Hartkernmunition ist Patronenmunition mit einem speziellen Aufbau des Projektils, deren Eigenschaft eine hohe Durchschlagskraft ist und die zum Zwecke panzerbrechender Wirkung verwendet wird. Vom Prinzip her ist es dasselbe wie ein Schneeball mit einem Stein darinnen.
Im jagdlichen Bereich kommen üblicherweise Teilmantelgeschosse und ggf. Hohlspitzgeschosse zum Einsatz, deren Aufgabe weniger eine hohe Durchschlagskraft als vielmehr große Energieabgabe im Ziel ist.
Zu militärischen oder polizeilichen Zwecken dagegen werden meist (neuerdings mit Ausnahmen bei der Polizei) Vollmantelgeschosse verwendet, die Deckungen wie z.B. Wände und Türen durchschlagen können.
Ist eine noch höhere Durchschlagskraft gefragt, um bspw. auch leichte Panzerungen zu durchdringen, so empfiehlt sich Hartkernmunition. Bei dieser besteht der innere Teil des Projektils aus einem besonders harten, und am besten auch schweren und hitzebeständigen Material (Wolframlegierungen oder Wolframkarbid), während der äußere Teil aus einer weicheren Legierung (z.B. Aluminium im Tombakmantel) besteht. Wäre das Projektil vollständig aus dem harten Material des Kerns gefertigt, so würde dies zu Problemen bei der Innenballistik führen, da ein Projektil für Rohrwaffen mit gezogenen Läufen einen größeren Durchmesser als der Lauf selbst hat und durch diesen regelrecht hindurchgepresst wird, um dadurch seinen Drall und damit Flugstabilität zu erhalten (Außenballistik). Dies funktioniert nur, wenn das äußere Material des Geschosses weicher ist als das des Rohres.
Nachdem das Projektil das Rohr verlassen, seinen Flug hinter sich gebracht hat, und in einem festen Ziel ankommt (Zielballistik), durchschlägt der harte Kern dieses beim Auftreffen, während sich der weichere Mantel zerlegt.
Hartkernmunition aus Handfeuerwaffen wurde bspw. im ersten Weltkrieg verwendet, um leicht gepanzerte MG-Stellungen zu bekämpfen.
Ein Beispiel für Hartkernmunition ist die sog. SmK(H)-Gewehrpatrone im Kaliber 7,92x57. Die Bezeichnung steht für "Spitzgeschoß mit Kern (Hartmetall)". Sie durchschlägt bei einer Mündungsgeschwindigkeit von ca. 750 m/s auf eine Entfernung von 100 m bei einem Auftreffwinkel von 60 Grad eine Stahlpanzerung von knapp 1,5 cm. Demgegenüber enthielt das SmK-Geschoß nur einen gehärteten Stahlkern, der viel geringere Durchschlagsleistung hatte.
Etwas ähnliches wie Hartkernmunition ist die sog. Treibspiegelmunition, die allerdings aus Glattrohren verschossen wird und bei der das Geschoss seinen "Mantel" (in diesem Fall also den Treibspiegel) gleich nach Verlassen des Rohres verliert.
Der Besitz von Hartkernmunition ist in Deutschland laut Waffengesetz (Anlage 2, Abschnitt 1, Punkt 5, Unterpunkt 4) verboten.