Benutzer:Vinci
Thilos Seite
Geburtstag: 25. Februar 1971
Wohnort: Kiel/Gaarden (Schleswig-Holstein)
Sternzeichen: Fische
- KielWiki
- PfennigSolutions - meine Firma
Statement zu Wikipedia-DE heute
Ich bin ein sich ein Wiki-User und auch Wikipedianer der Anfänge. Doch das Ausmaß an Ignoranz hier ist kaum noch auszuhalten. Dies mache ich vor allem fest an Artikeln die gelöscht werden. Das Kernproblem sehe ich darin, das viele der besonders aktiven Wikipedianer auch an verantwortlichen Positionen nicht etwa aus dem Wiki-Bereich oder aus der Freien Software oder Freie Inhalte-Bewegung kommen, sondern eher einen journalistischen oder anderen Hintergrund haben und auch das die Wikipedia sehr um Anerkennung ringt, vor allem was die Qualität betrifft.
Der Grundgedanke ist der, das wenn man aus 1000 Artikeln die entfernt die schlecht sind oder "irrelevant" - das dadurch die Qualität gesteigert würde. Ich bin auch nicht der Meinung das jedes Wort einen eigenen Artikel verdient - aber m.E. werden hier FUNDAMENTALSTE Wiki-Prinzipien verletzt und letzten endes ist, wie auch Wikierfinder Ward Cunningham sagt auch die Wikipedia nur ein Wiki. Und bei einem Wiki ist nun einmal das Grundprinzip, das man immer mit schlechten Seiten oder Informationen anfängt und diese langsam besser werden. DAS ist das Erfolgsprinzip der Wikipedia. Leute, die keine Ahnung von Wikis haben und der Meinung sind das ein Artikel von Anfang an relevant und gut sein muss bekämpfen nun also das Grund-Erfolgsprinzip der Wikipedia und somit das Herz der Wikipedia. Und im Gegensatz zu demn Charme der Wikis, die keine Hierarchien kennen bemüht man sich stark um eine Hierarchierung und um eine Unzahl an Regeln zur angeblichen Qualitätssicherung.
Ich denke das ich viele Kriterien nachvollziehen kann. Allerdings denke ich dann eher, das man so ein Wiki nachschalten sollte. D.h. die Wikipedia MUSS DAS Wiki sein, wo fast alles erlaubt ist und reinkommt - und eine Selektion muss in anderen Wikis erfolgen. Warum? Weil nur dann eine Selektion möglich ist, wenn auch eine gewisse Vielfalt an Artikeln und Inhalten vorhanden ist. Zudem besteht aufgrund der sehr unterschiedlichen Löschaktivitäten eine starke Schräglage. So existieren z.B. Artikel zu einen Linux-Programmen von denen kein Linux-User etwas gehört hat - zum anderen werden ganze Linux-Distributionen die zu den Top20-30 gehören nach Distrowatch. Oder: Artikel wie Unkonferenz werden gelöscht obwohl die Wikimania eben eine solche ist. Es ebsteht auch die Tendenz Google das letzte Wort zur Relevanz zuzuschreiben - insbesondere auch scheinen oftmals Leute Artikel initiativ zu löschen, die vom eigentlichen Thema keine Ahnung haben, sondern einfach nur einen Aufräum-Trieb.
Wo es insbesondere schadet ist wenn Leute sich die Mühe machen neue Artikel zu schreiben zu einem Thema und vielleicht eine handvoll Leute erste Inhalte beintragen und dann feststellen, das ihr Artikel gelöscht wurde. Im allgemeinen werden die leute ggf. entweder frustriert - wenn sie mutig sind versuchen sie es noch einmal - oder werden nie wieder etwas zu ihrem Wissensgebiet beitragen. Solche Löschungen unterbinden organisches Wachstum. ich persönlich treffe insbesondere in Wikipedia-DE täglich auf eine Menge gelöschter Artikel zu Themen die ich für den Computerbereich z.B. als zu den Top 20 Themen zählen würde. ich habe mir mittlerweile abgewöhnt zu erst in der WIKIPEDIA-DE nach Wissen zu suchen, weil hier zu den relevanten Themen fast nichts mehr steht. Also dann schon eher die englischsprachige Wikipedia. Auch die Qualität der Artikel hat sich insgesamt immer weiter verschlechtert. Ich denke das liegt daran, das die Leute mit Wissen im Computerbereich immer mehr abwandern. D.h. neben einer aktiven Wissensvernichtung findet auch noch eine Zerstörung der Kultur statt. Ich bin mir auch ziemlich sicher, das die Wikipedia sehr schnell ihre Bedeutung verlieren kann, sollte es mal ein anständiges Konkurrenzprodukt geben, das den Wiki-Wurzeln treuer ist. Leider muss man konstatieren, das die bisherige Policy dazu führt das jährlich Leute viele Tage und WOchen umsonst in Inhalte stecken - wohlgemerkt: Ich meine ordentliche Inhalte in Artikeln denen ggf. nur der letzte Schliff fehlt. Der wirtschaftliche Schaden der hier angerichtet ist, ist kaum messbar. Es bedeutet ja auch, das Leute die ganzen Inhalte wie z.B. zu "Unkonferenz" selber ermitteln müssen. D.h. Millionen an Usern irren im Internet umher und sammeln immer wieder die gleichen Informationen und dürfen ihr Wissen nich beitragen, weil es sonst sowieso gelöscht würde. Die ganze Zeit können die Leute nicht verwenden um in dieser Zeit etwas produktiveres zu machen, sondern sie erarbeiten redundantes Wissen. Ein Fakt, dem die Wikipedia im Kern eigentlich begegnen wollte.
Das Prinzip eines Wikis bedeutet im Kern: Man trifft auf eine Seite die nicht perfekt ist, man verbessert sie - und der nächste verbessert sie wieder. Die Kriterien die an die Wikipedia herangetragen und angelegt werden kommen nicht aus der Wiki-Szene. Der Witz dabei ist aber, das die Wikipedia an sich gezeigt hat, das sie Qualität liefern kann trotz oder gerade wegen des Wiki-Prinzips. Meine Theorie ist auch die, das die Qualitätssicherung mehr die Qualität der Wikipedia gefährden als sie zu sichern - natürlich nicht die Aktionen die versuchen in manchen Themengebieten einfach nur Flüchtigkeits- und sonstige Fehler zu beheben. Das Löschen von Seiten ist etwas was in Wikis normalerweise nur "last resort" ist. D.h. was man hier nur gegegn eindeutig rassisistische, oder sont wie Hass-Inhalte verwenden sollte - und nicht auf kleine "Spatzen-Artikel", die nur etwas mehr Liebe bedürfen ;-) -
Fazit: Die Wikipedia-Kutlru geht derzeit echt nach hinten los. Das ist ein oft zu beobachtendes Phänomen - das Leute dem eigenen Erfolg und Erfolgsprinzipien nicht trauen und dadurch das gefährden, was sie zu schützen versuchen. Leider.
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