Drupal

freies Content-Management-System
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2007 um 14:20 Uhr durch 211.28.243.7 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Drupal ist ein Web-Content-Management-System (CMS) und Framework, das ursprünglich von Dries Buytaert entwickelt wurde und inzwischen in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen weltweit zum Einsatz kommt.

Drupal

Druplicon – das offizielle Logo des CMS "Drupal"
Druplicon – das offizielle Logo des CMS Drupal
Basisdaten

Entwickler Dries Buytaert
Erscheinungsjahr 15. Januar 2001
Aktuelle Version 5.2
(26. Juli 2007)
Betriebssystem plattformunabhängig
Programmier­sprache PHP[1]
Kategorie Web-Content-Management-System
Lizenz GPL
deutschsprachig ja
drupal.org

Drupal ist Freie Software und steht unter der GNU General Public License. Es ist in PHP geschrieben und verwendet MySQL oder PostgreSQL als Datenbank.

Merkmale

Mit Drupal lassen sich, wie mit anderen Content-Management-Systemen auch, Inhalte ins Internet stellen und einfach bearbeiten. Drupal unterscheidet sich von anderen CMS vor allem durch die Umsetzung von Ansätzen einer Social Software und unterstützt damit den Aufbau von Communities, die gemeinsam an Inhalten arbeiten und sich über Themen austauschen und informieren wollen. So können Nutzer beispielsweise eigene Weblogs anlegen, sich in Foren austauschen oder Artikel veröffentlichen. Es wird ein differenziertes Rollen- und Rechtesystem unterstützt.

Drupal steht seit 2001 als Open Source zur Verfügung. Inzwischen wird Drupal für viele tausende Websites der unterschiedlichsten Art auf der ganzen Welt eingesetzt. Neben anderen bekannten CMS wie z. B. Mambo/Joomla und Typo3 hat es mit seinem spezifischen Ansatz einen Platz unter den „großen“ PHP-basierten Open Source CMS etablieren können. Drupal hat eine starke Online-Community, die ihre Mitglieder aktiv unterstützt. Außerdem gibt es auch im deutschsprachigen Raum Unternehmen, die kommerziellen Support anbieten und Entwicklung professionell betreiben.

Aufbau und Funktionen

Das Open Source CMS Drupal besteht aus einem Core (dt. Kern), der die Grundfunktionalität liefert, und Modulen, die bei Bedarf vom Administrator dem System hinzugefügt werden können, um spezielle Funktionalität zu integrieren. Der Core zeichnet sich durch hohe Güte und Effizienz aus und unterliegt einer intensiven Qualitätskontrolle vor Auslieferung. Durch die Vielzahl der verfügbaren Module kann das System an die meisten Anforderungen eines CMS angepasst werden.

Durch den modularen Aufbau von Drupal sind vielseitige Verwendungsmöglichkeiten vorhanden. Die Liste reicht von „Ein-Personen-Websites“ wie bspw. persönlichen Weblogs bis hin zu Online-Communities mit tausenden Mitgliedern.

Im Folgenden sind die typischen Anwendungsgebiete für das CMS Drupal beschrieben:

Weblog

Eine einzelne Person kann als alleiniger User des CMS ein Weblog aufbauen. Es ist aber ebenso möglich, dass sich mehrere Nutzer eine Website „teilen“ und jeder sein eigenes Weblog hat, verwaltet mit einer Drupal-Installation.

Online-Community

Online-Communities sind Websites, bei denen sehr viele Benutzer, jeder mit einem eigenen Account für die Gestaltung und den Inhalt der Website zuständig sind. Dabei können Artikel erstellt oder in einem Forum diskutiert werden. Alles das ist mit Drupal und einigen Zusatzmodulen möglich. Ein Administrator und Moderatoren sind für die Überwachung und den reibungslosen Ablauf zuständig.

Gemeinschaftsproduktionen

Um bspw. andere Open Source-Projekte zu entwickeln kann Drupal genutzt werden, um die Zusammenarbeit und die Versionierung des Projektes zu überwachen, Aufgaben zuzuteilen und Dokumentationen zu erarbeiten.

