Deep Purple (engl.: tiefes Purpur), gegründet im April 1968, gehören zu den ersten Hardrock-Bands. Bekannte Songs sind Black Night, Smoke on the Water oder Woman from Tokyo, Kentucky Woman (von Neil Diamond) u.v.m.
Bandgeschichte
Mk ("Mark") ist die geläufige Abkürzung für die Nummerierung der unterschiedlichen Besetzungen der Band.
Mk I
Deep Purple entstand aus der Band Roundabout, die in der Besetzung Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Hammond-Orgel, Keyboard), Chris Curtis (Gesang), Dave Curtis (Bass) und Bobby Woodman (Schlagzeug) im Februar 1968 gegründet wurde. Schon im Folgemonat verließen Chris Curtis, Dave Curtis und Bobby Woodman die Band. Sie wurden ersetzt durch Rod Evans (Gesang), Nick Simper (Bass) und Ian Paice (Schlagzeug). Nach einer kurzen Tour durch Skandinavien wurde der Bandname dann in Deep Purple geändert. In dieser Besetzung spielten Deep Purple drei Alben ein und hatten mit der Coverversion von 'Hush' (im Original von Joe South) einen mittelmäßigen Erfolg in den USA (Platz 4 der US-Single Charts), wo sie anschließend auch einige Touren absolvierten. Der 'Kern' der Band um Blackmore, Lord und Paice hatte aber hauptsächlich den britischen Markt im Visier, und so wurden Evans und Simper Ende 1969 durch den Sänger Ian Gillan (der 1971 im in der Uraufführung des Musicals Jesus Christ Superstar die Rolle des Messias spielte) und den Bassisten Roger Glover ersetzt. Die unter den Fans als 'klassisch' geltende 'MkII'-Besetzung war geboren.
Mk II
Nun sollte Jon Lord seinen großen Moment haben - der klassisch ausgebildete Musiker hatte ein Werk für Band und Orchester geschrieben, welches nun mit großem Pomp in der Royal Albert Hall gemeinsam mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Malcolm Arnold aufgeführt wurde. Damals entsprach dieser Versuch, die klassische und die Rockmusik zusammenzubringen, durchaus dem Zeitgeist und wurde sowohl vom Publikum als auch von Teilen der Kritiker wohlwollend aufgenommen. Und trotzdem machte die Band als nächstes etwas ganz anderes - sie jagte die wuchtigen Riffs von 'In Rock' (1970) durch den Äther. Dieses Album kann auch als ein Wendepunkt in der Geschichte der Band gesehen werden, denn von nun an hatte sich Blackmore mit seinen Hard-Rock-Visionen gegen den klassisch orientierten Lord durchgesetzt. Während Lord also seine Ambitionen nun außerhalb der Band mit anderen Musikern vollzog, stampfte die Band unter Blackmores Ägide durch einige, heute als Klassiker geltende Hard-Rock-Alben ('Fireball' und 'Machine Head') und rieb sich auf langen Touren auf. Zu den Aufnahmen von 'Who Do We Think We Are' im Jahr 1973 ging man getrennt ins Studio. Zuerst hieß es, man wolle die Band komplett auflösen, später wurden nur Gillan und Glover getauscht.
Mk III
Als neuen Sänger verpfichtete die Band den unbekannten David Coverdale, an der Bassgitarre durfte sich nun Glenn Hughes austoben, der Coverdale auch im Gesang, vor allem im hohen Bereich, untertstützte. In gleicher Dampframmenmanier wie die vorherigen Platten wurden nun 'Burn' und 'Stormbringer' auf Platte gebannt und ebenfalls wieder ausreichend betourt. Im Jahr 1975 warf dann Blackmore das Handtuch, und verließ nach einigen Querelen die Band, um Rainbow zu gründen.
Mk IV
Die verbleibenden Musiker wählten als neuen Gitarristen den US-amerikanischen Fusion-Rock Gitarristen Tommy Bolin aus. Dieser brachte noch einmal frischen Wind in die erstarrten Strukturen der 'Institution' Purple, kam damit allerdings bei den Fans nicht so gut an. Das Album 'Come Taste The Band' wurde, gemessen an den Verkaufszahlen der vorherigen Alben, ein kommerzieller Flop. Aufgrund des fehlenden Erfolgs und des schwindenden Zusammengehörigkeitsgefühls löste sich die Band im Frühjahr 1975 auf und die Künstler widmeten sich Soloprojekten. Im Dezember des selben Jahres starb Tommy Bolin an einer Überdosis Heroin.
