Josef Hermann Dufhues

deutscher Politiker (CDU)
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Josef Hermann Dufhues (* 11. April 1908 in Castrop-Rauxel; † 26. März 1971 in Rheinhausen, heute Duisburg-Rheinhausen) war ein deutscher Politiker (CDU).

Portrait von Josef Hermann Dufhues
Denkmal für Dufhues im Bochumer Stadtpark

Leben und Beruf

Nach seinem Abitur im Jahr 1927 studierte Dufhues Jura und Volkswirtschaft in Tübingen und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied der A.V. Guestfalia Tübingen im CV, im Jahr 1956 Ehrenmitglied des K.St.V. Markomannia im KV zu Münster. In den Jahren 1941-1945 leistete er seinen Kriegsdienst und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Richter am Landgericht Bochum. Ab dem Jahr 1946 war Dufhues dann als Rechtsanwalt und ab 1951 auch als Notar in Bochum tätig.

Partei

Bereits 1945 trat er der CDU bei. Als Mitbegründer der Jungen Union Westfalen war er von 1946-1950 deren Vorsitzender in Nordrhein-Westfalen. In den Jahren 1949/50 fungierte Dufhues auch als Bundesvorsitzender der Jungen Union.

1959 übernahm er den Vorsitz des CDU-Landesverbandes Westfalen, welchen er bis 1970 inne hatte. Nach dem Ende seiner Ministertätigkeit 1962 füllte Dufhues bis 1966 das Amt des Geschäftsführenden Vorsitzenden der CDU Deutschlands aus, das geschaffen worden war, um den betagten Parteivorsitzenden Konrad Adenauer zu entlasten. In dieser Funktion konnte er allerdings die in ihn gesetzten Erwartungen (Parteireform der CDU) nicht erfüllen. Von 1966 bis 1969 war er Mitglied des Präsidiums der CDU Deutschlands

Abgeordneter

Dufhues war in den Jahren 1946/47 und von 1950-1971 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. 1966 wurde er Präsident des nordrhein-westfälischen Landtages.

Öffentliche Ämter

1958 wurde er Innenminister von Nordrhein-Westfalen (bis 1962).

Politisches

Von 1955-1971 war Dufhues der Verwaltungsratsvorsitzende des WDR. Innerhalb dieser Funktion geriet er als starker Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks innerhalb seiner Partei in Gegensatz zu Konrad Adenauer in der Debatte um die Schaffung des ZDF.

Anfang der 1960er setzte er sich für die Ansiedlung von Fabriken des Autobauers Opel und der Gründung der Ruhr-Universität Bochum in der von der Bergbaukrise stark getroffenen Stadt ein. Damit wurde der Strukturwandel im mittleren Ruhrgebiet stark unterstützt. Für diese Verdienste wurde ihm von der Stadt Bochum im Stadtpark ein Denkmal errichtet.

Während der Großen Koalition gehörte er mit Rainer Barzel, Bruno Heck, Richard Jaeger, Heinrich Krone, Paul Lücke, Gerhard Schröder, Franz Josef Strauß und Richard Stücklen weiterhin zu den Verfechtern des Mehrheitswahlrechts. Sie fanden zwar Unterstützung bei großen Teilen der SPD, konnten sich aber insgesamt in der Koalition nicht durchsetzen.