Niki de Saint Phalle
Niki de Saint Phalleeeeeeeee (* 29. Oktober 1930 in Neuilly-sur-Seine (Vorort von Paris); † 21. Mai 2002 in San Diego; eigentlich Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle) war Malerin und Bildhauerin. Sie wurde in Frankreich geboren, wuchs hauptsächlich in den USA auf und wurde infolge ihrer Heirat mit Jean Tinguely (1961) in der Schweiz eingebürgert. Sie war ebenso wie Tinguely eng mit der Familie des ebenfalls in der Schweiz lebenden Kunstmäzens und Sammlers Theodor Ahrenberg befreundet.


In Deutschland wurde sie als Künstlerin vor allem durch ihre 1974 in Hannover am Leibnizufer, der heutigen Skulpturenmeile, aufgestellten „Nana“-Figuren bekannt.
1953 entstanden ihre ersten Gemälde. Zunächst arbeitete sie als Aktionskünstlerin und machte mit ihren Schießbildern auf sich aufmerksam (Gipsreliefs mit eingearbeiteten Farbbeuteln, auf die sie während der Vernissage schoss).
Ab 1964 entstanden die großen „Nanas“ − Frauenfiguren mit betont weiblichen Formen. 1966 installierte sie auf Veranlassung des Direktors Pontus Hulten (unter Mitarbeit ihres zweiten Ehemanns Jean Tinguely und des Schwedens Per Olof Ultvedt) im Stockholmer Moderna Museet eine 29 Meter lange liegende Skulptur mit dem Namen „Hon“ (schwedisch: „sie“), die durch die Vagina betreten werden konnte und in deren Innerem sich unter anderem eine Bar und ein Kino befand. Die Nanas werden mit reinbunten Farben gemalt.
1968 nahm Niki de Saint Phalle erstmals an einer Ausstellung des Museum of Modern Art in New York teil. Weitere Ausstellungen folgten 1969 in München und in Hannover, sowie 1970 in Paris, 1971 in Amsterdam, Stockholm, Rom und New York. Im Jahre 1979 begann sie in der Toskana in Capalbio, südlich Grosseto, mit dem Bau des „Giardino dei Tarocchi“. Dieser „Garten des Tarot“ wurde 1998 für die Öffentlichkeit freigegeben. Noch bekannter ist der 1982 begonnene Bau des Strawinski-Brunnens in Paris vor dem Centre Pompidou. 1999 übernahm Niki de Saint Phalle den Auftrag zur Ausgestaltung der Grotten in den Herrenhäuser Gärten von Hannover, die seit 2003 für Besucher offen stehen.
Am 17. November 2000 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Hannover ernannt und vermachte aus diesem Anlass 300 ihrer Werke dem dortigen Sprengel-Museum.
Sie starb am 21. Mai 2002 im Alter von 71 Jahren in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien.
Ihr zu Ehren wurde 2002 in Hannover die Einkaufspassage Passarelle umbenannt in Niki-de-Saint-Phalle-Promenade.
Literatur
- Ulrich Krempel u. Andres Pardey (Hrsg.): Niki & Jean. L'art et l'amour. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3534-0
. Revolution des Alltäglichen, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7757-2058-8
- Isabel Siben (Hrsg.): . Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3404-2
- Niki de Saint Phalle: Bilder - Figuren - Phantastische Gärten. Prestel, München 1997, ISBN 3-7913-1820-9
- Ulrich Krempel: Nikis Welt. Prestel, München 2003, ISBN 3-7913-2946-4
- Ueckert, Charlotte: Niki de Saint Phalle: Magierin der runden Frauen. Ein Porträt, PHILO & PhiloFineArts, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86572-540-0
Weblinks
- Vorlage:PND
- Die englischsprachige Website des Tarot-Gartens nikidesaintphalle.com inklusive einer Biographie
- Nachrufe in der taz
- In der Toskana Tarotkarten legen Newsletter über den Tarotgarten in Fiorentina
- Nanas Stadt-Panorama Hannover - Interaktives 360-Grad-Panorama - auch in großen Bildformaten
- Niki-de-Saint-Phalle-Biographie
- Niki de Saint Phalle. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
- Kunst als LebensprinzipKraft und Lebenslust - Niki de Saint Phalle
- eine Biografie in Comicform
- Biographie, Werke und Literatur
Personendaten | |
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NAME | Saint Phalle, Niki de |
ALTERNATIVNAMEN | Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle [wirkl. Name] |
KURZBESCHREIBUNG | Malerin und Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1930 |
GEBURTSORT | Neuilly-sur-Seine, Vorort von Paris, Frankreich |
STERBEDATUM | 21. Mai 2002 |
STERBEORT | San Diego, USA |