Zwischenzeit
Nun tobten sich alle ehemaligen Mitglieder in diversen anderen Bands aus. Blackmore bei Rainbow, zu denen 1978 auch Glover stieß, Coverdale gründete Whitesnake, wo sich 1978 auch Lord einfand, um wenig später noch Paice nachzuholen, während sich Gillan mit seinem etwas schrulligen, gleichnamigen Soloprojekt verdingte, um 1983 bei Black Sabbath einzusteigen.
Mk II (2)
Im Jahr 1984 unternahm der britische Plattenkonzern EMI erhebliche finazielle Anstrengungen, um Purple in der Mk II-Besetzung wieder ins Leben zu rufen. Da sich Rainbow totgelaufen hatten, Lord und Paice mit der Amerika-Ausrichtung von Whitesnake nicht mehr zurechtkamen und Gillan bei Black Sabbath den Hut nehmen musste, nahmen alle Herren das Geld bereitwillig an und rauften sich zu 'Perfect Strangers' zusammen. Das Album verkaufte sich gut, die Tour war gut besucht, und so klopfte man munter auch noch 'The House Of Blue Light' ein, womit die Altherrengruppe allerdings von der Kritik zerrissen wurde. Gillan räumte daraufhin Schwächen im Songmaterial ein, und wurde aufgrund dieser 'Majestätsbeleidigung' von Blackmore aus der Band geworfen.
Mk V
Jetzt wurde der vakante Sängerposten nach einigem Hin und Her mit dem ehemaligen Rainbow- und Yngwie Malmsteen-Sänger Joe Lynn Turner besetzt. Es entstand ein Album, das auch sehr nach spätem Rainbow klang ('Slaves and Masters'), womit Fans und auch Musiker nicht einverstanden waren, sodass Turner die Band wieder verlassen musste.
Mk II (3) bis heute
Gillan wurde dazu bewogen, das Kriegsbeil mit Blackmore zu begraben, und 1992 spielte man 'The Battle Rages On' ein. Alle Probleme waren anscheinend nicht ausgeräumt, und während der Tour zum Album verließ Blackmore die Band. Für die Dauer der Tour wurde Joe Satriani verpflichtet, der allerdings wegen seines Plattenvertrages nicht bei der Band bleiben konnte. So kam Steve Morse (vorher u. a. bei Kansas) zum Zug. In dieser Besetzung spielten die Purples 'Purpendicular' und 'Abandon' ein. Morse brachte frischen Wind und neue Ideen in die Band ein. Im März 2002 verließ Jon Lord freiwillig (ein Novum in der Geschichte der Band) Purple und wurde durch den Keyboarder Don Airey ersetzt, der auch schon einmal bei Rainbow gespielt hatte. In diesem Line-Up wurde das bisher letzte Album, 'Bananas', veröffentlicht.
Mitgliedergeschichte und Diskographie
- April 1968 - Juni 1969
- Ritchie Blackmore (Gitarre)
- Jon Lord (Hammond-Orgel, Keyboard)
- Rod Evans (Gesang)
- Ian Paice (Schlagzeug)
- Nick Simper (Bass)
- Shades of Deep Purple, Sep 1968
- The Book of Taliesyn, Dez 1968
- Deep Purple, Nov 1969
- Juni 1969 - 30. Juni 1973
- Ritchie Blackmore
- Jon Lord
- Ian Paice
- Ian Gillan ersetzte Rod Evans
- Roger Glover ersetzte Nick Simper
- Concerto for Group and Orchestra, Dez 1969
- Deep Purple in Rock, Jun 1970
- Fireball, Sep 1971
- Machine Head, März 1972
- Who Do We Think We Are, Feb 1973
- Oktober 1973 - 5. April 1975
- Ritchie Blackmore
- Jon Lord
- Ian Paice
- David Coverdale (Gesang) ersetzte Ian Gillan
- Glenn Hughes (Bass und Gesang) ersetzte Roger Glover
- Burn, Feb 1974
- Stormbringer, Dez 1974
- 1975 - Juli 1976 (letzter Auftritt am 15. März 1976)
- Jon Lord
- Ian Paice
- David Coverdale
- Glenn Hughes
- Tommy Bolin (Gitarre und Gesang)
- Come Taste the Band, Okt 1975
- April 1984 - April 1989 (Reunion, wie 1969 - 1973)
- Jon Lord
- Ian Paice
- Ian Gillan ersetzte David Coverdale
- Roger Glover ersetzte Glenn Hughes
- Ritchie Blackmore ersetzte Tommy Bolin
- Perfect Strangers, 1984
- The House of Blue Light, 1987
- Herbst 1989 - Herbst 1992
- Jon Lord
- Ian Paice
- Roger Glover
- Ritchie Blackmore
- Joe Lynn Turner ersetzte Ian Gillan
- Slaves & Masters, 1990
