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Fisher P-75

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Datei:P75-5.jpg
Fisher P-75A Eagle im Flug mit ihren gegenläufigen Propellern
Datei:Fisher P-75A USAF.jpg
Fisher P-75A Eagle ausgestellt im USAF-Museum

Die Fisher P-75A Eagle (englisch für „Adler“) ist ein einsitziges US-amerikanisches Hochleistungs-Jagdflugzeug mit gegenläufigen Doppelpropellern von 1944. Die Eagle hatte ihren Erstflug am 17. November 1943, in umkonstruierter Form im September 1944. Sie zeichnete sich durch eine extreme Steigleistung aus, wurde jedoch nicht in die Serienproduktion übernommen, da es einige Unfälle bei der Erprobung gab, die USAAF zu dieser Zeit die Anzahl neuer Jäger reduzierte und einfachere Muster wie die Republic P-47 Thunderbolt bzw. North American P-51 Mustang mittlerweile ebenfalls über große Reichweiten verfügten.


Geschichte

Die USAAF sandten im September 1942 eine Anfrage an die General Motors Corporation (GM), um ein Jagdflugzeug mit extremer Steigleistung zu entwickeln. Das Flugzeug sollte den stärksten zur Zeit verfügbaren wassergekühlten Flugmotor erhalten, einen Allison V-3420-19 mit 2.637 PS (1.939 kW).

In dieser Zeit war General Motors mit diversen Flugzeugproduktionen wie das Sturzkampfflugzeug Grumman TBM Avenger für die US Navy beschäftigt. Einige Quellen behaupten sogar, dass General Motors das XP-75-Projekt nur angenommen hat, um der aufwendigen Produktion der Boeing B-29 Superfortress zu entgehen. Die sehr hohe Priorität der XP-75 machte dies möglich.

Im Oktober 1942 wurde ein Vertrag über zwei XP-75-Prototypen von der Fisher Body Division von GM unterzeichnet. Das Flugzeug wurde aus diversen anderen Flugzeugkomponenten zusammengebaut. Die Tragflächen kamen von der North American P-51 Mustang, das Heck von der Douglas A-24 (SBD) und der Rumpf von der Chance Vought F4U Corsair. Das Flugzeug bekam einen Mittelmotor, der den Propeller über eine lange Fernwelle antrieb. Später wurden die P-51-Tragflächen durch die der Curtiss P-40 Warhawk ersetzt.

Mitte 1943 wurde der Bedarf an weitreichenden Begleitjägern immer dringender und die Steigrate unwichtiger, so wurden sechs weitere XP-75-Maschinen in weitreichende Jäger umgewandelt. Geplant war ein Auftrag von 2.500 Maschinen, wenn sich die XP-75 als erfolgreich erwies.

Die erste XP-75 flog am 17. November 1943 und die zweite Maschine kurz danach. Im Frühjahr 1944 erfolgte ein Test aller sechs Maschinen. Bei den Tests traten allerdings diverse Störungen auf. So gab es Motorausfälle, die Kühlleistung war mangelhaft und hohe Quersteuerkräfte bei hohen Geschwindigkeiten traten auf. Das Flugzeug musste umkonstruiert werden. Dazu bekam es ein neues Heck, ein neues Kabinendach und einen neuen noch stärkeren Allison V-3420-23-Motor mit einer Leistung von 2.925 PS (2.151 kW). Diese Änderungen behoben die meisten Probleme und diese neuen P-75A-Maschinen gingen im September 1944 in die Testphase.

Zu dieser Zeit reduzierte der AAF die Anzahl der neuen Jagdflugzeuge. Maschinen wie die Republic P-47 Thunderbolt und P-51 zeigten bereits exzellente Reichweiten. Die Produktion der P-75A wurde am 8. November 1944 aufgegeben, nachdem es bereits zu drei Flugunfällen gekommen war. Fünf Maschinen wurden für Testzwecke noch zu Ende gebaut.

Insgesamt wurden von der P-75 Eagle 14 Maschinen hergestellt.

Erhaltene Maschinen

Heute existiert noch eine XP-75 im USAF-Museum in Dayton (Ohio). Sie ist allerdings noch nicht restauriert.

Varianten

  • XP-75-GM: 2 Exemplare, erste Prototypen
  • XP-75-GC: 6 Exemplare, neue Prototypen-Serie
  • P-75A: 6 Exemplare, endgültiger Begleitjäger

Technische Daten

Fisher XP-75:
Kenngröße Daten
Länge    12,32 m
Flügelspannweite    15,05 m
Tragflügelfläche    32,24 m²
Höhe    4,72 m
Antrieb    ein Allison V-3420-23 wassergekühlter 24-Zylinder 2.885 PS (2.150 kW)
Höchstgeschwindigkeit    697 km/h in 6.100 m Höhe
Reichweite    3.300 km
Besatzung    ein Pilot
Dienstgipfelhöhe    6.160 m
Leergewicht    5.214 kg
Fluggewicht    6.263 kg
Max. Fluggewicht    8.260 kg
Bewaffnung    sechs 12,7-mm-MGs in den Tragflächen, vier 12,7-mm-MGs im Rumpf, zwei 227-kg-Bomben

Literatur

  • William Green, War Planes of the Second World War - Fighters (Vol 4), MacDonald, London, 1961

Siehe auch