Lebkuchen

Keks oder Kuchen, typischerweise hergestellt mit Ingwer, anderen Gewürzen und Honig oder Melasse
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Lebkuchen oder auch Pfefferkuchen sind ein Gebäck, das vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit gebacken wird. Mancherorts werden sie auch als Labe-, Leck- oder Lebenskuchen, in Bayern als Magenbrot bezeichnet. In der Schweiz gibt es auch den Begriff "Magenbrot", welcher jedoch nicht den Lebkuchen bezeichnet.

Zutaten

Neben Honig als Süßungsmittel und den orientalischen Gewürzen (vor allem Zimt, Nelken, Anis, weniger Kardamom, Koriander, Ingwer, Muskat ...) zeichnet sich der Leb- bzw. Pfefferkuchen vor allem dadurch aus, dass er ohne Hefe gebacken wird. Als Treibmittel wird stattdessen Hirschhornsalz oder Pottasche (oder auch beides) verwendet - was dem rohen, noch ungebackenen Teig einen bitteren Geschmack gibt. Oft wird der Lebkuchen unter anderem mit Mandeln, Nüssen, Orangeat, Zitronat und vor allem mit Schokolade verfeinert.

Heute gibt es die wichtigsten Gewürze bereits fertig gemischt als Lebkuchengewürz.

Geschichte

Das Wort Lebkuchen hat nichts mit dem Wort Leben zu tun. Es kommt vermutlich von lat. libum Fladen, Opferkuchen. Nach einer anderen etymologischen Deutung stammt der Ursprung des Wortes vom Germanischen Wort Laib ab, was Brotleib bedeutet. Über die genaue Herkunft des Wortes sind sich die Forscher allerdings nicht einig.

Erste schriftliche Zeugnisse von kleinen gewürzten Honigkuchen gibt es um 350 v. Chr., doch bereits die alten Ägypter haben honiggesüßte Kuchen gekannt, wie man aus Grabbeigaben weiß. Anders als heute wurde der Lebkuchen nicht nur zu Weihnachtszeit verzehrt, sondern auch zu Ostern oder anderen Zeiten. Die Lebkuchen waren ein Bestandteil der Fastenküche und wurden z.B. zu starkem Bier serviert.

Der Lebkuchen in der heute noch bekannten Form wurde in fränkischen Klostern erfunden. Als Pfefferkuchen wird er bereits 1296 in Ulm erwähnt, und im 14. Jahrhundert ist der Lebkuchen in und um Nürnberg bekannt. Da für die Herstellung seltene Gewürze aus fernen Ländern benötigt wurden, haben vor allem Städte an bedeutenden Handelsknotenpunkten (wie z.B. Nürnberg) eine lange Tradition. Die Bezeichnung Pfefferkuchen geht auf die damals übliche Zusammenfassung aller fremdländischer Gewürze als Pfeffer zurück.

Heute

 
Lebkuchenhaus, 2003

Heute ist der Lebkuchen in seinen regional unterschiedlichsten Bezeichnungen und Variationen als das klassische Gebäck der Weihnachtszeit nicht wegzudenken. Es gibt ihn mit Schokoladenüberzug und ohne, mit mehr oder weniger Nüssen, Mandeln, Marmeladenfüllung usw.

Beliebt sind auch die mit Zuckerguss verzierten Lebkuchenherzen, die es auf Volksfesten, Jahrmärkten und vor allem auf Weihnachtsmärkten an den Ständen der Bäcker angeboten werden. Aus Lebkuchen werden auch so genannte Pfefferkuchenhäuschen gebaut, was auf das Märchen von Hänsel und Gretel der Gebrüder Grimm zurückgeht.

Weltweit bekannt wurden die Nürnberger Lebkuchen. Aber auch die Aachener Printen, und die Pulsnitzer Pfefferkuchen sind bekannte Lebkuchen-Variationen.

Sonstiges

Am 5. Dezember 2003 wurde in Esslingen am Neckar der größte Lebkuchen hergestellt. Er war 10 Meter lang und 4 Meter breit. Die benötigten Zutaten waren 350 kg Mehl, 180 kg Sirup und 8 kg Lebkuchengewürz. Mit Marzipan und Zuckerguss (Fondant) verziert brachte das Kunstwerk, welches einen großen Nikolaus nachbildete, 650 kg auf die Waage.