Das Model und der Freak war eine von dem deutschen Fernsehsender ProSieben ausgestrahlte Doku-Soap, die pro Episode zwei „Freaks“ bei ihrer Umwandlung vom in sich gekehrten Nerd oder Geek zum selbstbewussten Frauenhelden begleitete.
Inhalt
Die Models, unter anderem Monica Ivancan, Jana Ina Zarrella, Anna Bade, Daniela Vidas und Jelena Radovanovic, unterrichteten die Kandidaten unter anderem in Selbstbewusstsein, Auftreten, Ausdruck und Körperpflege. Am Anfang jeder Folge wurde den zwei zuständigen Models ein Video der Kandidaten gezeigt. Nach einer kurzen Analyse und einer Positivprognose der Models („Wir bringen ihn auf den richtigen Weg.“[1]) trafen diese die „Freaks“ erstmals. Um sich mit der Situation derer besser auseinander setzen zu können, begannen sie, die Gründe des Außenseiterlebens zu erforschen und Auftreten und Außenwirkung durch Entspannungsübungen und Kosmetik zu verbessern. Gegen Ende verpassten die „Coaches“ ihren Schülern eine neue Frisur und einen anderen Kleidungsstil. Schließlich wurde gezeigt, wie die anfänglichen Außenseiter sich perfekt in die Gesellschaft integrierten und ihre Wünsche („Es kann ein Date mit der Traumfrau oder auch ein Vorstellungsgespräch bei einem potenziellen Arbeitgeber sein.“[1]) eigenhändig erfüllen konnten.
Kritik und Rezeption
Das Online-Magazin Spiegel Online kritisierte Zarellas und Radovanovics Sprachgefühl; die eine radebreche mit starkem Akzent, die andere verheddere sich in der Grammatik. Das Fernsehen wirke da integrativ, wo andere Formen sozialer Praxis nicht hinkämen. So seien die ausgestellte Exotik der Models und die verzerrte Originalität der Freaks zwei Seiten einer Medaille. Die Sendung trage den Stempel des postmodernen Amüsements, das im Fernsehen mittlerweile alle Formen vermengen könne: Engagement und Häme, Anteilnahme und Bloßstellung.[2]
Während den Teilnehmern als „Mensch“ die Chance angeboten wird, in einer Sendung mitzuwirken, die sie persönlich interessanter und attraktiver machen soll, werden diese von der Kommentatorin als „Freaks“ bezeichnet, welche neben der attraktiven Stammbesetzung als stark übergewichtig, „abnormal“, behindert oder kleinwüchsig hingestellt werden. Das häufige Ansprechen der Personen mit dem Wort „Freak“ durch die Kommentatorin, anstatt der Verwendung des eingeblendeten Namens, lässt einen regelrechten Tierfilmcharakter entstehen. Für die Andersartigkeit dieser Menschen sollten die Hauptfiguren in besonderer Weise Mitgefühl und Fürsorge aufbringen. Diese an sich löbliche Botschaft stellte sich aber immer wieder in Frage angesichts des in der Sendung sehr stark betonten Schönheits- und Körperkults (sog. „Bodyismus“). Des Weiteren wird stark kritisiert, dass bereits durch die Gestaltung des Logos für die Sendung sehbehinderte Menschen als Freak diskriminiert werden. Das Logo besteht aus dem Schriftzug „Das Model und der Freak“, wobei letzteres Wort in einer Brille Platz findet. Mit der Verschiebung des Sendeplatzes aus der späten Prime Time am Donnerstag auf den 21-Uhr-Sendeplatz am Dienstagabend erfuhr das Logo eine Veränderung; so wurde die Brille entfernt und ein anderer Font gewählt.
Der Showauftakt wurde im Durchschnitt von 1,33 Millionen Deutschen verfolgt, was einem Marktanteil von 13,9 Prozent in der Zielgruppe entspricht.[3]
Produktion
Produziert wurde das Format im Auftrag von ProSieben von der Firma South & Browse.
Quellen
- ↑ a b ProSieben.de: Das Model und der Freak – Die Sendung
- ↑ Spiegel-Online: TV-Zirkus Das Model und der Freak
- ↑ Quotenmeter.de
Weblinks
- Das Model und der Freak auf ProSieben.de (inkl. Episoden-Guide)
- south&browse (Produktionsfirma)