Richard Garriott

US-amerikanischer Computerspielentwickler
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Richard Allen Garriott (fälschlicherweise auch: Garriot; * 4. Juli 1961 in Cambridge, England), auch bekannt unter seinem Spitznamen „Lord British“ und „General British“ (diesen Spitznamen erhielt er angeblich bereits in der Schule aufgrund seines britischen Akzents, als Sohn amerikanischer Eltern, der aber in England seine Kindheit verbrachte), ist einer der weltweit bekanntesten Pioniere unter den Computerspiel-Designern, vor allem für seine Ultima-Rollenspiel-Serie.

Richard Garriott (2006)

Biographie

Richards Vater, Owen K. Garriott, war ein Skylab- und Space-Shuttle-Astronaut. In den späten 70er Jahren begann Richard mit dem hobbymäßigen Programmieren von Computerspielen auf einem Computer seiner High School. Mit 19 Jahren programmierte er als letztes Hobbyprojekt sein Computerspiel "Akalabeth", das zugleich das erste seiner Spiele war, welches dem Besitzer eines Computerladens, in dem Garriott jobbte, so interessant schien, dass er beschloss das Spiel zu vertreiben. Von den 8 verkauften Kopien landete eine bei der Firma „California Pacific“. Daraufhin wird Garriott nach Californien eingeflogen. Das Spiel bekommt eine neue Verpackung und erscheint jetzt auf 5 1/4" Diskette. Akalabeth, welches später auch unter dem Spitznamen „Ultima 0“ bekannt wurde, verkaufte sich über 30.000 Mal, was für damalige Verhältnisse ein außerordentlicher Erfolg war. 1980 erschien Ultima, eines der ersten von Anfang an für den kommerziellen Vertrieb geplanten Computer-Rollenspielen, für den Apple II. Der zweite Teil Ultima II erschien 1982 bei Sierra On-Line.

Nach Streitigkeiten mit Sierra gründete Garriott seine eigene Firma, Origin Systems Inc., später einfach „Origin“. Ab dem vierten Teil der Ultima-Serie unterschied sich Ultima von den damals gewöhnlichen Hack & Slay Rollenspielen, indem es moralische Entscheidungen vom Spieler verlangte und das im Fantasy-Genre häufige simple Schwarz-Weiß-Denken zunehmend hinter sich ließ. Bis 1999 entwickelte Garriott insgesamt zehn Ultima-Spiele, diverse Ableger der Serie, sowie das erste Massive Multiplayer Online Roleplaying Game, Ultima Online. Zudem war er natürlich auch an der Entwicklung der anderen Origin-Spiele, wie etwa Bioforge, beteiligt. Ab Ultima VI von 1990 verlegte er sich dabei von der eigenen Programmierung ganz auf die Gestaltung. 2000 verließ er Origin nach Streitigkeiten mit dem Management von Electronic Arts, die Origin 1992 aufgekauft hatten. Er gründete danach die neue Firma Destination Games. Heute ist er als Executive Producer für die Entwicklung des Spieles Tabula Rasa zuständig. Sein Bruder Robert Garriott übernahm die Position des CEO von NCsoft Nordamerika.

Richard Garriott pflegt seinen Ruf als Exzentriker und Mittelalter-Fan und lebt heute in einem mit Geheimgängen und Fallen gespickten Haus in Austin, Texas. Er ist langjähriges Mitglied der Gesellschaft für kreativen Anachronismus.

Zeitleiste

1979: Akalabeth für Apple II Systeme

1980: "Ultima" (später "Ultima I" genannt) für Apple II veröffentlicht bei California Pacific

1982: Sierra veröffentlicht Ultima II: Revenge of the Enchantress, Richard Garriott ist allerdings mit Sierra nicht zufrieden und gründet zusammen mit seinem Bruder Robert Garriott Origin Systems in Austin, Texas

1983: erstes Spiel von Origin Systems: Exodus - Ultima III

1985: die acht Tugenden und der Avatar werden eingeführt in Ultima IV: Quest of the Avatar

1987: Remake von Ultima I für den PC und andere Systeme

1988: Ultima V: Warriors of Destiny

1990: Ultima VI: The False Prophet

1992: Ultima VII erscheint in 2 Teilen: The Black Gate und Serpent Isle (1993)

1994: Ultima VIII: Pagan wird veröffentlicht. Dieses Spiel erntete allerdings keine sonderlich guten Kritiken.

1997: Ultima Online, das erste MMORPG, erscheint.

1999: Ultima IX: Ascension. Dieser letzte Teil der Ultima-Saga erntet hervorragende Bewertungen und führt z.B. über Jahre hinweg die Gamestar Top 10 Rollenspiel an. Allerdings bemängeln Fans zahlreiche Bugs und einige Unstimmigkeiten in der Story und bringen einen eigenen Patch heraus, der etliche Dialoge ändert.

2000: Garriott verlässt Origin im Streit und gründet im April zusammen mit Bruder Robert und Starr Long die Firma Destination Games.

2001: Am 17. Mai gibt Garriott die Zusammenarbeit seiner Destination Games mit der südkoreanischen Firma NCsoft bekannt. Sein Bruder Robert Garriott wird CEO von NCsoft Nordamerika.

2005: Am 8. November beschließt die AIAS, Richard Garriott in ihre Hall Of Fame aufzunehmen.