Akkommodation (vom lateinischen accommondare = anpassen) ist die Fähigkeit zur Anpassung der Brechkraft des Auges, um Gegenstände unterschiedlicher Entfernung scharf sehen zu können.
Die Akkomodation wird durch die Fähigkeit ermöglicht, die elastische Linse des Auges durch Muskulatur im Strahlenkörper (Musculus ciliaris) von einer Ellipsenform (geringe Brechkraft zur Ferneinstellung) in eine Kugelform (hohe Brechkraft zur Naheinstellung) zu bringen. Die Brechkraft variiert zwischen 15 Dioptrien bei Fernsicht und 50 Dpt bei Nahsicht, das entspricht einer Brennweite an Luft von 20 bis 70 mm.
Die Flexibilität der Augenlinse lässt mit zunehmendem Alter kontinuierlich nach, was man als Alterssichtigkeit (Presbyopie) bezeichnet. Hierbei kann die Linse zunehmend schwerer die Kugelform einnehmen; die Akkomodationsfähigkeit wird schlechter, was sich für die Sehfähigkeit in der Nähe auswirkt: Im Alter von 5 Jahren bildet sie Gegenstände ab, die sich im Abstand von 8 cm befinden. Mit 35 Jahren ist die Entfernung angewachsen auf 15 cm. Mit 50 Jahren ist es nicht ungewöhnlich, die Zeitung im Abstand von 35 cm zu lesen. Zur Korrektur wird eine Lesebrille verwendet bzw. ein Lesezusatz in das Brillenglas eingearbeitet.
Das Scharfsehen entfernter Gegenstände kann bei Weitsichtigkeit durch Akkomodation ausgeglichen werden (im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit). Dennoch empfiehlt sich das Tragen einer Brille, damit das Auge bei Fernsicht entspannt ist.
Leidet man an Emmetropie, ist alles in Ordnung. Denn dies ist die Bezeichnung für Normalsichtigkeit. Gegenstände in der Ferne werden vom optischen Apparat des Auges ohne Akkomodation der Linse genau so stark gebrochen, dass die Strahlen ihren Brennpunkt auf der Netzhaut haben.