche beschreibt er als Übergang vom Paradies auf die Erde. Er muss sich in eine völlig fremde Mentalität hineindenken. Er empfindet die Wiener als langweilig, bürokratisch, eng, rigide, wenig freidenkerisch. Doch trotz allem ist er nun da und versucht wieder an seinem alten Erfolg anzuknüpfen. Er begibt sich auf Jobsuche in den Wiener Bars und Theatern. Diese Suche führt in letztendlich zur Marietta Bar. Da ein guter Freund von ihm Kontakte zu den beiden Managern Peter Wehle und Gerhard Bronner hatte – beide traten dort auch auf – , durfte er, nachdem er sich bei den beiden vorgestellt hatte, gleich singen. Das Publikum tobte, er wurde sofort eingestellt. Hier beginnt eine traumhafte Karriere. Der seltsame melancholische Kreisler wird zum Stadtgespräch, die Marietta Bar ist jeden Abend voll. Bronner, der immer schon ein Geschäftsmann war, reibt sich die Hände. Hier singt Kreisler auch zum ersten Mal das Lied, das ihn im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt machen sollte, das als Frühlingslied angekündigte Taubenvergiften im Park:
Schatz, das Wetter ist wunderschön, Da leid ich’s net länger zu Haus! Heute muß man ins Grüne gehn, In den bunten Frühling hinaus! Jeder Bursch und sein Mädel Mit einem Freßpaketel Sitzen heute im grünen Klee, Schatz, ich hab eine Idee!
Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau, Geh mer Tauben vergiften im Park! Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau, Geh mer Tauben vergiften im Park! Wir sitzen zusmam' in der Laube Und a jeder vergiftet a Taube, Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark Beim Tauben vergiften im Park.
Schatz, geh bring das Arsen gschwind her, Des tut sich am besten bewährn, Streus auf a Graubrot kreuz über quer, Nimms Scherzel, des fressens so gern. Erst verjag mer die Spatzen, Denn die tun eim alles verpatzen, So a Spatz ist zu gschwind, der frißt's Gift auf im Nu, Und des arme Tauberl schaut zu.
Ja, der Frühling, der Frühling, der Frühling ist hier, Geh mer Tauben vergiften im Park! Kanns geben im Leben ein größres Plaisier Als das Tauben vergiften im Park? Da Hansel geht gern mit der Mali, Denn die Mali, die zahlt's Zynkali, Die Herzen sind schwach und die Liebe ist stark Beim Tauben vergiften im Park! Nimm für uns was zu naschen In der andern Taschen, Geh mer Tauben vergiften im Park!
Doch zunächst darf – trotz des Jubels in der Bar – keins von Kreislers kritischen Liedern im Rundfunk gesendet werden. Als sich Kreisler deswegen einmal über Zensur beschwerte, antwortete ein Verantwortlicher: Wir üben keinerlei Zensur aus, denn wir leben ja in einer Demokratie. Wir entscheiden nur, was man der Masse vorsetzten kann und was nicht.
Dies tut seinem Erfolg jedoch keinen Abbruch. Zusammen mit seinen Arbeitgebern in der Marietta Bar beginnt Kreisler nun in einer Radioshow gemäßigtere Lieder zu singen. In der Sendung sollen die Ereignisse der Woche satirisch – jedoch ohne jemanden Wichtiges vor den Kopf zu stoßen – aufs Korn genommen werden. Für Kreisler ist das Schreiben auf Bestellung ein Horror. Er kann seine Kunst nicht fließen lassen, sondern muss über Themen schreiben, die passieren, egal wie sehr sie ihn interessieren. Er hat Angst ein Gebrauchsdichter zu werden. Doch die Zusammenarbeit mit Bronner hat auch ihr Gutes. Der einflussreiche Kabarettist sorgt dafür, dass Kreisler seine erste Platte aufnehmen kann. Sie heißt Vienna Midnight Kabarett und wird, wie ihre Nachfolgerin, zu einem Verkaufshit. Von diesem Ergebnis überzeugt vertieft Kreisler seine Zusammenarbeit mit Bronner. Er spielt in wirren Theaterstücken mit, bringt Platten mit ihm heraus, schreibt Programme unter seiner Leitung und singt belanglose Lieder. Im Nachhinein empfindet er diese gesamte Zeit als belanglos. „Wir waren nicht kritisch. Wir sangen, um zu gefallen und Geld zu machen, nicht um irgendetwas zu verändern. Wir waren weder genial noch schlecht. Wir waren Durchschnitt.“ Bronner war zu sehr Geschäftsmann und Kreisler zu sehr Künstler, darum trennten sie sich.