Bücher

Das Verlinken von Seiten in einer linearen Struktur ist in Hypertexten bzw. CMS oft problematisch. Hier bietet der Inhaltstyp „Book“ bei Drupal eine einfache Möglichkeit, (gemeinsam) zusammenhängende Seiten eines Buchs zu schreiben und zu verwalten – ohne die Übersicht zu verlieren.

Ausgewählte Eigenschaften

  • Strikte Trennung von Layout/Design und funktionalem Quelltext
  • Ausgefeiltes Taxonomiesystem zur hierarchischen Kategorisierung von Inhalten
  • Rollen-basiertes Rechtesystem
  • Versionierung der Inhalte
  • Baumartige (engl. threaded) Kommentierungsmöglichkeiten
  • Permalinks – Jede Seite ist über eine feste (sich nicht verändernde) URL erreichbar
  • Clean URLs – Drupal kann menschen- und maschinenlesbare URLs (z. B. für Suchmaschinen) erzeugen
  • Eingebaute Volltext-Suchfunktion
  • Drupal kann unterschiedliche Datenbanksysteme nutzen (empfohlen wird allerdings MySQL ab Version 4.1)
  • Eingebaute Caching-Mechanismen sorgen für gute Performance
  • Zahlreiche Themes ermöglichen weitgehende Anpassung des Layouts
  • Spracheinstellungen (auch mehrsprachige Sites) mit Hilfe von Lokalisierungsdaten
  • Anbindung an LDAP Server/-Authentifizierung
  • Multisite-Fähigkeit: Aufbau isolierter Websites auf einer Installation
  • Integration von Ajax-Features

Ausgewählte Module

Drupal kann durch eine Vielzahl sog. Module erweitert werden, so dass man nahezu beliebige Funktionalität „nachrüsten“ kann.

  • CCK-Modul (CCK: Content construction kit, dt. „Inhalts-Bausatz“): Einfache Erstellung eigener Inhaltstypen
  • Views-Modul: Einfache Erstellung benutzerdefinierter Auflistungen von Inhalten
  • FCKEditor-/TinyMCE-Modul: Einfache WYSIWYG-Bearbeitung von Artikeln
  • Image-Modul: Ermöglicht die Veröffentlichung von Bildern und Bildergalerien
  • Actions- und Workflow-Modul: Erstellen von Workflows und damit verbundenen Aktionen
  • Organic Groups-Modul: Ermöglicht die Erstellung beliebiger Gruppen, denen Benutzer beitreten und dort dann Inhalte veröffentlichen können
  • Event-Modul: Terminverwaltung mit Kalenderfunktionen
  • Location-Modul: Zugriff auf Kartenmaterial, Entfernungsberechnung etc.
  • Weblink-Modul: Verwaltung von Weblinks mit Linküberwachung

Version 5

Mit Version 5 erhält Drupal ein neues Standarddesign, dessen Farbe sich auf benutzerfreundliche Weise anpassen lässt. Als JavaScript-Bibliothek wird jetzt jQuery verwendet.

Außerdem wurde die Administrationsoberfläche komplett umgestaltet, sodass sie jetzt einfacher zu bedienen ist.

Der Name „Drupal“ ist die englische Aussprache des niederländischen Wortes „Druppel“, was im Deutschen Tropfen bedeutet.

Das offizielle Logo ist das sogenannte Druplicon. Es entstand nach der Idee, einen Wassertropfen als Logo zu nutzen. Dieser sollte jedoch comichaft wirken und eindeutig wieder zu erkennen sein. Daher stellen zwei ineinander verschmolzene Tropfen, die wie ein Unendlichkeitszeichen aussehen, die Augen im Gesicht des Wassertropfens dar. Damit sollen die schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten von Drupal dargestellt werden.

Literatur

  • John VanDyk, Matt Westgate: Pro Drupal Development. Apress, ISBN 1-59-059755-9
  • Hagen Graf: Drupal Community-Websites entwickeln und verwalten mit dem Open Source-CMS Addison-Wesley, ISBN 3-8273-2321-5
  • Robert T. Douglass, Mike Little, Jared W. Smith: Building Online Communities with Drupal, phpBB, and WordPress. Apress, ISBN 1-59-059562-9
  • David Mercer: Drupal - Der schnelle Einstieg MITP, ISBN 3-8266-1695-2

Video Training

  1. The drupal Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 18. Juli 2018).