Minderheitensprachen in Österreich
Die Minderheitssprachen in Österreich sind gesetzlich geschützt. Deutsch ist dagegegen die Sprache der Bevölkerungsmehrheit und als Staatssprache in der Verfassung definiert.
Deutsch | 7,115.780 |
Anerkannte Minderheitensprachen | Sprecherzahl |
---|---|
Ungarisch | 40.583 |
Slowenisch | 24.855 |
Burgenlandkroatisch | 19.412 |
Tschechisch | 17.742 |
Slowakisch | 10.234 |
Romani | 6.273 |
Windisch | 568 |
Österreichische Gebärdensprache | 9.000 |
Ausgewählte weitere Sprachen | Sprecherzahl |
Türkisch | 183.445 |
Serbisch | 177.320 |
Kroatisch | 131.307 |
Englisch | 58.582 |
Bosnisch | 34.857 |
Polnisch | 30.598 |
Albanisch | 28.212 |
Italienisch | 10.742 |
Französisch | 10.190 |
Mazedonisch | 5.145 |
Kurdisch | 2.133 |
1. Angegebene Umgangssprache der österreichischen Wohnbevölkerung. Nach Ansicht von Minderheitenvertretern führt dieser Umstand zu einer Unterschätzung der wirklichen Zahl der Sprachmitglieder. 2. Quelle: Volkszählung 2001 |
Burgenlandkroatisch, Jenisch, Romanes, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch und Ungarisch sind die Sprachen von autochthonen österreichischen Minderheiten. Die Sprachen der ethnischen Minderheiten (Kroaten, Jenische, Slowaken, Slowenen, Tschechen und Ungarn) sind, mit Ausnahme des Jenischen, gesetzlich geschützt. Daraus ergibt sich der Anspruch auf muttersprachlichen Unterricht in bestimmtem Landesregionen. Burgenlandkroatisch und Slowenisch sind in einigen Amtsbezirken, Ungarisch ist in vier Gemeinden des Burgenlandes zusätzlich zu Deutsch die offizielle Amtssprache. In Ortschaften, in denen eine größere angestammte autochtone Bevölkerungsgruppe wohnt, ist die Ortstafelbeschriftung zumeist zweisprachig. Einzelheiten werden in einem so genannten Volksgruppengesetz aus dem Jahr 1976 geregelt.
Meinungsverschiedenheiten unter den Bevölkerungsgruppen führten in der Vergangenheit immer wieder zu Streitigkeiten (siehe Ortstafelstreit). Selbst höchstrichterliche Entscheidungen des Verfassungsgerichtshofs im Jahr 2001, welches Teile des Volksgruppengesetzes als verfassungswidrig aufhob, führten bisher nicht zu der notwendigen Klarheit bei den Minderheitenrechten, insbesondere der kroatischen und slowenischen Minderheit in Burgenland, Kärnten und der Steiermark.
Aufgrund von Massenzuwanderungen wohnen in Österreich heute auch Menschen aus vielen anderen Kulturkreisen. Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawiens, der Türkei, aus arabischen Staaten und aus vielen anderen Staaten sind nach Österreich eingewandert. Viele davon besitzen inzwischen sogar die Staatsbürgerschaft Österreichs. Ihre Muttersprachen fallen aber nicht unter dem Minderheitenschutzrecht und werden daher in den Schulen auch nicht berücksichtigt werden. Dieser Personenkreis lernt zumeist Deutsch als Zweitsprache.
Siehe auch: Kärntner Slowenen, Burgenlandkroaten, Burgenlandungarn
Weblinks
Medien in österreichischen Minderheitensprachen
- dROMa - zweisprachige Zeitschrift in Deutsch und Romani