Nachdem er sich aus diesen Gründen von Bronner distanziert hatte, schrieb Kreisler experimentelle Lieder, Wortspielereien und Liebeslieder. Er bringt sie auf der LP Seltsame Liebeslieder heraus. Das macht ihm in Wien viele Feinde. Die vorherrschende Meinung ist, dass er bei seinen alten Liedern hätte bleiben und ja nichts Neues hätte versuchen sollen. Kreisler fühlt sich fehl am Platz in Wien und sucht einen Grund, die Stadt zu verlassen. Diesen findet er in Form einer alten Bekannten, Topsy Küppers. Als er ihr seine Situation schildert, schlägt sie ihm vor, mit ihr nach München umzuziehen. Er beendet die Ehe mit Mary Greenwood, die in den letzten Jahren sowieso nur noch offiziell bestand, und verlässt Wien im Jahre 1958. Seine Bekannten dort prophezeien ihm, dass er zurückkommen wird.
Sie hatten Recht. Obwohl er drei Jahre lang in Deutschland gefeiert wird, zieht es ihn nach Wien zurück. Dort beginnt er zu schreiben. Tag und Nacht. In dieser Zeit schreibt er ungefähr sechshundert Lieder, mehrere höchst erfolgreiche Theaterstücke und eine Serie. In dieser Zeit werden seine Reibereien mit der Stadt Wien besonders deutlich. Viele seiner Lieder nehmen die spießigen Wiener Bürger, die enge Bürokratie oder auch mal die ganze Stadt auf die Schippe. Dies tut seiner Beliebtheit in Wien jedoch keinen Abbruch, da die Wiener entweder die Texte nicht auf sich beziehen oder aber unter „liebevolle Ironie“ ablegen. Das gilt jedoch nur für den Wiener Normalbürger. Unter den Theatern, den Radiosendern, dem Fernsehen und den Kunstkritikern macht er sich in dieser Zeit viele Feinde. Topsy Küppers, selbst Schauspielerin und Sängerin, distanziert sich immer mehr von ihm.
Trotz dieser Probleme entwerfen die beiden zusammen eine Art Theaterstück. Küppers liefert die Idee und Kreisler schreibt Musik und Text. Im Stück geht es um eine Jüdin, die, wie Georg Kreisler, aus Österreich emigrieren muss. Überhaupt ist das Stück in weiten Teilen eine Autobiographie Kreislers in weiblicher Form. Das Stück heißt Heute Abend: Lola Blau. Die Rolle ist von Kreisler augenfällig für Topsy Küppers geschrieben. Trotzdem leben sich die beiden immer weiter auseinander. Topsy will vor allem Erfolg haben, Kreisler will kritisieren. Die beiden trennen sich 1976 und Kreisler verlässt mit den beiden Kindern die er mit Topsy Küppers hat, Wien. Er zieht nach Berlin welches damals noch geteilt war. Dort findet er auch die große Liebe seines Lebens, Barbara Peters. Sie ist ebenfalls Sängerin und außerdem Filmschauspielerin. Nach kurzer Zeit schwören sich die beiden, niemals auch nur eine Nacht getrennt zu verbringen.
Er geht viel mit Barbara Peters auf Tournee und nimmt in vielen Städten Engagements an. Eine Trennung ist nicht in Sicht. Doch von Seiten seiner alten Ehefrau Topsy Küppers brodelt es dafür umso heftiger. In einem Programmheft behauptet sie, alleinige Autorin des Stückes Heute Abend: Lola Blau zu sein. Kreisler klagt und es beginnt ein dreizehn Jahre andauernder Rechtsstreit durch die wiener (da die umstrittene Aufführung dort stattfand) Instanzen. Obwohl Topsy Küppers und ihr Manager kaum Beweise vorbringen können, schaffen sie es, den Prozess immer mehr in die Länge zu ziehen. Dass sie dies schafft, führt Kreisler auf den Antisemitismus in den Wiener Gerichten zurück. Letztendlich gewinnt Kreisler jedoch und hat nun die alleinigen Rechte an seinem Stück (die er bald wieder an einen Verlag verkauft, der das Stück übersetzt und es zu einem weltweiten Erfolg macht).
Er wechselt noch zweimal zusammen mit seiner Frau den Wohnort, zuerst zieht er in ein Dorf in der Nähe von Salzburg dann nach Basel, wo er seit vierzehn Jahre lebt. Obwohl er dieses Jahr 84 geworden ist, denkt er nicht an den Ruhestand. Er lebt und schreibt weiter und sieht keinen Grund zum Aufhören.
