Bahnstrecke Lehrte–Hamburg-Harburg

Eisenbahnstrecke in Norddeutschland
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Bahnstrecke Hannover–Hamburg
Streckennummer:1710 (Hannover–Celle)
1720 (Lehrte-Cuxhaven)
Kursbuchstrecke (DB):110
Spurweite:1.435 mm
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:200 km/h
Streckenverlauf

Zwischen Hannover Hbf und Langenhagen-Pferdemarkt
parallel zur S-Bahn-Linie 4 und 5

Bahnhof
0,0 Hannover Hauptbahnhof
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Hannover-Hainholz
Abzweig nach rechts
Bft Burg nach Minden und Bremen
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Hannover-Herrenhausen
Mittellandkanal
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
8,0 Hannover-Vinnhorst
Bundesautobahn 2
Haltepunkt / Haltestelle
9,9 Langenhagen-Mitte
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
11,4 Langenhagen-Pferdemarkt bis 1999 Langenhagen
Bahnhof
17,5 Isernhagen
Bundesautobahn 7
Haltepunkt / Haltestelle
21,9 Großburgwedel
ehemaliger Bahnhof
27,7 Moor Bhf bis 1964
Überleitstelle / Spurwechsel
31,1 Burgwedel-Hasenwechsel
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
34,2 Dasselsbruch
Abzweig nach links und geradeaus
von Lehrte Kreuzbahn
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
von Braunschweig und Gifhorn
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Schwarmstedt und Verden (Aller)
S-Bahnhof
41,2 Celle
Abzweig nach rechts
zur OHE
Kilometer-Wechsel
{{BSkm|41,2|44,0}} Wechsel von DB-Netz-Strecke 1710 auf 1720
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
50,9 Garßen
Bahnhof
61,7 Eschede
Bahnhof
73,2 Unterlüß
Bahnhof
85,5 Suderburg
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
90,2 Klein Süstedt
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Stendal und Gifhorn Amerikalinie (Ostabschnitt)
Bahnhof
96,4 Uelzen
Abzweig nach links
nach Soltau - Bremen
Abzweig ehemals nach rechts
nach Dannenberg
ehemaliger Bahnhof
Emmendorf
Bahnhof
109,2 Bad Bevensen
Bahnhof
118,6 Bienenbüttel
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
125,9 Deutsch Evern
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Hützel Osthannoversche Eisenbahnen
Abzweig nach links und geradeaus
von Dannenberg Ost Wendlandbahn
Bahnhof
131,6 Lüneburg
Abzweig nach rechts
nach Büchen - Lübeck
Abzweig ehemals nach links
nach Buchholz Bahnstrecke Buchholz–Lüneburg
Bahnhof
137,4 Bardowick
Bahnhof
143,6 Radbruch
Abzweig nach links und geradeaus
zur OHE
Bahnhof
150,5 Winsen (Luhe)
Bahnhof
154,9 Ashausen
Bahnhof
158,2 Stelle
Abzweig nach links
zum Rangierbahnhof Maschen
Bahnhof
161,6 Maschen
Bahnhof
164,8 Meckelfeld
Grenze
Landesgrenze Niedersachsen / Hamburg
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Osnabrück - Bremen Rollbahn
S-Bahnhof
169,4 Hamburg-Harburg
Abzweig nach links
Niederelbebahn nach Cuxhaven Bahnstrecke 1720
Süderelbbrücke
Norderelbbrücke
Abzweig nach rechts
zur Güterumgehungsbahn Hamburg
S-Bahnhof
Hamburg Hauptbahnhof Verbindungsbahn
Strecke
nach Hamburg-Altohna

Die Bahnstrecke Hannover–Hamburg ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Niedersachsens und Deutschlands. Sie verbindet die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover über Celle, Uelzen und Lüneburg mit Hamburg.

Geschichte

Die Eröffnung der Strecke Celle–Harburg als Kernstück der Verbindung erfolgte am 1. Mai 1847 durch die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen. Sie war eine Anschlussverbindung der sogenannten Kreuzbahn von Lehrte, dem damals wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt bei Hannover, nach Celle. Die Eisenbahn Hannover–Lehrte–Celle war schon am 15. Oktober 1845 eröffnet worden. Die Strecke Celle–Harburg erschloss vor allem das nordöstliche Königreich Hannover. Harburg war damals noch der hannoversche Konkurrenzhafen zu Hamburg, eine Verbindung über die Elbe unterblieb.

