Tony Cragg

englischer Künstler
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Tony Cragg, eigentlich Anthony Douglas Cragg (* 9. April 1949 in Liverpool), als Sohn eines Elektroingenieurs geboren, ist ein englischer bildender Künstler.

Leben

Nach dem Abitur arbeitet Tony Cragg zunächst als Praktikant bei einem biochemischen Forschungsunternehmen, bevor er sich der Kunst zuwendet. Er nimmt sein Studium am Gloucestershire College of Art and Design auf, besucht anschließend die Malklasse der Wimbledon School of Art, bevor er 1973 an das Royal College of Art in London wechselt.

Während seines Studiums verlagert sich Tony Craggs Interesse vom Malerischen zum Plastischen, so spannt er Netze aus geknoteten Kordeln über Alltagsgegenstände. Seine Bekanntschaft mit Konzept-Künstler Richard Long beeinflusst sein Schaffen in dieser Periode. Auf seinen „Erkundungsreisen“ durch freie Natur und auf Deponien sammelt Tony Cragg Gegenstände, die ihm als Material und als Anregung für neue Arbeiten dienen: Zivilisationsmüll trifft auf natürliche Materialien.

 
Ferryman (1997) (Wien)

1976 nimmt er einen Lehrauftrag an der Ecole des Beaux-Arts in Metz an. Ein Jahr später zieht er nach Wuppertal, das auch heute noch sein Wohnsitz ist. Zwei Jahre lebt er völlig zurückgezogen, um sich 1979 mit der Arbeit „New Stones, Newton's Tones“ - einem Mosaik aus bunten, farblich geordneten und auf dem Boden ausgebreiteten Plastikstücken - in der Kunstszene zurückzumelden.

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Early Forms (1997) Skulpturenpark Köln

In den 80er Jahren ist er auf vielen bedeutenden internationalen Ausstellungen vertreten. So zum Beispiel auf der documenta 7 und 8 in Kassel und auf fünf Biennalen in Venedig, Sao Paulo und Sidney. Mitte der 1980er Jahre zeichnet sich erneut eine Wende in Tony Craggs Werk ab: Objekte der Plastikära werden durch raumgreifende Bronzeplastiken ersetzt. 1988 erhält er den Turner-Preis. Seit Ende der 1980er Jahre wendet sich Tony Cragg dem Medium der Zeichnung zu.

Ab 1979 lehrt er an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1988 als Professor, um im Jahr 2001 als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin zu beginnen.

Seit 1994 ist er Mitglied an der Royal Academy of Arts, London und seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Außerdem wird er im selben Jahr in den Stand eines Commander of the British Empire (CBE) erhoben.

2006 erwirbt der Bildhauer einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Herberts in Wuppertal, um hier einen Skulpturenpark aufzubauen, in dem seine und die Kunst anderer internationaler Bildhauer gezeigt werden soll. Um sich dem Projekt widmen zu können, gibt er seine Professur an der Universität der Künste in Berlin (UdK) auf und wechselt an die Düsseldorfer Kunsthochschule. Im gleichen Jahr präsentieren die Akademie der Künste in Berlin eine umfassende Werkschau des Künstlers, das Haus am Lützowplatz zeigt Arbeiten von ihm und seinen Schülern und Meisterschülern an der UdK. In der Skulpturensammlung Viersen steht seit 1996 seine bronzene Wirbelsäule – the articulated column.

Auszeichnungen und Ehrungen

Ausstellungen (Auswahl)