Konstantin Eduardowitsch Ziolkowsky (*17. September 1857, †19. September 1935)
Im Alter von 10 Jahren wurde er durch eine Scharlacherkrankung fast taub und musste die Schule verlassen. Er bildete sich aber zu Hause selbst weiter und wurde von seiner Familie nach Moskau geschickt, um seine Ausbildung fortzusetzen. Aufgrund seiner mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten bekam er eine Stelle als Lehrer in Kaluga.
Ziolkowsky interessierte sich für Science-Fiction, und von Jules Verne angeregt, begann er Geschichten über interplanetare Raumfahrt zu schreiben. In seine Geschichten ließ er mehr und mehr physikalische und technische Probleme einfließen und langsam entwickelte er sich vom Science-Fiction-Autor zum Verfasser theoretischer Abhandlungen, u.a. über Steuersysteme, Fluchtgeschwindigkeiten und Raketen mit Flüssigtreibstoff. Seine Raketengleichung, die sog. Ziolkowsky Formel, die er 1903 in einer russischen Luftfahrtzeitschrift veröffentlichte, beschreibt die Beziehung zwischen der Raketengeschwindigkeit, der Austrittsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase und der Masse von Rakete und Treibstoff. Diese Gleichung ist bis heute die Grundlage beim Raketenbau.
Ziolkowsky war auch ein kühner Visionär. Lange vor der bemannten Raumfahrt beschrieb er schon die Probleme und Möglichkeiten der Schwerelosigkeit und Raumanzüge für Aktivitäten außerhalb des Raumschiffs. Außerdem machte er sich Gedanken zur industriellen Nutzung des Weltraums und der Ausbeutung seiner Resourcen.
Ziolkowsky starb 1935 in seinem Haus in Kaluga.
Zusammen mit Hermann Oberth und Robert Goddard, von deren Arbeiten er nichts wusste, gilt Konstantin Ziolkowsky als der geistige Vater der Raumfahrt. Hauptsächlich nach seinem Tod bekam er die verdiente Anerkennung. Unter anderem wurde ein Mondkrater nach ihm benannt.