Ab 1864 konnte Hamburg mit dem Umweg über das Trajekt Lauenburg–Hohnstorf erreicht werden, die Eisenbahn-Elbbrücken von Harburg nach Hamburg wurden bald nach der Reichseinigung 1872 fertiggestellt. Bis 1906 wurde der Hannoversche Bahnhof angefahren, seitdem der jetzige Hauptbahnhof.

Weitere Verbindungs- und Anschlussstrecken waren die Amerikalinie, die Allertalbahn von Gifhorn über Celle und Schwarmstedt nach Verden (Aller), die Wendlandbahn, die Mühlenbahn, die Vorgänger der Osthannoverschen Eisenbahnen sowie die Bahnstrecken Celle–Braunschweig, Lüneburg–Buchholz in der Nordheide, Lübeck–Lüneburg und Uelzen–Dannenberg.

Erst am 15. Mai 1938 wurde die schon seit 1913 begonnene Verbindung von Langenhagen an der Heidebahn nach Celle, auch „Hasenbahn“ genannt, eröffnet. Seitdem war das Führen direkter Züge Hamburg–Süddeutschland ohne den Umweg über Lehrte und Kopfmachen in Hannover möglich. Allerdings war diese Strecke erst seit 2. November 1964 zweigleisig befahrbar, so dass bis dahin weiterhin viele Personenzüge über Lehrte bzw. an Lehrte vorbei fuhren. Seit dem 6. April 1965 ist die Strecke durchgängig elektrifiziert. Güterzüge fahren in der Regel nicht über Langenhagen, sondern über Lehrte und die Güterumgehungsbahn Hannover.

Um 1970 fanden auf der Strecke umfangreiche Versuchsfahrten statt, mit denen die Bedingungen für regelmäßigen Zugverkehr mit 200 km/h erforscht werden sollten. Um einen längeren Schnellfahrabschnitt zu bekommen, wurde die Strecke Ende der 70-er Jahre bei Unterlüss und Bienenbüttel abschnittsweise neu trassiert.

Im Zuge der Vorbereitungen zur Expo 2000 wurden zwischen Hannover Hbf und Langenhagen (heute -Pferdemarkt) zwei neue S-Bahn-Gleise gebaut. Der Haltepunkt Hannover-Herrenhausen wurde aufgegeben und durch den S-Bahn-Haltepunkt Hannover-Ledeburg ersetzt. Der Haltepunkt Langenhagen-Mitte für die S-Bahn und die Ferngleise entstand neu.

Am 3. Juni 1998 entgleiste in unmittelbarer Nähes des Bahnhofs Eschede der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ und rammte eine Brücke. Beim ICE-Unglück von Eschede kamen 101 Menschen ums Leben. Auslöser für die Katastrophe war ein durch Materialermüdung gebrochener Radreifen.

Betrieb

Auf der gesamten durchgehend mindestens zweigleisigen, elektrifizierten Strecke verkehren InterCityExpress-, InterCity-, Metronom-Züge, RegionalBahnen und abschnittsweise S-Bahnen. Daneben besteht ein dichter Güterverkehr. Zwischen Langenhagen-Pferdemarkt und Hannover verkehren S-Bahnen zusätzlich zu den Metronom-Zügen, Celle wird über Lehrte an das S-Bahnnetz angeschlossen. Zwischen Großburgwedel und Hannover gilt der Tarif des GVH, der Landkreis Celle ist über einen speziellen Zeitkartentarif mit dem GVH verbunden. Zwischen Lüneburg und Hamburg gilt der Tarif des HVV.

Weiterer Ausbau

Die Strecke soll zwischen Stelle (Einmündung der Gleise vom Rangierbahnhof in Maschen) bis Lüneburg dreigleisig ausgebaut werden. Derzeit werden dafür die Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

Sah der Bundesverkehrswegeplan von 1985 noch einen durchgehenden dreigleisigen Ausbau bis Celle vor, soll nach derzeitigen Planungen die Y-Trasse langfristig eine gewisse Entlastung bringen.

Einzelnachweise