Ozan Arif (* 1949 in Alucra, Giresun) mit bürgerlichem Namen Arif Şirin ist ein türkischer Liedermacher.
Arif macht Volkslieder und unterstützt mit seinen Liedern die rechtsextreme Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) und die Anhänger der grauen Wölfe, seine Lieder wurden des Öfteren verboten und sind sehr umstritten.
Er war Mitglied der grauen Wölfe und saß für kurze Zeit für die MHP im türkischen Parlament.
Nach dem Millitärputsch in der Türkei am 12. September 1980, musste Ozan Arif am 24. September wie viele andere türkische Nationalisten auch die Türkei verlassen und machte sich auf den Weg nach Frankfurt am Main. Dort lebte er elf Jahre. In diesen Jahren schweifte er nicht von der Linie Alparslan Türkes ab, sondern unterstützte seine Partei so sehr er konnte, wie z.B. durch seine zahlreichen Konzerte, die in bemerkenswert vielen Ländern der Welt stattfanden. Am 5. September 1991 kehrte er in seine Heimat Giresun, in das Dorf Hapu, zurück.
In seinem neuesten Album: Ak mi kara mi? (Hell oder Dunkel?) hat er unter anderem ein sehr provokatives Lied veröffentlicht (Adam değilmiş – Er ist kein Mann), in dem er über eine unbekannte Person singt, deren Namen er nicht explizit nennt. Jedoch ist bekannt, dass er Devlet Bahceli (Gegenwärtiger Parteichef der MHP) meint. Daraufhin gab es einige Proteste von Bahcelis Seite aus. Einer dieser war die Aussage: „Sen kimin ozanisin?“ (Wessen Sänger bist du?). Somit hat er Ozan Arif von der Partei distanziert. In einem Interview schildert Arif, dass er sich darüber beschwere, dass die türkische nationale Bewegung manipuliert wird. Somit werde er, egal was der Parteichef sagt, weiterhin nach dem Grundprinzip des Türkischen Nationalismuses leben und seine Lieder veröffentlichen.
In einem seiner Fernsehauftritte besuchte er den türkischen Sänger Ismail Türüt in der gleichnamigen Türüt Şov. Dort sang er einige Lieder, u.a. Karar Milletin – Apo asilsin mi asilmasin mi? (Die Entscheidung gehört dem Volk – Soll Abdullah Öcalan gehängt werden oder nicht?) und Bir it vardi tutmuşlar Marmarise atmişlar (Es war mal ein Köter den man gepackt und nach Marmaris geworfen hat). Wegen dieser beiden Liedern mussten Ozan Arif und Ismail Türüt vor Gericht erscheinen. Ihm wurde wegen des ersten Lied Volksverhetzung durch die Medien vorgeworfen. Daraufhin verteidigte er sich in dem er sagte, dass das Gericht den Terroristenanführer schon einmal zum Tode verurteilt hatte und er somit nur das rezitieren tut, was der türkische Staat beschlossen hatte. Jedoch war dieses Todesurteil in einem späteren Verfahren aufgehoben worden und Abdullah Öcalan wurde zu lebenslanger Haft in dem Staatsgefängniss Imrali verurteilt.
Zu dem anderen Vorwurf muss man wissen, dass er eine kurze Anekdote erzählt hatte, bevor er das Lied Bir it vardi sang. In dieser ging es um einen Wolf der von einem Hund gejagt wird, dem er nix getan hatte und das es in Ozans Arif Dorf auch so einen „Hund“ gegeben hat. Ihm wurde vorgeworfen dem 7. Staatspräsidenten der Türkei, Kenan Evren beleidigt zu haben. Diese Beschuldigungen konnte er wieder abweisen, da er nie explizit den Namen Kenan Evren erwähnt hatte. Er sprach nur von einem Tier, das ihm oft hinterher gerannt war aber nie schnappen konnte.
Für Ozan Arif war Alparslan Türkes eine Leitfigur, ja gar ein Vorbild. Seine platonische Liebe zu Türkes erwähnte er explizit in zahlreichen seiner Lieder, wie auch in einem seiner letzten Titel: Öyle özledim ki. In diesem Lied schildert er, wie sehr er ihn vermisse und dass er sterben wolle, damit er ihn, sei es auch nach dem Tode, wieder treffen kann.
Als Arif ein Text für Ismail Türüt schrieb, indem es um den Mord an Hrant Dink ging, standen beide im September 2007 wieder vor Gericht.
Weblink
- www.ozan-arif.com
- Ozan Arif in der Türüt Şov (Apo asilsin mi asilmasin mi?)
- Ozan Arif in der Türüt Şov (Bir It Vardi)
Personendaten | |
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NAME | Sirin, Arif |
ALTERNATIVNAMEN | Ozan Arif |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Liedermacher |
GEBURTSDATUM | 1949 |
GEBURTSORT | Alucra, Giresun |