Die Sella (ital. il Sella, ladinisch l Sella) ist ein plateauförmiger Bergstock in den Dolomiten in Südtirol, Italien.
Sella
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Höchster Gipfel | Piz Boé (3151 m s.l.m.) |
Lage | Dolomiten, Südtirol, Italien |
Koordinaten |
Die Sella liegt nördlich der Marmolada und östlich des Langkofel. Sie ist von den vier miteinander verbundenen Alpenpässen Grödnerjoch (2121 m), Pordoijoch (2239 m), Sellajoch (2240 m) und Campolongo-Sattel (1875 m) umgeben. Höchster Punkt ist der 3151 m hohe Piz Boé. Weitere bekannte Gipfel sind die Cima Pisciadù (2985 m) und der Boéseekofel (2910 m). Im westlichen Teil des Massivs grenzen die Sellatürme, die durch eine Reihe von Kletterrouten bekannt sind, an das Sellajoch. Durch das Massiv führt der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2.
Auf den Gipfel des Sass Pordoi (2952 m) führt vom Pordoijoch eine Seilbahn. Diese Seilbahn ist auch der Ausgangspunkt für Skihochtouren durch den Sellastock. Besonders beliebt ist hierbei die Abfahrt von der Pordoischarte, die direkt von der Bergstation über sehr steile Geröllhalden zur Talstation führt.
Ein absoluter Höhepunkt ist auch die Abfahrt durch das Mittagstal (Val Mesdì), welches man nach einem einstündigen Fußmarsch auf dem Sellaplateau erreicht. Diese extrem enge, circa zwei Meter schmale und sehr steile Abfahrt führt durch den gesamten Sellastock und endet auf der Nordseite der Berggruppe oberhalb von Kolfuschg. Diese Hochtourenabfahrten sind nur für sehr gute Skifahrer zu empfehlen.
Für den „normalen“ Pisten-Skifahrer bietet die Sella Ronda eine attraktive Möglichkeit viele Pisten kennenzulernen. Dabei werden das Sellajoch, das Grödnerjoch, der Campolongopass und das Pordoijoch mittels Aufstiegsanlagen überquert. Dies gibt die Möglichkeit, einen Tag lang die ca. 25 Kilometer lange Strecke rund um das Sellamassiv kennenzulernen. Die Sella Ronda kann in zwei Richtungen befahren werden, ein Einstieg ist von den Orten Wolkenstein, Corvara, Arabba und ggf. auch Canazei möglich.
Im Sommer ist die Sellarunde über die vier Pässe eine bei Radfahrern sehr beliebte Rundfahrt.
Im Massiv gibt es folgende Schutzhütten:
- Rifugio Forcella Pordoi (2849 m), kleine Privathütte in der Pordoischarte
- Bergstation Rifugio Maria (2952 m)
- Boéhütte (2873 m), früher Bamberger Hütte, CAI, unterhalb des Gipfelaufbaus des Piz Boé
- Pisciadùhütte (2585 m), ital. Rifugio Franco Cavazza al Pisciadù, CAI, erreichbar vom Grödnerjoch durch das Val Setus oder auf dem beliebten Pisciadù-Klettersteig (mit Hängebrücke!)
- Capanna Fassa (3152 m), auf dem Gipfel des Piz Boé, privat
- Franz-Kostner-Hütte (2536 m), im Ostteil der Gruppe, privat
Weitere Fotos
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Sellastock von Süden, links die berühmten Sellatürme
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Sellatürme von Westen (Sella-Joch)
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Sellatürme aus der Steinernen Stadt
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Pisciadù-Hütte (2585 m)
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Piscadù-Hütte mit Piscadù-Stausee
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Sella und Sassongher von Norden (La Villa/La Ila/Stern) aus gesehen
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Sella von Osten (Kleiner Lagazuoi), links Pordoijoch, rechts Grödnerjoch, im Vordergrund links der Setsas (2.571 m)
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Blick von der Marmolada auf Sasso Lungo, Gruppo di Sella und Porta Vescova
Literatur
- Egon Pracht: Alpenvereinsführer Dolomiten Sellagruppe. Bergverlag Rudolf Rother, München 1980, ISBN 3-7633-1303-6.