Schwarzer Nachtschatten

Art der Gattung Nachtschatten (Solanum)
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Der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum) zählt zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae).

Schwarzer Nachtschatten
Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Nachtschattenartige (Solanales)
Vorlage:Familia: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Vorlage:Genus: Nachtschatten (Solanum)
Vorlage:Species: Schwarzer Nachtschatten
Wissenschaftlicher Name
Solanum nigrum
L.

Beschreibung

Der Schwarze Nachtschatten ist eine einjährige, krautige Pflanze, die meist bis zu 70 cm hoch werden kann und niederliegend bis aufrecht wächst. Die Oberfläche aller Pflanzenteile kann kaum behaart bis filzig behaart sein, die Trichome sind einfache, mehrzellige Haare mit drüsigen oder nichtdrüsigen Köpfen.

Die Blätter sind zwischen 2,5 und 7,0 cm lang und zwischen 2,0 und 4,5 cm – selten auch bis 6,0 cm – breit. Sie sind eiförmig, eiförmig-lanzettlich, eiförmig-rhombisch oder lanzettlich geformt, der Blattrand ist ganzrandig bis geschwungen gezähnt.

Die Blütenstände sind einfache, lockere, oftmals verlängerte Trugdolden aus meist fünf bis zehn, seltener auch nur drei Blüten. Die Blütenstandstiele haben eine Länge von 14 bis 28 cm, selten haben sie auch nur eine Länge von 8 mm. Die Blütenstiele sind deutlich kürzer und biegen sich während der Ausbildung der Früchte zurück. Der glockenförmige Blütenkelch ist 1,2 bis 2,5 mm lang und besteht aus meist eiförmigen Kelchblättern. Während der Fruchtreife vergrößert er sich leicht, biegt sich dabei zurück oder liegt an der Frucht an. Die sternförmige Blütenkrone besteht aus fünf weißen Kronblättern, die an der Basis bis zur Hälfte ihrer Länge miteinander verwachsen sind und zum Blütenzentrum durchscheinend werden. Die Krone hat einen Durchmesser von 5 bis 7 mm, wobei Extremwerte zwischen 4 und 9 mm liegen können. Sie besitzt die 1,5 bis 3-fachen Länge des Blütenkelches. Die fünf an der Kronenbasis fixierten Staubblätter sind gelb, 1,5 bis 2,5 mm, selten auch bis 2,8 mm lang. Die zusammenneigend angeordneten Staubbeutel sind dicht behaart und öffnen sich löcherig, begleitet von einem Spalt entlang der Längsachse. Die Pollenkörner haben eine Größe von etwa 29,5 bis 33,9 µm Durchmesser. Der Griffel ist etwa 2,8 bis 3,5 mm oder selten auch bis zu 4,5 mm lang und steht nicht über die Staubblätter hinaus.

Die Früchte sind 6 bis 10 mm große, breit eiförmige Beeren mit einem saftigen Perikarp ohne Steinzellen, deren Farbe zwischen mattem violett, schwarz und gelblich-grün variiert. Jede Beere enthält meist zwischen 26 und 60 Samen, Extremwerte liegen jedoch zwischen 15 und 96. Die Samen sind 1,7 bis 2,4 mm lang.[1][2]

Botanische Geschichte

Die heute gültige botanische Erstbeschreibung des Schwarzen Nachtschatten erfolgte 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum. 1974 wurde das von Linné in seinem Herbarium als Eintrag 248.18 bezeichnete Exemplar als Lektotypus der Art festgelegt. Damit ist diese Pflanze sowohl Lektotypus der Gattung der Nachtschatten (Solanum), der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und der Ordnung der Nachtschattenartigen (Solanales).[3]

Nutzung

Obwohl die Pflanze (wie viele andere Nachtschattengewächse) als Giftpflanze klassifiziert ist, werden in manchen Gegenden die ausgereiften Früchte gegessen. Erwiesen ist, dass die toxischen Substanzen in den jungen, grünen Pflanzenteilen und den Samen der unreifen Frucht in höchster Konzentration vorkommen (Weblink: giftpflanzen.com).

Etymologie

Sein Name rührt zum einen von der Zugehörigkeit zu den Nachtschattengewächsen her, zum anderen von der Eigenheit, dass die Früchte dieser Pflanze sich mit zunehmender Reife von grün nach schwarz verfärben.

Nachtbeere ist eine aus dem Plattdeutschen Wort Nachbeer abgeleitete Bezeichnung für die Frucht des Schwarzen Nachtschattens. Diese Bezeichnung ist besonders bei Spätaussiedlern gebräuchlich.

Quellen

  1. Jennifer M. Edmonds und James A. Chweya: Black Nightshades - Solanum nigrum L. and related species. International Plant Genetic Resources Institute, Rom, Italien, 1997. ISBN 92-9043-321-3.
  2. Armando T. Hunziker: The Genera of Solanaceae. A.R.G. Gantner Verlag K.G., Ruggell, Liechtenstein 2001. ISBN 3-904144-77-4.
  3. The Linnaean Plant Name Typification Project: Solanum nigrum. Natural Museum of History, London. Online, abgerufen am 2. September 2007.
Commons: Schwarzer Nachtschatten – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien