Hardy Krüger (* 12. April 1928 in Berlin-Wedding als "Eberhard Krüger") ist ein deutscher Filmschauspieler.
Er kam 1941 als 13jähriger auf die Adolf-Hitler-Schule in der Ordensburg Sonthofen. Bis 1944 wurde er dort für eine künftige Führungsposition im NS-Staat erzogen.
Während seiner Schulzeit in Sonthofen wurde er 1943 als Hauptdarsteller für den NS-Film "Junge Adler" (Regie: Alfred Weidenmann) ausgewählt. Dies sollte fortan sein weiteres Leben bestimmen. Zunächst überzeugter Adolf Hitler-Schüler, lernte er bei den Dreharbeiten in den UFA-Studios in Babelsberg auch eine kleine Widerstandsgruppe in Gestalt von Hans Söhnker kennen, welcher unter großen Gefahren Juden zur Flucht verhalf und ihn über das Regime aufklärte. Als 16jähriger wurde er in der letzten Phase des 2. Weltkiegs in der Division "Brandenburg" noch in heftige Kämpfe verwickelt und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Ab der Nachkriegszeit war er einer der wenigen deutschen Schauspieler, die eine internationale Filmkarriere hatten. Er wirkte bis in die 1980er-Jahre in zahlreichen Spielfilmen mit, so unter anderem in "Hatari!" (neben John Wayne), "Die Wildgänse kommen" (neben Richard Burton), "Der Flug des Phoenix" (neben James Stewart) oder "Einer kam durch" und "Taxi nach Tobruk". Krüger wurde oft als deutscher Weltkriegssoldat besetzt. Es gelang ihm jedoch meist die Wahl positiver Charaktere, die das "gute Deutschland" verkörpern sollten.
Deutsche Fernsehzuschauer kennen Hardy Krüger auch aus den Reisegeschichten in "Hardy's Bordbuch" (Radio Bremen, 1965) und aus dem Durbridge-Krimi "Das Messer" (1971).
1970 begann er eine zweite Karriere als Schriftsteller.
Er lebt heute in dritter Ehe mit seiner amerikanischen Frau Anita Park in den kalifornischen Bergen oder in Hamburg. Aus seinen beiden ersten Ehen gingen die Kinder Christiane Krüger (* 1945) und Hardy Krüger jr. (* 1968) hervor, die ebenfalls Schauspieler wurden.
Filmographie (eine Auswahl)
- 1944 - Junge Adler - Regie: Alfred Weidenmann (mit Willy Fritsch und Dietmar Schönherr)
- 1951 - Mein Freund, der Dieb - Regie: Helmut Weiss (mit Hans Söhnker)
- 1952 - Illusion in Moll - Regie: Rudolf Jugert (mit Hildegard Knef)
- 1953 - Die Jungfrau auf dem Dach - Regie: Otto Preminger (mit Johannes Heesters)
- 1955 - An der schönen blauen Donau - Regie: Hans Schweikart (mit Paul Hörbiger)
- 1955 - Alibi - Regie: Alfred Weidenmann (mit O.E. Hasse und Martin Held)
- 1956 - Liane, das Mädchen aus dem Urwald - Regie: Eduard von Borsody (großer Hit des Wirtschaftswunder-Kinos mit Marion Michael)
- 1956 - Die Christel von der Post - Regie: Karl Anton
- 1957 - Einer kam durch - Regie: Roy Ward Baker (Krügers internationaler Durchbruch)
- 1958 - Blind Date - Regie: Joseph Losey
- 1959 - Der Rest ist Schweigen - Regie: Helmut Käutner (sehr frei nach William Shakespeare)
- 1959 - Bumerang - Regie: Alfred Weidenmann (mit Mario Adorf und Horst Frank)
- 1960 - Taxi nach Tobruk - Regie: Denys de La Patellière (mit Lino Ventura und Charles Aznavour)
- 1960 - Die Gans von Sedan - Regie: Helmut Käutner
- 1962 - Hatari! - Regie: Howard Hawks (mit John Wayne)
- 1965 - Die Versuchung heißt Jenny - Regie: Juan Antonio Bardem (mit Melina Mercouri und James Mason)
- 1965 - Der Flug des Phoenix - Regie: Robert Aldrich (mit James Stewart)
- 1966 - The Defector - Regie: Raoul Lévy (Montgomery Clift in seiner letzten Rolle)
- 1969 - The Secret of Santa Vittoria - Regie: Stanley Kramer (mit Anna Magnani und Anthony Quinn)
- 1969 - Die Schlacht an der Neretva - Regie: Veljko Bulajic (mit Sergei Bondarchuk und Yul Brynner)
- 1975 - Barry Lyndon - Regie: Stanley Kubrick (geniale Verfilmung des Romans von William Makepeace Thackeray)
- 1976 - Potato Fritz - Regie: Peter Schamoni (Western mit Paul Breitner und der Musik von Udo Jürgens)
- 1977 - Die Brücke von Arnheim - Regie: Richard Attenborough (Kriegsfilm mit großer Starbesetzung)
- 1978 - Die Wildgänse kommen - Regie: Andrew V. McLaglen
- 1978 - Blue Fin - Regie: Carl Schultz
- 1982 - Wrong is Right - Regie: Richard Brooks (mit Sean Connery)