- Herbst 1992 - 17. November 1993 (Reunion)
- Jon Lord
- Ian Paice
- Roger Glover
- Ritchie Blackmore
- Ian Gillan ersetzte Joe Lynn Turner
- The Battle Rages on..., July 1993
- 2. Dez 1993 - Juli 1994
- Jon Lord
- Ian Paice
- Roger Glover
- Ian Gillan
- Joe Satriani ersetzte Ritchie Blackmore
- November 1994 - Februar 2002
- Jon Lord
- Ian Paice
- Roger Glover
- Ian Gillan
- Steve Morse ersetzte Joe Satriani
- Purpendicular, Feb 1996
- Abandon, Mai 1998
- seit März 2002
- Ian Paice
- Roger Glover
- Ian Gillan
- Steve Morse
- Don Airey löst Jon Lord ab
- Bananas, Aug 2003
Alben (in alphabetischer Reihenfolge)
- 24 Carat Purple (1976)
- A Tribute to Wally
- Abandon (1998)
- Abandon Tour (Doppel-CD, Live 17.06.1998 Karlsruhe/Deutschland
- Anthology (1991)
- Bananas (2003)
- Baselnanas (Doppel-CD, Live in Basel 2003)
- Banana Explosion Live in Basel 2003
- Best of
- Burn (1974)
- Chronicle (Dreier-CD)
- Come hell or high water (Live, 1993)
- Come taste the band (1975)
- Concerto for group and orchestra (1970)
- Crash Landing (Live in Amsterdam 1969)
- Dancing Bananas (Live in Berlin 2003)
- Deep Purple and friends (1999)
- Family Album
- Fireball (1971)
- Fireball 25th Anniversary Edition
- Flying in a purple dream (Doppel-CD, Live 5.12.1993 Yokohama/Japan
- Greatest Purple (1985)
- Highway Star (Live in London 1972)
- Highway stars (Doppel-CD, Live)
- Hungary days (Doppel-CD, Live)
- In concert (1980, live)
- In concert with the London Symphonie Orchestra (Doppel-CD, Live, 2000)
- In Rock (1970)
- In Rock Anniversary Edition
- In your trousers (Doppel-CD, Live)
- Into the fire (Live)
- Jazzy Smoke on Purple Water (Montreux 2004)
- Knebworth '85 (Live)
- Last concert in Japan (Live)
- Live and rare (Doppel-CD, Live)
- Live at the Olympia '96 (Doppel-CD, Live)
- Live at the Rotterdam Ahoy (Doppel-CD, Live)
- Live in California 1976 (Doppel-CD, Live)
- Live in Denmark 1972 (Doppel-CD, Live)
- Live in Hong Kong 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live in Japan (Dreier-CD, Live)
- Live in London (Live, 1978)
- Live in Melbourne 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live in Newcastle 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live in Paris 1975 (Doppel-CD, Live)
- Live in Tokyo 24.März 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live in Tokyo 25.März 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live in Wollongong 2001 (Doppel-CD, Live)
- Live USA (Live)
- Machine Head (1972)
- Machine Head 25th Anniversary (Doppel-CD 1997)
- Made in Europe (Live, 1976)
- Made in Japan (Live, 1972)
- Made in Japan (Live, Remastered Edition, Doppel-CD, 1998)
- Made in Japan 2000 (Doppel-CD, Live)
- Nobody's perfect (Live, 1988)
- On stage (Live, 1984)
- Perfect Strangers (1984)
- Powerhouse (1978)
- Progression (1993)
- Purpendicular (1996)
- Purple Tulips (Amsterdam 1969)
- Purplexed (1998)
- Purple Rose Of Hanau (Doppel-CD, Live 30.03.1996 Hanau/Deutschland
- Purple sunrise (Doppel-CD, Live 4.3.1995 Sunrise/Florida/USA
- Purple sunshine (Doppel-CD, Live)
- Ritchie's blues (Live)
- Scandinavian nights (Doppel-CD, Live)
- Singles A`s and B`s (1978)
- Slaves and masters (1990)
- Stormbringer (Dezember 1974)
- The Anthology (1983)
- The battle rages on (1993)
- The best in the 80's
- The book of Taliesyn (1968)
- The final concerts (Doppel-CD, Live 1975)
- The house of blue light (1987)
- The Mumbling Thing Blues (Live in Cologne 1970)
- The very best of Deep Purple (1977)
- Third night (Doppel-CD, Live)
- This Time Around (Doppel-CD, Live in Tokyo 1975)
- Total Abandon (Doppel-CD, Live)
- When we rock, we rock and when we roll, we roll! (1978)
- Who do we think we are (1973)