Ich hoffe irgendjemand nimmt sich zeit und arbeitet den artikel ein. grez Jordan
hallo jordan,
hab auch keine zeit, das jetzt einzuarbeiten, enthält aber etliches interessante, das im wikiartikel zu kurz kommt. nur, zur darstellung der rolle von topsy küppers, sollte man auch ihre erinnerungsbuch "lauter liebe leute" heranziehen. der antisemitismus und die mentalreservation der wiener bezieht sich auch auf topsy küppers, die zwar in spö kreisen herumgereicht, viel für sie gemacht hat, aber nicht wirklich und dauerhaft unterstützt wurde.
weiters ist als kreislers tragisches schicksal zu erwähnen, dass er von seinen frühen "schwarzen werken" durchaus wegkommen wollte, in deutschland politsch ziemlich radikal die linke unterstützte, aber das publikum, das publikum, das ihn kannte "und ihm die treue hielt", IMMER UND IMMER WIEDER VON IHM EINFORDERTE, die "alten hadern" (alten schlager) mindestens als zugabe zu spielen. nun erscheint auch ein weiterer rest alter aufnahmen aus der frühzeit zum achtzigsten, eine genugtuung oder eine niederlage für den autor und satiriker?
auch die stilisierung kreislers als einzigem, kompromisslosen kabarettisten, den die anderen vertrieben, ist nicht ganz richtig. es gab große spannungen in der gruppe um bronner, wehle und qualtinger, 4 außergewöhnliche talente, texter, darsteller, sänger, klavierentertainer, die sich alle gegenseitig im licht standen. es gab große animositäten und ungerechte urteile auf allen seiten, bronner, der bessere geschäftsmann und schlitzohrigste, auch ein jude, gelang es mit den "preiser-records" die rechte an vielen alten aufnahmen zu sichern, damit aber auch die verbreitung zu gewährleisten und die erinnerung an die erste, große kritische kabarettgeneration nach dem krieg. bronner , ebenfalls jude, wurde mit nicht weniger ressentiments in wien begegnet. qualtinger distanzierte sich von den allzuleichten erfolgen des kabaretts und knallte dem publikum die stücke "der herr karl", ein psychogramm des opportunismus und "die hinrichtung" vor die füße, dann spielte er nun noch in filmen und las aus texten, die ihn interessierten. unvergesslich seine aufnahmen aus den "letzten tagen der menschheit" von karl kraus und aus hitlers "mein kampf". und wenn kreisler heute sagt, er wüsste nicht zu welchen, kritischen, politischen kabarettisten er gehen sollte, so unterschlägt er die ganze generation um den scheibenwischer, die anstalt, hader, dorfer, scheuba, maurer, polt, zimmerschied u. v.a. mehr, die einen konsequenten kampf um inhalt und form führen. natürlich sind alle AUCH bei kreisler in die schule gegangen. aber nicht nur. es sind keine epigonen haben sich längst weiterentwickelt.
werner schneyder, ein kabarettkollege, schrieb einmal: "satiriker enden oft als archivare ihrer resignation". dies ist auch bei kreisler der fall. leider. er lebt aus seiner vergangenheit und hat in den letzten jahren schwächere lieder geschrieben, von denen keines in schärfe und schwärze und konsequenz an die früheren heranreichte, auch nicht so begeistert aufgenommen wurde.
natürlich muss sich ein satiriker immer vor der tödlichen umarmung durch das publikum oder die kulturfunktionäre hüten. kreisler war/ ist auf der hut. andere auch. das nur so als bissl hintergrund info. auch in der kabarettszene und geschichte der kleinkunst gibt es viele legendenbildungen...
liebe grüße aus wien heiner hecht.
"Leben", 2. Absatz. Kritik an der Recherche.
"Nach Kriegsende war er in Hollywood beim Film beschäftigt und arbeitete dort unter anderem mit Charlie Chaplin zusammen, für den er die ihm vorgepfiffene Filmmusik aufschrieb, da Chaplin weder Noten schreiben noch ein Instrument spielen konnte."
Das paßt nicht zu dem, was ich aus dem Begleittext zur Platte "Oh, That Chello" erinnere. Die Musik auf dieser Platte ist immerhin von Chaplin komponiert, und m.E. stand dort zu lesen, Charlie habe ein eigenes Linkshänder- Chello gepielt, wenngleich auch nicht meisterlich. Chellospiel ohne Noten kann ich mir schlecht vorstellen. Einen Hang zu praktischer Bequemlichkeit eher: wenn der eine flugs notiert, wofür der andere einige Zeit mit dem Instrument verbringen müßte.
Ergo halte ich eine Nachbesserung dieses Abschnitts für sinnvoll. Da ich es (mangels exakter Quellen) nicht besser kann, schlage ich es hier vor, statt am Artikel herumzupfuschen.
hajo.
- besser so?
- Igno-der-ant
- Viel besser. Danke.
