Bundesstraße 36

Bundesstraße in Deutschland
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Die Bundesstraße 36 verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen - und annähernd parallel zu - Rhein und A 5 durch die Oberrheinische Tiefebene. Beginnend in Mannheim in Höhe der Kurt-Schuhmacher-Brücke führt sie über Karlsruhe und Rastatt bis an die deutsch-französische Grenze bei Strasbourg, und dann weiter nach Süden an Offenburg vorbei, bis sie bei Lahr/Schwarzwald im Ortenaukreis endet.

Sie trägt den Beinamen "Badische Spargelstraße".

Anliegende Gemeinden zwischen Mannheim und Karlsruhe sind (von Nord nach Süd) Schwetzingen, Hockenheim, Neulußheim, Oberhausen-Rheinhausen, Hambrücken, Waghäusel, Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten und Eggenstein-Leopoldshafen.

Zwischen Rastatt und Kehl verläuft die Bundesstraße durch die Kleinstädte Lichtenau und Rheinau.

Geschichte

Ursprung

Die Bundesstraße 36 wurde erst im frühen 19. Jahrhundert als Alternativstrecke zur Bergstraße ausgebaut. Der Streckenabschnitt von Mannheim zur Residenzstadt Schwetzingen wurde ab 1737 als erste Teilstrecke der späteren Bundesstraße zur Chaussee ausgebaut. Im späten 18. Jahrhundert wurden die Streckenabschnitte von Rastatt nach Mühlburg (1769–1772) und von dort aus weiter nach Graben-Neudorf (1780–1781) ebenfalls zu Kunststraßen ausgebaut. Mit der Fertigstellung des letzten Streckenabschnitts zwischen Schwetzingen und Waghäusel im Jahre 1814 wurde die damals kürzeste Verbindung zwischen Karlsruhe und Mannheim vollendet.

Frühere Strecken und Bezeichnungen

 
B 36 in Mannheim-Rheinau.

Die Landstraße von Mannheim nach Kehl wurde 1901 als badische Staatsstraße Nr. 2 bezeichnet.

Bei der ursprünglichen Nummerierung 1932 führte die Reichsstraße 36 nur von Mannheim nach Rastatt. Bis 1937 wurde die Reichsstraße 36 über Kehl nach Lahr verlängert und folgte somit der bisherigen badischen Staatsstraße Nr. 2. Deren Fortsetzung von Kehl nach Lahr wurde 1901 als badische Staatsstraße Nr. 29 bezeichnet.

Ersetzungen

Die heutige B 36 wurde 1963 als Kraftfahrstraße im Rahmen des Marshall-Plans erbaut und weist heute streckenweise bereits den vierten Straßenbelag auf. Sie wurde im November 2004 auf einer Teilstrecke bei Eggenstein-Leopoldshafen mit einem modernen Flüsterasphalt (LX356 xgrip), der auf Basis von Erkenntnissen aus der Weltraumforschung entwickelt wurde, saniert. In diesem Bereich gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der vierspurig ausgebauten Straße, so dass sich viele Bewohner der anliegenden Gemeinden durch den Lärm belästigt fühlten. Das zuständige Ingenieurbüro glaubt, mit dem neuen Belag eine langfristige Lösung gefunden zu haben.

Verkehrsfreigaben

In Graben-Neudorf, wo die B 36 noch durch den Ort führte, wurde am 26. Mai 2006 der letzte Abschnitt der neu gebauten Ortsumgehung dem Verkehr übergeben.

Am 9. Oktober 2006 wurde zwischen Karlsruhe und Rastatt die Ortsumgehung für die drei Orte Bietigheim, Durmersheim und Ötigheim durch die Staatssekretärin Karin Roth für den Verkehr freigegeben. Die rund 9,7 Kilometer lange Strecke kostete rund 48 Millionen Euro. Von diesen wurden 14 Millionen durch die Deutsche Bahn aufgebracht, da die B 36 zusammen mit der Bahn-Neubaustrecke Karlsruhe - Basel trassiert wurde. Mit der neuen B 36 werden die drei Kommunen um mehr als 70 Prozent der derzeitigen Verkehrsbelastung von über 20 000 Fahrzeugen pro Tag befreit.

Seit Fertigstellung der Umgehungen wird die B 36 zwischen Karlsruhe und Mannheim mit Ausnahme von Schwetzingen, sowie zwischen Karlsruhe und Rastatt, nicht mehr durch Ortsdurchfahrten, und den damit verbundenen Staus und Verzögerungen, unterbrochen.

Sonstige Ereignisse

2003 schoss ein unter dem Namen "Edelbert von Kalb" auftretender Amokläufer wahllos auf vorbeifahrende Autos und verletzte unter anderem eine junge Frau schwer. Nachdem "von Kalb" ein zweites Mal im Bereich Eggenstein-Leopoldshafen zugeschlagen hatte, ging auf einigen Abschnitten der B36 der Verkehr zeitweise stark zurück.

Obwohl es danach zu keinen weiteren Zwischenfällen kam, befuhren noch lange danach mehrmals täglich Polizeistreifen die Strecke, um den von der lokalen Boulevardpresse als "Nordhardt-Ripper" titulierten Kriminellen zu fassen oder weitere Spuren und Hinweise zu finden.