Surayud Chulanont

thailändischer General und Politiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. September 2007 um 15:05 Uhr durch Hdamm (Diskussion | Beiträge) (LinkFix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Surayud Chulanont (in Thai: สุรยุทธ จุลานนท์; * 28. August 1943 in Bangkok) ist ein ehemaliger thailändischer General und seit dem 1. Oktober 2006 der nach dem Staatsstreich vom 19. September 2006 von den Militärmachthabern Thailands eingesetzte Interim-Premierminister.

Als Sohn des Oberstleutnants der Armee Phayom geboren, besuchte Surayud Eliteschulen wie St. Gabriel und Suankularb Wittayalai. Später besuchte er die königlichen Militärakademie Chulachomklao. Er begann im Jahre 1965 offiziell seinen Militärdienst als Unterleutnant. Sein Vater quittierte den Dienst als Surayud noch ein Junge war, und engagierte sich in der Kommunistischen Partei von Thailand (CPT). Als junger Offizier führte Surayud Einheiten der Armee gegen von seinem Vater geführte Zellen der CPT in Nordthailand. Gegen Ende des Vietnamkriegs wurde er Ausbilder an der Schule der Spezialtruppen in der Provinz Lop Buri. Anschließend wurde er zum Adjutanten des Armeeoberbefehlshabers General Prem Tinsulanonda befördert. 1992 wurde Surayud Kommandeur der thailändischen Spezialkräfte, später Armeekommandeur. Unter seinem Befehl nahm Thailand erstmals an Missionen der Vereinten Nationen zur Friedenssicherung teil, so zum Beispiel in Osttimor. Bei seinem Vorgänger im Amt des Ministerpräsidenten, Thaksin Shinawatra, fiel Surayud wegen seiner kompromisslosen und wenig wirtschaftsfreundlichen Art der Durchsetzung des UN-Handelsboykotts gegen Burma in Ungnade. Er wurde 2003 entlassen und an seiner Stelle Thaksins Vetter Chaiyasit Shinawatra zum Kommandierenden der Landstreitkräfte ernannt.

Seit 2003 war Surayud Mitglied des Kronrates des Königs Bhumibol Adulyadej, der ihn nach dem unblutigen Militärputsch im September 2006, in dessen Verlauf Ministerpräsident Thaksin abgesetzt wurde, auf Vorschlag der Militärjunta zum neuen Ministerpräsidenten ernannte. Er gilt zwar als völlig integer, seine moderate, neutrale und weiche Haltung, mit der er derzeit allen Strömungen im Lande gerecht werden möchte, verhindert aber derzeit dringende Entscheidungen und durchgreifende Veränderungen. Sowohl gegen ihn als auch gegen den Chef des Putsches Sonthi Boonyaratkalin mehrt sich derzeit der Unmut, da man sich vom Putsch mehr erwartet hatte.

Siehe auch: Premierminister von Thailand

Vorlage:Thailändische Namen