Irene Marie Dunne (*20. Dezember 1898, in Louisville, Kentucky - †4. September 1990, Los Angeles) war eine US-amerikanische Theater- und Filmschauspielerin.
Jugend und Ausbildung
Bereits nach dem frühen Tod des Vaters, eines Inspektoren von Dampfschiffen, zog die Familie 1910 von Kentucky nach Madison, Indiana. Nach der Highschool hatte sie 1916 die Chance, Musik und Kunst zu unterrichten. Stattdessen beteiligte sie sich an einer Ausschreibung des Chicago Music College. Nachdem sie diesen Wettbewerb gewonnen hatte, konnte sie bereits ein Jahr dort studieren, bevor sie in New York ihren Traum von einer Karriere als Opern-Star erfüllen wollte.
Der Weg zum Film
Von der Metropolitan Opera als zu jung und unerfahren zurückgewiesen, kehrte sie nach Chicago zurück, um dort 1926 ihren Abschluss zu machen und später am Theater aufzutreten. 1929 fiel sie einem der Talentsucher Hollywoods in einer der ersten Aufführungen von dem Musical Showboat, jene Rolle, die sie auch in der Filmversion von 1936 spielen sollte, an der Ostküste auf - wenig später hatte sie das Studio RKO bereits unter Vertrag. In dem wenig beachteten Leathernecking konnte man ihr Film-Debüt bewundern. Doch schon im folgenden Jahr hatte sie die Hauptrolle in dem Oscar-Gewinner-Film des Jahres 1931 Cimarron. Dort war sie zudem als Beste Schauspielerin nominiert.
Karriere
Irene Dunne behauptete sich über 20 Jahre lang erfolgreich im Filmgeschäft - nur Bette Davis, Barbara Stanwyck und Katharine Hepburn bildeten die Trias jener weiblichen Leinwaldstars der 1930er-Jahre, die selbst nach 1945 im Charakterfach noch Erfolge verzeichnen durften.
Nach ihrem letzten Kinofilm widmete sie sich wohltätigen Organisationen, sodass sie die amerikanische Regierung 1957 als Sonderbotschafterin der USA zur UNO schickte.
Vincente Minelli bot ihr 1958 die Rolle der Tante Alicia in seiner Musical-Verfilmung von "Gigi" vergeblich an, da sie es vorzog, kein Comeback zu feiern.
Privatleben
Anfang 1928 lernte Irene einen vielversprechenden jungen Zahnarzt aus New York, Francis Dennis Griffin, kennen und lieben. Bald danach heirateten beide am 16. Juli 1928. Die Ehe war glücklich bis zu seinem Tode am 15. Oktober 1965, da sie es geschickt verstand, ihr Privatleben von den Blicken der neugierigen Hollywood-Boulevardpresse fernzuhalten. In Übereinstimmung mit ihrem späteren caritativen Bemühungen hatte sie, da ihre Ehe kinderlos blieb, eine Tochter adoptiert.
Filmographie
- Leathernecking (1930)
- Cimarron (1931)
- Bachelor Apartment (1931)
- Consolation Marriage (1931)
- The Slippery Pearls (1931)
- The Great Lover (1931)
- Symphony of Six Million (1932)
- Thirteen Women (1932)
- Back Street (1932)
- The Secret of Madame Blanche (1933)
- The Silver Cord (1933)
- If I Were Free (1933)
- Ann Vickers (1933)
- No Other Woman (1933)
- This Man Is Mine (1934)
- Sweet Adeline (1934)
- The Age of Innocence (1934)
- Stingaree (1934)
- Magnificent Obsession (1935)
- Roberta (1935)
- Theodora Goes Wild (1936)
- Show Boat (1936)
- High, Wide, and Handsome (1937)
- The Awful Truth (1937)
- Joy of Living (1938)
- Love Affair (1939)
- When Tomorrow Comes (1939)
- Invitation to Happiness (1939)
- My Favorite Wife (1940)
- Unfinished Business (1941)
- Penny Serenade (1941)
- Lady in a Jam (1942)
- Show Business at War (1943)
- A Guy Named Joe (1943)
- Together Again (1944)
- The White Cliffs of Dover (1944)
- Over 21 (1945)
- Anna and the King of Siam (1946)
- Life with Father (1947)
- I Remember Mama (1948)
- The Mudlark (1950)
- Never a Dull Moment (1950)
- It Grows on Trees (1952)
- Has Anybody Here Seen Canada? A History of Canadian Movies 1939-1953 (1979)
Oscar-Nominierungen
Zitate
- "No triumph of either my stage or screen career has ever rivalled the excitement of trips down the Mississippi on the river boats with my father." (deutsch: "Keiner meiner Erfolge, ob auf der Bühne oder im Film, konnte es mit den Erlebnisssen einer Reise auf den Flussbooten des Missisippis an der Seite meines Vaters aufnehmen.")
- "(Comedy) demands more timing, pace, shading and subtlety of emphasis. It is difficult to learn but once it is acquired it can be easily slowed down and becomes an excellent foundation for dramatic acting." (deutsch: "Die Komödie verlangt viel Timing, Ruhe, Fingerspitzengefühl und eine subtile Betonung. Dies ist schwer zu erlernen, aber wenn man dieses Können einmal erlangt hat, kann man leicht verlangsamt spielen, so dass es eine wunderbare Grundlage des dramatischen Schauspiels werden kann.")
- "Whenever I have to weep for the cameras, I prefer to cry real tears..., provided I have enough time to recover my emotions before I make the 'take'. But if I have to do another and greatly different scene afterward...it frequently is easier on my emotions just to put glycerine or some other tear substitute in my eyes." ("Wann immer ich auch vor der Kamera weinen musste, zog ich es vor richtige Tränen zu vergiessen ..., vorausgesetzt ich hatte ausreichend Zeit mich emotional vor dem eigentlichen Take vorzubereiten. Hatte ich jedoch direkt im Anschluss eine weitere und ganz anders geartete Szene zu spielen, so war es jedoch viel leichter für mein Gefühl, lediglich Glycerin oder irgend eine andere Flüssigkeit als Ersatz für meine echten Tränen zu benutzen.")