- (Und natürlich auch besser als die berühmte Vermeidungsmethode nach Ranz-Igno.)
- Damit hat sich dieser Abschnitt eigentlich erledigt und könnte gelöscht werden.
- Nur weiß ich auch hier nicht, wie das "richtig" zu machen wäre... :-\
- hajo.
Ami oder Österreicher oder was ganz anderes
Angesichts dessen, dass es Kreisler, wie der Artikel referiert, gar nicht gibt, ist der mit Informationen voll gestopfte Einführungssatz wahrscheinlich sehr passend, aber: Kann man K. wirklich als US-amerikanischen Kabarettisten bezeichnen, bloß weil er einen amerikanischen Pass besitzt (falls das überhaupt noch so ist)? Schließlich hat der wichtigere Teil seiner Karriere in Europa stattgefunden. Ein jüdischer Kabarettist ist er hingegen schon und das scheint ihm auch wichtig zu sein. Wie auch immer, wie wär's, wenn man das mit dem US-Amerikaner irgendwo anders hinschreibt und auf den Verweis reduziert, dass er - wie gesagt, falls das immer noch so ist - die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt? Oder ist er inzwischen womöglich Schweizer? Oder staatenlos wie seine vergifteten Tauben? --Bernardoni 00:39, 18. Jul. 2007 (CEST)
Kreisler hat nicht (mehr) die österreichische, sondern die deutsche Staatsangehörigkeit. Ist es dann korrekt, ihn als österreichischen Kabarettisten zu bezeichnen. Ich dachte bisher, bei diesen Kategorien kommt es auf die Staatsangehörigkeit und nicht auf die ethnische Zugehörigkeit an. -- Der Stachel 21:17, 29. Jul. 2007 (CEST)
- Also, ethnisch scheint Kreisler mir ein österreichischer Jude zu sein, oder, wie es bei uns politisch korrekt so nett heißt, ein Österreicher jüdischer Abstammung. Aber das meine ich nicht, sondern dass die Tatsache, dass er mal in Amerika gelebt hat, ihn noch nicht zum US-Amerikaner macht (Frage: Besitzt er überhaupt noch die amerikanische Staatsbürgerschaft?). Er gehört ganz eindeutig zum österreichischen Kulturkreis und wird auch so wahrgenommen, und da er auch aus Österreich stammt, würde ich ihn in diesem Sinne als "österreichischen Kabarettisten" bezeichnen und die anderen, für sein Wirken nicht so wichtigen Informationen (Staatsbürgerschaft, USA-Aufenthalt, jüdische Herkunft) in einen zweiten Satz verpacken. --Bernardoni 00:18, 1. Aug. 2007 (CEST)
Ich glaube, die Frage, ob er ein "österreichischer Kabarettist" ist oder nicht hängt von der künstlerischen Tradition ab. Ich denke, dass sein Aufenthalt in den USA ihn künstlerisch sehr geprägt hat und zu seinem Erfolg beigetragen hat, und dass kein "österreichischer Kabarettist" desselben Jahrgangs diese Art von Kunst produziert hätte. Er weicht aber jetzt auch stark von amerikanischen Vorbildern ab, so dass er sicherlich kein "amerikanischer Kabarettist" mehr ist (selbst wenn er vielleicht noch Amerikaner und Kabarettist ist). -- Michael, 19.9.2007
Plagiat etc.
Ich habe versucht, diesen Eintrag etwas zu verbessern. Der vorherige Inhalt hatte versucht zu beweisen, dass Kreisler kein Plagiat begangen hat. Ich halte so einen Versuch für falsch für einen Wikipediaeintrag. Ein Eintrag sollte die Tatsachen präsentieren, nicht mehr. Zudem war die versuchte Beweisführung selbst recht einseitig, da sie "Die Hand" ganz ignoriert hat und für "Taubenvergiften" fälschlicherweise geschlossen hat, dass die erste Tonaufzeichnung des Lieds von Lehrer in 1959 beweisen würde, dass Kreisler den Song nicht vorher gehört haben konnte; Kreisler war zwischen 1953 und 1955 in den USA und hatte dabei die Gelegenheit, den Song live zu hören.
Was dem Vorwurf des Plagiats zu Grunde liegen würde, ist übrigens nicht die Ähnlichkeit selbst, sondern das fehlen einer Quellenangabe, wie z.B. "Die Hand (frei nach einem Lied von Tom Lehrer)". Es hätte Kreislers Ruf keinen Schaden getan, wenn er das getan hätte, wie es künstlerische Tradition ist, und Europäer wären dann schon in den 60'ern mit einer Seite amerikanischer Kultur vertraut geworden, die jetzt immer noch größtenteils in Europa unbekannt ist.