Toponomastik
Die Ortsnamenforschung (auch die Toponymie oder die Toponomastik, von griech. τόπος, tópos, „Ort“ und Vorlage:Polytonisch, ónoma, „Name“) beschäftigt sich mit allen Toponymen, das heißt im Einzelnen nicht nur mit Siedlungsnamen, also den Namen von Burgen, Höfen, Dörfern, Städten und Ländern, sondern auch mit so genannten Flurnamen. Damit meint man die Eigennamen von Bergen, Wäldern, Auen, Wiesen und Äckern bis hin zu einzelnen Parzellen. Darüber hinaus spielen Gewässernamen, die so genannten Hydronyme, eine zentrale Rolle, weil sie in vielen Fällen die ältesten überlieferten Toponyme sind.
Politische Bedeutung
Die Toponomastik kann unter Umständen auch eine bedeutende politische Rolle spielen, insbesondere bei nationalen oder ethnischen Konflikten. Häufig wird die Toponomastik instrumentalisiert, um den Beweis zu führen, dass ein gewisser Landstrich einer bestimmten nationalen oder ethnischen Gruppe zustehe. Beispiele im deutschen Sprachraum sind die Toponomastik der ehemaligen deutschen Ostgebiete, die Toponomastik Elsaß-Lothringens und die Toponomastik Südtirols. Gerade der Streit um letztere ist auch heute noch von großer Aktualität.
Siehe auch: Toponym, Geoinformatik, Kartografie, Topographie, Namenforschung, Etymologie
Zur politischen Instrumentalisierung siehe auch: Ettore Tolomei