Diskussion:Solaris (2002)

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"Soderbergh wich bei seiner Interpretation vom Kernthema des ursprünglichen Romans ab. In seiner Verfilmung rückt er die Beziehung von Chris Kelvin zu seiner verstorbenen Frau Harey (Rheya in der englischen Version) in den Vordergrund. Es geht ihm um die Frage: Was unterscheidet einen Menschen von den Erinnerungen die wir an ihn haben. Diese Frage wird in eine Lovestory verpackt.

Für Lem war in seinem Roman Solaris im Gegensatz zu dieser Interpretation die Solaris selbst das Hauptthema. Er versucht das Unvermögen der Menschheit, diesen komplexen, so völlig andersartigen Organismus zu begreifen oder mit ihm zu kommunizieren, und die daraus resultierende Verzweiflung darzustellen."

Wobei Mensch natürlich streiten kann, ob Sonderberghs und Lems Ansatz nicht doch ein und dasselbe Thema behandeln, nämlich das Kommunikationsproblem, das über die Grenzen des eigenen Körpers etwas verständlich machen, d.H. ob es da überhaupt Kommunikation geben kann... Der Interpretationsunterschied läge somit eher darin, das Lem die Menschheit als Verständnisgeimeinschaft, während Soderberghs Weltverständnis das Individuum stärker betont.